Bilder- und Infothread zu: Drachengespanne/Stacks


    Moin!


    Ich habe schonmal zwei 3.0er Topase gekoppelt und dabei die Koppelleinen verwendet, die ich ursprünglich mal für das DW2/2.5-Gespann gebaut hatte, also 2,50m Länge. Schwarze Waageschnur, ich glaub, 160daN und 10cm lange Adapter (aus der selben Schnur). Die beiden liefen wie auf Schienen, kein Wackeln, kein Schlingern. Bei dem großen Gespann (3.0/4.5) habe ich 5m-Koppeln dran.


    Du kannst natürlich auch normale Flugschnur nehmen, wenn du noch welche rumfliegen hast. Ich habe mich für die Waageleine entschieden, weil sie schon komplett gemantelt und günstig zu bekommen ist.

    Grüße, Christin (weser-ems-kiter)

    "Komm essen wir Opa" - Satzzeichen retten Leben!

    Was geht hier denn ab, das ist ja super!!! :-O Tolle Bilder und viel fachliches, länger schon nicht mehr gehabt... weiter so!


    Heiko, danke noch mal für den neuen Titel 8-)

    Grüße, Walter

    Herr Gott Männer, macht euch doch nichts vor. Soviel Zirkus um die Koppelschnüre, Verbindungstampen oder wie ihr sonst noch sagt geht mir über n Horizont (gelinde ausgedrückt). Für die Zügel, wie ich sie nenne, reicht ganz normale Dacron Schnur mit 100 bis 120 kg Zugkraft. Bei kurzen Gespannen oder auch kleineren Drachen geht’s sogar mit 80 kg Zugkraft. Bei so kurzen Längen von 2 bis 3 Metern spielt Dehnung überhaupt keine Rolle. Und außerdem sind sie alle gleich belastet, also auch gleiche Dehnung, wenn überhaupt.
    Und auch die Länge der “Tampen“ (puh, echt Seemännisch, wie Dick sind die eigentlich?) reicht mit Leitkantenlänge +ca.20% völlig aus, um aus den Windschatten des Vorhängers raus zu kommen.
    Wenn ihr dagegen ein Gespann aus drei Drachen LANG aussehen lassen wollt – dann natürlich auch längere. Dann müsst ihr allerdings aufpassen, dass sie nicht ZU lang werden, weil sonst das Gespann labil werden kann und bei kurzen, scharfen Lenkzügen zum Schlingern neigt.
    Und wenn ihr die Optik aufpeppen wollt – o K, dann nehmt farbige Waageschnüre. Kostet mehr. Das Gespann selbst wird dadurch nicht stabiler fliegen.


    Das sind meine eigenen Erfahrungen, die ich mit meinen Gespannen gemacht habe, als die ganze Geschichte noch in den Kinderschuhen steckte. Daran hat sich bis heute praktisch und flugtechnisch nichts geändert, als nur die Argumentation, um aufwendiges zu rechtfertigen.


    Allerdings – wenn echte Sicherheitsfragen anstehen, dann findet der größere Aufwand natürlich auch meine Billigung, wobei es im Grunde auf MEINE Billigung gar nicht ankommt.

    • Offizieller Beitrag

    Günter, das mit der Farbe war doch nur Spass weil Tarazed oben "schwarze" Waageschnur geschrieben hatte :)
    Mit der Länge ist es immer ein wenig eine Spielerei, vor allem bei uns hier im böigen süden....da muss man z.T. ganz andere Längen nehmen wie an der See.....aber was erzähl ich Dir...das weißt du ja sicherlich selbst ganz genau.

    Und um jetzt dem Forums-Insider mal ein Gesicht zu verpassen...


    Ich habe wohl vergessen zu erwähnen, dass die rote Waageschnur natürlich nur bei roten Drachen funktioniert :D

    Grüße, Christin (weser-ems-kiter)

    "Komm essen wir Opa" - Satzzeichen retten Leben!

    OK Dominik, das mit der Farbe ist akzeptiert. Sieht allerdings noch nicht einmal schlecht aus.
    Aber mit der Länge kann ich dir so leicht nicht folgen. Es kommt immer darauf an, den Hinterhänger aus dem Windschatten des Vorhängers raus zu halten. Da dürften ME Böen keine so große Rolle spielen. Dafür ist die Länge eines normalen Gespanns zu kurz. Nur bei ganz langen Gespannen könnte ich mir eine gewisse Unruhe vorstellen, bin mir aber überhaupt nicht sicher. Entsprechende Erfahrungen, auch bei böigen Wind, habe ich eigentlich nicht gemacht, obwohl der mich als Pilot oftmals umwerfen wollte.
    Wie an anderer Stelle aber schon gesagt, geht probieren immer über studieren.

    Im Grunde Ja, Mark, wobei ich Einschränkungen gelten lasse. (Spezialkonstruktionen)
    Darüber aber hier mit Theorien zu diskutieren ist äußerst schwierig. Sowas muss praktisch behandelt werden. Außerdem spielt das Profil der Drachen immer eine entscheidende Rolle.
    Die Praxis mit euch würde mich allerdings reizen und ich bin mir sicher, dann auch für neue Erkenntnisse offen zu sein.


    Leider komme ich kaum mehr dazu, mit euch draußen zu experimentieren. Ich kann Irmchen nicht mehr alleine lassen. Muss halt auf Gelegenheiten warten und dann hoffen, auch Drachenfreunde anzutreffen.


    Dir nen Händedruck, Mark. :H:


    Günter

    Danke Günter! :-). *Hand schüttel* Wünsche euch alles alles Gute! :H:


    Deine Erläuterung bringt es genau auf den Punkt. Das Profil ist auch aus meiner Erfahrung heraus entscheidend:


    Bei extrem Profilarmen-Drachen habe ich bisher mit längeren Koppelleinen bessere Erfahrungen gemacht, auf dem Binnenland und an der See.


    Umgedreht bei Drachen mit normaler bis starker Profilierung haben die Koppelleinenlängen weniger Auswirkungen solange sie einfach alle gleichlang sind. Das Steilerstellen des letzten Kites ist zwar kein Muss bringt aber allgemein etwas mehr Stabilität ins Gespann.


    Des weiteren muss man unbedingt meiner Meinung nach auch Unterscheiden zwischen Performance und Gutmütigkeit. Soll das Gespann für gemütlichen Schönflug sein, oder extreme Zugkräfte aufbauen, eher langsam sein, oder rasend schnell...?!
    Jeweils ergeben sich andere Setups die meist von Drachen zu Drachen unterschiedlich sein können, selbst innerhalb einer Serie z. B. aufgrund von unterschiedlicher Bestabung.


    Ich war mal eine ganze Zeit auf dem "Gespannbau-Trip" und habe zusammengeknüppelt und geflogen was ging unter anderem auch Vierleiner (nicht zu unterschätzen!). Oft ließen sich die Koppelleinen trotz ähnlicher Auslegung der Kites zwar übertragen, aber die optimale Abstimmung war oft verschieden. Daher benutze ich immer gerne Koppeltampen mit einer kleinen Knotenleiter darauf. Gerade im Bereich des Kiels und der oQS bringt der eine oder andere Knoten steiler oder flacher schon erhebliche Verbesserungen von entweder Flugruhe, Leistung, oder Fluggeschwindigkeit.


    Meine Faustformel, von der ich auch gerne abweiche wenn ich merke es läuft nicht 100% perfekt ist, 90% der Spannweite des nächst größeren Kites zzgl. den Koppelleinen von netto ca. 15 cm mit 3 Knoten zur Feinabstimmung für heikle Drachenkonstruktionen.


    Um mehr Stabilität in ein progressives Gespann zu bringen empfand ich das Verwenden von kürzeren Koppelleinen besser, wohingegen mit längeren mehr Power und Speed kam.


    Bei gleichgroßen Kites mit wenig Profil um optimal Leistung zu erzielen kam ich an recht langen Koppelleinen nicht vorbei (ca. das doppelte der Spannweite). Die Gutmütigkeit leidet aber darunter.


    Sehr weiches Gestänge macht auch oft die Idee von perfektem Flug bei 5 gleich langen Koppelleinen zunichte, weil sich der/die ganzen Drachen oft ungleich verziehen im Flug.


    Testen ist finde ich das Beste und es gibt auf jeden Fall mehrere Lösungen, weil es auch jeweils andere Zielsetzungen beim Gespannflug geben kann.

    • Offizieller Beitrag

    Der Thread wird mittlerweile richtig interessant, da wirklich gutes Faachwissen eingebracht wird. Das ist genau das, was mir hier im Forum gefehlt hat, da ich selbst gerne Gespanne fliege. Vielen Dank an Mark und Günter an dieser Stelle :H:
    Der persönliche Austausch bei Treffen finde ich auch sehr wichtig, da hier viele unterschiedliche Konfigurationen dabei rauskommen.

    Ja Mark, ich stimme dir in vollem Umfang zu und bedauer nun schon zum wievielten Mal, das keine persönlichen Treffen zum Fachsimpeln möglich sind. :(
    Ich war damals auf mich alleine gestellt, konnte mich aber dann und wann mit Jens Baxmeier austauschen. Der hat auch für mich geschrieben, wenn mal was im Drachenmagazin veröffentlicht werden sollte.
    Und dann wechselte er die Fronten und legte sich ganz speziell auf Buggis. Ich hätt ihn - - -
    Na ja, hat sich mit der Zeit alles eingespielt bis ich dann den Vogel kriegte, über mein Hobby zu schreiben.
    Weiter brauch ich nichts mehr zu sagen, steht alles irgenwo hier im Forum. ;)


    Aber allgemein, eine solche Diskusion auf wirklich fachlicher Basis, wie sie hier inzwischen geführt wird, begrüße ich und werde mich auch weiter zu entsprechenden Fragen äußern (soweit es meine Zeit erlaubt).


    Nen Schönen Abend allen interessierten Usern. :H:

    Retnüg

    Hier auch mal noch ein "paar" Bilder :-O - sind noch etliche weitere hier :)
    Tauros und Matador

    3 HQ Limbos

    Devil Wing 1.7, 2.5 und 3.2

    Little Beast & Cougar

    Engel Competitions

    Topas 1.7, 2.2, 3.0

    S-Kite Speeds by Peter Wernert

    S-Kites XS, 0.9, 1.2, 1.8

    Speedwings

    Engel Gespann


    - Editiert von Mark O2 am 12.03.2010, 13:51 -

    Zitat

    Im Binnenland laufen kürzere Leinen bei dem Gespann einfach besser.


    Genau so ist das! Meine ersten Versuche mit dem Gespann und den 5m-Koppeln waren im Binnenland und das war ein einziger Eiertanz. Erst an der Küste ging die Koppellänge bei dem Topas 3.0/4.5-Gespann wie Sahne!

    Grüße, Christin (weser-ems-kiter)

    "Komm essen wir Opa" - Satzzeichen retten Leben!