Schlaufen an der Leine / Spleissen

    Hallo in die Runde und insbesondere an die Materialkundler und Leinenspezialisten unter euch :)


    Ich möchte einer Flugleine sagen wir mal 1,5 mm, rundgeflochten, 65 daN Bruchlast aus Polyester eine Schlaufe zwecks Drachenanbringung spendieren.
    Und bei der Schlaufe dachte ich an was für mich neues. Spleißen. Sieht gut aus, mindert die Bruchlast nur marginal und mit meiner Erfahrung sieht es ziemlich dünn aus.


    Also neues lernen und Seiten über spleißen lesen. Ich dachte so an einen Spleiß von 5 cm. Damit sollte die Schlaufe auch den Zug aushalten, den die Leine als Bruchlast hat. Schliesslich wird der Spleis umso fester, je mehr Zug drauf ist.


    Die Spleißnadel bekomme ich locker in die Leine hinein und auch durch. Auf und vor der Nadel lässt sich das Geflecht auch schön zusmmenschieben und so etwas dehen. Allerdings ist "etwas" noch lange nicht ausreichend um die in das Ör der Spleisnadel gelegte Schlaufe durch das Geflecht hindurch zuziehen. :(

    Nach ca. 5 mm und 30 Minuten ist bei mir und der line Schicht.


    Hat jemand eine Idee, wie ich das Geflecht der Leine kurzzeitig -nur zum spleißen- materialschonend dehnen kann? Oder gibt es zur "häkelnadelähnlichen" Technik eine Alternative, die nicht auf das durchziehen einer Schlaufe beruht?


    Ich hege die Hoffnung, dass wenn ich den Spleiß dann mal durch habe, er so satt sitzt, dass er auch bei wenig Belastung nicht wieder heruasflutscht. Und wo wir gerade bei dem Thema herausflutschen sind....
    Wie sichert ihr eure Spleiße vor dem Herausflutschen um unbelasteten Zustand?


    Die sicherlich beste Lösung ist das aufdröseln und einflechten des losen Endes. Hmm bei einer 1,5 mm Leine dürfte das mindestens mal schwierig sein :O


    Ansonsten habe ich davon gelesen an das Schlaufenende einen Tropfen Sekundenkleber zu setzten und dann in den äusseren Teil der Leine (wie heisst der eigentlich? Nennt man das auch Seele?) hereinziehen.
    Oder andere Seite, das lose Ende wieder aus dem Mantel herausführen, Kleber drauf und wieder einziehen. Auch das herausführen und mit einem Knoten versehen habe ich schon gelesen ebenso wie einen Knoten auf dem Spleiß :O
    Bändseln (so heisst doch das umschlingen mit einem Garn?) oder über den Spleiß drüber nähen wird auch als Sicherung genannt. Nur wenn ich schon bändsel dann brauch ich nicht mehr zu spleißen. Gleiches denke ich beim Nähen.
    Und damit wären wir auch schon am Ende meiner Überlegungen zum Thema Schlaufe spendieren mal anders:
    Sollte das Spleißen wirklich nicht gehen, liebäugel ich mit dem Vernähen der Schlaufe. Also Schlaufe legen und ...ja, beide Leinenstücke übereinander mit Geradestich oder nebeneinander mit Zickzackstich vernähen. Und wie lang sollte die Vernähung unter Berücksichtigung einer Haushaltsnähmaschine und "normalen" (Marken-)Polyesternähgarn mit welchem Stich und -länge bei angesprochener Leine sein, damit die Schlauf den Zug hält? Grundsätzlich funktionieren sollte das Schlaufenerzeugen durch Nähen siehe Gleitschirme.


    Ich freue mich auf Eure Ideen :D

    Viele Grüße
    Torsten


    www.farben-im-wind.de ...und ist der Himmel grau und leer, dann schenk ich meine Farben her.

    Hallo Thorsten,
    Spleisen hält sehr gut aber bei deiner Schnur 1,5mm ist das schon eine kleine fleißarbeit.
    ich habe meine Schüre im Winter auch alle gespleist, ich habe mit Spleisnafeln und Draht bei den "Dicken" Schnüren gearbeitet was zum üben auch gut ging.
    Aber je dünner die Schnur wurde um so schwieriger wurde das.
    Zum Schluß habe ich mit sehr feinen Häkelnadel gearbeitet.
    als durch den den Mantel nach oben und die Schnur durchgezogen.
    Achte darauf, dass du bei dem Faden zum durchziehen keine überstände (beim verschmelzen oder Kötchen)
    hast dann geht es leichter.
    ich habe die Enden verschmolzen und auf einer Arbeitsplatte abgerundet, erstens kann man die Häkelnadel
    an diesem Punkt festmachen und durch ziehen (mit Gefühl).
    Es wird dir nicht mützen es selbst aauszu probieren.
    Gruß
    Rainer

    Bernhard: Danke für den Link. Die Erklärungen sind super. Da ist auch zum ersten Mal eine Berschreibung für die Sicherung des Spleiß beschrieben, die ich nachvollziehen kann und die mir gefällt. Ausserdem sieht man dort sehr schön eine Spleißnadel, mit der man keine Schlaufe "häkelnadelartig" durch das Gewebe ziehen muss. Leider ist die käuflich zu erwerbende viel dicker als meine Leine. Aber wirklich interessante Ankleitungen!


    Rainer:
    "Je dünner die Leine desto schwieriger" sehe ich nicht ganz so.
    Ich habe hier dünne 20 daN Leine, die ist ganz weich und lässt sich mit einer feinen Spleißnadel ganz hervorragend spleißen. Auf der anderen Seite habe ich die oben beschriebenen Problemen mit einer dickeren härteren Leine. :)
    Mit dem Ausprobieren hast du Recht, allerdings kann man ja von den Erfahrungen anderer partizipieren :-O


    Näht jemand hier seine Schlaufen in die Leine?

    Viele Grüße
    Torsten


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