Kap und Archäologie

  • Moin Credi (wie wir im Norden zu jeder Tageszeit zu sagen pflegen),


    TAP hört sich gut an. Wobei ich das gerade noch mit meinem Stativ schaffen könnte, allerdings nicht genau vertikal nach unten. Diese Woche werde ich wohl auch wieder für die Archäologen fotografieren - wenn sie denn fündig werden. Es ist eine mehr als 1400 Jahre alte Wallanlage, in der seit drei Jahren immer wieder mal gegraben wird.
    Der Zeitungsartikel ist vom letzten Jahr. Die Aufnahme habe ich mit meinem leichten, schräg gehaltenen Stab senkrecht in den Wallschnitt gemacht. Sie ist Teil einer Serie von der einen bis zur anderen Wallseite.
    Problematisch war es, die Kamera durch den Wallan- und Abstieg auf den gleichen Höhenlevel zu bringen. GPS oder ein Altimeter wären sicher eine gute Hilfe gewesen. Außerdem hatte ich den Weißabgleich nicht fixiert, so dass die Übergänge zum nächsten Bild unterschiedlich ausfallen.


    - Editiert von Donnas Dog am 25.08.2008, 17:39 -

  • Hallo Ulli,


    mit Deiner teilweisen Spezialisierung des KAP-Hobbys liegen wir ja auf einer Linie. Grabungsbegleitung ist auch ein Thema bei mir. Nur von Tausend Fotos, die ich kostenlos an die Archäologen weitergebe, pickt er sich eines heraus für eine Veröffentlichung, natürlich mit Angabe des Fotografen - das ist unser Lohn.
    Die geringen Höhenunterschiede und schrägen Verzerrungen kannst Du mit dem "Panorama Maker" ausgleichen. Leider schneidet dieser die überstehenden Bildteile ab, sodass das Foto deutlich schmaler wird.


    Gruss Credi

  • Hallo Gerhard,
    also, im Titel bevorzuge ich -äo- oder -aeo-und nicht versehentlich ein s nach dem r.
    Ich weiss es sind Tippfehler, passiert mir auch ständig, bes. wenn die Bichstabem nebeneunander luegen.
    Aber sonst ist Deine Idee prima. Wir drifteten schon ab von der Burg Hainburg.
    Gruss Credi

  • Gute Sache mit dem Spezial-Thread, zumal sich nicht sehr viele mit diesem - hochinteressanten - Thema beschäftigen und man hier wertvolle Infos gesammelt weitergeben und nachlesen kann.
    :H: :H: :H: :H: :H: :H: :H: :H: :H: :H: :H: :H: :)

  • Schwedenschanze, Stade
    die Grabung in diesem Jahr hat weitere Hölzer aus dem (Vor-) Wallbereich freigelegt, u.a. waren sekundär verbaute Balken (mit viereckigen, ca. 10 x 20 cm großen Durchbrüchen) dabei. Die Bedeutung der Anlage lässt noch viele Fragen offen. Durch die schräge Ausrichtung der Hölzer zum Flusslauf könnte es z.B. ein Helgen für Schiffsneubauten sein.





    PAP-Aufnahmen mit 8-m-Leichtteleskopstab (WW und Tele)
    - Editiert von Werder am 02.09.2008, 14:05 -

  • Hallo Ulli,
    Mit dem Teleskopmast werde ich mich mit Sicherheit auch noch anfreunden, denn die Aufnahmen, die Du von den archäologischen Grabungen zeigst, beeindrucken mich sehr. Soviel ich weiss mühen die Archäologen und Grabungstechniker sich ab mit hohen Leitern aufgerichteten Baggerschaufeln oder ähnlichem. PAP wäre doch eine super Lösung zur fast senkrechten Aufnahme. Leicht angeschrägte Bilder lassen sich fototechnisch bearbeiten und entzerren. Habe mir schon mal den Stab aus Fieberglass bestellt.
    Frage:
    läßt sich oben am Teleskop noch asymmetrisch ein Querleiste (Aluprofil) mit horizontaler Achse anbringen. Nach vorn 100 cm mit Kamerabefestigung am Ende und nach hinten ca 50 cm mit Befestigung eines Seils und eines Zügels, die man von unten hält und mit denen man die Kamera auf und ab bewegen und kippen kann. Wenn man dann das Teleskop wie einen Fahnenmast in einem Schürzenkescher vorn am Körper trägt und mittel Zügel hält, könnte der Mast leicht nach vorn geneigt werden.
    Querleistenanbringung und geringe Mastneigung könnten so senkrechte Aufnahmen ermöglichen, wenn der Mast dies aushält und er gut zu halten ist? Da gibts was zu werkeln.


    Gruss aus der Eifel
    Credi

  • Moin Credi,
    Auf dem Foto habe ich nur einen kurzen Ausleger an meinem PAP-Stab. Ideal wäre es, den Schwerpunkt ü b e r dem Stab zu haben.



    Da ich mein Rigg per Servo neigen kann, brauche ich keinen großen "Ausleger". Für vertikale Aufnahmen stelle ich den Stab fest auf den Boden und neige ihn entsprechend. So vermeide ich, dass der untere Teil des Stabes mit aufs Bild kommt. Mein Fuß gegen das Stabende gesetzt verhindert, dass das Übergewicht den Stab umschlagen lässt.


    Mit einem Schürzenkescher hat man ...
    1. einen unsichereren Stand
    2. eine größere, ungünstigere Hebelwirkung des Kameragewichts (mein Rigg wiegt 1500 g)


    Ich greife den Stab bei 2 m, so ist das Hebelverhältnis bei 8 m Höhe 1:4
    Dabei hat der Alu-/Eisen-Stab selbst eine gewisse Biegung. Wie sich das bei GFK verhält, kann ich nicht sagen.
    Deine geplante Neigevorrichtung ersetzt sicher kein Neigeservo!?

  • Hallo Ulli,
    Danke für Deine Erläuterungen.
    ad 2. Um die Hebelwirkung auszugleichen, hatte ich schon vor, am Ausleger ein Gegengewicht anzubringen.
    Deinen Neigeservo kontrollierst Du wahrscheinlich über Video?
    1,5 kg sind schon ein stolzes Gewicht für die Fotoeinheit!


    Gruss aus der Eifel
    Credi

  • Zitat

    Deinen Neigeservo kontrollierst Du wahrscheinlich über Video?


    neigen, drehen, zoomen und das fertige Foto nach dem Auslösen werden per VFÜ (Video-Funkübertagung) kontrolliert.


    Anfangs wollte ich den Stab auch in einem "Schürzenkescher" tragen bzw. halten. Ich bin aber schnell dazu übergegangen, den Stab auf die Erde zu stellen, auch wenn ich dadurch 50 cm "verliere". Man hat einfach einen ruhigeren Stab.


    Zum Gewicht:
    die Nikon wiegt einiges
    Empfängerakku = 4x Mignon
    Videoakku = 6x Mignon
    stabiler Alu-Rahmen 2mm
    VFÜ-Sender


  • Na, das sind ja mal exakte Gewichtsangaben :-O :-O :L :L

    Viele Eifelgrüße, Peter

  • Zitat

    Original von Credi
    1,5 kg sind schon ein stolzes Gewicht für die Fotoeinheit!


    Dann schau mal meine PAP Rig (es geht auch leichter) !!


    Neigen & Auslösen per Kabel, Motivüberwachung über 2,4MHz billig-Videoübertragung.
    Serienaufnahme möglich (auf Knopfdruck 4 Bilder mit verschiedenen Neigungen zum späteren Montieren als Pano)


    Hat schonmal jemand daran gedacht statt die Stäbe zu verlängern,
    mehr in den Weitwinkelbereich zu gehen ??
    Das wäre doch einfacher, leichter & sicherer finde ich......

    Viele Eifelgrüße, Peter

  • @ Peter
    ich kann auch leichter. Sind 300 g mit Pan, Tilt, Trigger und HoVer-Möglichkeit OK? :O 8-)
    Oder brauchst du genaue Angaben von meinem Schwergewicht?


    zu deiner HP:

    Zitat

    (ich muss mir noch etwas mit dem Steuerkabel nach oben einfallen lassen.....
    evtl. Spiralkabel ???)


    Befestige doch unten seitlich eine Minispule mit Kurbel für das Kabel. Das wird dann beim Hochschieben des Stabes gleichzeitig mit abgewickelt - nur so viel, wie du wirklich brauchst. Dann stellst du die Steckverbindung zum RC-Sender bzw. Video-Empfänger her. So arbeite ich zeitweise mit meinem Stationärstativ. Lose Kabel und mobiler Stab verursachen sehr häufig ein Wuuling.
    - Editiert von Werder am 08.09.2008, 15:54 -

  • Zitat

    Hat schonmal jemand daran gedacht statt die Stäbe zu verlängern,
    mehr in den Weitwinkelbereich zu gehen ??
    Das wäre doch einfacher, leichter & sicherer finde ich......


    Ich meine ist das nicht der Standard, bei einem Bodenabstand von 8 - 12 Metern?


    Annahme: Masthöhe 10 m
    Bei 28 mm Brennweite habe ich einen Bildwinkel von 75° ( bei 35 mm 63°)


    Um ein Senkrechtbild ohne Mastdarstellung zu erhalten, muss ich diesen um 38° neigen.
    Unter Verwendung eines Auslegers von 2 m Länge, beträgt die erforderliche Neigung immerhin noch 28°.


    Für eine Schrägaufnahme von 20°: Mastneigung 16°. Mit Ausleger (2 m) nur 5°.


    Das Senkrechtaufnahme hat bei 28 mm eine Diagonale von etwa 15 m, bei 35 mm sind es 12,5 m.


    So kenne ich die Werte zumindest aus der Analogfotographie.


    Gruss Credi

  • sorry,
    vielleicht habt Ihr den Fehler schon bemerkt. Er fiel mir über Nacht ein.
    Der Mast steht ja nicht in der Bildecke, dem Endpunkt der Diagonalen,
    sondern in der Regel bei Querformat an einer der Längsseiten.
    Somit ergeben sich andere Neigewinkel des 10 m Mastes.


    Senkrechtbild: 22°
    " mit 2 m Ausleger 11°


    Schrägbild mit 20° Kamerakippung 2° (also fast senkrecht)
    eigentlich kein Ausleger erforderlich.


    Gruss Credi

  • Dadurch, dass sich das obere Ende je nach Materialfestigkeit des Stabes im Bogen weiter neigt als das untere Ende, ergeben sich dann noch einmal andere Werte. :-/ Ich bin trotzdem über die Erfahrungen mit einem Ausleger gespannt.


    Ich für meinen Teil werde nicht um bauen. Wenn ich mit zusammengeschobenem Stab z.B. in der Stadt oder auf einem Flohmarkt durch eine Menschengruppe gehe, dann ist das mit meinem Stab problemlos - egal, ob ich den Stab nach hinten über die Schulter trage oder mit der Kamera voran. Mit einem Ausleger von auch nur einem Meter ginge das gar nicht.

  • - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    Moien Ulli (Werder),


    Mit zwei Stäben (Fieberglas und Alu) habe ich nun schon einige PAP-Fotos gemacht. Du hattest recht, einen Ausleger benötigt man nicht. Ich habe mir allerdings einen Neigemechanismus eingebaut, mit dem ich die Kameraplattform um etwa maximal 45° mit einer dünnen Schnur auf leichten Zug kippen kann. Eine Zugfeder holt die Kamera wieder hoch. Dazu eine geringe Stabneigung mit Durchbiegung und die Senkrechtaufnahme gelingt. Meine Kameramontierung (mit RICOH GR II oder R8 + Server + Batterie) wiegt 350 g. Über den AV-Ausgang habe ich vor, über ein bereits fertiggestelltes Verlängerungskabel, das optische Signal auf eine Videobrille oder einen LCD-Monitor zu übertragen. In die Bildergalerie habe ich einige Erstlingswerke gestellt, so auch die Ausgrabungsobjekte w.o.
    Der Vortrag über Archäologie mit dem Drachen findet in Bitburg am 11.12.08 statt;
    siehe auch den Thread: 150 Jahre Luftbild, 120 Jahre KAP.


    Gruss Credi