Das ist hier die Frage. Meiner Meinung nach sollte doch ein Rohr,
wegen seiner größeren Oberfläche stabieler sein, oder?
Lieg ich da etwa falsch?
LG Wölfchen
Das ist hier die Frage. Meiner Meinung nach sollte doch ein Rohr,
wegen seiner größeren Oberfläche stabieler sein, oder?
Lieg ich da etwa falsch?
LG Wölfchen
und welchen Einsatzzweck verfolgst Du? Es kommt immer darauf an was ich erreichen möchte. Demzufolge wird dann ein Rohr oder massiver Stab genutzt.
Es soll für einen Deltalenkdrachen sein. Kantenlänge ca.1600mm.
Ich hatte an 6 bzw 8mm Rohr gedacht.
@ Wölfchen
Hi!
Da du einen Lenkdrachen bauen willst, solltest du dich auch am
Besten im Lenkdrachen-Board "bewegen".
(Hier bist du bei den Einleiner-Drachen...)
Und weil es ein Delta-Lenkdrachen werden soll, empfehle ich dir ganz dringend
den Günter-Wolsing-Thread! Der Mann hat's drauf und erklärt, wie's geht! :H:
ZitatOriginal von woelfchen72
Meine Denkweise war eigentlich, das die Stabilität durch die größere Oberfläche erhöht wird.
Ein positiver "Nebeneffekt" ist dann natürlich noch die Gewichtsreduzierung.
LG Wölfchen
Ahem... Ich bin jetzt kein Physiker oder so, aber mit der Denke müsstest du die Wandstärke des Rohres möglichst klein halten (bei konstantem Außenumfang), um die Fläche und somit die Stabilität zu maximieren. Je dünnwandiger das Rohr, desto stabiler? Das kann ich mir kaum vorstellen. Richtig ist aber, dass ein Rohr bei gleichem Umfang weniger Gewicht hat als ein Stab. Somit kann ich bei gleichem Gewicht bei einem Stab den Durchmesser und somit auch die Stabilität erhöhen. Ob allerdings der dünnere Stab oder das dickere Rohr bei gleichem Gewicht stabiler ist, kann ich nicht sagen.
Rohre sind immer ein bisschen weniger "stabil" (du meinst wahrscheinlich "steif") als Vollstäbe mit gleichem Durchmesser (und natürlich dem gleichen Material und Herstellungsverfahren). Dafür sind sie erheblich leichter. Die Oberfläche ist irrelevant.
Das Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht eines Stabes steigt mit dem Verhältnis von Flächenträgheitsmoment zur Querschnittsfläche. => der ideale Fall ist ein sehr dickes, dünnwandiges Rohr, ein sehr unidealer Fall ist ein runder Vollstab. Skyshark-Stäbe sind ein Beispiel, wo diese Regel konsequent umgesetzt wurde. Bei den GFK-Stäben schneidet hier der blaue, 14er am besten ab.
Im Drachenbau kommt es allerdings auch auf Bruchfestigkeit an. Die ist bei sehr dünnwandigen Stäben schwerer zu realisieren, weshalb man z.B. die Fasern wickelt. (man kann das sowohl bei Skyshark als auch bei 14er GFK sehr schön sehen)
Dickwandige Rohre sind meistens gezogen, z.B. Exel Cruise.
Vollstäbe sind zwar im Verhältnis zu iherer Steifigkeit sehr schwer, aber dafür sehr bruchfest.
Es kommt nun drauf an, ob man einen robusten Einsteigerdrachen oder einen hochgezüchteten Profitrickser bauen möchte.
ZitatRohre sind immer ein bisschen weniger "stabil" (du meinst wahrscheinlich "steif") als Vollstäbe mit gleichem Durchmesser (und natürlich dem gleichen Material und Herstellungsverfahren).
Das kann man sich ein wenig wie bei einem Grashalm vorstellen, der ja auch aus Rohren besteht. Er ist dadurch sehr biegsam. Beim Grashalm geht die Biegsamkeit soweit, dass er sich nichtmal brechen lässt, ein GFK-Rohr jedoch schon.
Ohjeee, nein!
Rohrförmige Grashalme sind eben nicht biegsam, sondern sehr steif. Z.B. Bambus oder Getreidehalme. Rohrförmige Grashalme haben sehr wohl ein ähnliches Bruchverhalten wie GFK Rohr, sie knicken bei Überlast an der schwächsten Stelle ab.
Sowohl Gras als auch Fiberglas ist zwar sehr gut auf Zug, aber sehr schlecht auf Druck belastbar. Beim Biegen eines Rohrs entstehen an der Außenseite der Biegung Zugspannungen und an der Innenseite Druckspannungen. Je größer der Durchmesser, desto stärker ist dieser Unterschied und desto größer ist der Widerstand, den das Material der Biegung entgegensetzt. Da das Material aber auf Druck empflindlicher reagiert, brechen die Fasern erst auf der Innenseite der Biegung, bevor sie an der Außenseite reißen => Die Fasern knicken zum Mittelpunkt des Rohres ab und der Stab/Halm bricht. Man kann das bei einem Weizenhalm sehr gut beobachten. Bei gewickelten GFK-Rohren erkennt man das nicht so gut, da sie gewickelt sind und beim Bruch zersplittern. Ich habe aber schon oft Stabbrüche gehabt, bei denen die beiden Bruchstücke noch an der Außenfaser zusammen hingen.
Hallo Sohalt,
an welchen Grashalm denkst du, wenn du schreibst ... er, der Grashalm würden nicht brechen?
Ich glaube da haben sich, unser aller, bisherige Erfahrungen durch alle möglichen Materialkombinationen/Sandwichverbunde mit Glasfiber/Karbon/Alu/Keramik völlig aufgelöst. Da das stabilste biegsamst bruchfesteste etc herauszusuchen ... viel Spaß.
Ob jene Röhre oder Stab aus diesen hochfesten, neuen, Materialien besser ist, vielleicht ist die Bam (Bundesanstalt für Materialprüfung)in der Lage Auskunft zu geben.
Menasse
ZitatOriginal von Grünes Monster
Die ist bei sehr dünnwandigen Stäben schwerer zu realisieren, weshalb man z.B. die Fasern wickelt. (man kann das sowohl bei Skyshark als auch bei 14er GFK sehr schön sehen)
Das "gewickelte" Aussehen von vielen gewickelten CFK Rohren kommt nicht von der Faserlage, sondern von der Produktion. Es werden Mattengeflechte (Prepreg) um ein Profil gelegt. Damit sie nicht wieder ab fallen wird ein Band drum gewickelt. Der Stab wird gebacken, das Harz wird fest und das Band kommt wieder ab. Die Rillen kommen allein von dem Band.
Die richtige Faserstruktur kannst du z.B. bei der PX-Serie von Skyshark sehen.
genau, die PX-Stäbe hatte ich auch im Sinn
Bei den alten Stäben konnte man das nur sehen, wenn sie zerbrochen waren.