NRG Informationen und Erfahrungen?

    ... daran, dass ich doch wieder etwas feinfühliger/sensibler werden sollte???^^ Is schon klar :L :-O
    Ganz nebenbei soll das hier ja alles nicht bedeuten, dass ich den NRG nicht gut finde! Es is bloß blöd, wenn man den Kite grad mal 4h satt geflogen ist und dann schon wieder den Geldbeute öffnen muss.


    Mal was anderes: Geht das bloß mir so, oder findet ihr nicht auch, dass der NRG mit der reverse turbo irgendwie nicht so exakt angesteuert werden will bzw schwammiger reagiert auf Inputs? Präzisionsmäßig muss ich mir das nochmla genauer anschauen in einer Woche oder so :=(

    Bei Kitehouse meine ich die mal gesehen zu haben.
    Ansonsten vieleicht mal dort versuchen, wo der Kite herkommt. Hab damals direkt einen G force und so nen lustigen Tweeny über Heiko mehr mit geordert (habe die aber zum Glück bisher nicht gebraucht)



    Andreas

    The questions is not: "What is a MahnahMana?" - The question is: "Who cares?"

    Zitat

    ... daran, dass ich doch wieder etwas feinfühliger/sensibler werden sollte???^^ Is schon klar
    Ganz nebenbei soll das hier ja alles nicht bedeuten, dass ich den NRG nicht gut finde! Es is bloß blöd, wenn man den Kite grad mal 4h satt geflogen ist und dann schon wieder den Geldbeute öffnen muss.


    Nein, so ist das auch nicht rübergekommen. Ich wollte ja auch lediglich auf den Punkt hinaus, dass wenn Du vorgegebene Punkte (z.B. Position des Tricks im Windfenster, Intensität des Auslöseimpulses, Geschwindigkeit, etc.) wie gewohnt in deinem Ballett beibehältst (das alles passt Du während des Fliegens auf die erfühlte Windgeschwindigkeit an) dann bei steigender Windgeschwindigkeit zwangsläufig Schiffbruch erleiden musst, weil Du über unveränderbare Belatungsgrenzen (menschliche wie materielle) hinausgehst. Meistens sogar unbemerkt (z.B. durch Böeneinwirkung verursachte mangelnde Geschwindigkeit in der Anpassung der Intensität der Bewegungen, Stress, einen unbekannten Drachen, whatever...) Wir sagen uns einfach: "Okay, das bischen Wind, muss ich eben ein bisschen schneller reagieren als normal". (Ich weiß ja wie gut du fliegst, und möchte dich da keinesfalls irgendwie kritisieren, oder Deinen Stil anzweifeln ;-)) Nur kommt man dann relativ schnell in Bereiche wo die Belastungsgrenze überschritten wird. Besonders bei "böigen Verhältnissen": Das bedeutet manchmal eine verdreifachung der ursprünglichen durchschnittlichen Windgeschwindigkeit innerhalb weniger Sekunden. Bei 2-3 Windstärken geht alles glatt, genügend Reserven vorhanden. Aber böige 4-5 oder sind ein anderer Bereich, da kalkuliert man den Stabbruch quasi schon beim fliegen mit ein.


    Zitat

    Mal was anderes: Geht das bloß mir so, oder findet ihr nicht auch, dass der NRG mit der reverse turbo irgendwie nicht so exakt angesteuert werden will bzw schwammiger reagiert auf Inputs? Präzisionsmäßig muss ich mir das nochmla genauer anschauen in einer Woche oder so


    Die Dreipunktwaage hat ein sehr direktes Ansprechverhalten, aber auch weniger Druck im Segel. Geraden und Kurven lassen sich bei vergleichbaren Windgeschwindigkeiten nicht so exakt kontrollieren wie mit der Reverse-Turbo.


    "Turbo" bedeutet ja immer eine Verschiebung der Anknüpfpunkte (Angriffspunkte) relativ zueinander, damit wird auch der Anstellwinkel des Drachens relativ zum Wind beeinflusst. Insgesamt wird jeder Input etwas indirekter auf den Drachen übertragen, dadurch wird die Lenkung natürlich "schwammiger" als im direkten Vergleich zur Dreipunktwaage. Im Gegenzug kann aber die Intensität des Inputs umso genauer dosiert werden. Die Reverse-Turbo verzeiht somit eher kleine Ungenauigkeiten in der Ansteuerung, eine exaktere Feinabstimmung ist möglich. Auch einige Tricks scheinen leichter zu gehen (Taz, Yofade, z.B.).


    Andere wiederum mag ich lieber mit der Dreipunktwaage fliegen (z.B. Flic-flac, Jacobs ladder, schnelle Halfaxel). Obwohl ich mir da mittlerweile auch nicht mehr so sicher bin, da ich seit Wochen nur noch die Reverse-Turbo fliege, und mittlerweile alles so klappt wie ich mir das vorstelle. Aber da kommen wir dann in den Bereich der individuellen Vorlieben. Also die Wahl zwischen "kurz und hart", oder "lang und weich".


    Ich gehe da mittlerweile nach folgendem Rezept vor: Normales Setting ist aufgrund der für mich wichtigen Eigenschaften die Reverse-Turbo, bei zuviel Wind für diese erfolgt dann der Wechsel auf die Dreipunktwaage.


    Gruß,
    Daniel
    - Editiert von DaniohneSahne am 09.08.2008, 04:06 -

    Mein Flugspot: Drachenwiese Dornumersiel
    Es ist weniger schwierig Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben. (Pierre Teilhard de Chardin)

    Zitat

    Aber böige 4-5 oder sind ein anderer Bereich, da kalkuliert man den Stabbruch quasi schon beim Fliegen mit ein.


    Mit der Tatsache muss ich mich jetzt wohl dann mal abfinden! Wobei mich interessieren würde, ob man technisch gesehen noch Spielraum für höhere Belastungsgrenzen bei Carbonstäben in der selben "Gewichtsklasse" hätte, mal ganz abgeshen von den erforderlichen finanziellen Mittel.
    Außerdem drängt sich jetzt die Frage in den Vordergrund, ob da nicht doch ein NRG Vented sinnvoll wäre. Ich sehe nämlich in letzter Zeit immer mehr die Herausforderung bei starkem Wind den Drachen exakt und definiert zu steuern/v.a. tricksen, anstatt bei Sahnewind die üblichen Trickkombi abzuspulen (btw. habt ihr schonmal versucht blind ne Jacobsladder zu fliegen? is kein Problem, wenn der Wind passt ;) ).


    Danke für die Erläuterung über die Waageeinstellungen. Dieses Gebiet ist immer noch in gewisser Hinsicht eine Grauzone für mich... :D
    Langsam kommt allerdings Farbe rein! :)

    Zitat

    Mit der Tatsache muss ich mich jetzt wohl dann mal abfinden!


    Nö, einfach Dein Ballett entsprechend anpassen: ProgrammA ;) und B für verschiedene Windstärken. Besziehungsweise riskante Tricks nur am Windfensterrand fliegen. Um mehr kreativen Spielraum zu haben ist es natürlich sinnvoll auch einen Vented sein eigen zu nennen, nur wird der am grundsätzlichen Problem "Tricksen bei hohen Windstärken" auch nicht viel ändern, sondern nur den Windbereich etwas nach oben ausweiten.


    Das Material Kohlefaser ist bereits sehr ausgereizt, zudem sind im Produktionsprozess dem Design (Rohrdurchmesser, Wandstärke, usw.) enge Grenzen gesetzt. Die Gewichtsklasse sagt übrigens nichts über die grundsätzlichen Eigenschaften eines Stabes aus, sondern legt nur grob seine Eignung fest. Zu Carbon und Stäben solltest Du mal direkt bei Heiko anfragen, der kennt sich da bestens aus, und kann Dir auch noch ein wenig mehr über den Vented und das Konzept dahinter erzählen.


    Gruß,
    Daniel

    Mein Flugspot: Drachenwiese Dornumersiel
    Es ist weniger schwierig Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben. (Pierre Teilhard de Chardin)

    Zitat

    Wie groß darf/soll der Abstand zwischen Kielstab und Muffe sein?


    Im neu geknoteten Zustand sollte er möglichst gering sein. Bedingt dadurch, dass die Waage an der Verbindung ziemlich zerrt, wird der Abstand mit der Zeit immer größer. Ich empfehle beim NRG STD das Schnurkreuz bei einem Abstand von mehr als 5 mm nachzuspannen, weil die nachlassende Spannung der Standoffs sonst spürbar wird. Je leichter der Drachen ist, desto empfindlicher reagiert er darauf. Deshalb macht es bei UL und Zero Sinn, schon etwas früher nachzuspannen, während 5 mm beim Vented keinen spürbaren Unterschied machen.


    Eine Anleitung für den Knoten findest Du hier im Forum.


    Gruß
    Heiko

    Ich gehe gerade durch meine letzten Urlaubsbilder, hier mal ein Bild meines Vtd. bei ca. 40km/h Windgeschwindigkeit. Die S-Form der UQs hat mich etwas erschrocken wenn man bedenkt dass es ein P400 in einem Goldtip *irgdendwas* ist, also schon ein ziemlich brachialer Prügel. Geflogen bin ich das Ding bis etwas über 50km/h, dann konnte ich mich selbst auf dem flachesten Knoten kaum mehr halten und habe lieber eingepackt...


    The questions is not: "What is a MahnahMana?" - The question is: "Who cares?"

    Zitat

    Die S-Form der UQs hat mich etwas erschrocken


    Das ist noch eine ziemlich normale V-Biegung. Bevor Dir eine dieser Spreizen bricht, zersplittern die Standoffs in alle Richtungen und die Mittelkreuzmuffe schert bündig am Stab ab. Mit der normalen Ventedwaage habe ich das aber noch nicht geschafft, nur mit einer Protowaage, die den Anknüpfpunkt noch viel weiter aussen hatte. Eine S-Biegung ist nur durch den Gegendruck der Standoffs leicht angedeutet. Wenn ich von S-förmiger Biegung schreibe meine ich damit, dass sich das Mittelkreuz verdreht und die eine Spreize unter ihrer Last nach oben und die andere nach unten ausweicht (Knickung durch den Druck auf beide Stabenden). Dabei hatte ich schon Durchbiegungen von 20 cm (nicht am Vented, der biegt sich nur sehr wenig) und die Stäbe haben gehalten.


    Gruß
    Heiko

    Wird Zeit diesen hervoragenden Präzisions Trickser wieder hoch zu holen...es ist nun mein "Außerhaus" Lieblingskite geworden...das hätte ich nie gedacht, das ich diesen Kite auch bei viel Wind lieben würde...die Entwicklung eines Piloten geht weiter :)

    Zitat von PAW

    ...die Entwicklung eines Piloten geht weiter :)


    Ich werde wohl auch über kurz oder lang bei sowas landen. Der Kite ist mit der knaller Präzision und für einen solchen Kite eher untypischen, hammermäßigen Tricktauglichkeit eben ein echter Schönflieger :-O

    Hier steht ja noch gar nichts über den neuen Standard. Dann will ich mal damit anfangen.
    Erstmal ein Link:
    http://www.alphakites.de/43-0-NRG-Standard.html


    Die auffälligsten Änderungen sind eine Art "mini Flaps" durch die die Schleppkante schon sehr früh anfängt zu vibrieren. Damit wird ein sehr gleichmäßiger Flug in Geschwindigkeit und Lautstärke 8-) ermöglicht.



    Es wird auch kein Saumband mehr verwendet sondern das Segel wird einfach umgeschlagen. Eine Saumschnur ist auch nicht mehr verbaut, da sie unnötig ist.


    Die Nase ist nun wie bei allen anderen Drachen von Alphakites etwas modifiziert.



    Auch die Waage wurde mit den Erkenntnissen von anderen Entwicklungen (ich denke der TNT Strong hatte es zuerst) optimiert. Die inneren Waageschenkel liegen nun auf der unteren Querspreize.



    Was natürlich auch sofort auffällt ist das Gestänge. Wo früher verschiedene Aviarohre waren sind jetzt überall Aerostuff Gold und Gold S verbaut.


    Für die Liebhaber von ausgefallenen und schönen Gewichtssystemen gibt es ein CNC Gedrehtes Messinggewicht im Heck. Ein Foto davon hab ich leider nicht gefunden.



    Jetzt fragt sich wahrscheinlich jeder wie das Gerät fliegt...


    Ich hatte noch nie einen Drachen mit so viel Präzision an den Leinen! Gegenüber der ersten Version konnte er nochmal sehr deutlich an Spurtreue und Kreispräzision gewinnen. Dieser Drachen braucht keinen Piloten zum geradeaus fliegen, egal ob da eine Böe oder starke Verwirblungen sind. Gleichzeitig hat sich der Windbereich und das nutzbare Windfenster deutlich vergrößert. Er lässt sich auch wenn alle Anderen den UL auspacken noch genau so sauber und präzise fliegen wie bei mehr Wind. Ecken wollen etwas anders geflogen werden als beim Vorgänger, aber das hat man nach den ersten 10 Ecken raus. Dann bemerkt man auch wie genau und definiert man eine Ecke fliegen kann. Das hätte ich mit einem anderen Drachen nie gedacht.


    Aber Vorteile gibt es natürlich auch nicht ohne Nachteile.
    Der NRG war immer ein Drachen, der in den Tricks lieber geführt werden möchte. Mit kleinen und harten Impulsen ist man noch nie weit gekommen. So ist es auch bei der neuen Version. Auch wenn er immer noch sehr ausgewogen ist will er teilweise noch mehr geführt werden oder verlangt eine genauere Ansteuerung. Was ich schade finde, dass eine Taz Machine fast unmöglich ist. Andere Bauchtricks stellen allerdings kein Problem da und werden immer noch so flach ausgeführt wie zuvor.



    Fazit: Es ist natürlich immer noch ein NRG! Er hat sich zu einem extrem präzisen Drachen weiterentwickelt, mit dem man auch gerne einen schönen, definierten Trick fliegt oder Tricksequenzen, die wirklich jeder durch die saubere und langsame Ausführung nachvollziehen kann.



    Die Bilder stammen übrigens von der Alphakites Seite.

    Zitat von Mr.X

    Was ich schade finde, dass eine Taz Machine fast unmöglich ist.


    Echt? Das ist ja geradezu die Paradedisziplin der Ur-Version(en)

    Mike

    Zitat von HiFly


    Echt? Das ist ja geradezu die Paradedisziplin der Ur-Version(en)


    Es gibt nur einen sehr kleinen Bereich in dem man es schafft überhaupt eine Drehung auszulösen, dann scheint aber der Impuls zu verpuffen. Eine, allerdings recht unschöne, Drehung hab ich geschafft. Das war aber eher Glückssache. Ich wollte dann lieber die Präzision genießen und noch ein paar andere Tricks testen.

    Die Taz ist auch eine Sache der Waage...probier mal die alte Waage aus...die Mini-Flaps bremsen aber auch den Kite beim Impuls zur Rotation aus und muß daher exacter angesteuert werden !

    Allerdings würde die alte Waage dazuführen, dass die verbesserte Präzision verloren geht und der vergrößerte Windbereich ebenfalls.

    Zitat

    Was ich schade finde, dass eine Taz Machine fast unmöglich


    war sie mit dem Drachen, den du geflogen hast auch. Ich habe diesen Kritikpunkt durchaus ernst genommen und das Problem abgestellt. Das Microflap und der Rollsaum sind damit am STD Geschichte und der Schleppkantenverlauf wurde minimal angepasst. Diese Flaps waren nur wegen dem Rollsaum erforderlich. Als Schleppkantenband kommt nun ein Polyestertuch zum Einsatz. Die Dehnungsprobleme von Icarex und Nylontuch bei stark flatternden Schleppkanten sind so genau wie beim Rollsaum abgestellt. Das grundsätzliche Setting musste nicht verändert werden. Er fliegt sich nun unverändert, mit dem Unterschied, dass die Taz-Machine wirklich einfach und schön flach geflogen wird.


    Gruß
    Heiko