Lola flog schon vor Maueröffnung und musste- wie auch später- des Öfteren einen BH anhaben. Mit einer Reißleine konnte man diesen aber entfernen. Auf Drachenfesten wie z.B. in Halle auf der Galopprennbahn flog sie immer züchtig.
Im Juni 1989 erhielt ich Friedhelm´s Buch mit persönlicher Widmung und ein Foto von seinem Klau-Fix-Drachen-Verkaufsanhänger, gezogen von einem Trabbi-Kombi.
Friedhelm und seine Frau Petra waren erstmals 1990 auf Fanö. Dort tauschte ich eine 10er Flexifoil Kette in Regenbogenfarben gegen eine 20m rot-weiße Windturbine aus Dederon (ehem. DDR Anorakstoff). Diese Windturbine fliegt noch heute wie am ersten Tag.
Ansonsten gab es schon eine Drachenszene in der DDR. Sie blühte halt nur im Verborgenen.
Um Friedhelm gab es eine Gruppe Hallenser, die noch heute ihre Drachen in die Luft hängen.
Auch der Chefredakteur und sein Stellvertreter der Zeitschrift "Praktik" (eine Publikation vom Verlag Junge Welt) waren in Berlin dem Bazillus verfallen. Die wiederum kannten nicht die Drachenfreunde vom Prenzlauer Berg, eine Truppe, der auch das Ehrenmitglied des DCB Bruno Homann angehörte. Auch Erich Krüger, der "Erfinder des Vogeldrachens" gehörte dazu.
Später (nach 1990) baute Gerd Schaller seine Drachen nach. Auch Gerd zählte zu den Pionieren in der DDR.
1990- 1994 arbeitete ich in Neubrandenburg (MV). Auch dort lernte ich ältere Herrschaften kennen, die bereits lange dem Drachenhobby zugetan waren.
West-Berliner Drachenfreunde reisten damals klammheimlich mit ihren High-Tech-Drachen nach Ost-Berlin ein, um gemeinsam Drachen in die Luft zu hängen. Große Schande: Holz, Dederon und Scharniere aus Konservendosen siegten über Spinnacker, Kunststoff-Verbinder und GFK-Stangen.
Solche "Drachenfeste" durften aber nicht bekannt gemacht werden. Sie wurden sofort unterbunden.
In den 80er Jahren machte ich öfters Urlaub in der DDR. Dort lernte ich in Frankfurt/Oder Drachenfreunde kennen. Diese waren schon damals um die 50 Jahre alt.
Die Drachenfreunde aus Leipzig (später bekannt unter dem Namen Modschegiebche) gab es auch schon.
Mit Sicherheit gab es noch mehr Ecken in der DDR, in denen heimlich Leute mit Drachen (Einleiner) hantierten.
Gruß
Hans