Bitte um Euere Erfahrungen mit Horvath-Drachen

    Hallo zusammen,


    ich möchte mir einen Nullwind-Drachen für draussen, nicht für die Halle zulegen
    und bin auf die Horvath-Drachen gestossen.


    Ich würde mich über Euere Erfahrungen mit diesen Drachen bzw. den
    verschiedenen Modellen freuen. Und die Frage sind die ihr Geld wert
    oder könntet ihr mir günstigeres empfehlen.


    Bin Neuling im Nullwindbereich, fliege sonst Matten-Depower oder Handles.
    Und nen Vision (Vierleiner).


    Habe es aber satt bei Flaute ne Pause einzulegen, also er sollte schon sehr
    gut mit wirklich "Nullwind" gehen.


    Freue mich auf Euere Antworten.


    mfg
    Silvia :):)

    Richtig Spaß machen mir die Drachen aber eigentlich erst bei richtiger Windstille, "Rauch steigt senkrecht empor". Zwischen "Spaß mit den Matten vorbei" und "Spaß mit Horvathdrachen fängt an" klafft noch ein ziemliches Loch.


    Grusserik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Schliesse mich tux linux an - Spass machen die Teile erst wenn Du keinen Wind mehr spürst. Besonders die Flügeldesigns werden bei Wind sehr schnell zu statischen Einleinern; dafür sind sie dann aber definitiv zu teuer.


    Die eher quadratischen Designs wie zero 1.1 oder Urban Ninja können schon mal ein wenig Wind ab. Machen aber unter 1 bft bedeutend mehr Spass als darüber.


    Ist der Wind weg haben die Teile ein extremes Suchtpotential. Was gibt es schöneres als in der Dämmerung an einem Berghang zu stehen und einen Horvath ins Tal raus schweben zu lassen… :D

    Wenn du glaubst, nichts geht mehr, dann denke an die Hummel!
    Die Hummel kann eigentlich gar nicht fliegen,
    weil ihr Körper für ihre Flügel viel zu schwer ist.
    Sie weiß das aber nicht und fliegt einfach!

    Zitat

    zero 1.1 oder Urban Ninja können schon mal ein wenig Wind ab


    also einen Windhauch, schon bei 2Bft. stehen auch die wie angenagelt im Himmel. Gut um kleine Kinder den Drachen halten zu lassen, die Nullwind-typischen Flugmanöver sind dann aber nicht mehr möglich.


    Gruß
    Torsten

    Zum Urban Ninja:
    Ich habe heute meinen Ninja das erste mal unter den richtigen Bedingungen geflogen und dabei die Erfahrung gemacht, dass als einfachste Einstellung bei etwas Wind die Waage flacher eingestellt werden muss, bei Nullwind etwas steiler. Die agilen Flugbewegungen gehen mit diesen Einstellungen in jedem Fall, solange der Wind nicht stärker wird als eine Brise.
    Zur schnellen Umstellung habe ich einen Prusikknoten an die Waage gemacht, anders als im Bauplan vorgesehen.


    Man kann den Drachen vielfältig einstellen. Die z-line länger lassen macht den Kielstab flacher und den Drachen agiler, die x-line auf der Rückseite entlang des Kiels länger einstellen macht den Drachen auch flacher, allerdings bauscht dann das Segel weniger - der Drachen wird so auch labiler. Waage flach ebenfalls.
    Sogar die Waagelänge kann man ändern, um den Charakter des Drachens zu modifizieren. Kürzen macht agiler.
    Das Gegenteil macht den Drachen jeweils stabiler.


    Ist der Drachen nicht dazu zu bewegen, ganze Flatspins zu fliegen, ist er auf jeden Fall zu stabil eingestellt. Die Grenze ist m.E. erreicht, wenn mit ihm kein Flug zum Zenith mehr möglich ist und er ständig kreiselt, wie ein Kampfdrachen.


    Thomas Horvath empfiehlt, alle Einstellungen gründlich auszutesten, um dem Drachen genau die Eigenschaften zu geben, die man ihm geben möchte - er kann recht unterschiedlich fliegen!


    Grüße


    Kyo Un

    Guten Tag, hier mein erster Beitrag als Frischling:
    Habe mir den Hybrid.200 gegönnt und gestern den Jungfernflug gemacht. Fazit: Er ist die 100 Teuronen wert.
    Sehr geholfen hat mir die absolut kompetente Beratung von Steffen, Junior bei Spielwarenhaus Ahlert.


    Habe aus meiner Drachenphase vor 20 - 17 Jahren viel Erfahrung mit einem 2-Meter Standard-Delta erflogen, dessen Gestell ich von 8 mm auf 6 mm Ramin umgerüstet hatte. Der Drachen war federleicht, er wog etwa 200 Gramm. Den Drachen ließ ich nur bis etwa 1 / 1,5 Bft fliegen, mit einer leichten 6 kg Nylonschnur auf einer Günther Rolle.
    Beim schlagartigen Schnurgeben durch Abwinkeln der Spule sprang die Schnur nahezu ungebremst von der Spule (so wie bei einer Angelspule beim Werfen der Rute), und der Drachen zog 10 bis 20 Meter Schnur in Windrichtung mit.
    Mit einem Anbremsen und Halten der Schnur ließ ich den Drachen rotieren, so dass er wiederunm die Nase in Windrichtung ausrichtete und erneut 10 / 20 Meter in Winrichtung glitt.


    Entgegen meiner Erwartung gab es gegen 14:00 Uhr trotz strahlender Sonne nur sehr kurze Phasen von Thermik, ansonsten einen unstetigen Hauch von Bodenwind - etwa bis in 10 / 15 Meter Höhe.


    Inspiriert von meinem alten Erfahrungen und nach dem Anschauen von zwei Flug-Filmen mit Nullwinddrachen klappte der Jungfernflug gestern auf Anhieb.
    Besonders angenehm war die durchgängige Schneedecke und der feste, gefrorene Boden. Die Nylonschnur (Angelschnur 0,35 - 9 kg) wurde beim Gleiten nach Lee ohne Verhaken sauber mitgezogen, und man sank beim gehen auf der Wiese nicht ein..
    Im Unterschied zum Standard-Delta ist es möglich, einen auf dem Boden liegenden Hybriden durch dosiert ruckartiges Leinen-ziehen zu Starten.
    Zur Flugtechnik habe ich heute gemerkt, dass der Drachen sich am besten Rotieren / Wenden lässt, wenn er möglichst flach - also in Bodennähe - mit annähernd straffer Schnur segelt. Nur mit einer schnell zu straffenden Schnur lässt sich der Hybrid überhaupt zuverlässig kontrollieren - wenn er einfach nur langsam abwärts gleitet und mehr als ein Drittel Schnurlänge abgelegt hat, wird es schwierig.
    Die schönsten Flugbilder gelangen in einem Bereich zwischen 10 und 90 Meter Schnurlänge.


    Der Drachen erfordert einen sehr beweglichen Spieler am Boden, der auf die Optionen im Flugbild achtet und entsprechend mitgeht. Also eben nicht statisch stehen, sondern zwar langsam, aber beständig, mit dem Drachen mitgehen oder anziehen, um die Figuren zu fliegen. Es macht richtig Spaß, den Drachen über den Zenith zu ziehen und ihm einen leichten Ruck als Schwung zum Gleiten mit zu geben.


    Jetzt warte ich sehnsüchtig auf Tage mit Thermik, damit man den Drachen im Zenith stehend in Achten fliegen kann.
    Mir ist klar, dass dieser Drachen bei Windstärken über 1 Bft keinen Sinn macht und das Material leidet, er ist dafür zu leicht gebaut.


    Für Winde zwischen 1 und 2 Bft habe ich mir den Alfa-Delta zugelegt, der fliegt mit seinem 6mm Gfk-Gestänge und 2,50 Spannweite auch sehr schön. :)


    - Editiert von Hobie17 am 04.12.2010, 02:21 -

    Zitat

    Der Drachen erfordert einen sehr beweglichen Spieler am Boden, der auf die Optionen im Flugbild achtet und entsprechend mitgeht. Also eben nicht statisch stehen, sondern zwar langsam, aber beständig, mit dem Drachen mitgehen oder anziehen, um die Figuren zu fliegen. Es macht richtig Spaß, den Drachen über den Zenith zu ziehen und ihm einen leichten Ruck als Schwung zum Gleiten mit zu geben.


    Das ist Nullwind-Fliegen :) Mit der Zeit wirst du ihn auch in höheren Lagen zu schönen Spins und Fly-Aways ziehen.


    So ein Hybrid würde mich ja auch noch reizen... :L


    Gruß
    Torsten

    Die Horvaths werden auf seiner Seite auch in anderen Icarex-Farben als nur weiß angeboten. Jedoch verunsichern mich die Farbangaben die nicht so recht mit meiner Farbkarte übereinstimmen.


    So steht bei Horvath z.B. "32 silver grey, orange 38, 53 grape". Auf meiner Karte steht "32 grau, 38 gold, 53 Milkalila. Orange ist auf meiner Karte 39 (und nicht 38). Bei Horvath ist 39 dark orange.


    Resultieren die Abweichungen vielleicht aus unterschiedlichen Übersetzungen aus dem englischen oder gibt es tatsächlich unterschiedliche Farbsysteme?


    Gruß, Rob

    nachgefragt und prompt beantwortet:


    "[...] ja, wir benutzen eine angepasste nomenklatur für icarex:
    unser orange 38 ist offiziell "gold", was aber schlicht eine falsche kennzeichnung ist.
    das 38 ist ein freundliches, helles orange.
    da wir uns nicht primär an die drachen-gemeinde wenden, versuchen wir die farben möglichst neutral zu benennen.
    es gibt nur eine icarex farbpalette, und diese wird immer kleiner, [...]"



    "Freundliches helles Orange" erwähnte er, weil ich danach fragte. Das wird dann meiner :)

    Hallo Annie 2000
    ... bei youtube ist eine der schönsten Nullwinddrachen-Demos mit einem Hybrid 200 zu sehen.
    Eine Winterlandschaft, Berlin-Halensee im Schnee. Ohne Frage ...sehr empfehlenswert!
    Menasse

    Hallo Menasse,


    danke Dir für die Info - echt sehenswert.


    Bin momentan auch so eingemummt unterwegs aber es macht trotzallem
    riesigen Spass.


    Gruss
    Annie

    Zitat

    Original von Menasse
    Hallo Annie 2000
    ... bei youtube ist eine der schönsten Nullwinddrachen-Demos mit einem Hybrid 200 zu sehen.
    Eine Winterlandschaft, Berlin-Halensee im Schnee. Ohne Frage ...sehr empfehlenswert!
    Menasse


    Warum wird denn nicht der direkte Link zum Video hier reingesetzt ???
    Das würde die Sache vereinfachen!

    Viele Eifelgrüße, Peter

    ja ja diese schweizer Bergech, wirklich allererste Sahnech.


    Hallo Annie
    ...hast du dich den nun schon für eines dieser horvath´schen Suchtmittel entschieden?
    Menasse

    Die schönsten Bedingungen für Nullwind-Drachen herrschen nicht bei Windstille, sondern bei sogenannten Minus-Winden: Umlaufende Winde auf kleineren Flächen z.B. in öffentlichen Parks, auf Sportplätzen oder in der Stadt zwischen Gebäuden. Flächen halb so groß wie ein Fußballplatz sind ideal. Man erlebt Überraschungen am laufenden Band. Der "Grundwind" sollte allerdings nicht zu stark sein, max. 3bf, weil die dazwischen auftretenden Böen sonst so schwer werden können, dass sie den filigranen LWH zerbrechen könnten.

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!