Welche Leine für den Mammut ?

    Hallo zusammen!


    Elliot selbst schreibt: 270daN


    Aber ist das nicht ein wenig überdimensioniert?


    (das versteh ich sowieso nicht:
    Wofür überhaupt eine Leine, die eine DEUTLICH höhere Last aushält
    als ich wiege?? Ich meine, vorher müßte ich doch abheben, oder?
    Und wofür genau steht eigentlich "daN"?)


    Und welche Länge würdet Ihr empfehlen?


    ralf.

    Beim Mammut würde ich maximal ne 180R-tex nehmen. Und da ist für den Vogel noch genug reserve.

    >>Erwarte bitte nicht, dass sich jemand mehr Zeit für eine Antwort nimmt als Du für die Frage!<<


    Life is not measured by the number of breaths we take, but by the moments that take our breath away.

    Nun DASS ist doch die Frage, die sich jeder selbst stellen muss. . .
    ich wiege 85kg, ich denke wenn mein drache eine boe kriegt, dann kommen sicher kräfte von 100 bis 120 kg zusammen, was bedeutet dass über den acker rutsche. kommen aber kräfte zusammen die wesentlich grösser sind, dann WILL ich ja das die Leine reisst, denn ich will in diesem moment los vom drachen.
    deswegen ist die stärckste leine die ich besitze eine 140daN. der geier hält mehr aus, soll ja so sein, aber ich halte nicht mehr aus und lieber ist mir, wenn er abstürzt und es mich auf den arsch setzt. . .
    deswegen stell ich sowieso diese angaben und stärkere leinen GRUNDSÄTZLICH in Frage. . .
    Aber genau dass muss jeder selbst mit sich ausmachen, denn nur er selbst fliegt ja. ..


    ich weiss, ich weiss, einige andere sehen das wieder ganz anders. . . deswegen, dass muss jeder mit sich selbst abmachen. . .


    lg
    mike

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

    Salut Ralf,


    die dynamische Belastung der Leinen kann ein Vielfaches von deinem Gewicht erreichen. (Beim Klettern z.B. können das mehrere Tonnen sein, dem entsprechend sind die Seile ausgelegt).
    Die Belastung beim Buggyfahren ist vergleichsweise gering, da die Zugkräfte relativ schnell in Beschleunigung umgesetzt werden. Beim Springen ist das nicht der Fall, daher lieber überdimensionierte Leinen mit genügend Sicherheitsfaktor verwenden.
    270daN sind für Mammut dennoch ein wenig übertrieben. Wahrscheinlich will Elliot sich mit dieser Angabe nur nach Außen hin absichern.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Das ist in der Tat eine interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe.
    Erklären kann ich mir das nur damit, dass gerade beim Gezogenwerden ja noch der Widerstand zwischen mir und dem Acker / Strand dazukommt.


    Prinzipiell habe ich bisher immer dazu tendiert, eher überdimensionierte Leinen zu verwenden, um ein Reißen zu vermeiden. Aber Freiherrs Argument, dass die Leine in bestimmten Situationen natürlich reißen SOLL, macht mich schon nachdenklich. Da ist viel Wahres dran...

    Also, ich steh überhaupt nicht auf Leinen, die reissen. Gerade im Powerbereich möchte ich die Kontrolle haben. Davon kann man bei reissenden Leinen nicht mehr sprechen. :R:
    Ich kann schießlich jederzeit selbst bestimmen, wann ich die Griffe loslassen möchte.
    Wenn man es z.B. auf kleine Sprünge abgesehen hat und die Leine reisst in dem Moment, wenn man gerade 1-2m über dem Boden schwebt, dann kann man sich bei der "unkontrollierten" Landung alles mögliche brechen.
    Da vertraue ich lieber auf meine Leinen und komme mit dem Drachen als Fallbremse am oberen Leinenende kontrolliert wieder runter.
    Selbst am Boden kann es unangenehm werden. Wenn eine Boe in den Drachen haut und die Leine reisst, während sie den Beschleunigungsimpuls an den Piloten weitergibt, kann das recht unangenehme Folgen haben.
    Ich vertraue lieber darauf, daß meine Leinen nicht reissen.

    Um mit einem Mammut eine qualitäts 140er Leine zu zerreißen mußt Du bei Sturm mit rausgehen... auch bei 100 kg Körpergewicht...


    Der Mammut baut den Zug nicht schlagartig auf und sooooo viel kommt da auch nicht.


    Wenn Du übern Acker gezogen wirst liegt die Belastung weit unter dem Deines Körpergewichtes.
    Anders ist es natürlich, wenn Du Dich irgendwo festmachst (KEINE GUTE IDEE!!!)

    @Markus.W
    Deine Argumente mal so stehen lassend, fakt ist, dass eine 100er Leine, meist erst bei 50% mehr Last 5reisst.
    Wenn Du 100kg wiegst und eine 100er leine fliegst und in 2 metern Höhe, bei einem Jump, noch eine Böe hinzukommt, ist die belastung sicher nicht mehr als 150kg, also hält diese Leine, jetzt rechne mal mit einer 280er Leine. . . .
    Die wirst Du auch mit 150kg Lebendgewicht niemals zum reissen bringen, ausser du behandelst sie schlecht, ansonsten musst du wirklich ein supersportler sein um so zu argumentieren. und wie du eine 200er leine mit einem halbwegs normalen körpergewicht zerreissen willst, wird mir schlichtweg räzelhaft bleiben.


    Und ich sage es hier nochmals, mir is lieber die leine is hin, der drachen trudelt unkontrolliert zu boden und hat auch einen schaden, als ich werde verletzt, Punktum.
    Und ausserdem die Leinen, wenn dann reisst sicherlich ja eh nur eine und dann trudelt der drache zu boden, sicherlich unkontrolliert, aber nicht ganz verloren. . .


    Und noch ein letztes Mal, genau diesen Gedankengang muss jeder für sich machen und danach auch selbst auf die wiese.
    ich kann nur für mich argumentieren.
    mike

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

    Fakt ist, daß die Bruchlast einer 100er Leine zwar höher sein mag, als angegeben, die Schwachstellen aber in den Knoten und Verschleißerscheinungen zu suchen sind. Du kennst evtl. Deine Leinen, aber nicht den Zustand und die Knüpftechnik von anderen. Daher Vorsicht mit solchen Aussagen.


    Ich bin kein Supersportler, sondern eine große Masse. Und ich mache auch Sachen kaputt, von denen vorher jemand gesagt hat: "Das hält definitiv!"
    Ich belaste meine 180er R-Tex mit 130Kg Nutzlast und den auftretenden Kräften. Das hält, weil ich die selber geknotet habe und den Leinenzustand kenne. Ich trete aber gerne den Beweis an, das ich eine noch stärkere Leine kille, wenn diese in miserablem Zustand(manche machen sich darüber halt keine Gedanken) oder ab Werk oder Laie schlecht geknotet ist.


    Gehe bei pauschalen Aussagen in der Öffentlichkeit wie "150Kg machst Du nie kaputt" nicht davon aus, das sich ein Empfänger dieser Nachricht auch Gedanken um die Feinheiten seiner Leinen macht!


    Und mir ist trotzdem lieber, ich trainiere meinen Loslassreflex, als darauf zu vertrauen, daß die Leine im passenden Moment reisst. :L

    Wenn denn beide Leinen immer gleichzeitig reißen würden...lieber versuche ich, beide gleichzeitig loszulassen. :(


    Meine Sicherheit ist eine, die Sicherheit derer, die sich um mich herum bewegen, eine andere Sache. Wollt ich nur mal so anmerken ;)

    stop destroying our planet. it´s where i keep all my stuff!

    Zudem Masse die unangenehme Eigenschaft der Massenträgheit besitzt, so kann auch bei gutem Zustand bei passendem Kontergewicht eine plötzlich einfallende Böe ne Leine knacken, die bei gleichmäßigem Wind mit der Stärke der Böe nicht gerissen wäre

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

    Also eine 100er Leine hält ganz sicher keine 150 kg aus... ;)


    Es werden normal 10% Reserve kalkuliert. ABER durch den Knoten gehen so ca. 10-15% der Bruchlast verloren.


    Ich habe schon reihenweise 100er Leinen gekillt. Auch schon 130er und eine 200er. Aber das war was anderes. Impulsbelastung ist eine ganz andere Frage.

    Zitat

    Es werden normal 10% Reserve kalkuliert. ABER durch den Knoten gehen so ca. 10-15% der Bruchlast verloren.


    So isses. Selbst ein gut präpariertes Leinenset erreicht nicht die für die Leine angegebene Bruchlast.



    Mike


    Hier mal zur Berechnung der dynamischen Seilbelastung (für ein statisches Seil) :


    Gewicht der Person (kg) x Höhe des Falles (m) x 9,81 (10) m/s


    Als Beispiel:
    Ein 80 kg-Kletterer übersteigt die letzte Sicherung um 40 cm und stürzt. Der Fangstoß ist bei statischem Sicherungsseil: 80 kg x 0,80 m x 10 m/s = 640 kg = 6,4 kN


    Nun fallen wir beim Drachenfliegen zwar nicht in die Leinen, und die Leinenbelastung ist immer gedämpft und nicht statisch, aber wie du siehst, beträgt die Belastung ein vielfaches des Körpergewichtes und das gilt auch beim Drachenfliegen.


    Ich kann die von dir angeführte Argumentation nicht recht nachvollziehen.
    Das käme gleich zu sagen:"Ich ziehe es vor, das sich mein Fahrrad ab 50km/h zerlegt, als das ich versehendlich 80km/h fahre, denn bei 50km/h ist die Verletzungsgefahr geringer als bei 80km/h."
    Die Verwendung einer Sollbruchstelle, (wie es sie an vielen Maschinen gibt), macht nur Sinn, wenn dadurch keine Personen zu Schaden kommen.
    Mit der ständigen Gefahr eines unkontrollierten Leinenrisses zu fliegen ist sicherlich kein Plus an Sicherheit.
    Nur mal so zur Überlegung. :)

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Zitat

    Und ich sage es hier nochmals, mir is lieber die leine is hin, der drachen trudelt unkontrolliert zu boden und hat auch einen schaden, als ich werde verletzt, Punktum.
    Und ausserdem die Leinen, wenn dann reisst sicherlich ja eh nur eine und dann trudelt der drache zu boden, sicherlich unkontrolliert, aber nicht ganz verloren. . .


    Der Drachen fängt bei einem einseitigen Leinenriss ja an zu loopen, dabei steht er unter Druck (jedenfalls solange bis die andere Leine auch reißt). Dadurch erhöhen sich ja wenn Du Pech hast noch mal die Zugkräfte. Du kannst den Drachen überhaupt nicht mehr kontrollieren, er trudelt einfach ständig loopend unter Power weiter Richtung Boden. :R: Und wenn Du Glück hast ist die Leitkante gerade unten wenn er einschlägt...und er zerstört sich dann selber. Nicht gerade sicher finde ich.


    Wenn beide Leinen hingegen stark genug sind, und Du ungewollt schnell gezogen wirst pasiert das ja noch einigermaßen "kontrolliert". Du kannst immer noch Deinen Drachen aus dem Wind fliegen, oder eben beide Schnüre loslassen, und musst ein Stück hinter Deinem Drachen herlaufen. Wenn Du nicht loslässt knackt Dir schlimmstenfalls eine Spreize, und er faltet sich zusammen. Wird dann aber auch keinen Druck mehr machen und abstürzen. Das schlimmste was passieren kann wäre das eventuell bei einem Bruch irgendwelche Stabteile durch das Segel gehen-das passiert aber wohl auch, wenn ein unkontrollierbarer Drachen mit Leinenriss gen Boden loopend einschlägt...
    Sogar wenn es Dich bereits geliftet hat-dito, siehe posting von schmendrick-da möchte ich gerade keinen Leinenriss haben...


    Leinen mit Sicherheitsreserve nach oben finde ich deshalb wesentlich beruhigender, als hinter einem unter Druck stehenden abwärts loopenden Kite mit Leinenriss hinterhergezogen zu werden. Soviel wie notwendig, aber ohne die Performance des Drachens durch wesentlich zu dicke Leinen kaputt zu machen.


    Gruß,
    Daniel

    Mein Flugspot: Drachenwiese Dornumersiel
    Es ist weniger schwierig Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben. (Pierre Teilhard de Chardin)

    Also zunächst einmal DANKE für die Antworten!


    Hier scheint es ja echt Diskussionbedarf zu geben.


    Mal ganz pragmatisch:
    Wie häufig ist Euch schon eine Leine gerissen?
    Wenn ja: Wo? Mittendrin? oder an einem Knoten?


    Mir ist bisher noch keine Leine gerissen.


    ralf.

    Hallo Ralf,
    wie häufig? Ein paar mal schon. Meist waren es Extremsituationen. Zwei Beispiele: Ich habe mit dem S-Kite 0.9 strong bei 5 Bft eine gespleisste 110kg R-Tex geknackt. Einmal hoch, ab durch die WiFeMi und ich lag am Boden. Diese Leine ist mittendrin gerissen.
    In Renesse habe ich mit meinem 1.5er S-Kite (ebenfalls speziell auf Kraft bestabt) bei geschätzem 4-5er Wind eine 130kg Profiline Leine geknackt, als wär das nix. Diesmal am Knoten da nicht spleissfähig. Als Stephan K. sich bei 6-7 Bft in SPO mit demselben Kite über das Wasser ziehen liess riss meine gespleisste 140kg R-Tex (wieder mittendrin)