Hallo liebes Forum,
ich möchte heute von meine Erfahrungen mit meiner ersten Lenkmatte berichten. Nachdem ich 10 Jahre Lenkdrachen der günstigeren Kategorie geflogenen habe, meinte ein Bekannter zu mir er wolle sich eine Lenkmatte kaufen. Durch Ihn angesteckt habe ich mich dann auch mal in diesem Bereich umgesehen. Meine ursprüngliche Motivation war mir eine Matte zu kaufen, die ich just for fun einfach und wendig fliegen kann, aber die nicht die Verpackungsgröße eines Stabdrachen hat, also klein und leicht zu transportieren ist. Nachdem ich dieses Forum entdeckt habe, begann ich eifrig zu lesen und interessierte mich noch mehr für die Powerkites. Schnell wurde mir klar, daß ich so etwas auch ausprobieren möchte. Nach einiger Zeit kristallisierte sich heraus, daß es für den Einsteiger praktisch 3 Matten gibt: Magma, Buster und Beamer. Auch wurde empfohlen keine große Spannweite für den Anfang zu benutzen. Nach einigen weiteren Stunden im Forum und auf verschiedenen Drachenshop-Seiten entschied ich mich für die Beamer II 3.6 und einen Helm. Ich wiege 107 kg. Die Sicherheit war mir von Anfang an sehr wichtig, da ich mich nicht aus Unvorsichtigkeit unnötig verletzen möchte. Bestellt habe ich das Paket bei Exclusive-Kites, die Kaufabwicklung war sehr vorbildlich und äußerst schnell. Am Tag an dem die Matte bei mir ankam, war auch noch brauchbarer Wind von 2-3 Bft. Nachdem ich das Handbuch studiert hatte, fuhr ich mit einem Freund auf ein Feld, welches groß genug war. Am Anfang war noch recht wenig wind, ich musste ab und zu laufen um den Kite oben zu halten. Mit der Steuerung hatte ich keine Probleme, wenn ein wenig mehr Wind kam, ließ sich schon erahnen was dann für Kräfte bei höheren Windstärken aufgebaut werden. Ab und an zog mich die Matte ein paar Meter über das Feld. Das Flugverhalten ist kaum mit dem eines Stabdrachen vergleichbar. Nach einiger Zeit hatten meine Arme und Finger genug, ich ließ die Matte herunter und packte zusammen.
Mit großer Erwartung habe ich den heutigen Tag herbeigesehnt, nachdem Windfinder.com stärkeren Wind versprochen hatte. Es herrschten etwa 4 Bft, in den Böhen wohl 5. Ich hatte gut zu tun, wurde wirklich durch den Acker gezogen und nach kurzer Zeit schmerzten meine Finger. Ich hatte quasi Angst durch die Powerzone zu fliegen, da schon im oberen Bereich sehr viel Druck da war, dem ich wenig entgegenzusetzen hatte. Nach einer knappen Stunde ließ ich den Kite schweißgebadet herunter. Während allen Flugstunden hatte ich kaum Probleme mit der Matte, sie ist sehr gut zu kontrollieren und klappt nur selten ein.
Nach alledem muss ich sage, daß das Powerkiten doch nicht meinen Vorstellungen entspricht. Es ist körperlich unheimlich fordernd, außerdem habe ich vor der Naturgewalt sehr viel Respekt. Ob Jumpen etwas für mich ist, wage ich zu bezweifeln, da ich Höhenangst habe. Ich möchte mit dem Drachen eher locker cruisen und mir nicht die ganze Zeit Gedanken darum machen müssen, ob ich mich mit der nächsten Lenkbewegung oder Böhe langlege. Ich sehe das Kiten eher als etwas relaxtes an, bei dem ich mich in gewisser Weise auch entspannen kann. Im Handbuch wird davon gesprochen, daß Kiting zu den Extrem-Sportarten zählt. Ich empfinde die Matte als echten Kampf, es ist mehr eine Herausforderung damit zu fliegen, nicht weil ich die Technik selbst nicht beherrschen kann, sondern weil der Zug einfach derart hart ist. Ich werde die Matte zurückgeben, eventuell lege ich mir eine viel kleinere zu.
Grüße und guten Wind,
Matthias
- Editiert von SlamDunker am 27.09.2007, 19:58 -