LED`s am Drachen

    So ... wieder von Rømø zurück und ein paar Bilder gemacht.
    Leider keine Fimaufnahmen, der Wind war einfach zu stark beim Nachtfliegen für meinen UL mit PT3.
    Da war nix mit Tricksen im dunkeln ...



    Hier kann man ganz gut die Leuchtwirkung vergleichen, im Hintergrund sind Personen mit Knicklichtstäben (Brille) und LED's.
    (Leicht unscharf, ist normal belichtet, ISO 400 1/8 sek, aus der Hand geschossen - kein Nachtmodus oder ähnliches.)



    Viele Grüße, Jens

    www.toryu.de

    "I started out with nothing and I still got most of it left ..."

    Seasick Steve

    Hab es mit meiner Variante auf Rømø eine Weile probiert, bis es mir zwischen den ganzen kreuzenden Autos so halb unsichtbar zu gefährlich wurde. Leider hat es mit dem Video nicht geklappt.


    Fazit: Hell genug um zu fliegen, aber beim Tricksen ist es empfehlenswert, den Drachen sehr gut zu kennen, denn Details zur genauen Position des Kites sind schwer auszumachen - vielleicht wird das mit mehr Erfahrung mit der Beleuchtung besser. Die Landung funktionierte aber auch ohne Zusatzbeleuchtung überraschend gut.


    Invictus - Le Vortex - L'Organic


    ...und mit keinem kann ich richtig umgehen... Und zuletzt auch ein paar Einleiner...

    Ich hänge mich da mal dran , - gibt es irgendwo einen Plan oder eine Erklärung für Nichtelektroniker , was man wie zusammenbauen kann um eine Beleuchtung zu bauen ?
    Die praktische Umsetzung /Montage am Kite wäre für mich kein Problem , nur mit der Elektrotechnik hapert es :D .
    Gruß Gerard

    Allzeit guten Wind

    Hab ich vor ewigen Zeiten mal für ein anderes Forum beschrieben, wie man mit ein paar Knopfzellen, Leuchtdioden, Kabeln und Aquariumschlauch sowas bastelt. Leider gibt es das Forum nicht mehr.


    Im Grunde geht das ganze wie folgt:


    1. LED aussuchen. Die haben eine Angabe, welcher Spannung bei welchem Strom benötigt wird. Weiß liegt typisch bei 3.6V und 20 mA und damit fängt der Ärger an.
    2. Batterie aussuchen. Akku, Knopfzelle oder klassische Batterie? Hängt in erster Linie davon ab, wieviel Gewicht man mitschleppen möchte.
    3. Dann schauen, welche Spanung und welcher Strom die Batterie liefern kann. Die muss man immer größer als die Spannung sein, die die LED braucht. Ein Lithium Akku liegt voll bei 3,7V, ist also schon knapp.
    4. Dann das ganze zusammen schalten. Dabei gibt es zwei einfache Konstellationen. LEDs parallel oder in Reihe.
    4a. Bei parallelen LEDs, also Plus an Plus und Minus an Minus für jede LED bleibt die Spannung an jeder LED gleich, aber deren Ströme addieren sich. Braucht eine 20 mA brauchen 3 parallelgeschaltetet 60 mA, die die Batterie liefern muss
    4b. Bei der Reihenschaltung Minus an Plus, ist der Strom immer gleich, aber die Spannungen addieren sich.
    Damit kann man jetzt was bauen, was die Batterie passend belastet und ähnliches gilt auch für die Batterien. Schaltet man die in Reihe addieren sich die Spannugen, schaltet man sie parallel addiert sich der Strom.
    Nun hat man aber noch das Problem, dass man vielleicht 3 AA Batterien in Reihe schaltet und so auf 4,5V kommt. Das sind 0,9V mehr als die LED verträgt. Diese "überflüssige" Spannung muss man mit einem Vorwiderstand "verbraten". Dabei gilt. Spannung durch Strom gleich Widerstand. Nehmen wir das Beispiel 3 AA Batterien = 4,5V und LED mit 3,6V und 20mA so rechnen wir 4,5 - 3,6 / 0,02 = 45 Ohm Vorwiederstand.
    Das wird dann noch komplizierter, wenn man Mischungen aus Reihen- und Parallelschaltungen hat. Da muss man dann genau schauen, wo man die Widerstände braucht.
    Laden von Akkus ist auch so ein Thema. Bei LiPo Akkus braucht es gleich noch eine entsprechende Ladeschaltung mit sogenannten Balancing, damit die Zellen nachher alle die geliche Spannugn haben, wenn sie in einem Pack sind.

    Ja vielen Dank für die ausführliche Darstellung. Da merkt man gleich das man Ahnung haben sollte .
    Also lasse ich mal die Finger davon :D .
    Ich würde ja auch 2 kleine Taschenlampen nehmen , nur dann habe ich das Gewicht ausladend hinten am 4 Leiner Kite . Ist nicht so optimal.
    Gruß Gerard

    Allzeit guten Wind

    Das sind dann wahrscheinlich Knopfzellen . Ich möchte lieber was mit wiederaufladbaren Batterien betreiben.
    Gruß Gerard

    Allzeit guten Wind

    Gibts dazu irgendwo mehr Infos? Im Netz habe ich nichts gefunden, was da passen könnte...

    4x leichte Knopfzellen LEDs von der Weihnachtsdeko bei Lidl.
    Stück 3,99€

    Ich denke mal, dass sind diese LED-Ketten, bei denen die LEDs quasi direkt in die Verkabelung eingebunden sind, also nicht abstehen. Findet man z.B. beim großen Urwald-Fluss (A....n) unter Suchbegriffen wie "LED Lichterkette mit Knopfzellen".
    Die sind kostengünstig (20 Ketten á 2m keine €20), aber eben wg. der Knopfzellen nicht sehr umweltfreundlich...

    Als Idee von mir, wie man das Ganze vielleicht etwas homogener hinkriegt


    modellbahn exklusiv 561300 Lichtwellenleiter Lichtleiter Lichtfaser (*)


    Es gibt Lichtleiter, die über die gesamte Länge leuchten und nicht nur am Ende. Den Entlang der Kanten, sieht bestimmt gut aus. Ist halt nur eine Frage, wie Hell das insgesamt ist.


    Dazu dann ein Batteriehalter wie dieser
    GTIWUNG Batterie Knopfzelle Batterieadapter AUS Schalter (*)



    damit hat man 2 CR2032 Batterien in Reihenschaltung und kommt so in der Regel auf 5,4V unter Last. Reicht also für weiße oder blaue LEDs. Dann braucht es noch noch eine ordentlich helle LED. Zum Beispiel die hier von Cree in Blau. Kommt immerhin auf 11000 mcd
    https://www.mouser.de/ProductD…CXFkX5ExRXlre5HMFYA%3D%3D



    Als nächstes der Vorwiderstand. Der Batterie würde ich 15 mA Dauerhaft zutrauen. Dann fallen an der LED 3,1V ab. Bleiben also von unseren 5,4V noch 2,3V übrig, die am Vorwiderstand verbraten werden müssen. Macht 150 Ohm für den Vorwiderstand. Sind 34 mW Verlustleistung am Widerstand. Schaft jeder normale bedrahte Widerstand ohne Probleme. Alternativ könnte man das ganze aus 2 Farbig machen und zum Beispiel entlang der Schleppkante eine weiteren Lichtleiter verbauen. Dann braucht es halt eine LED, die so um die 2,1V benötigt.


    https://www.mouser.de/ProductD…7u49lVn4ZOOtjSuZRgQ%3D%3D



    Die könnte man in Reihe zu der blauen LED betreiben. So hat man 2,0V für die rote und 3,1V für die blaue, bleiben also noch 0,3V für den Vorwiderstand und dieser wäre somit mit 20 Ohm zu bemessen.


    Die beiden LEDs brauchen zusammen weiterhin nur 15 mA. Eine CR2032 hat 220 mAh. Müsste also gute 10 Stunden locker halten.

    Hallo Gerard,


    ich habe mich zufällig auch gerade mit diesem Thema beschäftigt. Und ich bin auch kein Elektrotechnik-Fachmann. Kein Grund also, zu früh aufzugeben.


    Ich denke, mit einzelnen LEDs und Vorwiderständen zu arbeiten, ist nur unnötig aufwändig. M.E. sollte am Anfang erstmal die Frage stehen, welchen Effekt Du erzielen möchtest und wieviel Zusatzgewicht Dein Drachen zu tragen in der Lage ist.


    Einzelne LEDs werden Dich an einem Drachen wahrscheinlich sowieso nicht arg begeistern. Denn was sollen die denn schon groß (be)leuchten? Zum einen in Bezug auf die Helligkeit, zum anderen in Bezug extrem punktförmige Leuchtcharakteristik. Und ob die Helligkeit von Weihnachtsbeleuchtungs-LED-Ketten aus 20m oder mehr Entfernung viel hermacht - ich habe da so meine Zweifel.


    Ich denke, es gibt drei grundsätzliche Varianten der Beleuchtung:
    1. Die LEDs leuchten direkt nach unten in Richtung des Betrachters am Boden.
    In diesem Fall fungiert Dein Drachen dann mehr oder weniger nur als fliegender Leuchtenträger. Vom Drachen selbst wird man nur wenig sehen. Denn der ist ja dann hinter den grell, punktförmig leuchtenden LEDs gar nicht sichtbar. Man könnte so aber immerhin die Konturen des Drachens nachzeichnen. Dafür braucht man dann aber auch schon ein paar mehr LEDs.


    2. Die LEDs leuchten von unten in das Segel.
    Das funktioniert sicher ganz gut. Das geht natürlich nur mit Drachen, die Gestängeteile unterhalb des Segels haben. Also Kastendrachen z.B. Vielleicht funktioniert das auch mit Lenkdrachen. Wie das Zusatzgewicht deren Flugeigenschaften verändert - keine Ahnung. Mit Lenkdrachen kenne ich mich nicht aus.


    3. Die LEDs befinden sich oberhalb des Segels und leuchten durch dieses hindurch.
    Meiner Meinung nach die schönste Variante. Setzt aber natürlich voraus, dass der Drachen Gestängeteile oberhalb des Segels hat, die auch in einem gewissen Abstand zum Segel sind.


    Für alle Varianten brauchst Du mehr als nur ein paar einzelne LEDs. Bei der indirekten Beleuchtung und der Durchlicht-Variante nicht nur, um das Licht zu verteilen, sondern auch um die notwendige Helligkeit zu erzielen.


    Am einfachsten ist das so oder so mit diesen überall für wenig Geld erhältlichen LED-Leuchstreifen zu bewerkstelligen. Die kann man in Segmenten von ein paar Zentimetern mit der Schere ablängen. Und man spart sich alle Überlegungen bzgl. Vorwiderstände. Denn die sind da schon eingebaut. Einfach passenden Akku dranhängen - fertig.


    Die LED-Streifen gibt es mit verschiedenen Leistungen - 4.5W, 9W, 15W pro Meter etc. - und in verschiedenen Farben inkl. steuerbaren RGB-LEDs (auch weiß in verschiedenen Farbtemperaturen). Wenn Du eine flächigere Verteilung des Lichts brauchst - z.B. weil der Abstand zum Segel sehr klein ist, oder weil so die Drachenkontur schöner wirkt - nimmst Du die teureren COB-LED-Streifen.


    Als Akku verwende ich kleine Lipo-Akkus aus dem Modellbau. Für die 12V-LED-Streifen nimmst Du 3S Akkus. Ein 500mAh 3S Akku wiegt so ca. 45-60g. Das ist natürlich ein Zusatzgewicht, das nur mit größeren Drachen tragbar sein dürfte. Mit Knopfzellen wirst bei den LED-Streifen aber nicht weit kommen. Die dürften schneller leergesaugt sein, als Du Deinen Drachen in der Luft hast.


    Wenn Du von einem 9W-Streifen genau einen Meter verbaust und Du diesen mit einem 500mAh 3S-Akku versorgst, sollte das bei somerlichen Temperaturen für reichlich eine halbe Stunde Leuchten reichen. In kalten Herbst- und Winternächten reduziert sich allerdings die Kapazität der Lipos drastisch. Und Du solltest sicherstellen, dass Du die Lipos nicht unter 20% Restladung entlädst. Tiefer entladen kostet Lebensdauer. Wenn Du sicher gehen willst, spendierst Du Deinem Lipo einen Lipo-Warner (nur ein paar Gramm - wird an den Balancer-Anschluss gesteckt). Der macht dann Lärm, wenn ein bestimmter Ladezustand unterschritten ist.
    Nachteil ist natürlich, dass Du zum Laden der Lipos auch noch ein gescheites Ladegerät brauchst. Und die sind nicht gerade günstig.


    Für das Verkabeln brauchst Du nur 1 Schere, Lötkolben, Lötzinn, Abisolierzange, Seitenschneider und ein paar Stücke zweiadrige Litzen. Und natürlich den passenden Stecker, um Deinen Lipo anstecken zu können. Die LED-Streifen sind i.d.R. mit Selbstklebestreifen ausgerüstet. Den Lipo mache ich mit Klettband an der Stange fest und sicher ihn noch mal mit einem Klettverbinder.


    Am Ende kann das ganze dann ungefähr so aussehen (am Boden):


    Ob, bei welchem Wind und wie er fliegt, habe ich aber noch nicht testen können, da seit Wochen einfach kein Wind.

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