Quellen für zuverlässige Windvorhersagen

  • Stell Dir vor, es ist Wind und Du hast keine Zeit! - schei... Situation!


    Aber schlimmer ist noch: Du hast Zeit (vielleicht sogar extra frei genommen) und dann stehst Du auf Deiner Drachenwiese mit all Deinen Matten, dem Board, Essen und Trinken für den ganzen Tag und eine ganze Kompanie und noch einem Kumpl im Schlepptau, der nun auch endlich mal die Macht des Drachen spüren will. Und wer ist nicht da?, Dieser verdammte Wind. Und dabei hatte Windfinder 4 bis 5 Bft vorhergesagt...


    Genau so ist es mir am Dienstag ergangen.


    Deshalb jetzt an die erfahrene Kitergemeinde die Fragen:
    1. Woher bezieht Ihr Eure Windvorhersagen?
    2. Wie zuverlässig sind die?
    und 3. Kann ich Windfinder für die falsche Vorhersage auf die Rückgabe meines freien Tages verklagen (ACHTUNG SCHERZ!!!)

  • Jaja, das kenne ich.
    Kachelmann und Windfinder sind trotzdem noch die genauesten.
    Aber so oft wie die trotzdem daneben liegen...
    Mann hab ich mich schon aufgeregt ;( :T
    Ich sag dann immer: im nächsten Leben werd ich Meteorologe. Da kannste jeden Tag vollkommenen Unsinn erzählen und keiner verklagt Dich. :D :D :D
    Sind hier vielleicht Exemplare dieser Zunft vertreten?
    Scheint irgendwie trotz all der Technik nicht so einfach zu sein, was brauchbares zu vermelden...


    Grüße
    Michael

  • Dieses Thema ist auch nur für manche neu, aber doch wichtig ;)


    Ich versuch immer so viel wie möglich Quellen zu anschauen, die sind nicht immer der gleichen Meinung :(


    Man sollte auch den Windguru kennenlernen, was mir gefällt ist die Böenvorhersage bei WRF Modell, man kann also gleich sehen ob der Wind glatt oder böig zu erwarten ist.
    Die möglichkeit einen Spot selbst zu definieren ist auch gut...


    Ausser Vorhersagen ist es auch wichtig die Luftdruckgebiete zu erkennen, z.B. ist der Frontaler Wind immer mehr böiger als eine sagma Thermik Strömung...


    Guten Wind ;)


    Geezer

    Ehemaliges Familiensilber: Borat Family und einige Lieblinge, XXtreme XXracer
    ´schab nur einen mehr, dafür aber 26m2!
    GORA ASKATASUNA!!!

  • Hi Ihr


    Ich bin zwar beruflich soo irgendwie vom Fach, aber meine linke Schulter und mein li Hüfte und Knie, sind immer noch die besten Wettermelder für die nächsten 24std.
    In den Alpen ist eine Föhnwetterlage (so wie heute (starker Wind ) ) eigentlich immer, schon etwa 3 Tage vorher, vorhersagbar. Schönen gleichmässigen Wind (auf den Bergen bei schönem Wetter) meist auch. Diese Startbedinungen sehe ich als Vorteil. Das Drachenbedinungen allerdings hier nur sehr selten sind, ist die andere Sache.


    Aber ich fürchte das beantwortet Deine Frage nicht richtig, oder?


    Eine gut ausgerüstete Station, mit allem drum und drann, kostet etwa 100000€, das ist das womit ich rechne, da hab ich dann auch eine Fernübertragung (Daten ins Büro) dabei.
    Jetzt rechnet mal mit, überzieht mal ganz Europa mit einem Netz, mit einer Auflösung von 25 Km, an jeden Knotenpunkt rechnet mit einer Station. Jede Station hat eine zeitliche Messauflösung von 15 min und etwa 20 Parameter ( Temp (min, max, mittel) Luftfeuchte, Globalstrahlung, NeuschneeHöhe, Niederschlag, Luftfeucht . . .. )
    OK?
    Jeder Messwert mit 6 Stellen Auflösung
    Ok dass bedeutet ich habt 6 Stellen mal 20 Messwerten, mal 96 (pro Tag) mal Anzahl der Messstationen.
    Sagen wir Europa ist 5000 mal 5000km, also ein netz von 200 mal 200 macht 40000 Messstationen.
    Unter und gesagt, es wird mit mehr gerechnet.
    OK, also 6 mal 20 mal 96 = 11520 mal 40000 = 460.800.000 Die Datenmenge in Byte pro Tag, mal 365 dann pro Jahr.
    Konntet Ihr mir bishier her folgen?
    Ok jetzt haben wir aber die Daten immer noch Europaweit auf verschiedensten Servern und und und verteilt, dass muss zusammen in eine Datenbank, die Daten müssen von Hand gesichtet werden, plausibiliesiert, etc. pp.


    Jeder Datensatz muss dann mind zweimal abgespeichert werden. Einmal das Orginal, es wird nicht verändert und dann die Plausibilisierten Daten, welche ja falsch sein könnten.
    Sowie min, max mittel (des Tages, der Woche, des Monats, des Jahres / aus Tagesextrem des Monats und des Tages) jeden Parameters etc.pp.


    ERST dann stehen sie zur Verfügung und können auf grossen Rechnern zu Modell berechnet werden.
    Und dass alles immer Zeitoptimiert.


    Das Thema Modellrechnung, die verschiedenen MathematischenModellrechenmöglichkeiten, Ihr Genaugikeit etc. p.p. erspar ich Euch und Mir.
    Sollte jemand dazu einmal etwas wissen wollen, ich helfe gerne weiter.
    ;)


    OK?


    Könnt Ihr mir noch folgen?
    In Tirol macht so ein Messnetz so viel arbeit (nicht nur Meterologie) dass zwei Workstations (Drei auf Reserve, bzw für Hochwasserfall) rund um die Uhr nur am Zahlen schaufeln sind, dass andere Rechner die Scheisse dann verarbeiten können.
    Die Datenbank, die die Basisdaten dann schluck, bearbeitet und Modelrechner dann zur Verfügung stellt, ist dann mal gar nicht sooo gross, aber wäre sie nicht auf FibreChannelPlatten, dann wäre dies alles unmöglich.


    Ich hab demnäxt eine Besprechung in denen ich Buchhaltern (die wichtigsten Übermenschen auf dieser Welt, die alles Können, alles Wissen und alles Entscheiden!!!!!) erklären muss, warum in den Bergen auf etwa 2500 metern, so eine Station nicht 100000€ kostet, sondern nur das Fundament graben bereits schon 1 Million kostet, da hab ich dann noch nicht mal Geräte und und und. . .
    Dann werd ich mir anhören müssen, dass man ja im Tal eine billigere Station bauen könnte und dann die auf dem Berg simulieren kann.
    Aber wie erklärt man dass die Station auf einem Berggipfel, eine der wichtigsten Stationen für ein ganzes Gebiet ist?
    OK, Ihr versteht mein Problem (hoff ich doch) ? *Zähne knirsch*


    (U Z I einpack und mit Panzer-brechender-muni lad)


    LG
    Mike


    P.s.: Ich hab vielleicht die Ausgangsfrage nicht wirklich beantwortet, ich hoffe Euch alle (die Ihr dies lest) eine Anregung gegeben zu haben. Aber ich hab somit meine Wartezeit bis zum meiner Zer-Sprechnung überbrückt, einige Argumente nochmals wiederholt, Euch meinen momentanen Kummer geschildert und Euch vielleicht ein klitzeklein bisschen teilhaben lassen, an den Problemen was es heisst die Basis zu schaffen, dass andere (die dann die Lorberen ernten) korrekte Wettervorhersagen machen können.
    ;)


    In diesem Sinne schimpft vielleicht ein kleinbischen weniger auf die "Wettermacher".
    Es ist ein scheiss Job.

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • Zitat

    Die möglichkeit einen Spot selbst zu definieren ist auch gut


    halte ich auch für die beste Lösung...
    wenn man z.B. einen Beruf hat wo man ständig draussen zugange ist, weiß man auch meistens
    wies so wird...das gute alte Wetter :-O

    Grüsse vom Thilo

  • ..... naja, ich bin etwas verwöhnt, ich hab quasi meine "eigene Station" vor der Haustüre: :D


    HIER


    Die Daten werden stündlich aktualisiert. Für meine Lieblingswiese, ca. 500m vom Haus die fahr ich immer mitm Rad, muss ich als Erfahrungswert ca. 10% abziehen. Wenn es auf dieser Wiese zuwenig Wind hat, kann ich noch mitm Auto in die Nähe der Wetterstation und einiger Windräder fahren. (ca. 3km)
    Dort liegt der Wind erfahrungsgemäß etwa 10% über den Daten der Wetterstation.


    Auf der Registerkarte "Station" könnt Ihr die Lage der Station einsehen. Unter den anderen Registerkarten Statistiken etc..
    Und vielleicht interessant, Links zu anderen Stationen. Der Betreiber heisst: Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz .
    Ob es sowas auch in anderen Bundesländern gibt, weiss ich nicht.
    Aber Ihr könnt ja mal HIER nachschauen. Vielleicht gibts da Links zu anderen Verbänden oder staatlichen Einrichtungen.


    Außerdem ist es immer auch sinnvoll nach privaten Wetterstationen im Internet zu suchen. Da gibts auch einiges, was sicherlich für den ein oder anderen interessant sein könnte.
    - Editiert von Hoppelmann am 11.01.2008, 11:48 -
    - Editiert von Hoppelmann am 11.01.2008, 11:49 -
    - Editiert von Hoppelmann am 11.01.2008, 11:51 -
    - Editiert von Hoppelmann am 11.01.2008, 12:06 -
    - Editiert von Hoppelmann am 11.01.2008, 12:07 -

    Grüße aus'm schönen Rheinland
    Dieter


    Sei immer gut - doch niemals gütig. Sonst werden die Wölfe übermütig

  • Zitat

    Eine gut ausgerüstete Station, mit allem drum und drann, kostet etwa 100000€, das ist das womit ich rechne, da hab ich dann auch eine Fernübertragung (Daten ins Büro) dabei.
    Jetzt rechnet mal mit, überzieht mal ganz Europa mit einem Netz, mit einer Auflösung von 25 Km, an jeden Knotenpunkt rechnet mit einer Station. Jede Station hat eine zeitliche Messauflösung von 15 min und etwa 20 Parameter ( Temp (min, max, mittel) Luftfeuchte, Globalstrahlung, NeuschneeHöhe, Niederschlag, Luftfeucht . . .. )
    OK?


    Klingt nach einer Aufgabe für uns, hier im Forum :D

    Tobi or not Tobi, this is the question!

  • Ich benutze schon seit Jahren das Meteomedia-Messnetz. Zuverlässig, dichtes Messnetz, keine Registrierung notwendig, Service ist umsonst. Da kann ich die maximale Windstärke, die Böen, Temperatur, Sonnenscheindauer, Regen, etc. ablesen. (Unter 4-Tages-Prognose)
    Meteomedia-Messnetz
    Windguru, und Windfinder dann nur noch als "Ergänzung", da hier die Daten für meinen Bereich nicht immer stimmen. Desweiteren gibt es nur wenig Messstellen.


    Gruß,
    Daniel

    Mein Flugspot: Drachenwiese Dornumersiel
    Es ist weniger schwierig Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben. (Pierre Teilhard de Chardin)

  • Für den Fall, dass du einen (Segel-)Flugplatz in nicht allzu großer Entfernung hast, lohnt es sich vielleicht mal auf dessen Internetseite zu schauen...dort finden sich zwar nich unbedingt Vorhersagen, aber oftmals werden dort gegenwäritge Wind- und Böhengeschwindigkeiten angezeigt. Wie zum Beispiel hier -->


    http://www.ultraleicht.de/wetterseite


    Grüße


    Bastian

    My Minicity: Klick (Am besten 1x pro Tag :D)

  • Es gibt ziemlich viele Kleinwetterstationen (Hobby-Wettermacher, Hochschulen, Touristik, Flugplätze etc.), die ihre aktuellen Messwerte ins Internet stellen (was natürlich noch keine Prognose darstellt). Bei Google suche ich die jeweils mit "Wetterstation (Ort)", und habe da schon ziemlich viel gefunden.


    Für die Prognose nehme ich windfinder und wetter.rtl.de.

  • @alle
    Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich werde mich die nächsten Tage mal mit den unterschiedlichen Quellen vertraut machen. Und auch nach hiesigen (Hamburger) Hobby-Meteorologen suchen, die ihre Ergebnisse ins Internet stellen.