Ringkite

Monatelang hab´ich den Wunsch nach einer Bauanleitung meines Ringkite vor mir hergeschoben, bzw. fast völlig aus den Augen verloren. Doch nachdem mir ein gerade entdecktes metastasenreiches Bronchialkarzinom die Lebenserwartung ganz beträchtlich nach unten hin korrigiert und ich einfach nicht mehr weiß, wieviel Zeit mir noch bleibt, will ich zumindest die wichtigsten Konstruktionsmaße für einen Nachbau hier veröffentlichen.
Das vorliegende .jpg-Bild kann ich dem geneigten Drachenbauer ebenfalls als .pdf Datei sowie dem softwaretechnisch fortgeschrittenen User als umfangreiche .dwg-Zeichnung auf Anfrage per Mail zukommen lassen.
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -

Auf die Darstellung des tatsächlich verwendeten Segeldesign habe ich bewusst verzichtet. In der vorliegenden Skizze sind die Umrisse des Segels in blau, das Gestänge in schwarz dargestellt. Alle Maßangaben (bis auf Winkelmaß) in cm.
Das Konstruktionsprinzip ist wirklich so simpel wie es aus den Bildern (siehe Link in meiner Signatur bzw. Bildergalerie) und der Skizze hervorzugehen scheint. Ich denke, jeder der schonmal einen flugfähigen Zweileiner gebaut hat, dürfte auch in der Lage sein, diesen Vogel nachzubauen.
Benötigt werden:
ca. 11qm Spinnakertuch für die beiden Segel
ca. 1qm Spinnakertuch für die vertikalen Leitwerksflächen (Sparten)
32 x 6mm x 1000mm CFK-Rohr f.d. Spreizstäbe
32 x 4mm x 500mm CFK- Rohr f.d. Segellatten (wahlweise ebenfalls in 6mm)
64 Gummiendkappen 4mm (6mm bei Verwendung v. Segellatten in 6mm)
ca. 2m gewebeverstärkter PVC-Schlauch
ca. 2m Klettband
ca. 50m Saumband
Spannschnüre, Schnurspanner, Schlüsselringe, Waagschnur, Dacron und jede Menge Geduld.

Sinnvoll ist es, anstelle des Winkelmaßes von 22,5° für die einzelnen Segelelemente nur ein Winkelmaß von 22° zu verwenden. Rein rechnerisch kommt der Vollkreis dann zwar nur auf 350° statt 360°, doch aufgrund seines absolut symetrischen Aufbaus garantiert dies, dass die äussern Kanten der Ringe im aufgespannten Zustand, auch nachdem sich die Nähte und Tuchsegmente gedehnt haben, unter ausreichender Spannung stehen und nicht zum Flattern neigen.
- Editiert von Strippenzieher am 12.12.2008, 13:42 -

Hallo Gebi
Ganz so genau wie Bells Ringkite ist dieser Vogel nicht...aber von diesem ist er ohne Frage weit mehr inspiriert als von einem anderen Drachen französischer Bauart.
Zum Einen benötigt er nur halb so viele Spreizenpaare wie Bell´schens Ringkite, zum anderen benötigt er keinerlei aufwendigen (und nur sehr schwer zu bekommenden) Verbinder.
Der Ring fliegt sich ziemlich unproblematisch, ähnlich wie Hargrave, Sauls und andere Kastendrachen die nur vertikale und horizontale Segelflächen haben. Allerdings habe ich diesen Drachen schon wegen seiner Größe bislang nur bei sehr leichten Winden bis 15 Km/h geflogen...bei elf qm waagerechter Segelfläche bin ich halt sehr vorsichtig.

StegMich
Ich hoffe, es liegt nicht an mir, oder gar dem Inhalt der Veröffentlichung

Leute, ihr beschämt mich
Ich danke Euch allen für Euer Mitgefühl und die vielen Mails und Nachrichten, die mich seither ereichten.
Doch statt mich zu ehren...denn für ganz so ehrvoll oder gar ehrenhaft halte ich mich selber gar nicht...solltet Ihr die Ringe die zu bauen Ihr plant, doch eigentlich nur bauen um Spass daran zu haben, sie am Himmel stehen zu sehen.
Spätestens wenn Ihr das erste Mal eine halbe Stunde nur mit zusammenstecken und aufspannen (oder einen Regenguss mit dem nicht weniger zeitaufwendigen Abbau) verbracht habt, wird diese Ehrerbietigkeit sicherlich die ersten Risse davongetragen haben.
Die Konstruktion ist meines Erachtens längst noch nicht an an ihre Grenzen gestoßen und es gibt noch viele Änderungen und Verbesserungen die mir im Kopf herumkreisen, doch gibt es hier auch andere kreativere Köpfe als dem meinigen, die sicherlich ihre eigenen Ideen einbringen können, um noch mehr aus der Grundkonstruktion herauszuholen.

Dank Silversurfer gibts diese Kurzanleitung in übersichtlicherer Form bereits im Drachenwiki. Die im ersten Posting genannten Dateien im pdf- / dwg format werden dort ebenfalls zu finden sein.

In welchen Dimensionen Du den baust, liegt ganz allein bei Dir (und jedem anderen, der einen bauen will) koebi-lee. Bevor ich begonnen habe den Ring in dieser Größe zu bauen, habe ich am Rechner auch schon ein paar andere Versionen durchgespielt, u.a. auch eine die gerade mal drei Spreizenpaare hatte.
Auch ist die Länge der Spreizen und Segellatten variabel. Für mich kam es bei diesem Drachen darauf an, dass ich die Spreizstäbe eines meiner Sauls-Barrages verwenden konnte ohne diese verändern zu müssen. Auf welche Weise Du dem Drachen die nötige Spannung gibst, ist selbstverständlich auch Dir überlassen. Wie man auf manchen Bildern erkennen kann, verzichtete ich bei meinem Modell völlig auf Schnurspanner und hab statt dessen die Spannschüre aufgespleizt und durch sich selbst gezogen.
Es stünde noch zu überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre die Spannschnüre gleich so lang auszuführen, dass die Spreizen sich im ungespannten Zustand vollständig (wie ein Jägerzaun) hochklappen und damit zusammenlegen lassen. Da dann auch die Schlauchverbinder spannungsfrei wären, müßten sich die Segellatten eigentlich problemlos senkrechtstellen lassen. Mit dem Segel dazwischen sollte am Ende ein rundes Paket von etwa 50cm Durchmesser und etwa 160cm Länge herauskommen...und die Zeit des Auf/Abbau auf wenige Minuten beschränken.

Ich bin jetzt erstmal ein paar Tage zur Diagnostik im Krankenhaus, doch werde ich mich sicher in diesem Jahr nochmal hier im Forum blicken lassen.

Macht´s gut einstweilen

Zitat

Original von Rainer
Hallo Dirk,
Danke für die Zusendung des Plans als CAD Datei

Gruß
Rainer

keine Ursache;) ...aber mittlerweile gibts die Dateien ja auch zum runterladen im Drachenwiki. ...bevor jemand fragt, Ich hab noch keine Ergebnisse, ausser dass ich jetzt mit Sicherheit weiß das es ein bösartiger Tumor ist...warum überrascht mich sowas eigentlich nicht mehr?
Ich glaub, ich mach mich mal an die Schablonen....

..und immer schön geradeausnähen:)
Dirk

Hallo Dirk,

wenn es Dir so richtig sch... geht, dann denke an die schönen Zeiten vom E-See
und an die ganzen Verrückten, Zappler und fluchenden Kumpels.

Deinen Ringkite werde ich nicht nachbauen ( obwohl ich ihn sehr schön finde), denn
Du wirst auch so in meiner Erinnerung bleiben - außerdem bist Du ein Kämpfertyp und
wir werden uns bestimmt im Sommer wiedersehen.

Halte durch, Junge!

Gruß
Thomas

hallo Thomas
Du kennst doch sicherlich das alte Sprichwort "wenn schon Scheisse, dann mit Schwung"
Mittlerweile hab ich mit der Chemo begonnen und die Aussicht auch in der kommenden Saison wieder mit ein paar feststehende Markierungen den Luftraum am E-See zu begrenzen, stehen eigentlich ganz gut.
Wir sehen uns am See
Dirk

Kleiner Hinweis für jene, die ernsthaft daran denken, das Ringding nachzubauen: Vom 15.06-22.06 bin ich gemeinsam mit meiner Maus auf Fanoe...und wenn mir die Chemotherapie zwischendurch mal ein paar Tage ohne Nebenwirkungen zum Nähen lässt, bringe ich noch eine kleinere, stabilere Version mit 10 Segmenten mit.