Pfaff 1221 - Aufdruck electronic [P] ?

    Auf meiner Pfaff 1221 ist ein Aufdruck "electronic [P]" - auf einer anderen Pfaff 1221 ist der nicht drauf. Die Maschine ohne Aufdruck dürfte ein oder zwei Jahre jünger sein. Werden für die Maschinen unterschiedliche Pedale verwendet? Woran erkenne ich ein Pedal für die ohne electronic [P]?


    Danke für eure Hilfe!

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Michael,


    Die 1221 und die 1222 haben immer einen elektronischen Anlasser, d. h. ein Poti statt einem Keramikwiderstand. Es gibt allerdings abhängig vom Baujahr verschiedene Steuerplatinen. Die alte Version hatte einen Blechfußschalter mit einem 100 KOhm Potentiometer und einem Vorwiderstand, welches über eine Zahnstange verstellt wurde. Bei der neuen war es ein Schleifkohlewiederstand mit 20 KOhm, der in einem mäßig zu dosierendem Plastikfußschalter haust. Beide sind nicht zueinander kompatibel. Die alte Steuerung gibt es nicht mehr als Ersatzteil, weshalb sehr viele alte Maschinen mit der neuen Platine im Umlauf sind, teilweise sogar mit alten umgebauten Fußschaltern. Bei meinen Maschinen ist das beispielsweise so.


    Gruß
    Heiko

    Wo kriege ich dann eine passenden Fußschalter und eine passende Platine her? Dürfte teuer werden...

    Viele Grüße
    Michael

    ... hmm, da steht: "Fußanlasser passend für alle PFAFF Klasse 1214/1221/1222 mit elektronischer Pfaff-Steuerung (erkennbar am Stecker)"


    Stecker haben beide Maschinen denselben - kann man daraus eine Erkenntnis ableiten. Die Maschine ohen Aufdruck hat beim Einschalten mit dem vorhandenen Pedal nur eine schnelle "Lichtausfunktion" in gesamten Keller.

    Viele Grüße
    Michael

    Am Stecker ist die Art der Platine nur zu erkennen, wenn der komplette Steuerkasten getauscht wurde, nicht aber, wenn jemand eine einzelne Platine aus einem Ersatzteilträger eingebaut hat - böse Falle. Schraub mal den Steuerkasten im Unterteil der Maschine auf und schau Dir die Platine an. Steht da Pfaff oder SEL drauf. Weitere Tips findest Du im Drachenwiki .

    Zur Lichtausfunktion:


    Die Maschine hat eine Feinsicherung, die bei einem Kurzschluss von Motor oder Platine vor Deinem Leitungsschutzschalter auslösen sollte, wenn sie niemand grobfahrlässigerweise durch etwas massiveres ersetzt hat. Insofern gehe ich mal davon aus, dass Du einen Fehlerstromschutzschalter installiert hast. Dieser reagiert schon auf recht kleine Fehlerströme. Schau Dir mal im Klemmkasten alle Stecker an (Spannung aus, also Netzstecker ziehen). Eventuell berührt sich da etwas gegenseitig. Die Maschine hat intern auch einige Leitungen, die einen Schluss haben können, ohne gleich die komplette Platine zu zerstören (z.B. Stopmatikschalter). Wann tritt der Fehler denn auf? beim Treten des Pedals, oder bereits beim Einschalten der Maschine. Wenn er erst beim Betätigen des Fußschalters auftritt, würde ich versuchen die Nadelposition mit dem Stopmatikschalter zu wechseln. Geht das, würde ich das Kabel vom Fußschalter tauschen. Die Maschine hat zum Glück verschraubte Stecker, bei denen das möglich ist. Durch das viele hin und her Geknicke hält das nicht ewig. Manchmal reicht es auch schon, die Zuleitung 20 cm einzukürzen. Mit vernunftigen Zugentlastungen hat man es damals noch nicht so gehabt.

    Zitat

    Original von Heiko...
    Zur Lichtausfunktion:


    Die Maschine hat eine Feinsicherung, die bei einem Kurzschluss von Motor oder Platine vor Deinem Leitungsschutzschalter auslösen sollte, wenn sie niemand grobfahrlässigerweise durch etwas massiveres ersetzt hat. Insofern gehe ich mal davon aus, dass Du einen Fehlerstromschutzschalter installiert hast.


    ... es ist ein FI installiert, aber der ist nicht geflogen, sondern die Sicherung des Kellerraumes. Ich habe an die Maschine mein Pedal angesteckt, das wiederum in einer schaltbaren Steckdose steckt. Als ich den Steckdosenschalter betätigt habe, ging das Licht aus und der Sicherungsautomat hatte ausgelöst. Das Pedal funktioniert an meiner anderen Maschine einwandfrei - zum Glück auch jetzt noch. Ich habe auch gar keine Lust auf Experimente mit dem Pedal, nicht dass ich am Ende gar keine Maschine mehr habe.

    Viele Grüße
    Michael

    Das liest sich so, als wäre ein Kurzschluss im Klemmkasten, warscheinlich im Netzschalter der Maschine. Andernfalls hätte die Sicherung im Klemmkasten, die dem Netzschalter nachgeschaltet ist (sein sollte) auslösen müssen. Wenn der Fußschalter an der anderen Maschine funktioniert und die Sicherung bereits bei unbetätigtem Fußschalter auslöst, kannst Du Inkompatibilität als Ursache für das Auslösen der sicherung ausschließen. Keiner der beiden verschidenen Fußschalter erzeugt einen Kurzschluss im unbetätigten Zustand. Ich würde nun alle Stecker im Klemmkasten abklemmen, mit Isolierband isolieren und anschließend nochmal die Maschine einschalten. Geht das Licht wieder aus, ist es der Netzschalter. Dieser ist nicht erforderlich und kann somit auch elektrisch entfernt werden. Du kannst natürlich auch zum Händler gehen und um Rat fragen. Üblicherweise wird Dir dort entweder eine neue Steuerplatine und, falls erforderlich, ein dazu kompatibler Fußschalter eingebaut, oder, wenn diese Teile nicht vorrätig sind, zu einer neuen Maschine geraten. Die meisten Werkstätten sehen den Steuerkasten als Blackbox an und unterscheiden nur zwischen "geht" und "geht nicht". Meine 1221 wurde schon wegen loser Stecker als irreparabel bezeichnet.

    Zitat

    Original von Heiko...
    Ich würde nun alle Stecker im Klemmkasten abklemmen, mit Isolierband isolieren und anschließend nochmal die Maschine einschalten. Geht das Licht wieder aus, ist es der Netzschalter.


    ... also das hört sich so an, als würde das auch ein Elektrolaie hinbekommen. Und ich kann sicher ausschließen, dass meinen Pedal beim erneuten Versuch was passiert? Ich würde mich tierisch ärgern, wenn ich keine der beiden Maschinen mehr benutzen könnte.

    Viele Grüße
    Michael

    Bevor Du jetzt die Maschine zerlegst, miß mal die schaltbare Steckerleiste durch.


    Bei mir hat die schaltbare Steckerleiste die Lichtausfunktion gehabt. ;)


    Günter

    So, nun habe ich das Teil mal zerlegt und glaube immer mehr, dass du völlig Recht hast. Die Platine ist ein SEL-Austauschteil (ist aber schon ziemlich alt). Bei meiner funktionierenden Maschine hat der Schalter so ein leichtes Klicken, das dieser Schalter nicht hat. Es fühlt sich fast so an, als wäre er mechanisch irgendwie blockiert. Bei meiner funktionierenden Maschine hat der Schalter auch nur die Funktion, das Licht an der Nadel ein und aus zu schalten. Ist das so richtig? Ich könnte den Schalter also einfach mal überbrücken und es nochmal versuchen. Wenn ich nur sicher wäre, dass meinem Pedal nichts passieren kann...

    Viele Grüße
    Michael

    Zitat

    Original von Kiteheizer
    Bevor Du jetzt die Maschine zerlegst, miß mal die schaltbare Steckerleiste durch.


    Bei mir hat die schaltbare Steckerleiste die Lichtausfunktion gehabt. ;)


    Günter


    Hallo Günter,


    danke für den Hinweis, aber solche Defekte sind auszuschließen, da beide Maschinen nebeneinander stehen und mit demselben Pedal arbeiten - beim ersten Modell geht's, bei der anderen geht's nicht. Der Fehler ist in er Maschine, wobei diese mechanisch zu funktionieren scheint.


    Kann der Defekt auch im Motor liegen oder würde sie dann einfach "nur" nicht anlaufen?

    Viele Grüße
    Michael

    ein Defekt im Motor kannst du erst ausschließen, wenn die Sicherung auch fliegt, wenn alle Leitungen (die alle genau bezeichnet sein sollten) und damit auch der Motor abgeklemmt sind. Über den Netzschalter gehen 230 V. Überbrücken hilft da wenig. Du musst ihn elektrisch komplett rausklemmen, weil er scheinbar einen Kurzschluss zwischen Phase und Neutralleiter hat, kannst Du nicht einfach den Schaltkontakt brücken.


    Bei allen Arbeiten an dem Schalter muss der Netzstecker sichtbar gezogen sein. Auf die Steckdosenleiste würde ich mich nicht verlassen, wenn es darum geht, ein elektrisches Gerät spannungsfrei zu machen, auch wenn es nach aller Logik spannungsfrei sein müsste und zusätzlich ein FI installiert ist. In der Elekrotechnik sollten die 5 Sicherheitsregeln immer beherzigt werden, die da wären:


    1 Freischalten - das tust Du, indem Du den Stecker ziehst


    2 Gegen wieder Einschalten sichern - Das ist gegeben, wenn der Stecker direkt vor Dir liegt und somit sichergestellt ist, dass niemand anders ihn wieder in die Steckdose steckt.


    3 Spannungsfreiheit feststellen - Das wird üblicherweise mit einem Messgerät gemessen, welches direkt im Anschluss auf Funktion zu prüfen ist. Bei einem transportablen Gerät mit sichtbar abgezogenem Stecker, dass keine weitere Verbindung zum Stromnetz oder anderen Geräten hat, darfst Du ausnahmsweise davon ausgehen, dass keine Spannung mehr anliegt. Das gilt natürlich nur, wenn das Gerät keine Spannungsspeicher wie Kondensatoren beinhaltet.


    4 Erden und Kurzschließen - Ist vorwiegend im Mittel- und Hochspannungsbereich oder bei großen Leitungslängen relevant, wo das Kabel induktive und kapazitive Anteile in bedeutender Größenordnung hat. Hier kannst Du darauf verzichten.


    5 Benachbarte unter Spannung stehende Teile Abdecken oder Abschranken - Derartige Teile gibt es hier nicht, sonst hätte ich es tunlichst vermieden, dir irgendwelche Tips dazu zu geben.


    Dein Fußschalter ist im normalfall sicher, wenn Du wirklich nur das machst, was ich geschrieben habe und Dir darin auch sicher bist. Falls Du unterschiedliche Steuerplatinen hast, wird er Dir aber an der kaputten Maschine nicht viel nützen.


    Der Fußschalter beinhaltet wie schon geschrieben ein Poti, welches der Steuerplatine als Sollwertgeber dient. Die Steuerplatine steuert dann den Motor mit 230 V an. Schließt Du nun einen alten Fußschalter an eine neue Platine an , passiert nichts, ausser, dass die Maschine ihre Nennstichzahl nicht erreicht (1200 St/Min). Einen neuen Fußschalter würde ich allerdings nicht an eine alte Maschine anschließen. Dieser hat im unbetätigten Zustand 20 KOhm und voll durchgetreten annähernd 0 Ohm, währen der alte voll durchgetreten immer noch 30 KOhm hat. Bestenfalls würde Deine Maschine einfach Vollgas nähen, schlimmstenfalls geht die Platine kaputt.

    ... ich schau jetzt also einfach mal, welche Platine in der funktionierenden Maschine drin ist. Das würde aber heißen, dass Maschinen mit SEL-Platine immer einen anderen Fußschalter haben, oder? Entspricht die SEL-Platine nicht der Pfaff-Platine?

    Viele Grüße
    Michael

    Zitat

    Entspricht die SEL-Platine nicht der Pfaff-Platine?


    Nein, die sind im Aufbau komplett unterschiedlich. Es gibt aber Möglichkeiten, Maschinen mit Pfaff Platinen und altem Fußschalter zu betreiben. Dazu wird der Vorwiderstand entfernt und das Poti, dessen Widerstandsbereich nicht komplett genutzt wird einfach so eingestellt, dass der Motor im unbetätigten Zustand sich nicht bewegt und nicht knurrt. Für die SEL-Platine ist der Fußschalter dann aber unbrauchbar.

    ... OK, ich geb' auf - das wird nichts mit dem einen Fußschalter die beiden Maschinen zu betreiben. :O

    Viele Grüße
    Michael

    Zitat von StegMich

    ... ich schau jetzt also einfach mal, welche Platine in der funktionierenden Maschine drin ist. Das würde aber heißen, dass Maschinen mit SEL-Platine immer einen anderen Fußschalter haben, oder? Entspricht die SEL-Platine nicht der Pfaff-Platine?



    die SEL-platinen aus der anfangszeit der serie MÜSSEN mit 150 K-ohm betrieben werden
    falls der 3-polige-kondensator abgeraucht ist, so gibts ersatz dafür


    PFAFF-platinen (egal ob original oder nachgerüstet - P - aufkleber unter dem blechanlasser) werden mit 20 K-ohm gesteuert


    für beide platinen gibt es ersatz in form von aufgearbeiteten platinen (einsenden - aufarbeiten lassen) mit garantie

    Zitat von Heiko...

    Nein, die sind im Aufbau komplett unterschiedlich. Es gibt aber Möglichkeiten, Maschinen mit Pfaff Platinen und altem Fußschalter zu betreiben. Dazu wird der Vorwiderstand entfernt und das Poti, dessen Widerstandsbereich nicht komplett genutzt wird einfach so eingestellt, dass der Motor im unbetätigten Zustand sich nicht bewegt und nicht knurrt. Für die SEL-Platine ist der Fußschalter dann aber unbrauchbar.


    Hallo,
    habe auch das Problem neue Pfaff Platine alter Fußschalter. Wo sitzt denn der Vorwiderstand, und macht das der Maschine nichts auf Dauer ???
    Gruß Wolfgang.