Der Weg zum Onkel Doktor

    OK.


    Dann werde ich auch mal meine Erfahrungen dazubringen.


    Als ich angefangen hab zu Kiten, etwa vor 2 Jahren, sind mir so einige Sachen schon passiert, obwohl ich immer ein Helm getragen hab, als erstes nach etwa 2 Wochenn nachdem ich meinen ersten 4-Liner hatte (3er Pepper II) waren ich und mein Freund (auch Kitenewbee) auf einem Acker und wollten nur kurz nochmal fliegen bevors dunkel wurde.
    Also Kite rausgeholt, Leinen abgewickelt und ab die Post!
    Oder auch nicht ich ging ein paar schritte zurück um den Kite zu starten, weil wenig Wind war, und stolperter (?) über meine Sportasche, die ich auf der Wiese abgelegt hatte, und fiel rückwärts zu Boden versuchte mich noch abzufangen und dann geschah es:
    Ich knickte aus unerlärlichen Gründen mit beiden Armen um brach mir dabei eine Rippe und 3 weitere waren ausgerenkt! (wusste vorher garnicht das man die sich ausrenkten konnte...)


    Naja Folgen waren die erst mal abwarten bis die Rippe wieder einiger Maßen wieder O.K. war und dann die anderen wieder einrenkten...


    Anderer Vorfall:


    Mein bester Kumpel und ich ab auf die Wiese gleich alles aufgebaut.
    Wir hatten so etwa 3bft. und in Böen auch mal 4bft.
    Es war eine 3.5 Paraflex er zieht an den Handles und flog gerade aus mit einem Kiteloop nach vorne kam auf und lies die Handles los.
    Folge:
    Da er zuerst mit seinem Fuß aufgekommen ist und umgeknickt.
    Bänderiss.


    Das bedeutete erstmal wieder Pause...



    Aber mittlerweile passieren eigentlich nur noch kleine Unfälle bei uns wir tragen auch immer ein Helm aber bis jetzt, zum Glück, ist noch nie was am Kopf passiert was auch hoffentlich so bleiben wird...



    Grüße Alex

    Hallo Leute,


    hier mal mein größtes Mißgeschick:


    Weil so super Wind war mußte ich kurz in der Mittagspause raus. Also schnell heim HQ Symphony 2.5 ins Auto und los. Auf der Wiese angekommen hat´s mir beim Aussteigen schon die Türe aus der Hand gerissen. Also der Beweise: Super Wind!!!
    Dann machte ich einen Fehler nach dem anderen. Zuerst hab ich (weil ja soviel Wind war Schiss bekommen) und die Anhängerkupplung als Bodenanker benützt :logo: . Beim Starten bin ich dann von Auto aus rückwärts gegen den Wind gelaufen. Als ich ca. 3-4 m vor Auto weg war war das Starten endlich "erfolgreich". Die Symphony hat Strömung ausgenommen und ich hab meinen ersten Supermann gemacht. Der Schreck war groß, die Beschleunigung Richtung Auto extrem. Ich wurde mit der Hüfte gegen mein Heck geschleudert. Hab den Drachen irgendwann losgelassen.


    Ergebnis:
    Rücklicht des Autos zertrümmert; blauen Fleck an der Hüfte; Frage der Kollegen: "Warum humpelst Du denn?"


    Den Weg zum Doktor konnte ich noch vermeiden. Hab aber seither kein weiteren Vorfälle mehr gehabt. Bin jetzt vorsichtiger und trage auch Helm, ...


    Gruß Thilo


    Wichtig hab dabei gelernt erst immer das Teil das in den Helm rein gehört einzuschalten.
    :-O

    HQ Beamer 1.8m²; Peter Lynn Twister I 4.1 m²
    U-Turn Oxi Pro 6.2; Ozone Yakuza 7,3; Flysurfer Pulse 1 - 10m²; Flysurfer Speed 12 und 19 DLX
    Board: NEXT Black Chilli

    Meine Wiese

    Das teil welches in den helm gehört sollte man immer zuerst einschalten.
    Durfte ich mit gut 14 jahren lernen... Erster richtiger dicker brummer mit zwei schnüren und natürlich den helden markiert...
    Spielchen wie "Coladosen von pfosten schubsen" und dergleichen waren irgendwann langweilig, so dass wir uns den mist aus
    der hand geschossen haben. Bis einer die pfote nicht schnell genug aus der ca. 3 cm zu tiefen flugbahn bekommen hat...
    Ergebnis: Kaputte flosse, mächtig mecker vom cousin (dem man die pfote zerschossen hat..) und die erkentniss dass es doch
    wohl besser wäre in zukunft egal wieviel langeweile man hat, und egal für wie gut man sich hält lebende ziele aus dem
    flugfeld rauszuhalten...


    Zum doc gings zwar nicht, aber lehrreich war die aktion schon (vor allem weil man genau wusste was passieren kann wenn...
    nur hatte uns keiner gesagt dass dieses wenn auch ausgerechnet bei uns eintritt :-/


    Seitdem bin ich auch recht schreckhaft wenn sich plötzlich was richtung flugbahn bewegt das dort garnicht hingehört.

    Ich war in Holland auf dem Strand mit der Buster 3.0 zugange, als mich eine Boe urplötzlich von den Füßen hob.
    Mit dem Kopf voran machte ich eine Art Hechtsprung und kam zu der Erkenntnis, in gewissen Schwierigkeiten zu sein. Ich ließ die Handles los und fand heraus, dass der Strandsand sehr hart ist. Nach der versauten Landung musste ich mich gleich wieder aufrappeln um meinem Kite hinterher zu rennen, den ich (Depp) ohne Kitekillers flog :logo: .
    Dabei merkte ich dann, dass ich eigentlich nicht rannte, sondern humpelte. Ich hatte mir (nur) eine Muskelprellung der seitlichen rechten Wade eingehandelt, die aber in den nächsten Tagen in den tollsten Farben erblühte und insgesamt fast 4 Wochen lang Schwierigkeiten machte.


    Was habe ich gelernt: Wenn es Sicherheiten gibt (Kitekillers, Protektoren, Helm, u.s.w.), benutze sie !


    Ich finde diesen Thread hilfreich, weil ich auch aus Fehlern anderer lernen kann - und andere aus meinen Fehlern. Aber bitte seid nett zueinander.

    Sigma Fun 1.2, Sigma Spirit 2.0, HQ Symphony Speed 2.5, PKD Buster II 3.0

    Um den wie einige hier meinen ""darwinistischen Heldentatenschilderungen"" entgegen zu wirken:


    Meine Doktorbesuche und Krankschreibungen der letzten Jahre resultierten aus Wiesenbesuchen, allerdings bei Luschenwind bis Flaute.


    Zum einen mit dem Kite in der Hand am Deich beim Rückwärtslaufen ausgerutscht und unglücklich mit dem Arm aufgekommen: = Anriss im Schulterblatt und 3 Wochen arbeitsfrei.


    Zum anderen ganz aktuell, einfach nur etwas unglücklich umknicken bei flauem Wind auf dem DF in Büren: Bänderdehnung im rechten Knöchel, eine Woche arbeitsfrei.



    Soviel zum Thema!



    Was ich mir aber nicht ganz verkneifen kann: Wenn ich den scharfen Ton mitunter hier lese, kann ich mir nur am Kopf packen. Wenn einem etwas sehr krass aufstößt eventuell mit angezogener Handbremse erstmal den Verursacher per PM anschreiben(....nurmalso als Idee ....)....oder ähnlich agieren.


    Und viele Dinge die sich hier die User so um die Ohren werfen, würden bei einem realen Treffen auf der Wiese bestimmt nieeee so gesagt werden, da man dann auch die Gestik und Mimik bei dem Gesagten hat, ....was bei einem 2 dimensionalen Forum ja nun nicht so geht, trotz Smilies und Co.
    Deswegen zwar wachsam und kritisch bleiben auf jeden Fall, aber auch einfach mal gelassener werden 8-) . Es ist auch nur einfach ein Hobby.


    Schöne Grüße


    Markus

    hey,
    so ein ähnliches Erlebnis wie Kite-o-mat nur, dass ich mit Kitekillern geflogen bin und bei der Landung etwas mehr Glück hatte. Bin erst zweimal mit meinem Beamer abgehoben, hab dann auch die Handels ( verbuden durch Tampen um sie einzuhängen) losgelassen. Der Kite loopte auf dem Boden weiter und zog mich weiter durch den Sand bis schließlich der Kitekiller riß.


    Guß Lulu

    Zum einen gibts erstmal ein :H: oder auch zwei, oder drei für Disshey. Hat nunmal einfach recht.


    Zum anderen möchte ich nicht wissen in welcher relation darwinistische heldentaten wie die meinige, zu standard
    feld, wald, und vor allem wiesen unfällen stehen. Wahrscheinlich hält sich das in etwa die waage (ganz ohne leine :-O ).
    Wem ist noch nie der gemeine maulwurfshügel quer vor den kite gesprungen, eine wurzel in boshaft hinterhältiger manier
    aus dem schatten vor den fuss gekrochen oder gar (Königsdisziplin!) ein kaninchenbau den man vorher noch nie
    bemerkt hat urplötzlich genau als eine Bö grade die matte packte (Welch perfides timing....) unter dem linken fuß erschienen?


    Meine erfahrung sagt: Murphy hat recht! Eine bö frischt genau in dem augenblick auf, in dem du am wenigsten aufpasst 8-)


    Gruß Torsten

    Zitat

    Original von CoeKiterin
    Der Kite loopte auf dem Boden weiter und zog mich weiter durch den Sand bis schließlich der Kitekiller riß.


    Aber die Dinger dienen doch der Sicherheit! Oder? :(


    Aber was dann:

    Zitat

    Was habe ich gelernt: Wenn es Sicherheiten gibt (Kitekillers, Protektoren, Helm, u.s.w.), benutze sie !


    Wobei Helm und Protektoren sicherlich sinnvoll sein können!

    Hallo,


    auch von mir vielen Dank für diesen Thread. Er illustriert sehr gut, dass schwer wiegende Verletzungen auch aus vermeintlich banalen Situationen heraus entstehen können. Dass man sich beim Springen mit dem Kite die Visage vom Acker neu herrichten lassen kann ist für die Meisten sicherlich noch sehr gut vorstellbar...


    Drei Erlebnisse mit meinen Drachen möchte ich hier schildern. An und für sich sind das alles Anfängerfehler. Mir geht es aber vor Allem darum darzustellen, dass Nachdenken keinen Ersatz für mangelnde Erfahrung darstellt. Und selbst wenn etwas 23 Mal gut geht, kann es beim 24sten Mal trotzdem in die Hose gehen...



    - Flexifoil Sting 3.3 (kaum Lift, zieht aber ganz gut) bei strammen 4 bft + Böen -


    Ich hatte bereits vier oder fünf Monate Flugerfahrung mit der Sting und wusste, dass ich an diesem Tag im Grenzbereich meiner Fähigkeiten fliegen würde. Ich durfte die Matte nicht einen Augenblick aus den Augen zu lassen.
    Auf ging's zur Wiese, und nach dem Einfliegen fing ich an, die Anfangssequenz für einen Pendelsprung durchzufliegen. Ich wusste bereits, dass Matten kleiner als 5 qm + starker Wind meist sehr undankbare Sprunggehilfen sind, daher hatte ich es nicht auf wirkliche Sprünge angelegt. Mir ging es lediglich um das Positionieren des Kites am Himmel und das Gefühl, wann welche Kräfte in welcher Richtung zu wirken beginnen.


    Ich bin etwa eine Dreiviertelstunde ohne Probleme geflogen. Dann ist mir der Drachen bei einem Überflug der Powerzone leicht (!) abgesackt (nachlassende Konzentration?). Ab da ging es ziemlich schnell: Der Drachen zog an, und ich bin in feinster Supermann-Manier vier bis fünf Meter weit geflogen. Bei der Landung hatte ich mich glücklicherweise instinktiv seitlich abrollen können. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ich mit dem Gesicht voran aufgeschlagen wäre...
    Abgesehen vom Schrecken ist nichts passiert, die Brille saß nur ein wenig schief. Ich hatte sogar noch die Handles in der Hand, was ich erst ein paar Sekunden nach der Landung (meiner Landung!) merkte. "Bloß wech damit", dachte ich. Schließlich war der Drachen ja noch in der Luft, und von Kontrolle konnte keine Rede mehr sein. Also weggeworfen, und den Rest haben die Kitekiller erledigt.


    Lektionen: Wenn solche Aktionen geplant sind, dann...
    - Auch mal Pausen einplanen, und zwar nicht erst, wenn man die Handles vor Schmerzen nicht mehr halten kann. Ohne Konzentration geht's nämlich auch nicht!
    - Der Grenzbereich ist bei starkem Wind sehr schmal (eigentlich sinnlos, das zu schreiben; das muss man selbst erleben).
    - Nur an Orten ohne Menschen in der Nähe fliegen. Wenn der Drachen einen unkontrolliert mitzieht, kann man erstaunlich schnell weitere Distanzen zurücklegen.
    - Nur an Orten mit Menschen in der Nähe fliegen. Wenn so eine Aktion schlimmer ausgeht, sollte jemand in der Nähe sein, der sich um einen kümmern kann.
    - Das Benutzen von Kitekillern gezielt üben: Den Festhaltereflex abtrainieren.


    Ich denke, dass es nicht falsch war, bei starkem Wind mit einer solchen Matte seine Grenzen weit jenseits des Komfortbereichs auszuloten. Später begegnet man Problemsituationen umsogelassener.
    Vor Allem hilfreich, wenn man sich danach eine Twister II 5.6 zulegt...



    - Peter Lynn Twister II 5.6 (Aus dem Stand guter Zug auch bei wenig Wind, viel Lift!) bei jenseits 3 bft -


    Gleiches Vorgehen wie beim Sting: Einfliegen über ein bis zwei Monate (nun aber bereits mit Helm und Protektoren), angefangen bei 1 bis 2 bft, dann bei 2 bis 3 bft kleine Sprünge aus dem Stand und die Pendelsprungsequenz durchgelaufen mit ersten kleinen Sprüngen.


    Dann kam ein traumhaft schöner "Spätsommer und fast 4bft!"-Tag, und ich wusste, dass damit nicht nur mein derzeitiges Twister-Erfahrunglimit sondern auch das Limit erreicht war, bei dem eine große Twister überhaupt noch aus dem Stand geflogen werden kann. Es ging also nicht mehr um Sprünge, sondern um Konzentration, sauberes Fliegen und Kontrolle am Limit. Und wenn der Drachen in die Powerzone soll, dann nur mit dem Hintern auf dem Boden. Dann sollte eigentlich nichts Gravierendes passieren.


    Der Park bot nahezu Idealbedingungen: Ein sehr ebener, gepflegter und weitläufiger Rasen, generell kaum Leute da außer ein paar anderen Powerkite-Fliegern. Und zugegebenermaßen war ich durch die anderen Kiter (auch mit größeren Kalibern unterwegs) recht optimistisch, dass ich nichts völlig Wahnsinniges vorhatte.
    Und ab ging es. Eigentlich bin ich kaum zum Stehen gekommen, da die Twister selbst am Windfensterrand recht viel Zug entwickelte. Im Zenit konnte sie mich am Boden sitzend leicht liften. Daher konzentrierte ich mich schließlich auf den Kite als Transportmittel und ließ mich auf meinem Allerwertesten zügig dahinbefördern.


    Ich dachte schon, ich hätte es geschnackelt. Was sollte auch schlimmes passieren? Am Boden war ich ja bereits...


    Das kann passieren: Der Wind dreht ein wenig, sodass ich bei einer Rutschpartie nicht mehr nur in der Powerzone Schub geradeaus bekam, sondern auch noch in Richtung des ehemaligem Windfensterrands. Ich rutschte also unerwartet heftig seitlich weg, der Kite drehte mich blitzschnell auf dem Hintern herum (eine Sache von vielleicht 1 Sekunde).
    Plötzlich durfte ich also einen 5,6 qm-Powerkite kopfüber fliegen. Das Doofe daran: Ich hatte so etwas noch nie gemacht. Ab hier ging die Aktion dann komplett schief. Unten war oben, aber noch schlimmer war, dass oben auch unten war. Anstatt also der Powerzone nach oben auszuweichen steuerte ich den Drachen mitten hinein.


    Das Ganze ist eine Sache von nicht mal 2 Sekunden: Du denkst, du kannst den Drachen noch halten und dich wieder in Position bringen, realisierst aber gar nicht, dass deine Zeit längst abgelaufen ist und du bereits zum Passagier erklärt wurdest.


    Und so war's: Ich wurde, nur mit T-Shirt bekleidet, auf dem Rücken liegend und mit dem Kopf voran, beschleunigt und mehrere Meter mitgeschleift. Da wurde aus dem ebenen Rasen schlagartig eine Buckelpiste! Mit dem Hinterkopf schlug ich einmal kräftig auf dem ausgetrockneten Boden auf (an dieser Stelle herzlichen Dank an meinen Helm, der Schlimmeres verhinderte).
    "Loslassen, du Idiot!", dachte ich nur noch und ließ dann auch, sodass die Kitekiller der Twister den Wind aus den Segeln nehmen konnten.


    Lektionen:
    - Rutschen auf dem Hintern will auch gelernt sein
    - Der Drachen interessiert sich nicht, was Du gerade am Boden machst. Ob du nun läufst, stehst, sitzt oder liegst: Jede Körperhaltung oder -lage kann bei ausreichend Kitepower blitzartig außer Kontrolle geraten.
    - Nicht nur an Helm und Protektoren denken, sondern auch an den Rest der Bekleidung: Festes Schuhwerk, Oberbekleidung aus strapazierfähigem Gewebe, möglichst verrutschfest getragen (Gürtel)
    - Und wieder: Handles loslassen einprogrammieren!



    Das folgende Erlebnis ist mir ehrlich gesagt das Unangenehmste, da es für andere Personen böse hätte ausgehen können. Ich hätte es besser wissen müssen, aber vielleicht lag es an meiner mangelnden Erfahrung mit Drachen, die Starthilfe benötigen.


    - Spiderkite Leon (klassischer Diamant-Zweileiner, sehr gutmütig, aber schwer alleine zu starten) bei viel Wind -


    Der Tag war recht windig und böig. Ich hatte keine Lust auf Power und habe mir den Leon und einen extralangen Schweif geschnappt, um ein wenig strapazenfreien Spaß zu haben. Auf der Wiese angekommen hatte ich dann Probleme, den Drachen alleine zu starten. Eine Spaziergängerin hatte Mitleid und bot mir ihre Hilfe an. Sie stellte sich recht unbeholfen an (kein Vorwurf!), und der starke Wind machte es nicht einfacher. Der Drachen schlug in ihrer Hand unkontrolliert nach links oder rechts. Hier hätte ich bereits abbrechen müssen...
    Schließlich erhob sich der Drachen dennoch in die Lüfte. Nicht bedacht hatte ich den 15 Meter langen Schweif, der dann einem kleinen Kind, das etwas abseits hinter der Frau stand (also eigentlich außerhalb der Leinenreichweite) über das Gesicht streifte! Gott sei Dank hatte der kleine Mann nur einen sehr großen Schrecken bekommen. Nicht auszudenken, wenn der Schweif geschnitten hätte! Mir ist die Sache sehr an die Nieren gegangen.


    Die Notlandung war übrigens auch nicht ohne. Der Windfensterrand war durch Böen für die Landung schwer abzuschätzen. Und dann musste ich auch noch sicherstellen, dass mir der Drachen nicht wieder abhebt (Bodenanker sind ja bei Ein- und Zweileinern kontraproduktiv).


    Lektionen:
    - Sorgfältig abwägen, von wem man sich beim Start (oder generell beim Drachenfliegen) helfen lässt; Laien müssen klare Anweisungen erhalten, was zu tun ist. Ansonsten lieber verzichten!
    - Oder direkt zu zweit losziehen, wenn Starthilfe nötig ist.
    - Drachenschweife haben ein Eigenleben, das mitbedacht werden will. Gerade in Kombination mit Kindern.



    Gruß
    Christian

    Zitat

    Das Ganze ist eine Sache von nicht mal 2 Sekunden: Du denkst, du kannst den Drachen noch halten und dich wieder in Position bringen, realisierst aber gar nicht, dass deine Zeit längst abgelaufen ist und du bereits zum Passagier erklärt wurdest.


    Auch wenn es in solch einer Situation schwierig ist, den Kite nicht versuchen zu landen (in der Powerzone ist er dann unberechenbar) sondern wieder in den Zenit lenken. Ist mir auch schon passiert, und den Notauslöser zu betätigen ist dann sehr schwer weil man mit anderen Dingen beschäftigt ist.
    Loslassen funktioniert nur ohne Trapez, Kitekiller sind umstritten.

    Umstritten klingt noch harmlos, wenn ich mir das erlebte von Coekiterin durchlese und mich auch an anderer stelle im forum umschaue grüble ich echt scharf drüber nach
    ob kitekiller oder "Datt dingen einfach fliegen lassen" wenns schiefgeht :-o Bei mir steht ja nun auch bald die erste vierleinige matte ins haus nachdem ich jetzt ne
    weile mit ner "harmlosen" geübt habe, die gedanken die man sich dazu macht bevor man sich eine kauft füllen bücher wenn als grundlage die ein oder andere diskussion
    hier hergenommen wird.

    Moment mal:
    Ich glaube nicht, dass es normal ist, dass Kitekillers reißen. Dazu möchte ich folgendes anmerken.

    Zitat

    - Das Benutzen von Kitekillern gezielt üben: Den Festhaltereflex abtrainieren.


    Auch ich habe genau das gemacht. Wieder und wieder habe ich mit dem Buster maximalen Druck aufgebaut und mich dann gezwungen von einem auf den anderen Moment einfach loszulassen. Man muss sich anfangs überwinden, aber ich glaube, es ist eine gute Übung für den "Ernstfall".
    Die Kitekillers, mitgeliefert von PKD, halten bisher.


    Und noch was:

    Zitat

    "Datt dingen einfach fliegen lassen" wenns schiefgeht


    Das hab ich am Nordseestrand mal ganz mies erlebt. Als sich die hinterherschleifenden Handles (zum Glück nicht meine wg. Kitekillers) an einem geparkten Kinderwagen verfingen blieb einigen Leuten das Herz stehen. Zum Glück war der Kinderwagen leer....


    Zum guten Schluß @RipStopHamster:
    Du kaufst Dir ja doch den Vierleiner. Bist ja schon infiziert. Und ich kanns gut verstehen. Ich habe übrigens damit angefangen und bin danach erst zu den Zweileinern gekommen.
    Kannst halt nix machen gegen den Drachenvirus.


    Windige Grüße
    Kite-o-mat

    Sigma Fun 1.2, Sigma Spirit 2.0, HQ Symphony Speed 2.5, PKD Buster II 3.0

    Ich bin rettungslos verloren, das geb ich offen zu Kite-o-mat :-O
    Wenn man tagelang shops nach ner passenden matte mit ausreichend schnüren dran durchforstet isses doch eh schon zu spät. Und wenn man (hatte ich letzte nacht) von
    nähmaschinen träumt die nix anderes tun als kilometerlang bunte bahnen aus diversen dünnen, leichten und festen stoffen zu nähen weiss ich nicht ob das als normal
    durchgeht :D


    Hab jetzt auch irgendwie verschiedene Kitekiller gesehen, die einen mit ner doch ziemlich lapprigen schnur und die anderen mit so ner art "Falldämpfer fürs handgelenk"
    (Die konstruktion an sich kenne ich eher vom bergsport und von höhensicherungsgerät. Hat den sinn den ruck im seil zu dämpfen damits untenrum nich grad ganz so
    zwiebelt wenns einen doch mal in die leine haut).


    Ich fühle mich soweit gerüstet für den ersten vierleiner. Die theorie sitzt, die schlechten erfahrungen mit zuviel wind, leichtsinn und so weiter wurden alle schon in der
    jugend abgearbeitet, nun fehlen die flugstunden und das befummeln der hardware die es da so gibt :-O


    Gruß Torsten

    Kitekiller hin oder her, Loslassen muss man üben:
    Der Festhaltereflex muss sich abschwächen, damit man zum Loslassen nicht mehr nachdenken muss. Es sollte zu einer intuitiven Reaktion werden. Zum Anderen ist es sehr sinnvoll zu sehen, wie sich Kite, Leinen und Handles nach dem Loslassen verhalten.


    @Ripstop: Coekiterin schrieb leider nicht, ob sie einen oder zwei Kitekiller benutzt hat, und wo die Killer befestigt waren:
    - Bei Benutzung nur eines Killers wird der Kite nur einseitig gebremst und lässt ihn so mit 100%iger Garantie rotieren. Das Halten der anderen Handle erhält ihn weiter 'am Leben', gibt ihm also die Chance, immer weiter 'Luft zu holen'.
    - Zu weit hinten befestigte Killer - zum Beispiel nahe der oder gar an den Bodenankerschlaufen - bremsen den Kite nur an, killen ihn aber nicht. So ein angebremster Kite kann sogar Zusatzpower entwickeln, was man in dem Augenblick nun gar nicht braucht.


    Wenn man Kitekiller benutzt, dann richtig. Sonst bringen sie mehr Schaden als Nutzen. Folgender (englischsprachiger) Bericht ist meiner Meinung nach eine hervorragende Abhandlung über den Sinn, Zweck und richtigen Umgang mit Kitekillern:
    http://www.racekites.com/reviews/getReview.asp?reviewID=635

    als ich gestern die Pulse2 in 12m² geflogen bin habe ich an diesen Thread hier gedacht .......



    Viele Grüße
    TRI

    Dann trage ich doch auch mal etwas zum Thema bei.


    Vor 2 Jahren war ich in Ouddorp zum Buggy fahren. War die ganze Zeit mit einer 5er Haka und einer 4er RM+ unterwegs, bis ich dann lust auf Scanner´s 3.1er Nitro bekommen habe. Ich dachte eigentlich mit der Nitro wäre ich nicht so flott unterwegs, da alle anderen am Strand mit Hochleistern um 6qm rum gefahren sind.
    Mit der Nitro ging soweit auch alles gut, bis ich einen Fahrfehler gemacht habe. Ich wollte abbremsen um eine Halse zu fahren und habe dabei angeluvt und die Nitro dabei nach oben geflogen, was in der Kombination zu einem Abflug geführt hat.
    In der Luft habe ich anhand meiner Fluglage schon den Gedankenblitz gehabt, das das nicht gut ausgeht. Und das ging es nicht. Ich schlug sehr hart, seitlich, auf dem Boden auf.


    Zur folge hatte das ganze eine Beckenprellung in Verbindung mit einem Schambein Bruch und eine leichte Rippenprellung.


    Mittlerweile gehe ich mit noch mehr Respekt an die ganze Sache heran, als vor dem Unfall schon. Denn ich habe gelernt, das auch wenn man nicht gut Angepowert oder Überpowert unterwegs ist, der kleinste Fehler mit schlimmen Folgen bestraft werden kann.

    gruß gaga / Robert