Günter Wolsing Drachen-Thread!
-
-
Moin Günter.
Gestern ist Willewatz 12 fertig geworden. Pate stand im Wesentlichen wieder dein Long Dart.
Diesmal Leitkanten 165 mm, was zu 2,60 m Spannweite bei 1,05 m Standhöhe führt.
Tuch ist Icarex und Gestänge 6 mm Excel Cruise für leichten Wind.
Hier GroßansichtIch wünsche dir und natürlich allen anderen noch nen schönen Sonntag.
-
Na Michael,
du entwickelst dich ja auch zum Vielbauer. :O
Freut mich, dass meine Drachenmodelle dich scheinbar beflügeln.
Als einen der nächsten solltest du nen Steiki wählen, vielleicht den 3,0?
Mach weiter so, denn variantenreiche Designs beleben den Lenkdrachenhimmel. 8-)
Kann bei Sehleuten das Interesse für unser Hobby nur fördern. :H:Retnüg
-
@ Günter,
wie immer sehr schöne Bilder, der 3,5er ist mal richtig Flickwark, da hast du aber deine Restekiste
richtig geplündert und jeden klein Schnipsel verbraucht! :H:
@ Willewatz,
der schaut auch richtig schön aus, Top :H: Du haust aber ganz schön rein! Mit 6er LK ist er wirklich
nur für leichten Wind. Hast du die UQS zimmlich weit nach unten gezogen?
Euch allen einen schönen Sonntag!
Gruß Frank -
-
Zitat Blackbird-xx:
Zitatder 3,5er ist mal richtig Flickwark, da hast du aber deine Restekiste
richtig geplündert und jeden kleinen Schnipsel verbraucht!Na Frank, hierzu das entsprechende Kapitel aus `m Buch für alle, die `s interessiert, aber das Buch nicht haben:
Flickwark mit Trägerfarbe.
Nachdem wir den Flickwark so gut hingekriegt haben sei gleich noch eine zweite Variante mit einer Trägerfarbe geschildert. Die zuvor beschriebene Anfertigung ändert sich nicht, nur den Farben widmen wir im Hinblick auf Gespanne besondere Aufmerksamkeit. Es ist nämlich sehr reizvoll, ein Gespann, sei es in gleicher oder aufsteigender Größe, in aufeinander abgestimmten Farben zu fliegen. Hat man das vor, macht man sich zuerst einen Farbplan, sichtet die Restekiste und wenn die nicht mehr ergiebig genug ist, werden eben die Spinnakervorräte verwendet. Eigentlich Unsinn, gutes Tuch klein zu schneiden, aber für das Ziel doch gerechtfertigt.
Für das oder die Mittelteile werden miteinander harmonierende Farben ausgesucht und die Teile in glatter Ausführung angefertigt, nicht in Flickwark. Für die Flügel in Flickwark wählen wir für alle Drachen im Gespann dieselbe Trägerfarbe, z.B. Weiß. Das heißt, die Grundfarbe des Flügels ist Weiß. Da hinein streuen wir Flecken aus zwei im Ton zueinander passenden Farben, die auch mit dem Mittelteil harmonieren. Zugleich müssen sie aber auch mit den Mittelteilen und den eingestreuten Farben der anderen Drachen im Gespann harmonieren.
Zugegeben, keine leichte, aber eine sehr reizvolle Aufgabe, die wir uns damit gestellt haben. Wie groß die Flecken sein müssen, wie viele nötig sind und wo sie eingestreut werden, ist Geschmacksache, dazu mach ich keine Vorgaben. Hier können wir wieder eimal unserer Phantasie freien Lauf lassen und nichts verkehrt machen.Ein solches Gespann hatte sich Freund Dieter Schneider gewünscht, Steiki 1,5 bis Steiki 3,0 und auch bekommen. Als er dann meinen grade fertiggewordenen Steiki 3,5 in Flickwark bunt geflogen hatte, war er davon begeistert und bat mich, ihm einen solchen passend zu seinem Vierergespann zu bauen. Dazu muss man wissen, dass Dieter ein Leichtgewicht ist, ich glaube noch nicht mal 70 kg, aber keine Probleme mit der Gespanngröße hat, auch nicht bei 4 bis 5 Windstärken. Außerdem sollte der Drachen als letzter im Gespann geflogen werden. Das will für einen leichten Piloten schon was heißen, und auch wieder nicht, wenn die Drachen gut sind, sich flach anstellen lassen und dabei auch noch stabil bleiben.
(So, und jetzt kommt die eigentliche die Antwort auf`s Zitat)
Das Design überlegten wir gemeinsam mit dem Ergebnis: Mitte und Ecken signalrot, Träger weiß, bunt eingestreut alle Farben der anderen vier Gespanndrachen. Bums, das saß, ich guck ja normal schon dumm aus der Wäsche, aber meine Frau sagte, ich hätt mich in dem Moment übertroffen.
Aber was wollte ich machen, das hatte ich mir selbst zuzuschreiben, jetzt gab es keinen Rückzieher mehr. Also legte ich los: Dreimal kräftig durchgeatmet, zweimal reichte nicht, um den Spannungsstau abzupusten, Gürtel ab, Hosenträger dran, Brille geputzt, Haufen Reste aufs Sofa, zehn Tage intensiv gepasst, geschnitten, genäht, abgeschnitten, geschachtelt, wieder geschnitten und genäht, aufgetrennt, geändert, ach ja, auch schon mal überlegt hart an der Grübelgrenze, zwischendurch geschlafen und gegessen, dann endlich war das Segel fertig. So was braucht man schon mal, es darf nur nicht überhand nehmen.
Als Ergebnis konnte man am Himmel so etwas wie die Sternstunde eines Drachenbauers sehen. Selten ist mir eine Farbaufteilung so gelungen: etwa 2,5 m² Segelfläche aus postkartengroßen und vielen noch kleineren Stückchen zusammengenäht, in 14 Farben, keine harten wie z.B. Schwarz oder tristes Grau dazwischen, alles nur weich. Mein Wortschatz für Drachen erweiterte sich um `zart`, und das ist nicht übertrieben: Dieser große Drachen wirkte am Himmel zart durchsichtig, wobei ich nicht transparent meine. Das ist er sowieso.
Das ist das Zusammenspiel der Farben, die Leuchtkraft bei Sonnenschein und weißen Wolken. Die weiße Trägerfarbe schimmerte im Filigran der Nähte wie Perlmutt oder fließendes Silber, fast blendend, und ich wurde wieder einmal gelöchert, wie ich denn das nun wieder hinbekommen hätte. Darauf hatte ich zuerst keine Antwort, bis ich mir die Fertigung des Segels noch mal durch den Kopf gehen ließ.
Und das war es dann: Der Fadenlauf der einzelnen Stückchen zueinander liegt kreuz und quer. Dadurch hat das Segel keine gleichmäßige, sondern in den einzelnen Stückchen unterschiedliche Lichtbrechung. Hinzu kommt, dass ich schon mal die Seiten verdreht hatte, die Vorderseite nach hinten und umgekehrt. Normalerweise falsch, in diesem Fall aber spielte alles zusammen und bewirkte den verblüffenden Effekt.Kapitelende.
So Leute, ich bin nicht für halben Kram. Um die Besonderheit kenntlich zu machen , hab` ich halt das ganze im Zusammenhang abgeschrieben.
Dank fürs lesen.
Retnüg
-
-
Na na Michel, die hatte ich vergessen.
Also musste ich mich für diese Gespann mit Polsterschlaufen begnügen. -
-
Zitat von Blackbird-xx
@ Willewatz,
der schaut auch richtig schön aus, Top :H: Du haust aber ganz schön rein! Mit 6er LK ist er wirklich
nur für leichten Wind. Hast du die UQS zimmlich weit nach unten gezogen?Hi Frank,
das Foto täuscht ein wenig. Die UQS bzw. Mittelkreuz liegen ca. 2 cm über den Standoffaufnahmen im Segel.
Ist wohl ein wenig tiefer als beim Original, aber darauf hatte ich irgendwie am Samstag morgen nicht genau geachtet.
Bei 2-3 bft ist er am Samstag abend schon schön geflogen. Er kann, so wie es sich anfühlte, auch deutlich früher.
Bis 3 bft haben die Leitkanten jedenfalls noch nicht geflattert. Als mal eine kurze 4er Böe kam habe ich ihn sofort in den Zenit gestellt, da dann auf einmal die Flügelspitzen zu schlagen anfingen. Aber für 4 bft ist er ja eigentlich auch nicht gedacht.
Sollte er mir in den Leitkanten zu weich wirken, überlege ich mir, Fangschenkel noch anzubringen.
Ich bin gespannt, wie er sich fliegt, wenn hier mal wieder Flaute ist. :-O -
Hallo Ihr Drachenfreunde.
1. Ich wollte euch mal Fragen ob man statt der Kappnähte auch Segelmachernähte mit dreifach Zick-Zack nähen kann oder geht das beim Deltadrachen nicht.
2. Wieviel muss man den für ne Steiki 3.0 an Geld ungefähr einplanen
3. Im Buch wird auf Seite 14 bis 18 über die Stoffzugabe wegen der ausformung des Bauches geschrieben. Da habe ich ein verständigungsproblem. Sind die Korbbögen Bögen nur in den Schleppkanten und Leitkanten gemeint oder muss ich die als Stoffzugabe irgendwo mit hinzurechnen? Weil wenn ich den Drachen aus dem 1. Kapiten mal nehme und ich die halbe Spannweite von ca 1,38m nehme und dann den bauch beim Stand-of um 20cm anhebe, werden aus den 1,38m ja nur ca 1,25m mach ich was falsch oder hab ich einen DenkfehlerLg Zolli
-
Kein Drachen - aber es gehört doch irgendwie hierher:
Mein Sohn und ich haben heute gebastelt.
Ich habe geschnibbelt und geklebt und er hat eifrig genäht.
Und das ist dabei raus gekommen:Natürlich mussten alle Sticharten durchprobiert werden.
Er hat das richtig klasse gemacht und ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Und Ober- und Unterfaden mussten natürlich auch zwei verschiedene Farben sein ... :-).Gruß, Jörg
-
-
....schaut echt prächtig aus, das Banner.... :H:
-
-
Top!!! Ein Flickwark-Banner,!!!!
-
@ zölli28, `Denkfehler`; Ich häng ein bisschen hinter her, weil ich annahm, dass ein anderer der alten Bauhasen deine Fragen beantwortete. Scheint aber nicht zu sein.
Zu 3: Der Korbbogen wird NUR auf die Leitkante aufgesetzt und hat NICHTS mit dem Bauch im Segel zu tun. Der formt die Leitkante so aus, das eine Flügelnase entsteht.
Geschrieben steht ganz klar: Der Stoff muss also ZUSÄTZLICH zu den Stand-off-Zugaben an der Seite eine Falte erhalten, die von der Mitte der SeitenstabTASCHE ausgehend nach oben und unten auf null ausläuft (Zeichnung 1a: Segel in natürlicher Form).
Der Bogen in der Schleppkante ist KEIN Korbbogen. Der wird mit der angebenen Bogentiefe normal ausgeformt.Der Bauch im Segel entsteht durch die Stand-off-Zugaben, wofür das Profil unter die Ansicht
gelegt ist, (Zeichnung 1: Entwurf für den Regeldrachen)Zu 1 und 2 kann ich nichts konkretes sagen.
Retnüg
-
-
@ zölli28,
Dann beantworte ich mal die 1. und 2. Frage, den Rest hat Günter ja schon gesagt.
Ja, man kann Deltadrachen auch mit der Segelmachernaht machen, denn viele Drachen werden heute
so gebaut.
Die Kosten für einen Steiki 3,0 betragen grob gerechnet ca. 130-150€ je nach Tuch und Stabwahl.
Gruß Frank -