Hallo zusammen,
hab heute Nachmittag erstmalig meinen neu erstandenen (gebrauchten) Engel Competition ausfliegen können.
Stormy (Stomhunter) war so freundlich, mir neben seinem schönen Drachen auch noch ein paar gute Ratschläge mit auf den Flug zu geben.
Die Windvorhersage für meine Umgebung (PB/LP) ließ sehr optimistische 4-5 erwarten. Ich habe den Engel dennoch mit dem UL-Gestänge bestückt. Tatsächlich dürfte es sich auf meiner Drachenwiese denn wohl eher um 1-3 Bft gehandelt haben, als ich den ersten Probeflug gewagt habe.
Meine erste Reaktion: wow, ist das schwierig, die Dame stabil oben zu halten!
Der doch leider recht unstete, böige Wind hat mir echte Probleme bereitet. Kein Wunder, bin ich doch ein blutiger 4-Leiner-Stabdrachen-Anfänger. Nach einiger Zeit der Gewöhnung an das sensible Flugverhalten ging es schon besser von der Hand. "Mit dem Engel zusammen in Bewegung bleiben" hallt es mir noch jetzt durch den Kopf. Hab den (einzigen) älteren Thread hier im Board um die Leichtwind-Tauglichkeit des Engel noch gut im Kopf. Dennoch bin ich erstaunt, welch große Rolle die gleichmäßige, korrekte Leinenspannung gerade auf der Bremse spielt. Auch nur kurz etwas zu lasch und schon dreht sich der Drachen seitlich weg und muss fix abgefangen werden, um einen Spin zu verhindern. Da bin ich von den Matten her ein doch unempfindlicheres Verhalten gewöhnt.
Ja, schmunzelt ruhig, bin ja noch klein und möchte mal so gut fliegen wir ihr, wenn ich groß bin 
Für's erste habe ich mich auf eine stabile Beibehaltung der Position in dem böigen Wind konzentriert und anschließend ein paar "einfache" Manöver wie Starts und kontrollierte Landungen, Rückwärtsstarts, Horizontalflug und diesen Advanced Reverse Launch (den Rückwärtsstart mit anschließender Drehung in Vorwärtsflugrichtung) beschränkt. OK, ich war nicht so schweißnass wie nach den ersten Flügen mit der 4-Leiner-Matte. Aber die Konzentration, die man für diese Manöver in unstetem Wind braucht, die ist wirklich enorm. Und Ausdauer ist auch sehr von Nöten. Bis zur Vergasung üben (darf man das so noch öffentlich ausdrücken?). Davon ab hab ich einige Meters per pedes zurück gelegt, um die Dame wieder passend parat zu legen. Denn das mit dem Rückwärtsstart ist nicht unbedingt immer von Erfolg gekrönt gewesen ...
Ich bin soweit erst einmal mit mir selbst zufrieden. Hat gut geklappt. Und der Engel ist wirklich ein Traum von Drachen. Aber mir wird erst jetzt richtig klar, wie sehr ihr echten 4-Leiner-Könner doch euren Drachen beherrscht. Schon beeindruckend genug, wenn man sich ohne diese erste eigene Flugerfahrung eure Video-Clips ansieht. Aber jetzt bin ich erst wirklich baff! :O
Da muss ich aber noch sooo viel mehr Zeit auf der Wiese (oder besser in der Luft) verbringen, bis ich auch nur annähernd an diese Klasse heran komme. Wenn das nicht eine echte Herausforderung ist!? Ich hab mir jedenfalls einiges vorgenommen.
Zum Abschluss durfte dann die kleine Lycos ein paar Schlitze in die Luft schneiden und dann war es leider auch schon wieder Zeit, den ernsteren Dingen des Lebens nachzukommen. Morgen früh geht es wieder raus. Zusammen mit meiner Kleinen (6 Jahre), die gestern ihre neue Symphony 1.2 das erste mal ausgeflogen hat. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte noch immer so schnell lernen, wie die Kleine. Die älteren Board-Mitglieder können dies sicher nachvollziehen.
Ich freue mich auf morgen und noch viele weitere schöne Tage mit meinen zwei Engeln draußen an der frischen Luft!
Habt ihr ein paar Anmerkungen, Kritik oder Tipps? Nur raus damit!
Die Frage, warum ich gerade einen Engel Competition als ersten 4-Leiner-Stabdrachen gewählt habe, möchte ich gleich vorweg beantworten:
1. Ich vertraue immer noch auf Deutsche Wertarbeit, sofern es nicht "Made in Germany - assembled in China" ist.
2. Ich liebe Dinge, die nicht nur so von der Stange sind - und dieser Engel ist ein Custom Model, welches mir ausgesprochen gut gefällt.
3. Der Engel soll eine sehr große Bandbreite besitzen, sowohl anfängertauglich sein als auch den Könner noch herausfordern.
4. Das Gebrauchtangebot kam gerade passend und der Preis war angemessen.
Bis die Tage
Ralle
