KAP for Dummies - meine KAP-Reise - wer begleitet mich?

    Hi


    Noch´n Tip
    würde als Flugschnur Kevlar benutzen um die Sicherheit der Leute zu garantieren!
    Mir wurde in 80 Meter Höhe meine Polyamid gekapt und so flog das System in Sekunden von ca.
    60 Meter auf 0 Meter... knapp neben Zuschauer.


    In diesem Fall hat auch jeder Drachenflieger verständnis, wenn du Kevlar fliegst.

    Hallo alle miteinander,


    bei mir geht die Lernkurve weiter und ich kann vielleicht kurz berichten:


    Mit meinem Jumbo Power Sled habe ich versuchte ein bißchen zu üben. Dabei habe ich festgestellt, dass das Schriesheim/Heidelberger Wetter nicht so oft Wind beschert, mit dem sich ein solcher Drachen gut fliegen läßt. Aber jetzt habe ich ein paar Mal fühlen können, was für einen kräftigen Zug so ein Drachen produzieren kann. Außerdem habe ich herausgefunden, dass es in der Gegend hier eigentlich viele Orte gibt, die sich nicht so sehr eignen zum Drachen fliegen, besonders nicht zum lernen und üben. Wier haben hier viele interessante Weinberge, aber nur in der Ebene in den Feldern habe ich ein paar gute Plätzchen gefunden, an denen ich ohne großen Stress probieren kann.


    Hab meine ersten rudimentären Aufnahmen _gestern_ gemacht, mit besagtem Jumbo Power Sled, den ich seit ein paar Wochen habe zum Lernen, Testen und Ausprobieren. Habe aber hier in der Heidelberger Gegend selten genug Wind, um das Teil in die Luft zu bekommen und dann noch möglichst mit einer Kamera. Jedenfalls habe ich dann zum ersten mal gewagt eine ältere Kamera (Konica Minolta A2) an die Leine zu hängen (ohne Steuerung irgendeiner Art) und per Intervall-Timer ein paar Bilder zu machen.


    Hier die Ergebnisse: http://www.teddy-billewicz.de/20070925drachentest


    Mein eigentliches Ziel ist eine Canon Powershot G9 zu benutzen, die ich seit ein paar Tagen habe, aber die ich mich noch nicht traue an die Leine zu hängen, bevor ich ein bisschen mehr Praxis habe.


    Außerdem hat mich Thoralf auf DuneCam vomhttp://www.Kapshop.com bzw.http://www.dunehaven.com gebracht. Das macht den Eindruck eine sehr gute Lösung für die Steuerung und Videoübertragung zu werden. In Finnland habe ich auch noch CAMremote gefunden:http://www.rc-systems.net/index.html Steuerung von allen Kamerafunktionen über USB-Anschluß. Vielleicht werde ich sogar eine Kombination davon benutzen, da meine Kamera keine Infrarotsteuerung zulässt aber alles, auch Zoom, über USB ansprechbar ist.


    Zwischendurch muss ich jetzt auch noch ein bisschen Geld verdienen, damit ich mir diese ganzen neuen Sachen auch leisten kann. Es ist also ganz OK, wenn alles seine Zeit braucht.


    Übrigens bin ich Fotograf, habe 15 Jahre in den USA (Alaska, Nebraska, Michigan) gelebt, bin dort viel Ultra-Light geflogen, und denke, dass ich KAP (bzw. auch KAP-Technologie ohne Drachen) auch zu einem gewissen Grad beruflich verwenden werde, wenn ich dann soweit bin.


    Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass mein nächster Drachen für die hiesigen Windverhältnisse durchaus und sinnvollerweise ein Maxi Dopero sein sollte und eigentlich habe ich auch Lust, verschiedene Drachenarten einfach so zum Spaß (nicht nur für KAP) zu probieren, z.B. einen größeren Delta oder einen Rokaku.


    Unter anderem durch mehrere sehr fruchtbare Telefongespräche und Mails mit Leuten wie Thoralf und Gerhard habe ich auch gemerkt, dass es bei Drachen fliegen und KAPing genauso wichtig ist wie beim Fliegen (hab ich früher in den USA viel gemacht), dass man sich erstmal viel Praxis aufbaut, bevor man mit entsprechender Erfahrung erwarten kann, das Medium zu beherrschen.


    Ich habe zum Beispiel heute eine Reihe von Locations angesteuert (mit den Auto), die ich mir in der Gegend mit Gooble Earth ausgespäht hatte, und bei vielen festgestellt, dass sie sich eigentlich nicht so ohne weiteres für KAPing eignen, da zu viele Hindernisse, Bäume u. ä. im Weg stehen um das, was ich vielleicht fotografieren möchte machen zu können. Das trifft hier besonders zu, wenn der Wind nicht stark genug ist.


    Ist übrigens eine interessante Möglichkeit, Google Earth zu benutzen um "freie Flächen" zu finden - soweit man das aus Satellitenbildern beurteilen kann.


    Hallo Dietmar, danke für Deine Kommentare und Hinweise! Das Flautennaturgesetz scheint bei mir voll zuzutreffen!!! Offenbar bin ich nicht der Erste. Das mit den verschiedenen Drachen für verschiedene Windsituationen (aber auch einfach um besser zu verstehen wo die Unterschiede sind und einfach auch nur um Erfahrung zu sammeln) ist mir jetzt auch schon viel klarer geworden. Selbst Kleinigkeiten wie die Frage, ob ein Drachen ein paar richtige Stäbe hat und nach einer kurzen Flaute sofort wieder einsatzfähig ist ohne dass er sich erstmal wieder "entfalten" muß kann wichtig sein.


    Übrigens hat mir bisher sehr geholfen, mir in den hiesigen Feldern eine Stelle zu finden, wo ich mein Auto an eine Wegkreuzung parken konnte (als Anker für den Drachen) und wo ich dann auf den Drachen zu oder vom Drachen weg (oder auch einfach nur quer zur Seite) gehen/laufen kann um Flauten auszugleichen. Anfangs habe ich das mit einem Karabiner gemacht. Thoralf hat mich dann darauf gebracht, besser irgendeine Art von Umlenkrolle zu benutzen um die Leine zu schonen (besonders for Überhitzung).


    Außerdem scheint die von meinem freundlichen Händler vorgeschlagen Leine (330 kp) nicht unbedingt die beste Wahl zu sein, besonders bei wenig Wind. Werde also demnächst mal meine 110kp-Leine auch mit dem Jumbo Power Sled probieren, wenn wenig Wind ist. Vielleicht fliegt er dann auch, wenn er nicht so viel Leinengewicht heben muß.


    Als ich 7 Jahre in Michigan lebte, habe ich mal einen relativ kleinen Delta gehabt (vielleicht 1,90m), der z.T. auch einen irren Zug entwickelt hat (allerdings wohl verstärkt durch einen recht langen Schwanz) und auch eine ziemlich lange Leine, die wohl auch den Flugwinkel beeinflußt (1000' oder 1500' (Fuß - ca. 500m). Dort im Binnenland, gleich östlich des Lake Michigan, hat man natürlich ganz andere Windverhältnisse als in Heidelberg. Dort bin ich übrigens auch ab und zu mal nicht nur mit einem Ultra-Light sondern auch mit einer Cessna 152 rückwärts geflogen (im Langsamflug, der langsamer war als die Windgeschwindigkeit - ist ein richtig irres Gefühl, wenn man so ganz gemütlich rückwärts fliegt und auf die Landschaft runter blickt...)


    Na ja, der Suchtfaktor beim Drachenfliegen und KAPing, auf den mich Thoralf aufmerksam gemacht hat, ist mir jetzt schon voll verständlich geworden. Und das Treffen richtiger Entscheidungen basierend auf viel Praxis scheint genau wie beim Fliegen den Unterschied zu machen zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Drachenfliegern und KAPlern. Mein Fluglehrer sagte mir einmal vor langer Zeit: "There are old pilots and bold pilots, but no old bold pilots!". Ich gehe mal davon aus, dass die Konsequenzen beim Drachenfliegen selten das eigene Leben betreffen, aber wenn ich mir so die Erfahrungsberichte hier ansehe, dann können sie schon ganz schön dramatische Konsequenzen für andere Leute haben (die sich vielleicht grad zum falschen Zeitpunkt an der fálschen Stelle aufhalten, wo grad eine Kamera vom Himmel fällt).


    Ich danke Euch allen für Eure Denkanstöße, Eure Vorschläge, Eure Warnungen und das weitergeben Eurer Erfahrungen. Ich werde weiterhin versuchen, mich langsam vorwärts zu tasten, meine Ausrüstung gemächlich und langsam auszubauen und dabei auch einfach nur Spaß mit Drachen zu haben ohne auf die Nase zu fallen.

    Zitat

    Original von Donnas Dog


    Ich glaube 5 m zum Drachen sind zu knapp, nimm mal 30 oder mehr bis zur "Wasserflaschenkamera", die Flughöhe ist sicherlich ein Problem, jedoch wirst Du kaum jemanden finden der sich immer an die gesetzliche Höhe hält. Stabile Winde sind im Binnenland meist ab ca. 40 Meter zu finden, aber eine verlässliche Regel ist das nicht, ein Test vor jedem Einsatz ist Pflicht !!


    Hallo Gerhard,


    ich habe übrigens noch eine weitere interessante Erfahrung bei meinen Experimenten gemacht (und dann Deinen Kommentar zum Thema gesehen):


    Wenn ich meine Kamerawasserflasche weiter unten anbringe, dann wird das Flugverhalten des Drachens weniger negativ beeinflußt, als wenn ich sie weiter oben oder fast am Drachen positioniere. Es war mir vorher nicht klar, dass sich dadurch die Zugkräfte verändern, der Flugwinkel des Drachens beeinflußt und letzendlich der Auftrieb verringert wird, wenn das Gewicht dichter am Drachen hängt. Auf Deutsch, je höher, desto leichter geht der Drachen "in die Knie".

    Zitat

    Original von HD_Wizard
    Außerdem scheint die von meinem freundlichen Händler vorgeschlagen Leine (330 kp) nicht unbedingt die beste Wahl zu sein, besonders bei wenig Wind. Werde also demnächst mal meine 110kp-Leine auch mit dem Jumbo Power Sled probieren, wenn wenig Wind ist. Vielleicht fliegt er dann auch, wenn er nicht so viel Leinengewicht heben muß.


    Mir persönlich wären 110 daN dann doch etwas zu wenig. Ich verwende für den Maxi Dopero (und auch andere Drachen) bei Leichtwind 220 daN - falls mal Böen auftauchen, oder der Wind oben doch stärker sein sollte als erwartet, hat man noch genügend Reserven. Ich verwende sonst noch eine 400 daN Leine und die ist deutlich schwerer als die 220er.


    Ich bin ebenfalls Luftfahrer (bewege mich aber eher verikal :-O ) - mit einer Luftfahrerausbildung ist man sehr gut geschult was das Vorbereiten von Flügen, sowie das Abwägen von Risiken betrifft. Das lese ich auch aus deinem Posting heraus. Erfahrung sammeln ist also der erste und auch einzig richtige Ansatz für solche "Spielereien" wie Kaping.


    Bei uns Fallschirmspringern (jedenfalls im zentraleuropäischen Raum) gibt es auch einen schönen, sehr kurzen und prägnanten Sinnspruch: "Use your brain". Der Spruch trifft natürlich auch beim Drachenfliegen, sowie jeder anderen Tätigkeit zu.


    Schöne Grüße,
    Dieter (der jetzt seinen Videosender fertig bastelt)

    Hi !


    Hm, da gehen die Meinungen doch sehr weit auseinander...den Maxi Dopero fliege ich normal an einer 90kp Leine, bei sehr wenig Wind auch schon mal 50 - 70 kp, in Cervia bei wenig Wind hatten wir bei Thoralfs Dopero mit einer digitalen Zugwaage ca. 5 kg gemessen, über 10 kg Zugkraft hatte mein Dopero noch nie. Gebaut alles aus 8er Cfk. Wenn der mal so stark zieht verwende ich lieber einen Drachen der dem Wind angepasst ist. Die dicken Leinen vermitteln aber ein sicheres Gefühl und sind besser zu halten, wirklich notwendig sind sie beim Dopero nicht.


    Grüße Gerhard :)

    Zitat

    Original von Donnas Dog
    Die dicken Leinen vermitteln aber ein sicheres Gefühl und sind besser zu halten, wirklich notwendig sind sie beim Dopero nicht.


    Das mag der Grund sein, warum ich sie verwende, ich fühle mich dann einfach sicherer :-O - immerhin hat der Drachen ca. 6m^2 Segelfläche. Meiner ist allerdings auch etwas stärker vom Gestänge (Mix aus noch vorhandenen Stangen: 12er CfK (innen Kevlar verstärkt), 12er RF, 10er CfK) und für ganz wenig Wind ist er vielleicht doch etwas zu schwer. Ich war jedenfalls beim Erstflug sehr erstaunt, wieviel Zugkraft der Drachen aufbaut und finde bei meiner Version die 220er Schnur nicht verkehrt (ist eben kein Super-UL Dopero).


    Schöne Grüße,
    Dieter

    Hallo allerseits,


    ich habe gestern mal ausprobiert, was es bedeutet mit meinem Jumbo Power Sled bei richtigem Wind zu experimentieren. Da ich ja in den vergangenen Wochen eher nur leichten Wind hatte, für einen Drachen, der wohl eher für kräftigen Wind bestimmt ist, habe ich mal meinen Mut zusammengenommen und an zwei verschiedenen Stellen in der Gegend meine Praxis auszu bauen. Dabei habe ich so richtig Respekt bekommen vor dem Teil (dem Jumbo Power Sled), meiner 330kp Leine und den Kräften, die da wirkten.


    In der Ebene, zwischen Feldern, mit guten asphaltierten Wegen von einer Feldwegkreuzung ausgehend habe ich wieder mein kleines Auto (Toyota Yaris) als Anker genommen, den Drachen diesmal ganz leicht in die Luft bekommen und ihm dann langsam etwas Leine gegeben. Das ganze fand statt bei im nachherein geschätzen Windstärken von eher 5 als 4. In Wetter.de wurden 15/39 km Wind für Schriesheim angezeigt. Meine Schätzung (aus alten U.S. Zeiten) war ungefähr 20 mph - gusting 30 mph.


    Um mir etwas Sicherheit zu geben habe ich erstmal eine Umlenkrolle am Auto benutzt (für den Fall, dass mir die Rolle aus den Händen fliegt) und gleich gelernt, dass man sehr gut aufpassen muss, was man sich für eine Rolle aussucht. Es ist mir nämlich gleich passiert, dass die Leine sich in dem Zwischenraum zwischen Rolle und Rahmen gezwängt und festgezurrt hat, was natürlich die Leine beschädigt oder zumindest schwächt.


    Dann habe ich einige Male den Drachen hochgelassen und wieder eingeholt - um auch zu sehen, dass ich in der Lage bin, ihn wieder herunter zu bekommen. Dies war eigentlich nur möglich, indem ich mit meiner Umlenkrolle oder mit Handschuhen greifend auf den Drachen zugehend, die Leine runtergeholt habe. Bei den Kräften hätte ich entweder nicht geschafft die Leine einfach einzuziehen oder zuviel Angst gehabt, dass mir irgendwas aus der Hand fliegt. Also eine feste Verankerung war unbedingt notwendig und ich verstehe auch, warum mir schon einige Leute dazu geraten haben, so vorzugehen.


    Außerdem verstehe ich auch, was mit den Vibrationen gemeint war. Diese sind gestern bei mir zum ersten Mal in der Form aufgetreten. Aber bei den Böen, die ich hatte, hätte ich mich eh nicht getraut irgendetwas kameraähnliches da hinaufzuschicken. Mangels Wasserflasche wollte ich dann aber trotzdem mal probieren, was man damit so alles transportieren kann. Also habe ich einen vollen 2-Liter-Kanister mit neuem Wein nach oben geschickt (den ich gerade für Zwiebelkuchen heute abend gekauft hatte), der also durchaus einer mittelschweren SLR vergleichbar war. Nur kann ich mir nicht so richtig vorstellen, wie man bei solch einem Wind eine Rig mit Kamera raufschicken, und dann auch noch gezielt ausrichten und auslösen könnte. Ich bin ja gespannt mal bei Euch erfahrenen Hasen zu sehen, wie das ist, wenn ihr bei kräftigem Wind KAP betreibt.


    Außerdem habe ich beschlossen, mir für die Zukunft mindestens eine Checkliste anzufertigen um sicher zu stellen, dass ich wenn ich losfahre auch alles dabei habe, von der Anzahl der Karabiner die ich brauche, bis zur vollen Wasserflasche, Kamera, Chips usw. Abgesehen davon wäre es sicher hilfreich und sinnvoll irgendeine Form von Windmesser bereit zu haben. Am liebsten hätte ich einen ganz einfach HALL-Airspeed Indicator wie wir sie früher an den motorisiert- und beflügelten Gartenstühlen benutzt haben.


    Was benutzt Ihr denn da so? Es braucht nicht teuer zu sein, sollte aber in irgendeiner Form die Windgeschwindigkeit in km/h oder mph ablesen lassen.


    Eine Frage zum starten von Drachen: Ich habe gehört, dass viele KAPler erst die Leine auslegen, am Ende verankern und dann an der in Windrichtung ausgelegten Leine den Drachen gleich an voller Leine oder mit Umlenkrolle Richtung Anker gehen um dem Drachen die ausgelegte Leine "zu geben". Ist das die gängige Methode oder was für Überlegungen gibt es da.


    Zum verankern: ich habe mir bei Kunstdrachen.de einen Dreifachanker besort, bei dem man drei "Heringe" in den Boden schlägt und per Seilstück und Karabiner miteinander verbindet. Ich trau mich aber nicht zu testen, ob sowas auch hält. Bei meinem Auto habe ich keine Angst, dass es wegfliegt. Aber ich kann ja nicht nur Drachen fliegen, wo ich immer ein Auto oder ähnlichen Ballast zur Verfügung habe. Also: wie macht Ihr das?


    Eine weitere Frage zu verdrehten Leinen: Früher habe ich Drachenschnuren immer direkt gewickelt, z. B. mit einer Handwinde. Bei den großen Drachen und Kräften, die hier im Spiel sind, ist das offenbar inpraktikabel. Spulen würden brechen wegen Spannung. Einen Power Sled, Maxi Dopero oder großen Delta könnte man vermutlich auch nicht wirklich "einziehen", bei entsprechendem Wind. Ich merke jetzt, dass sich die Leine (meine derzeitige ist eine recht kräftige 330 kp Leine) immer wieder verdreht und trotz drehbarer Aufhänung am Drachen sich nicht wieder "entdreht". Beim Aufwickeln auf meine blaue Plastikspule kann ich zwas mal links und mal rechts wickeln um Verdrehung vorzubeugen, aber irgendwie stelle ich mich da noch etwas dusselig an. Wenn ich sehe, dass die Leine stark gedreht ist, dann ist mir noch nicht mal klar mit welcher Wickeltechnik (links oder rechts) ich das Problem zumindest tendenziell beheben kann. Ich müsste die Leine von einer sehr hohen Brücke hängen lassen, damit sie sich wieder (mit etwas Gewicht dran) entdrehen kann und dann locker aufwickeln ohne sie wieder zu verdrehen.


    An der zweiten Location, innerhalb eines Weinberghanges in dem der Wind nicht ganz so stark zu sein schien wie unten in der Ebene, habe ich mir dann auch eine Stelle ausgesucht, wo ich ca. 60m offenen Weg in Windrichtung hatte und den Drachen abheben lassen. Meine Überlegung war, dass ich mit zu wenig Wind in den Weinbergen gar nicht erst probieren sollte, da ich sonst gleich die Leine und den Drachen irgenwo über den Weinstöcken verteilt zusammensuchen könnte. Im Grunde hat das auch ganz gut funktioniert. Letztendlich war da aber auch wieder genausoviel Wind und über 50m bin ich dann auch garnicht hinausgegangen. Auch dort habe ich zweimal gestartet und wieder eingeholt. Natürlich habe ich auch da wieder etwas gelernt: Man sollte vermutlich vorsichtig sein, sich Hoffnungen zu machen, an irgendeiner bestimmten Stelle starten zu können um irgendetwas bestimmtes aufnehmen zu können. Ursprünglich habe ich ja so leichtfertig geglaubt: um eine Burg, ein Gebäude oder sonst irgendetwas interessantes fotografieren zu können brauch man nur irgendwo in der Nähe einen Drachen zu starten und dann vielleicht noch ein bißchen hin und her zu laufen um die richtige Position zu finden...


    Nun ja, jetzt wird mir bewußt, dass es eigentlich (zumindest hier bei uns) recht wenige Ecken gibt, an denen mal auf sichere Weise eine Drachen in die Luft bringen kann, dass es Unmengen von elektrischen Kabeln, Strommasten usw. gibt, die man vermeiden muß, dass man in der Nähe von Gebäuden usw. auf alle Möglichen Überraschungen gefaßt sein muß, dass man natürlich nicht sowas umsetzen kann wenn man Lust dazu hat, sondern eher dann, wenn die Wetterbindingungen günstig sind und man mit ein bißchen Glück alle Faktoren zusammenbringen kann.


    Mein nächster Vorsatz ist, mir ein Logbuch einzurichten und möglichst regelmäßig zu führen, in dem ich meine Erfahrungen, meine Pannen, meine Probleme und Erkenntnisse aufschreiben kann und mir selber meine Fortschritte und Rückschritte dokumentieren kann. Macht Ihr so etwas auch? Ist das vielleicht generell so üblich? Oder macht das keiner wirklich in der Praxis?


    Na ja, ich hoffe ich langweile Euch nicht. Vielleicht hat der eine oder andere einen Kommentar. Und vielleicht hilft auch so ein Thread dem einen oder anderen Neuling später ein paar Sachen lesen und vermeiden zu können ohne jede dumme oder dämliche Erfahrung selber machen zu müssen. Es hat mich schon sehr vorsichtig gemacht zu hören, wieviele von Euch schon einen Komplettabsturz von Rig und Kamera durchgemacht haben, mit manchmal hochgefährlichen Folgen für Zuschauer, die oft in der Nähe sind. Manchmal merke ich, dass ich etwas ungeduldig werde mit mir und meinen Fortschritten und dann wird mir klar, dass genau das meine Aufgabe ist, zu lernen nicht unggeduldig zu sein und langsam meine Erfahrungen in der wirklichen Praxis zu machen. Und da ich mir vorgenommen habe, wirklich gut zu werden und vielleicht mal richtig gute Aufnahmen relativ gezielt machen zu können, werde ich mir die Zeit nehmen, die das braucht.


    Viele von meinen Fragen werden sich vermutlich von selber beantworten, wenn ich ein paar Drachenfeste besucht habe und anderen "bei der Arbeit" zugeschaut habe. In der Zwischenzeit bitte ich um Nachsicht...

    Hi Teddy!


    Schön das Du schon trainierst...von Spulen würde ich dringend abraten, die Leine bekommt irgendwann einen Drall und den wirst Du nicht wirklich wieder los, ich selbst verwende Holzwinder die etwas größer sind
    ( Fotos kannst Du per mail bekommen und melde Dich wegen Farbwunsch..)
    Zu oft ist es schon passiert das Spulen unter Belastung gebrochen sind und das gibt schlimme Verletzungen.
    Suche mal nach "Windmaster", das ist wohl der am öftesten eingesetzte Windmesser bei Drachensteigern. Wenn Du aber erst mal ne Weile dabei bist nutzt Du den nur mal so aus Interesse und nie bevor Du den Drachen rauflässt. ;)
    Als Bodenanker verwende ich mich entweder selbst, Klettersitzgurt ist ein guter Ansatz, ich habe mir selbst was genäht, mit fix befestigtem Drachen kann ich ja nicht zu meinem Kapziel wandern, den Blickwinkel ändern usw...
    Wolfgang mit Klettergurt


    Kapen bei starkem Wind...dazu brauchst Du wiederum den entsprechenden Drachen, bei bis zu 7 Bft. geht das mit meinem Calolmil sehr fein.


    Calomil 1.65, einfach runterscrollen habe dazu auch eine Detailgalerie eingefügt.


    Um Burgen usw. zu fotografieren muss man manchmal schon ein wenig "abenteuerlich unterwegs sein, aber wenn Du Deine Drachen erstmal im Griff hast geht das schon viel einfacher.


    Grüße Gerhard :)

    Hi Teddy,
    du solltest dir umbedingt mal ein paar Gedanken zu den Zugkräften, die dein Drachen erzeugt und die, die du letztlich brauchst, und die damit verbundene Sicherheit machen.


    Dazu nur ganz grob ein Denkansatz: eine Rig mit Kamera wiegt so zwischen 500 und 1500 g. In seltenen Fällen z.B. mit DSLR auch schon mal 2000g. Das ist aber dann so auch schon das Maximum.


    Um eine Rig sicher in der Luft zu halten, kannst du grob sagen, dass der Drachen mindestens das 2 bis 5-Fache des Rig-Gewichts an Zugkraft entwickeln sollte.
    Hängst du die Rig ans Seil reduziert sich die Kraft, die du in der Hand halten musst. Du fühlst also nicht mehr den ganzen Zug.


    Insgesamt brauchst du aber nicht so einen extrem zugstarken Drachen. Er muss halt nur gerade stark genug sein, deine Rig sicher in der Luft halten zu können. Und das wiederum erreichst du nicht mit einem einzigen Drachen, da jeder Drachen seinen Windbereich hat, in dem er gut geeignet ist. Die meisten Drachen decken übrigens einen Windbereich von 3-4 Windstärken ab. Je nach Flächenbelastung (Gewicht pro Segelfläche) gibt es Leichtwinddrachen, Drachen für mittleren Wind und Starkwinddrachen.


    Laut deiner Beschreibung entwickelt dein Jumbo-Power-Sled bei stärkerem Wind sicher viel zu viel Zug. Wenn du schon dein Auto dran hängen musst, hast du eigentlich schon keine Chance mehr den Drachen feinfühlig genug über einem interessanten Motiv auszurichten.
    (Nebenbei bemerkt, es ist auch schon das ein oder andere Auto von einem zugstarken Drachen duch die Gegend geschleppt worden...Sei dir damit als Anker nicht allzu sicher!)


    Mein Tipp daher: fang lieber kleiner an. Fürs Binnenland sind eh Leichtwinddrachen angesagt. Nimm eine leichte Rig mit Kompaktkamera für den Anfang. Dann brauchst du auch nicht einen so zugstarken Drachen...
    Das ist dann für dich und deine Umwelt sicher insgesamt ungefährlicher.


    Den Drachen solltest du beim KAPen eigentlich jederzeit bequem in der Hand halten können. Wenn nicht, machste was falsch.


    Gruß,
    Dietmar


    Hallo Gerhard,


    ja, ich merke auch, dass es hilft (das trainieren) und finde es sehr unterstützend, immer wieder Kommentare und Hinweise zu bekommen.


    Das mit dem Drall hat sich als sehr dummes Problem herausgestellt. Selbst mit 10 Windungen links, dann 10 Windungen rechts ist bei so einer Spule (ich meine die blauen Plastikspulen) das Problem nicht mehr zu lösen, wenn erst einmal ein Drall da ist. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann wird das bei Deinen Windern ganz gelöst, indem die Leine "über Kreuz" gewickelt wird.


    Ich glaube langfristig werde ich mich auch mit einem Klettergurt oder etwas ähnlichem ausrüsten. Die Variante Kabeltrommel mit Abseilachter (Foto Wolfgang) scheint mir probierenswert. Mal sehen, wo ich zwei Kabeltrommeln her bekommen kann. Der Abseilachter als Bremse scheint auch gut als Dämpfer bei Böen zu fungieren. Mit Kabeltrommeln kann man auch gut eine Leine "umspulen" um Spannung wieder los zu werden. Werde aber auch mal die Holzwinder probieren. Wird wohl seinen Grund haben, warum die von vielen erfhrenen KAPern benutzt werden.


    Der feste Anker (das Auto) ist natürlich eine Übergangslösung (ein emotionaler Anker, solange ich mich noch als Neuling bezeichnen darf), die mir am Anfang auch mal half um bei wenig Wind den Drachen wieder höher zu bekommen, indem ich mit Umlenkrolle oder -Karabiner zum Wind hin gegangen oder gelaufen bin (negativer Flaschenzug). Ein tragbares Gesamtsystem ist sicher am praktischsten für das KAPen, auch später, wenn ich mehrere Drachen habe. Ist halt im Moment noch ein bisschen dumm, nur einen Starkwinddrachen zu haben (und das bei den hiesigen Windverhältnissen), wird sich aber bald ändern.


    Hallo Dietmar,


    mein Ziel im Moment ist meinen Grundansatz zu finden. Dazu gehören als erstes ein paar verschiedenartige Drachen (Leichtwinddrachen, mittleres Kaliber, Starkwinddrachen), nicht nur zum KAPen, sondern erstmal zum Spaß und um Erfahrung zu sammeln. Wenn dann bei einem bestimmten Wind eine passende Auswahl an Drachen zur Verfügung steht, dann macht das ganze viel mehr Sinn.


    Kameramäßig werde ich eine Canon G9 Kompaktkamera benutzen (360g). Ein Rig für diese Kamera werde ich auch bald haben. Nur fehlt mich noch der Auslösemechanismus (dummerweise ist diese Kamera nicht infrarot-tauglich), den ich dann erstmal anders lösen muß, vielleicht mechanisch oder über USB. Das dumme Teil hat noch nicht mal einen Intervalltimer. In der Zwischenzeit werde ich vielleicht noch ab und zu meine ältere Konica Minolta A2 ohne Rig und mit Intervalltimer raufschicken, der alle 30sec. ein Bild macht. Die Kamera ist zwar schwerer (knapp 600g) aber das ist dann auch ohne Rig.


    Das mit den Zugkräften und entsprechender Trag-Fähigkeit leuchtet mir ein. Doppelte Zugkraft plus Sicherheitsreserve. Werde ich jetzt auch mal gezielt so probieren.


    Mein Ziel war es auch nicht, einen so zugstarken Drachen zu haben. Ist aber im Moment noch mein einziger und den habe ich, weil ein Verkäufer mir im Gespräch dazu geraten hat, basierend auf meinen Vorstellungen und Äußerungen (die damals natürlich ganz unausgegoren waren). Und als ich dann auch mal 5Bt hatte, wollte ich das auch einfach mal probieren. War auch durchaus so, dass ich das halten konnte. Aber ich wusste natürlich nicht, wie sich so ein paar kräftige Böen da oben hier unten wirklich anfühlen und auswirken. Und da war mir dann mein emotionaler Anker (Auto) hilfreich. Und um das Auto zu bewegen oder wesentlich zu bewegen, da wird wohl auch der Jumbo-Power-Sled nicht genug Fläche haben (308cm x 143cm). Was er an Zug entwickeln kann ist natürlich weit jenseits dessen, was ich vernünftigerweise für ein Rig mit Kamera gebrauchen kann, selbst wenn es später einmal eine schwerere SLR werden könnte.


    Danke für die Gedankenanstöße, Dietmar!

    Hallo !


    Zitat

    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann wird das bei Deinen Windern ganz gelöst, indem die Leine "über Kreuz" gewickelt wird.


    Stimmt, da gibts keinen Drall außer Dein Drachen macht Loopings, was aber bei Kapdrachen recht selten vorkommt, der Dopero dreht manchmal ein paar Runden wenn Thermik herrscht, ist aber dabei immer zu kontrollieren bzw. fliegt er nach der Runde normal weiter...


    Kabeltrommel habe ich selbst noch nicht versucht, kleinere leere Kabeltrommeln sollte es in jedem Baumarkt geben(lieber ein bißchen mehr ausgeben und auf Stabilität achten)


    Zitat

    Das mit den Zugkräften und entsprechender Trag-Fähigkeit leuchtet mir ein. Doppelte Zugkraft plus Sicherheitsreserve. Werde ich jetzt auch mal gezielt so probieren.


    Ich habe mir auch eine elektronische Zugwaage gebastelt, jedoch ist das ähnlich wie beim Windmesser, ich habe noch nie geschaut wieviel der Drachen zieht und erst dann das Rig eingehängt, in 1 oder 2 Monaten lässt Du deinen Drachen in den Himmel und weist automatisch ob 1. der Drachen richtig gewählt ist und 2. ob das Rig ohne Probleme zu liften ist, ohne darüber nachzudenken wie stark, wie schwer, wie hoch usw....


    Grüße Gerhard :)

    Hallo,


    gestern habe ich wieder ein paar neue Erfahrungen gemacht. Ca. 17:30 kam ich dazu, noch ein bisschen Drachen fliegen zu gehen. Der Wind war den ganzen tag über sehr gut gewesen und eigentlich auch noch da. Nicht sehr viel davon, aber da habe ich halt mal eine dünnere Leine genommen (weniger Gewicht) und das ausprobiert. Die Windrichtung war eher nicht so klar, d. h. es war schon so die Zeit wo sich das hier unterhalb der Weinberge gegen Abend ändert.


    Dann habe ich mal Richtung Weinberge geschaut und mich nicht so auf meinen Drachen konzentriert (Jumbo Power Sled) und als ich plötzlich merkte, dass der Zug nachgelassen hatte, segelte er ganz gemütlich relativ weit unten über dem nächsten Feld. Meine Versuche ihn wieder nach oben zu ziehen, in den stabileren Wind, waren plötzlich völlig unmöglich. Weder Leine einholen noch laufen reichte aus um ihn zu stabilisieren, bis er plötzlich dann ganz kollabierte. Etwas später habe ich ihn dann wieder hoch gebracht und bei der nächsten ernsthafteren Flaute nochmal genau den gleichen Ablauf gehabt. Als der Wind drehte und schwächer wurde, reichte er auch dann wieder nicht, um den Drachen wirklich am fliegen zu halten.


    In beiden fällen war kurz vorher der Zug auf der Leine durchaus so gewesen, dass er ein Rig gut hätte tragen können. Was mich verblüfft hat war, wie schnell dann diese Tragfähigkeit vollkommen weg war. Ich war jedenfalls sehr froh, keine Kamera drangehängt zu haben. Meine Nase hatte immerhin schon gerochen, dass die gute Zeit - jedenfalls mit diesem Drachen - vorbei war.


    Was mir aber durch dieses Experiment sehr deutlich vor Augen gekommen ist war die Tatsache, dass ein stabloser Drachen viel mehr Wind, Einholen oder Laufen braucht, um sich wieder zu stabilisieren. Er segelt nicht so gemütlich vor sich hin wie ein Delta, ein Maxi-Dopero oder gar ein Genki, sondern wenn die Form weg ist, dann ist sie einfach weg.


    Flow Form Drachen sind also ganz klar zum Fotografieren nur geeignet, wenn ein stabiler Wind weht, der auch stark genug ist. Ein Gestänge, welches die Form hält, macht es einem Drachen offenbar viel leichter sich wieder zu fangen und normal weiter zu fliegen.


    Auf der anderen Seite ist mir aufgefallen, dass in solch einem Falle eine gute große (sprich flinke) Rolle helfen könnte. So schnell wie das gebraucht wurde konnte ich die Leine gar nicht einholen. Außerdem ist so eine Aktion auch gut geeignet ein großes Wollknäul zu produzieren.


    Es stellt sich mir nun die Frage, wie die Leute, die so schöne Schattenbilder in Abendbeleuchtung produzieren, den Wind am Laufen halten...

    Zitat

    Original von HD_Wizard
    Es stellt sich mir nun die Frage, wie die Leute, die so schöne Schattenbilder in Abendbeleuchtung produzieren, den Wind am Laufen halten...


    Vielleicht so:

    :D :-O :D :-O :D :-O

    Viele Eifelgrüße, Peter

    Zitat

    Original von Skyware


    Hallo Peter,


    huuuuch, da muss ich ja jetzt erstmal nachrechnen, was ich für eine Windstärke brauche um den Ventilator hochzuziehen, wie schwer dann die Kabeltrommel bzw. das Kabel sein darf um ihn mit genug Strom zu versorgen, wieviel die Startleistung sein muß, damit er schnell genug anläuft, wenn mein Drachen gerade runterfallen will, und ich per Fernsteuerung den Einschaltknopf betätige und ob ich bei der Aktion dann auch noch meine Kamera unten lassen muss, damit das ganze funktioniert...


    Das Bild finde ich herrlich!!!
    - Editiert von HD_Wizard am 08.10.2007, 17:15 -