Problem mit Nähmaschine

  • Hi,
    ich habe seit neuestem ein Problem mit meiner Nähmaschine (Pfaff 295-1):


    Nach wenigen Sekunden Nähen verklemmt sich der Oberfaden an der Unterfadenspule weil meist einer der Einzelfäden kurz vorher gerissen ist und der Rest sich dann "aufdröselt" und einen dicken Knoten im Faden bildet. Dieser Knoten verklemmt sich dann entweder an der Unterfadenspule oder gar im Nadelschlitz zwischen den Transportschuhen. :-o


    Dieses Phänomen wird meist davon begleitet (oder eingeleitet), daß der Oberfaden aus dem kleinen, eckigen Haltebügel oben an der Nadel springt, der den Faden normalerweise dicht an die Nadel drückt bevor er durchs Nadelör läuft.


    Bei mir macht sich gerade totale Ratlosigkeit breit.
    Hat irgendjemand von euch eine Idee was das sein könnte?


    Gruß,
    Dietmar

  • Hi,


    schau mal ob in dem Moment der Faden an der Fadenrolle irgendwie verklemmt ??


    Manchmal hakt der Faden auf der Fandenrolle oder fällt runter und gerät unter die Fadenrolle, dann kann nicht mehr genug nachgezogen werden, die Fadenspannung wird dabei enorml erhöht, der Faden reisst.

  • Hi,
    jepp, das habe ich schon überprüft. Das scheint nicht das Problem zu sein. Wenn der Knoten sich bildet, geht's meist noch ein, zwei Stiche und dann gibt es einen ordentlichen Ruck, der dann die Oberfadenspule in Schwung setzt. Als Folge dessen rollt sich dann meist zu viel Faden von der Spule und - falls man dann noch weiter näht - verharkt sich zusätzlich noch am Spulenhalter.
    Wenn das passiert, hilft nur noch die Schere...

  • Ich tippe entweder auf falsch eingefädelt, Unterfadenspule falsch eingelegt oder Unterfadenspannung zu hoch.


    Es könnte auch sein, dass das Nadelöhr eine scharfe Kante hat. Hast Du in letzter Zeit ein anderes Garn als zuvor?

  • Der Unterfaden lässt sich recht leicht herausziehen. Und mit der Garnrolle und der Nadel hab' ich schon meinen letzten Drachen genäht.
    Auch die Unterfadenspule habe seit dem letzten Nähen nicht mehr gewechselt.
    Das ist ja gerade das mysteriöse...


    Das Komische ist eben, daß der Faden neuerdings gelegentlich beim Zurückziehen der Nadel aus dem kleinen Bügel oben an der Nadel herausspringt und dann schräg von vorne durch das Nadelör läuft.


    Ich habe inzwischen auch mal eine andere Nadel probiert: das gleiche Problem.


    Ich benutze das 60/3er Garn von Metropolis und dazu eine 90er bzw. 100er Nadel.

  • Moin


    Oder kann es vielleicht sein, dass das Nähgarn irgendwie einen Drall
    gekriegt hat?
    Ich hatte das auch mal. Da hat sich der Faden so verdreht, das er nicht
    mehr richtig durch die Nadel laufen konnte.


    Mark

  • Zitat


    Oder kann es vielleicht sein, dass das Nähgarn irgendwie einen Drall
    gekriegt hat?
    Ich hatte das auch mal. Da hat sich der Faden so verdreht, das er nicht
    mehr richtig durch die Nadel laufen konnte.


    In der Richtung würde ich auch mal weitersuchen, es gibt Garn, der sich gerne mal aufdreht, vor allem wenn er nach oben von der Rolle abgeht. Dann kann es sein, daß der Greifer nur einen der drei Fäden erwischt.
    Den Bügel vielleicht auch ein bischen mehr andrücken, das der Faden nicht mehr rausspringt.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

  • Hi,
    danke erstmal fuer die Tipps. Der Faden hat tatsaechlich einen ordentlichen Drall.
    Ich werde es jetzt mal mit einer stehenden Spule probieren. Bisher hatte ich die Spule immer oben auf der Naehmaschine auf diese ausklappbaren Spulenhalter gesteckt. Damit hat es bisher immer nur akzeptabel funktioniert...


    Gruss,
    Dietmar

  • Bei den einfachen Rollen müsste es eigentlich gehen, wenn du die
    abrollen lässt.
    z.B. diese:


    Aber bei solchen großen Standrollen muss der faden von oben abgenommen werden!
    z.B. bei so einer:

    Die Bilder habe ich mit bei Metropolis-Drachen ausgeliehen.



    Bei einer alten Pfaff habe ich einfach ein Stück Messingrohr aus dem Baumarkt
    genommen, was gut auf den Rollenhalter der Maschine passt.
    Da wird oben einfach ein stück Draht rein gesteckt, in das ich eine Öse gebogen
    habe und die Öse ist genau über dem zweiten Rollenhalter. Damit klappt das alles
    ohne Probleme.


    Mark

  • Hallo Zusammen,
    da ich nicht so einen komfortablen Fadenhalter habe muß ich nur aufpassen das die Spule auch nach oben abgespult wird, also auch nicht schräg. Ist das mal nicht der Fall macht sich die Maschine durch Geräuche bemerkbar. Mit einem "verdrallen" des Fadens von so einer Standspule wie oben auf dem Bild habe ich keine Probleme.
    @ DK,
    warum gehts Du nicht mal hin und legst die Garnrolle neben der Maschine in einen kleinen Behälter?. Behälter hinter/ neben die Maschine stellen und den Faden um den ausklappberen Spulenhalter führen. Davon gibt es auch ein Bild hier irgendwo.
    Gruß Harald

  • Hallo
    Meine Maschine hat dafür aufsteckbare Teller mit Rand, darauf steht die große Rolle und wird vom Rand zentriet. :H: :H: :H: . So ein Teller müßte sich mit einer Lochsäge leicht aus Sperrholz machen lassen. :D :D :D


    Frohes schaffen und immer guten Wind Walter

    immer guten Wind wünscht Walter

  • Zu dieser Abrollthematik wollte ich meinen Senf auch noch mal dazugeben:
    Ich beobachte bei meiner 1222 wie auch bei anderen Maschine daß beim abziehen nach oben ein Drall aufgebaut wird. Ich soweit, denke ich, auch nachvollziehbar.
    Diese " Verdrillung " sammelt sich dann vor dem Fadenspannungsregler. Das ganze geht dann solange bis ein Stück von 1-2 cm länge total verdrillet ist. Irgendwann wird das ganze dann durch den Fadenspannungsregler durchgezogen und bleibt dann letztendlich an der Nadel hängen.
    Aufgrund der Spulengröße ist ein seitliches Abziehen nicht möglich. D.h. das entweder die großen Spulen entsorgt werden müssen oder ich diese verdrillung in den Griff bekommen muss.


    Jemand ne Idee?

  • Hi,
    hab mir jetzt einen Fadenhalter über die Spule gebaut (einfach nen Stück Draht passend gebogen). Die Spule dreht sich damit nicht mehr und der Faden wird genau von oben abgenommen.
    Der Faden verwickelt sich jetzt nicht mehr am Spulenhalter :) aber das eigentliche Problem ist immer noch da.


    Ich habe dann mal die Abdeckung über der Unterfadenspule abgebaut und beim Nähvorgang zugeschaut. Auffällig ist, dass der rotierende Fadenabweiser an seiner Hinterkante ein paar Kratzspuren hat. Bei einer der letzten Nähaktionen muss da wohl mal die Nadel drauf geknallt sein. Dabei könnte sich natürlich was verstellt haben...


    Grundsätzlich stimmt das Timing aber noch. Die Nadel hat - wenn ich langsam nähe - immer einen guten (zeitlichen) Abstand vom Fadenabweiser, der Mitnehmer kommt allerdings erst, wenn sich die Nadel bereits wieder ein bischen nach oben bewegt hat. Muß das so?


    Eine weitere Beobachtung: wenn einer der Einzelfäden durchtrennt wird, gibt es scheinbar kaum einen Widerstand. Das passiert, wenn der Oberfaden um die Unterfadenspule gezogen wird. Wenn der Oberfaden rum ist, ist alle paar Stiche einer der Einzelfäden durch und der Faden ribbelt sich zum Knoten auf. - Das passiert auch, wenn ich ganz langsam Stich für Stich nähe.


    Ich geh' damit wohl mal besser zu einer Nähmaschinenwerkstadt, oder?
    Kennt jemand ne gute Adresse in Köln?


    Gruß,
    Dietmar
    - Editiert von DK am 03.11.2008, 22:33 -

  • Hallo Zusammen,
    also einpaar Hundert Meter Garn habe ich auch schon beim nähen verbraucht, doch diese Verdrillung merke ich nur wenn ich die Unterfadenspule aufspule. Da ich beim aufspulen den Faden im Handteller halte spüre ich die kleinen "Knoten".Spule ich langsam auf bemerke ich nichts.
    Normalerweise müßte diese Verdrillung ja auch in der Unterspule sein.....doch davon schreibt hier keiner was.
    Noch nicht gesehen oder noch nicht bemerkt.
    Gruß Harald

  • Zum Abrollen:
    Standspulen sollten nach oben abgenommen werden, sonst verdreht sich das Garn mit jeder Drehung. Spulen wie die Farbigen oben im Bild zu sehen sollten abrollen, da sie sich sonst je nach Ende auf- oder zuzwirbeln.


    Zitat

    Ich habe dann mal die Abdeckung über der Unterfadenspule abgebaut und beim Nähvorgang zugeschaut. Auffällig ist, dass der rotierende Fadenabweiser an seiner Hinterkante ein paar Kratzspuren hat. Bei einer der letzten Nähaktionen muss da wohl mal die Nadel drauf geknallt sein. Dabei könnte sich natürlich was verstellt haben...


    Grundsätzlich stimmt das Timing aber noch. Die Nadel hat - wenn ich langsam nähe - immer einen guten (zeitlichen) Abstand vom Fadenabweiser, der Mitnehmer kommt allerdings erst, wenn sich die Nadel bereits wieder ein bischen nach oben bewegt hat. Muß das so?


    Eine weitere Beobachtung: wenn einer der Einzelfäden durchtrennt wird, gibt es scheinbar kaum einen Widerstand. Das passiert, wenn der Oberfaden um die Unterfadenspule gezogen wird. Wenn der Oberfaden rum ist, ist alle paar Stiche einer der Einzelfäden durch und der Faden ribbelt sich zum Knoten auf. - Das passiert auch, wenn ich ganz langsam Stich für Stich nähe.


    Schau dir mal dazu diesen Artikel an.
    Sollten an der Unterfadenspule Grate oder Beschädigungen von der Nadel sein, dann solltest du ausbauen und mit feinem Schmiergelleinen alles glatt machen.
    Die Greifernadel greift den Faden ab, wenn sich die Nadel bereits auf dem Weg nach oben befindet, je nach Maschine ca. 1.5 - 1.8mm. Das ist richtig so.
    Beim Ausbauen evt. kleine Markierungen an geeigneten Stellen einritzen, um so die Grobeinstellung wiederzufinden.
    Zum Nähmaschinenmechaniker kannst du, wenn alles schiefgeht immer noch gehen. :)

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

  • Zitat

    Zum Abrollen:
    Standspulen sollten nach oben abgenommen werden, sonst verdreht sich das Garn mit jeder Drehung. Spulen wie die Farbigen oben im Bild zu sehen sollten abrollen, da sie sich sonst je nach Ende auf- oder zuzwirbeln.


    Upps Einspruch euer Ehren.
    Wie bei einer Haspel. Wenn ich die Hapsel bei abwickeln drehe kommt keine Verdrillung in die Flugschnur, wenn ich die Schnur mit der Hand auf die Haspel aufwickele entspricht das im umgekehrten Sinne dem Abziehen über Kopf. Und wie wir alle leidvoll wissen gibt das Verdrehung in die Schnur.
    Das Abziehen über Kopf ist, wie die meisten wissen bei den großen Spulen notwendig da die Maschine ansonsten die Spule mitbeschleunigen müsste. Das ergibt dann eine erhöhte Fadenspannung.
    Ich denke das Problem mit der Verdrillung rührt daher, daß die Maschinen nicht für diese Art von glatten dünnen Garn gedacht waren. Um die Fadenspannung auf einem, für die Funktion der Maschine, notwendigen Niveau zu halten bleibt einem nur der Fadenspannungsregler. Alternativ wären ja auch mehrere Umlenkungen denkbar, die eine vergleichbare Reibung erzeugen. Da ja nun wie gesagt ( ähh geschrieben ) die Fadenspannung über die Tellerbremse erzeugt wird, muss die Vospannung so hoch sein das der Faden sich nicht mehr entsprechend der Abwicklung in der Tellerbremse drehen kann.


    Oder was denkt Ihr???

  • Hi,


    ich verwende an meiner 1222e keinen Serafilfaden mehr, das Mistzeug wurde mit der Zeit immer schlechter, drillt sehr stark, nicht nur an der Pfaff .... ich brauche die Reste noch auf und danach verwende ich nie wieder Serafil.

  • Einspruch abgelehnt, :-O
    ...natürlich verdreht sich das Nähgarn, wenn es nach oben abgenommen wird, aber Industrienähmaschinen arbeiten ja auch ohne Probleme damit. Es genügt, einen entsprechend hohen Galgen anzubringen. Oder bei der Haushaltsmaschine den Faden über einen etwa 40cm über der Standspule angebrachten Haken laufen zu lassen. Nicht jeder Nähfaden ist dafür geeignet. Ein nur sehr schwach links gewirntes Zwirn, das nach rechts auf die Standspule aufgerollt ist, entzwirnt sich beim Abnehmen nach oben. Normal sollte es allerdings keine Probleme damit geben, wenn der Zwirn nachbehandelt (bondet) ist. Als Test einfach mal den Zwirn versuchen nach links oder rechts zwischen den Fingern aufzudrehen, bis die einzelnen (meist drei) Garne sichbar werden. Bei stark gedrehtem Zwirn der nachbehandelt ist geht das sehr schwer.
    An manchen Industriemaschinen befinden sich allerdings noch Vorspanner, die verhindern, daß durch Verdrehen gebildete Schlaufen in den Oberfadenspanner gelangen. Meist genügt es auch den Faden durch zwei nebeneinander liegende Ösen laufen zu lassen um Schlaufenbildung zu verhindern.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

  • Hi,
    also das Timing und der Abstand der Greifernadel scheinen ok zu sein. Zumindest sind sie in etwa so, wie in dem oben erwaehnten Artikel.


    Das Problem, dass der Faden bschaedigt wird, tritt uebrigens bei allen Sticharten und Oberfadenspannungen auf (hab alle Kombinationen durchgespielt).
    Ich habe inzwischen auch herausgefunden, dass der Faden beschaedigt wird, waehrend er um die Unterfadenspule herumgefuehrt wird. Alle paar Stiche ist er mal sehr locker und bleibt dann unten irgendwo im Gehaeuse oder an der Unterfadenspule haengen - liegt also nicht in der dafuer vorgesehenen Nut. Wenn die Nadel wieder nach oben geht, gibt es dann einen leichten Ruck und der Faden ist beschaedigt.
    Meist braucht es dann noch ein oder zwei weitere solcher missglueckter Stiche, bis sich der Knoten im Faden bildet. Ist der Knoten einmal da, bleibt er am Nadeloer haengen und die Oberfadenspannung erhoeht sich drastisch, so dass sich im Unterfadengehaeuse eine Fadenschlaufe bildet, und der Oberfaden dadurch bei der naechsten Greifernadelumdrehung quasi doppelt um die Unterfadenspule gefuehrt wird. Anschliessend blockiert alles.


    Auffaellig ist, dass das Problem periodisch ca. alle 10-15 Stiche auftritt. Egal ob man langsam per Hand dreht oder schnell per Motor.


    Uebrigens: mit der Garnrolle habe ich schon meinen letzten Drachen erfolgreich genaeht. Derzeit ist von den 600m noch ca. die Haelfte drauf. Ich denke also, es liegt nicht am Garn.


    Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende... *schnueff* :( :( :(


    Gruss,
    Dietmar