Hallo freundliche Community,
Mich hat's so ein bisschen gepackt, aber ich weiss noch nicht, wie sehr. Ich war im Urlaub auf Fehmarn und bin da mehr zufällig in einen Drachenladen reingestolpert. Sofort fasziniert haben mich die "Gleitschirme" (die man Lenkmatten nennt, wie ich jetzt weiss). Ich hatte keine Ahnung von Tuten und Blasen, die Verkäuferin gab sich redlich Mühe, mich zu beraten, musste dann aber einsehen, dass für so einen, der nicht mal weiss, ob er überhaupt mehr als einmal fliegen will, Lowcost ausnahmsweise das richtige ist. Lief ja mehr so unter Urlaubs-Gimmick. So habe ich nun meine "Bongo"-Matte - und Bock auf mehr.
Im Fehmarner Höllenwind hatte ich - bitte nicht lachen - einen harten Kampf mit dem Bongo, der wurde nämlich ätzend schnell und schien vor allem eine Richtung zu lieben: mit Vollgas Richtung Boden. Unterdessen bin ich wieder zu Hause in Zürich, wo sich die Leute bei 4 Beaufort schon mit "Was für ein Wind heute!" begrüssen. Trotzdem konnte ich es nicht lassen, es nochmals zu probieren. Die Windstärke war so um knappe 3 bft (gemäss windfinder.com). Und als sich dann die Matte nach langem guten Zureden langsam aber stolz in den Himmel erhob und gar zwei drei Achten mit sich machen liess, kam voll Haupttreffer-im-Lotto-Stimmung auf. Leider aber nicht lange, denn nach kaum einer Minute brach das Ding mangels Wind ein. Selbes Spiel etwa 5 mal.
Nun will ich was haben, was bei solchen Verhältnissen fliegt und bin dran, mich mit der Sufu schlau zu machen, habe auch schon einiges rausgefunden. Teils allerdings widersprüchliches. Zum Beispiel sagen viele, dass die Jojo 22+ und mehr noch die 28+ sehr wenig Wind brauche (ab 1 bft gemäss Hersteller). Andere meinen, 4qm brauche man da im Minimum - die 28+ hat aber gerade mal 2qm. In der Tat habe ich einige Windtabellen der Vierleiner-Einsteiger angeschaut. Da geht es dann bei den kleineren frühestens bei 3 oder sogar 4 bft los mit den grünen Punkten (vielleicht auch die Frage, was man will: einfach fliegen oder action). Bei den günstigeren Matten (Sigma Spirit 2.0 u.ä.) habe ich punkto Leichtwindtauglichkeit sehr widersprüchliches gelesen. Wäre cool, wenn es einen unabhängigen Vergleichstest dazu gäbe.
Ich muss dazu sagen, dass ich überhaupt nicht auf Kitesurf, Buggy, Mountingboarding oder dergleichen aus bin. Ich bin auch nicht übermässig scharf drauf, Pflug oder Springbock zu spielen - ich will nur meinen Drachen über den Himmel flitzen sehen. Er soll also schnell und wendig sein, aber mich nicht zu sehr ziehen und erst recht nicht heben (auch nicht wenn die Windstärke bö-/turbulenzmässig kurz hochschnellt). Bin 80kg.
Vielleicht hat jemand, der in ähnlichen Gefilden (Schweizer Mittelland, Süddeutschland, ...) lebt und Erfahrung mit verschiedenen Modellen hat, einen Tipp.
Oder müsste man sagen, in windarmen Gegenden Matten zu nehmen ist ohnehin Würgerei (insbesondere wenn das ganze Selbstzweck ist und nicht Richtung Power/Traction geht), und statt dessen einen Lenkdrachen nehmen? Gefällt mir auch. Matten finde ich aber ästhetisch schöner
Lg,
Urs