Materialfrage beim Selberbauen

    Ich hab mir in den Kopf gesetzt, nach langer langer Zeit wieder in die Drachenbauerei einzusteigen. Jetzt gibts da ja viele neue Materialien und Verarbeitungstipps und somit auch jede Mange Fragen:


    1. Das Verbinden von Drachentuch-Stücken zum Drachensegel kann durch Kleben und anschließendes Drübernähen mit Segelmachernat (3-fach ZickZack) erfolgen.


    Es gibt verschiedene doppels. Klebebandsorten zu untersch. Preisen (bei Ryll, Volango, Metropolis,...). Sind die alle geeignet zum Drübernähen ohne große Nadelverkleberei usw.? Was haltet Ihr von Alternativen, wiePritt-Stift, Alleskleber, irgenwelche spez. Geheimtipps? Gibts da vom Segelmaterial (Chikara, Schikarex, Icarex,...)abhäbgige Klebersorten?


    2. Funktioniert das obige Verfahren (erst Kleben, dann Nähen) auch bei mehreren Lagen Stoff (z.B. beim Vernähen von Panelen eines Zellendrachen, wie Starflake)? Das Kleben würde einem Verrutschen des Stoffes entgegenwirken, wenn die Nähmaschine keinen Obertransport hat.


    3. Säumapparat: Auch hier bei den 3 genannten Internet-Versendern Preisunterschiede von 20 Euronen. Gibts da irgendwelche Dinge zu beachten oder sind die alle gleich gut brauchbar(sehen zumindest alle wie der SUISEI A9S aus, der hier überall empfohlen wird). Bei fast 200m Saum (Starflake) lohnt sich m.E. so eine Investition durchaus und so eine Starflake sieht schöner aus mit kontrastreichem Saum ;) .


    4. Nähgarn: Hier bietet nur Volango das "SERAFIL" in Stärke 60 an, die anderen Shops Garn von Kupfer namens "Avino" in den Stärken 60 und 50, leider keine dünneren, wie 80. Gibts da Erfahrungen, sind die genannten Garne vergleichbar? Die 60er Garne erfordern eine 90er oder 100er Nadel, die hinterlassen schon ordentliche Löcher...


    So wie es aussieht ist Volango am teuersten, hat aber als Einziger das Serafil und bei Metropolis wird extra hingewiesen, daß man durch das KLebeband nicht durchnähen sollte, da sonst die Nadel verklebt, also ist das für meine Zwecke eher ungeeignet.


    Tut mir leid, wenn das so viel auf einmal ist, aber vielleicht gibts ja einfache Antworten auf einige meiner vielen Fragen :)

    Grüße von Felix

    Hallo "Alter Zocker",


    oder gibt es noch einen anderen Namen ? Signatur ? ;)


    Also vielleicht kann ich dir einige Fragen beantworten:


    Ich nähe mir gerade einen Delta aus dem Material Chikara. Als Klebestift wurd mir der TESA-Klebestift für Chikara empfolen. Da ich aber keine Naht kleben wollte, habe ich das nicht getestet. Da ich den Drachen mit einer Industiemaschine von Dürkop Typ 212 nähe wollte ich das Risiko mit dem Verkleben der Nadel, Stichplatte oder Greifer nicht eingehen.
    Für Icarex wird der PRITT-Kleberoller empfohlen.


    Chikara kann ich empfehlen, es ist auf beiden Seiten identisch von der Struktur, Habtik und Farbechtheit. Angeblich sollen die Farben auch nach längerer Zeit sehr gut aussehen. Für meinen Delta mit 7 qm Fläche habe ich das Meterial in 42 g/m genommen.


    Als Nähgarn verwende ich Polyester-Umspinnzwirn Saba in 80 ger Stärke vom Hersteller Amann. Die Nadel ist 90 ger Stärke mit kleinster Kugelspitze.
    Zu Serafil kann ich aus Erfahrung sagen dass es auch ein qualitativ hochwertiges Garn ist.


    Windigen Gruß aus Ostwestfalen und viel Erfolg :H:
    Ralf :)

    Hallo Alter zocker,


    das sind ja viele Fragen auf einmal.
    Nehme Dir mal ein paar Tage Zeit und zappe mal durch`s Forum. Da stehen schon ganz viele Antworten und Tipps. Und .....noch mehr Fragen auf die Du während der Näherei noch stossen wirst.


    Ich klebe zum Beispiel so gut wie gar nichts mehr. Spinnaker kann man ganz gut "Freihand" nähen. Und wenn`s mal fuckelig wird tut`s auch mal eine Stecknadel zum fixieren.


    Viel Spass und Erfolg beim Drachenklöppeln


    Jürgen

    Ich hab ohnehin vor, an Resten o.ä. mal verschiedene Techniken (Kleben mit Band, mit Stift , garnicht kleben usw). auszuprobieren, um mein Handwerkliches Geschick und die Nähmaschine optimal auf Material und Arbeitsabläufe einzustellen.
    Danach werd ich zusammen mit meinem Bruder erst mal mit ein paar einfachen einfarbigen Delta-Drachen-Segeln zum Üben weitermachen. Diese Segel sollen die alten Nylon-Segel aus DDR-Anorakstoff für ein 6er-Stack aus eben diesen Lenkdrachen werden, die mein Bruder vor Ewigkeiten mal gebaut hat. Bei der Gelegenheit will er das Gespann auch noch erweitern, also farblich Richtung Regenbogen ;)
    Das gibt genügen Möglichkeiten zum Üben usw.


    Erst danach werd ich mich dann an was Großes heranwagen...vielleicht schon diesen Winter oder erst nächsten...


    Vielen Dank für die ersten Tipps
    Felix

    Grüße von Felix

    Ich klebe gerade Eltexx (richtig geschieben?) mit Uhu Alleskleber ExtraKraft und bin gespannt, wie sich das morgen beim nähen verhält. Ich lasse dem Kleber aber auch einen ganzen Tag zum abbinden... Versuch macht kluch, ich werde berichten!

    1.
    Ja es gibt verschiedenes doppelseitiges Klebeband. Aber die Unterschiede sind bei den Drachenshops eher marginal.
    Nein ... ich nehme das gleiche Klebeband für alles.


    2. Ja


    3. Unterschiede ... nicht das ich wüßte. Du must sehen, daß du ihn an deine Nähmaschine dran bekommst und das die Breite 25 mm ist.


    4. Von vielen Drachenbauern hier im Forum wird Serafil bevorzugt. Aber im Grunde tut es auch jedes andere Polyestergarn. Das von dir beschriebene ist also ok.


    Klebeband durchnähen....
    Also das ist ein wenig komplizierter. Das hängt stark von deiner Nähmaschine und der verwendeten Nadel ab. Es kann sein, daß der Kleber an der Nadel hängen bleibt. Dann kann es passieren, daß dir der Faden während des Nähens reißt. (was eher blöd ist). Dagegen gibt es mehrere Lösungen:


    1. Kein Klebeband benutzen. Klammen benutzen oder heiß tackern.
    2. Der Kleber sammelt sich in so kleinen Klümpchen an der Nadel. Wenn die Klümpchen so 2-3mm groß sind, mit der Hand entfernen.
    3. Einen Fadenöler benutzen


    CU
    Thomas

    Hui , schon wieder was Neues...Fadenöler. Ich stell mir gerade vor, beim Nähen mit der Ölkanne zu hantieren...ähh, welchen eigentlich Ober- oder Unterfaden oder beide, wobei Unterfaden währed dem Nähen ölen stell ich mir schwer vor ;)


    Nun mal im Ernst, was hab ich mir denn unter einem Fadenöhler vorzustellen?
    Die Idee an sich leuchtet ein, denn ich mache auch sehr oft irgendwelche KLebereste von Aufklebern, Preisschildern usw. mit Nähmaschinenöl o.ä. weg. Das Öl löst das KLebezeug wunderbar an und dann lässt sich das leicht wegwischen. Geht leider nur auf ölunempfindlichen Oberflächen wie Glas und Kunststoff aber kein Stein, Holz, Textilien, usw.


    Felix

    Grüße von Felix

    Aha, genial einfach also. Und es wird demzufolge nur der Oberfaden geölt?



    Edit: Und den UHU Alleskleber bekomm ich hier im Baumarkt um die Ecke, sehr praktisch. Das is der Kleber, der wie Gummilösung (Fahrradflickzeug) riecht, oder?

    Grüße von Felix

    Hab den Pritt-Kleberroller heute verwendet. Der schimmert leicht ROSA. Bei dunklen Farben kein Thema, doch wenn es weiß wird??? :O


    Hat jemand schon mal das Gegenstück von Tesa getestet?

    Zitat

    Original von Alter.Zocker
    Aha, genial einfach also. Und es wird demzufolge nur der Oberfaden geölt?


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Hallo Alter Zocker
    Nähte die nicht belastet werden nähe ich mit einem 100er Serafil oder anderes Plyestergarn, belastete Nähte mit 60er. Auch ohne Obertransport nähe ich alles ohne zu kleben auf einer alten Veritas von Textima made in DDR mit 70er Nadeln. Aplikationen fixiere ich mit Tesafilm oder ähnliches ohne aber durch zu nähen.


    Versuch macht klug und Übung macht den Meister.


    Viel Erfolg und immer guten Wind wünscht Walter. :H: :H: :H:

    immer guten Wind wünscht Walter

    Ja, so eine Veritas hat meine Mutter auch seit vielen Jahrzehnten in intensivem Dauereinsatz, bloß da hat sie uns nie rangelassen, da sie die Maschine ja beruflich nutzte. Die Maschinen des Textilmaschinen-Kombinats "TEXTIMA" aus der DDR waren sehr gut, auch im Vergleich mit Pfaff und Co. zur damaligen Zeit. Würde ich heute in gutem Zust gebraucht auf jeden Fall den gängigen "Haushaltsnähmschinen" vorziehen!

    Grüße von Felix

    So, bevor das hier zum Nähmschinen-Thread wird, mal kurz zurück zum Thema:


    Hab heute mal div. Klebersorten getestet:


    Pritt-Stift, UHU Extra-Kraft-Stift, UHU KLebe-Roller. Als "Tuchersatz" diente mir in Ermangelung von richigem Spinaker-Tuch sogenannte "Strohseide" aus dem Bastelbedarf.


    Habe ca. 20cm lange Streifen mit ca. 6-8mm Überlappung mit o.g. Klebern verklebt und nach einer Stunde Trockenzeit über die geklebte Überlappung mit Segelmachernaht drübergenäht. Fadenölung o.ä. war nicht vorhaden.
    In allen Fällen keine Kleberreste an der Nadel.
    Dazu muss ich sagen, dass ich mit dem Klebstoff sparsam umgegangen bin, es soll ja nur das gegenseitige Verrutschen unter dem Nähfuß vermieden werden.


    Das Ergebnis "hinkt" natürlich etwas, weil für eine belastbare Aussage bräuchte ich Spinaker-Reste zum probieren. Diese Papierseide ist zwar ähnlich dünn wie Spinaker, aber es ist überhaupt nicht so rutschig und glatt. Die Teststreifen ließen sich auch ohne Kleber sauber vernähen, da ist nix verrutscht, was einmal aufeinandergelegt wurde. Kann gut möglich sein, dass ich bei Chikara und Co. zur Fixierung deutlich mehr Kleber benötige und dann auch die Gefahr der verklebten Nadel größer wird. Aber ich denk, wenn man den Kleber vorm Drübernähen trocknen lässt, sollte das in jedem Falle problemlos gehen.


    Felix

    Grüße von Felix


    Hallo Felix
    Ich mache mir nicht die Mühe von Prittstift oder ähnliches, ich bleibe beim Tape, da ich einen Fadenöler habe, verklebt mir die Nadel auch nicht. Zum Befüllen des Fadenölers nehme ich Silikonöl. Den Silikonadenöler und das Öl gibt es bei Schlemming.de.Dort müßt ih nur unter Produktion Silikonfadenöler eingeben und er kommt.
    mfg Bernd