Fliegen über Kopfsteinpflaster!?

    Hallo zusammen


    Wer kennt das Phänomen und weiß evtl. Abhilfe:
    Der Wind weht gleichmäßig aus einer Richtung um die 3bft. Du fliegst einen Kite (egal aus welchem Stall!) in einer langen Geraden quer durch´s Windfenster oder durch eine große Kreisbahn. Plötzlich meldet der Vogel ein Gefühl über die Leinen als wenn man einen Vollgummi bereiften Bollerwagen über Kopfsteinpflaster zieht, ein ständiges Rucken und Pumpen ist spürbar und es entsteht ein völlig unruhiges Flugverhalten.
    Alle mir bekannten und durchprobierten Einstellungen über die Waage haben bislang wenig bis nichts gebracht, nun hoffe ich auf einschlägige Expertentipps...........


    Gruß Bepe

    "Ein Leben ohne Kite ist zwar möglich, aber völlig sinnlos."

    Moin!


    Ja, das kenne ich auch. Allerdings war dann der Wind für den geflogenen Drachen zu stark. Aber du hattest ja "nur" 3 Bft. Um welchen Drachen handelt es sich denn?

    Grüße, Christin (weser-ems-kiter)

    "Komm essen wir Opa" - Satzzeichen retten Leben!

    Das könnte daran liegen dass der Wind, auch wenn er gleichmäßig erscheint, turbulent sein kann - verwirbelungen topografischen Ursprungs zb. . Ich kenne sowas vom Pair fliegen nur zu gut. Wenn man dort seinem Vordermann zu nah auf die Pelle rückt , und damit in die Wirbelschleppe kommt, gehts rund.


    Ein Paar Bilder die den Effekt zeigen gibt es HiER - sehr schön in Abb. 6 bis 8 zu sehen.


    Oder die "Kármánsche Wirbelstraße" g**gel Bilder suche

    Zitat

    Original von Tarazed
    Um welchen Drachen handelt es sich denn?


    Das habe ich absichtlich offen gelassen, das das Verhalten schon bei verschiedenen Modellen aufgetreten ist, zugegeben meistens bei sog. Fullsizern.


    Stefan Derrick:

    Zitat

    verwirbelungen topografischen Ursprungs zb.


    Ich komme beruflich aus der Luftfahrt und dieses Problem ist mir bekannt. Je nach Flugzeugmuster werden die Abstände unterschiedlich gestafelt um den Prblemen (gerade in der Starphase) vorzubeugen.


    Was mich nur wundert ist dass der eine Vogel bei gleichen Verhältnissen völlig unbeeindruckt seine Bahnen zieht, der andere sich aber verhält wie eine Ziege bei Gegenwind!?

    "Ein Leben ohne Kite ist zwar möglich, aber völlig sinnlos."

    Zitat

    Was mich nur wundert ist dass der eine Vogel bei gleichen Verhältnissen völlig unbeeindruckt seine Bahnen zieht, der andere sich aber verhält wie eine Ziege bei Gegenwind!?


    Zitat

    Du fliegst einen Kite (egal aus welchem Stall!) ...


    Ich habe das als "egal mit welchem Kite, das ist immer der Fall" interpretiert.


    Dann wären die Drachentypen doch mal Interessant.

    Zitat

    Ich kenne sowas vom Pair fliegen nur zu gut. Wenn man dort seinem Vordermann zu nah auf die Pelle rückt , und damit in die Wirbelschleppe kommt, gehts rund.


    Das passiert aber nur, wenn der hintere Drachen mit längerer Schnur geflogen wird, oder dessen Pilot vor dem vorwegfliegendem steht. Diese Verwirbelungen treten nur auf der Rückseite des Drachens auf.


    Gruß
    Heiko

    Hi Bernd


    Ich hatte ein solches Phänomen an meinem kleinen Storm XS, den ich eigentlich
    für Speed in hohen Windstärken gebaut habe. Interessanterweise fing der bereits ab
    5 Windstärken im Gestänge mit niedriger Frequenz an zu vibrieren. Da war so ein schnelles
    gleichbleibendes ruckeln (eben wie eine Frequenz), welches sich vielleicht 5 bis 10 mal
    pro Sekunde über die Leine bis zu mir übertragen hat.


    Ich habe dann vermutet, dass die Gestängegeometrie dafür verantwortlich ist. Es gibt
    doch dieses Fitnessgerät - so eine flexible Stange mit Handgriff in der Mitte und je einem
    Gewicht an den Enden. Diese Stange wird durch eine bestimmte Bewegungsfrequenz
    der Hand in Schwingungen versetzt und damit wird der Trainingseffekt erzielt. Je geschickter
    man sich ansstellt, umso schneller schwingt sie und umso mehr wird die Muskulatur beansprucht,
    das Teil in "Position" zu halten. Ich habe bei meinem Vogel vermutet, dass sich diese Vibrations-
    Schwingung ober- und unterhalb des unteren Querspreizenverbinders entwickelt hat. Der
    Verbinder fungiert quasi wie der mittig platzierte Griff an der Fitnesstange. Ich habe dann
    je Seite einen Abfangschenkel zwischen oQs und uQs eingebaut und siehe da, das Problem war
    behoben. Diese Schwingungen konnten sich nicht mehr aufschaukeln, der Abfangschenkel
    hat die Leitkante in der Mitte stabilisiert. Im Herbst war der Drachen in SPO bei 11 Bft am
    Himmel... keine Probleme mehr.


    Ich vermute auch, das der Wind bei dem von Dir geflogenen Drachen zu hoch war .



    Zitat

    Original von Bepe
    Wer kennt das Phänomen und weiß evtl. Abhilfe:
    Der Wind weht gleichmäßig aus einer Richtung um die 3bft. Du fliegst einen Kite (egal aus welchem Stall!) in einer langen Geraden quer durch´s Windfenster oder durch eine große Kreisbahn. Plötzlich meldet der Vogel ein Gefühl über die Leinen als wenn man einen Vollgummi bereiften Bollerwagen über Kopfsteinpflaster zieht, ein ständiges Rucken und Pumpen ist spürbar und es entsteht ein völlig unruhiges Flugverhalten.
    Alle mir bekannten und durchprobierten Einstellungen über die Waage haben bislang wenig bis nichts gebracht, nun hoffe ich auf einschlägige Expertentipps...........

    Zitat

    Original von Heiko...


    Das passiert aber nur, wenn der hintere Drachen mit längerer Schnur geflogen wird, oder dessen Pilot vor dem vorwegfliegendem steht. Diese Verwirbelungen treten nur auf der Rückseite des Drachens auf.


    Gruß
    Heiko


    Wir fliegen mit 2 Meter differnz - bisher und in Zukunft dann wohl nicht mehr. Danke für die Info.

    Ich habe das gleiche Phänomen, wie von Bepe beschrieben, bei meinem Topas 2.2 bei 3-4 BFT. Habe auch alle Waageneinstellungen durch probiert, ohne merkliche Verbesserung... :(

    Gruß
    Micha


    Drachentasche: Revolution 1.5 B-Serie STD & VTD, Wilde Hilde (Space Kites), Topas 2.2 (Space Kites), Mosquito (HQ), Scout 3.0 (HQ), Jet (Elliot), Addiction (Premier Kites)

    Bepe: Ich hatte ein ähnlich gelagertes Problem mit welchem Kite kannst du dir denken. Ich habe es dank dem Erbauer gelöst, Fangleine der Waage wieder in Auslieferzustand und die empfohlene Schnur genommen,in meinem Fall 50 kp und nicht 70kp.

    Speed macht süchtig aber auch so zufrieden....

    das ruckel-phänomen gibt es bei uns immer,
    wenn der wind aus süden kommt. ein kleiner
    höhenzug, der eigentlich recht weit entfernt ist,
    reicht aus, um übelstes stakkato-fliegen zu verursachen.

    Danke für Eure Einschätzungen und Tipps. :H:
    Ich denke das Beste wird sein mal gel. zwei gleiche Kites unter den selben Bedingungen vor Ort zu vergleichen.

    "Ein Leben ohne Kite ist zwar möglich, aber völlig sinnlos."

    Schwingungen sind eine komplizierte Sache. Denkt mal an schlecht ausgewuchtete Räder am Auto, bei siebzig fängt die Lenkung an zu schlackern, bei hundert hört es wieder auf.


    Immer locker mitschwingend, Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Zitat

    Original von Datenland
    Immer locker mitschwingend, Erik


    Jepp Erik, dann muß ich mal SpaceKiterNordsee/Bernd fragen, der hat bestimmt die richtige Mucke für mich dazu 8-)

    "Ein Leben ohne Kite ist zwar möglich, aber völlig sinnlos."

    :) Hallo Bepe,
    ich bin gerade über deinen Thread gestolpert.


    Du hast doch mein Buch – Lenkdrachen und Gespanne -. Auf Seite 35-36 unter Adapterwaage habe ich über dasselbe Phänomen berichtet, was du Fliegen über Kopfsteinpflaster nennst. Das dort beschriebene gilt für alle Drachengrößen, nicht nur für größere Drachen.
    Ruckeln entsteht, wenn sich das Mittelkreuz unter Last aus der Gestängeebene nach hinten versetzt. Das Gestänge selbst versucht, das MK immer wieder nach vorne, also in die Ebene zu ziehen, sich auszugleichen. Dadurch entsteht eine instabile Fluglage. Dem kann man damit entgegenwirken, indem das Mittelkreuz stramm gehalten wird, also die zum Mittelkreuz führenden Waageschenkel um ein bestimmtes Maß gekürzt werden.
    Mit anderen Worten: Am Mittelkreuz zwei Knotenleitern anbinden, natürlich unter Beibehaltung der Grundlängen und daran die gekürzten Waageschenkel anbuchten, solange von Knoten zu Knoten versetzen bis die Strippen beim Fliegen wirklich straff sind.
    Ich bin davon überzeugt, der Drachen hebt vom Kopfsteinpflaster ab und fliegt wie auf weichen Wolken.

    Retnüg:
    Hallo Günter, danke für Deinen wie immer kompetenten Tip. Werde bei nächster Gelegenheit mal mit hilfreicher Unterstützung versuchen Deinen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Über das (hoffentlich erfolgreiche) Ergebnis werde ich gerne hier berichten. :H:


    Gruß Bernd

    "Ein Leben ohne Kite ist zwar möglich, aber völlig sinnlos."