Nachdem man hier kaum was über die Outlaw liest, obwohl sie ja immer so hoch gelobt wird (z.B. Kite and Friends), hab ich mir mal die Mühe gemacht einen kleinen Bericht zu schreiben:
Erstmal zu mir: Ich wiege ca. 95 kg und kite seit einem Jahr. Seit einem halben Jahr mit Depower Kites. Die ersten Erfahrungen, konnte ich mit einer Flysurfer 2cool in 9 qm und einer Frenzy 06 in 10 qm sammeln.
Drehgeschwindigkeit:
Die Outlaw, dreht extrem eng und schnell ähnlich der Pulse2. Im angepowerten Zustand ist es mir sogar schon passiert, dass sie sich direkt um eine der Tips gedreht hat und dabei leider der Leistungszuwachs des loopens verloren ging. Ansonsten reagiert sie sehr direkt und sehr präzise auf die gegeben Befehle und setzt sie mit sehr angenehmer Geschwindigkeit um.
Handling:
Sie braucht leider ein wenig länger und genügend Wind, bis sie sich gefüllt hat. Erinnert schon an einen Closed-Cell Flysurfer Kite, der sich noch füllen muss. Vor allem die Tips flattern relativ lange ungefüllt herum. Was aber auch seine Vorteile hat, da man auch bei höheren Windgeschwindigkeiten noch einen Start durch die Powerzone wagen kann. Wenn die Outlaw aber einmal richtig befüllt ist und in der Luft ist, bekommt man sie dort auch so schnell nicht mehr runter. Man kann sie einfach im Zenit oder am Windfensterrand abstellen und dort problemlos und ohne Gefahr des plötzlichen Leistungszuwachses stehen lassen, um sich z.B. die Schuhe zu binden oder das Board einzustellen. Sie ist extrem Böenstabil und dabei noch sehr einfach zu handeln. Den Druck baut sie schnell und gleichmäßig auf, so dass man mit ihr beim Boarden sofort klar kommt. Fliegen konnte ich die Outlaw bisher problemlos, von 2 – 5 bft (mehr wind hatten wir bisher noch nicht ).
Leistung:
Ab ca.3 bft kann ich mit ihr auf dem ATB gut fahren. Es reicht dann auch schon aus, sie einfach ab zu stellen und sich gemütlich ziehen zu lassen (ähnlich einem Käfer). Durch leichtes sinusen und gleichzeitiges anpowern, kann ein Leistungszuwachs herausgeholt werden der sich sehen lassen kann(ähnlich einem Porsche). Richtig Spaß macht sie mir aber erst ab 4 bft. Dort sind dann auch Sprünge über 2 Meter ohne Probleme drin. Die extreme Depower und der dadurch entstehende Lift , verbunden mit der langen Hangtime macht das Springen sehr einfach und angenehm. Sie liftet einen so leicht nach oben, dass ich schon mal erschrocken bin, wie hoch ich eigentlich schon war.
Es bestand aber zu keiner Zeit, auch nur das geringste Gefühl, dass mich der Kite unsanft absetzen könnte oder ich gar abstürzen würde.
Nachteile:
Wenn sie bei ca. 3bft am Windfensterrand steht, ist es schwer die dort weg zu bekommen. Man muss dann schon mal einen Griff direkt an die Leinen machen um sie zum drehen zu zwingen und wieder in den Wind zu bringen.
Die Bar der Outlaw bietet leider, im Gegensatz zum Kite selbst, kaum Komfort! Die Saftey ist aufwändig zusammen zu bauen und die Durchführung des Depowertampens ist extrem eng gestaltet.
Die Outlaw-Beschriftung und das dazugehörige Gesicht mit Hut, sind leider mit leichtem Versatz aufgenäht, so dass eine kleine Kante von ca. 0,5 cm entsteht, bei er ich persönlich das bedenken äußere, das der Kite dort einreißen zu könnte, wenn er mal unsanft behandelt wird.
Fazit:
Ein echt geinaler Kite! Zur Verarbeitung brauch ich eigentlich nichts sagen, bis auf die oben genannte Stelle, eben Flysurfertypisch.
Er ist sowohl für mich als Anfänger geeignet, als auch für bessere Fahrer.
Der Windbereich den sie abdeckt ist extrem groß und ich musste daher leider meine Frenzy verkaufen, da sie nicht mehr zum Einsatz kommt.
Ansonsten kann ich jedem nur Empfehlen den Kite Test zu fliegen und sich seine eigene, garantiert positive, Meinung dazu zu bilden.
Gruß Micha