Karbonsplitter ...und was nun?

  • Hallo Allerseits,
    ... in den letzten Wochen seit meinem Infekt in Sachen "auffe Wiese gehen" habe ich etliche Drachen gekauft und diese sowohl aus wie auch wieder eingerollt/-packt. Bei nicht wenigen und nicht nur bei den ... sagen wir preiswerteren Drachen, gab es nicht genaue Pressungen sowohl bei den Karbon- als auch bei den meist schwarz ummantelten Glasfiber/-faserstäben, feine Splitter sind an einigen Stellen der Stäbe mehr zu ahnen als zu spüren die häufig mit feinem Stich in meinen Fingerkuppen verschwanden/-schwinden. Bisher dauert es fast vorhersehbar einen Tag und der nach dem Stich vorhandene ....Schmerz ist zuviel gesagt, klingt ab um quasi anderen Stichen bzw. den neuen folgenden unangenehmen "Empfindungen" Platz zu machen. Hat Jemand im Forum irgend etwas nachteiliges hierzu in Erfahrung bringen können, oder eigene Komplikationen erlebt?


    Es ist immerhin vom Körper nicht aufzulösendes Glas resp. Kohlefaser, also so richtig spaßig sind diese Splitter sicher nicht. Der Blick durchs Mikroskop ... also zu handlicher Länge vergrößert, wären damit Landsknechte einst furchterregend gut ausgerüstet gewesen.
    Für den heutigen Sonnabend
    viel Wind
    Menase

  • Unterm Mikroskop sind auch Milben furchterregende Monster ;)
    Hatte bislang noch nie ernsthafte Komplikationen nach "Carbonstichen". Wächst sich wohl raus und wenn nicht, hilft eh nur Amputation bis zum Ellenbogen :=(


    Don't panic


    Gruß Frank


    PS: Was mir mehr Sorgen macht ist das Splittern deiner Stäbe. Zu viele Spatenlandungen oder fliegst Du bei zu viel Wind?


  • Hallo Frank,
    Spatenlandungen klingt gut, ... werde ich mir merken! Die, fast wären die Splitterchen hautgängig zu nennen, Biester pieksen nicht nach Abstürzen, da vielleicht auch, sondern bereits während des ersten Zusammenbaus des gerade gekauften, also noch ungenutzten(!) Drachens. Minimale Abweichungen der halbrunden Pressformen der Stäbe lassen diese feinen Grate entstehen. ... und Milben sehen schon unter der Leselupe gruselig aus, ... meine Oma, sie wird es mir verzeihen, übrigens auch!
    Außerdem werden sie im Gegensatz zu den Stäben sogar gegessen ... die Milben auf und im Käse.
    Gruß aus Berlin-Tempelhof
    Menase

  • Hallo Menase
    Wenn du sie schon im Finger drin hast, Pech, aber bei den Stäben würde ich eventuell mit einen feinen schmirgelpapier eine kleine Phase ranschleifen, dann passieren die Splittenormalerweise nicht mehr, außer es ist minderwertiges Material.
    greetz Bernd

  • Du kannst deine Fingerkuppen mit etwas Speiseöl einreiben und dann mit einer scharfen Kante über diese hinwegziehen. Meist von der Handflächenseite Richtung Fingernagel. Mit scharfen Kante meine ich z.B. die Rückseite eines Cutters.
    Dadurch wird die Faser meist aus der Haut befördert. Das Öl begünstigt die Prozedur.
    Im Normalfall ist das ganze Thema aber eher unkritisch, meist nur sehr lästig.

    Thorsten

  • hmmm, ich kenne das eher mit Holzsplitter, wenn ich mal wieder mit Multiplex gespielt habe. Hab mir dafür schon Handschuhe besorgt, aber bei Maschinenarbeit sind die ja auch nicht nutzbar (zu gefährlich).


    Eine Nadel und Pinzette, ggf. auch besagten Cutter benutzen und einfach raus ziehen die Splitter. Kannst die Finger danach ja an einer Flasche Bier kühlen ;)


    Gruß
    Torsten

  • früher gabs mal zugsalbe - vielleicht heute auch noch

  • Mit Zugsalbe kannste keine Splitter entfernen. Die zieht nur die Entzündung raus.
    Meist sind es nicht die Spreizen, die die Splitter bilden, sondern Stand-Offs oder Winglets aus gezogener GFK oder CFK (schmerzliche Eigenerfahrung). Da hilft nur der Austausch gegen gewickeltes Material.
    Gruß
    Jürgen

  • Du kannst die Standoffs aber auch mit Klarlack oder einfachem Nagellack bearbeiten,dann splittert auch nichts mehr. ;)

  • Hallo Jürgen,
    ... was heißt >schmerzliche Eigenerfahrung< ? Ferner, ob Klarlack zur Verhinderung von Splitterbildung beizutragen vermag, ich habe da so meine Zweifel. Ich nehme an, dass es da schon Diskussionen drüber gab, ist gewickeltes Material wirklich so viel besser was die Biegefähigkeit anbelagt? Pysikalisch leuchtet das nicht zwingend ein, gebündelte Längsstrukturen in Duro- oder Thermoplast quasi eingegossen, gegen gedrehte, in Längsrichtung relativ kurze Überlappungen der Karbonfasern, offen gestanden, lieber sind mir Erstere, ... wenn nicht die Splitter da wären. Und ich will gerne zugeben, es beunruhigt mich nicht zu wissen, wo die Mikrohelebaren bleiben. Das Anschleifen einer Rundum-Fase, sicher hilfreich, die Piekser entstehen aber nicht primär dort, sondern an den zwei Nähten längs der Stäbe. Wie aus der Resonanz dieses Threads zu entnehmen, haben wohl etliche weitere Fingerkuppen der hier Lesenden Glas und Karbon "gefangen!" ... und es dauert wohl doch länger als von mir angegeben ... lediglich einen Tag, bis sich da nichts mehr meldet.
    Wünsche Allen einen erholsamen Sonntag
    Menase

  • das eitert irgendwann heraus, ansonsten den Finger in Kernseife baden (schön lange, damit alles weich wird) und dann mit einer Nähnadel (ist spitzer!) herauspopeln.

  • Hallo Peter,
    Eigenerfahrungen heißt, dass ich die Splitter genügend oft in den eigenen Pfoten hatte. Ich hatte dann irgendwann keine Lust, die Drachen, die mir die Fasern in den Balg gerammt haben, auszupacken.
    Jetzt habe ich angefangen, alle gezogenen Winglets und Segellatten und Schleppkantenverstärkungen gegen gewickeltes Material auszutauschen. Am elegantesten und schönsten sind natürlich die schwarzen, lackierten Stäbchen, die Michael Tiedke für seine Spacekites verwendet. Da ist noch zusätzlich eine Textil-Faser mit drin. Wo kriegt man die eigentlich, außer bei Spacekites und wie heißt das Meterial?
    Eine physikalisch-mechanische Erkärung für die bessere Alltagstauglichkeit der gewickelten Stäbe hab ich nicht, aber sie pieksen einfach nicht.
    Gruß
    Jürgen