KAP for Dummies - meine KAP-Reise - wer begleitet mich?

    Viele von Euch sind offenbar schon erfahrene KAPler und Ihr scheint Euch auch schon ein ganz gehöriges Fachwissen angeeignet zu haben. Ich fange gerade erst an (obwohl ich schon seit einigen Jahren darüber nachgedacht habe) und würde mich über Hilfe und Hinweise freuen.


    Was ich langfristig vorhabe:


    Stabiler Einleiner mit Canon G9 (gerade herausgekommen, gut 300g, hochqualitative Compakt-Kamera mit RAW-Modus, habe ich noch nicht, würde da aber ggf. investieren), mit entsprechendem RIG, Videoübertragung, Steuerung der Kamerafunktionen (Auslöser, Zoom).


    Verschiedene technische Unterbereiche interessieren mich auch für andere Projekte (nicht KAP, sondern Steuerung und Fernsteuerung von Kamera(s) auf dem Boden, auf Stativ, in schwer zugänglichen Positionen usw. (Sucherbild, Auslösen, pan & tilt auch auf Stativ) und mit schwereren DSLRs. Könnte mir auch vorstellen so einen Ansatz ohne Drachen mit einem befestigten Seil zu benutzen (an Gebäude oder Felswand).


    Strategie:


    1. Drachen zum experimentieren und anfangen. Da schwebt mir ein Delta Mesh vor vonhttp://www.Kunstdrachen.de



    2. Billigkamera mit Minimalrig zum lernen und testen, vielleicht erstmal mit Intervallauslösung o. ä.
    3. Stufenweise Verbesserung meiner Ansätze bis zum oben beschriebenen Ziel (steuerbares RIG, steuerbare Kamerafunktionen, verschiedene Kameras mit verschiedenem Gewicht usw.)


    Ich fotografiere für andere Zwecke auch mit Canon Digital SLRs (10D, 30D, 1D MIII) und langfristig gibt es auch dazu Überlegungen. Ich denke aber, das für KAP-Anwendungen eine gute Kompaktkamera wie die Canon G9 besser geeignet wäre (leichter, Image Stabilisator, 35mm Weitwinkel usw.).


    Fragen:


    Bei den oben beschriebenen Überlegungen haben sicher viele von Euch Kommentare, Überlegungen, Praxiserfahrungen, die mir vielleicht den Weg vereinfachen können. Über entsprechende Antworten, Hinweise auf relevante Threads usw. würde ich mich sehr freuen.


    Motivation:


    Ich möchte zu einem gewissen Grad in der Lage sein, Gebäude und Landschaftsstrukturen gezielt zu fotografieren (Architekturfotografie, grafisch interessante Landschaften)


    Was ich nicht weiß ist, ob oder zu welchem Grad das sich wirklich so gezielt machen lässt, ob das realistisch ist, wo auch die legale Situation in Deutschland die Grenzen zieht (ich habe 15 Jahre in den USA gelebt – und dort viel UL-Fliegen gemacht). Wenn ich es richtig verstehe, dann ist der Luftraum bis 100m über dem Boden legal benutzbar. Trifft das auch für Ortschaften zu?


    KAP für Dummies-Fragen:


    Wäre es ein sinnvoller Ansatz, wenn es z.B. um Gebäude geht einen Drachen auf 80-100 m zu bringen (um dort stabilere Luft zu haben), zu verankern und dann über eine Rolle unterhalb des Drachens montiert das camera rig rauf zu ziehen (auf gewünschte Höhe)? Ich könnte mir vorstellen, dass man damit gezielter arbeiten kann und auch ein größeres Maß an Sicherheit hat, bevor man u.U. eine teurere Kamera rauf zieht und die Windverhältnisse noch nicht so klar sind.


    Kann man so was lernen ohne so richtig teure Fehler zu machen?


    Wo fängt man an, sich über Fernsteuerungen, rigs, usw. zu informieren?


    Wie kann man Vibrationen, Bewegungen usw. in den Griff bekommen? Elastische Aufhängungen, Kreiselstabilisatoren irgendwelcher Art (im Rig), Image Stabilizer (in Camera)?


    Und jetzt zum praktischen Anfang:


    Ich will jetzt nicht selber anfangen Drachen zu bauen, habe mir den Delta-Mesh für 145€ vorgestellt zum lernen und experimentieren. Aufgrund seines Designs könnte ich mir vorstellen, dass er gut für so etwas geeignet sein könnte.


    Hat jemand eine Idee, was für ein Gewicht so ein Drachen sinnvollerweise tragen könnte?


    Kann jemand was über Stabilität in der Luft von so einem Drachen sagen? Gibt es vielleicht viel sinnvollere Ansätze?


    Ihr seht, ich stehe irgendwo richtig am Anfang und bin für „sachdienliche Hinweise“ sehr dankbar. Gerne teile ich dann meine Erfahrungen auch mit.


    Teddy - Nähe Heidelberg

    Hallo Teddy



    Hallo !


    Ich habe erstmal begonnen ganz viel zu lesen, leider sind hier in Österreich nicht soo viele Kapfreunde wo man sich Tips holen könnte. Bevor wir hier alles durchwälzen...
    Was machst Du am Wochenende 14. - 16. September ? Da wäre das Drachenfest in Gerstetten (200 km von dir) wo zumindest einige "Kapler" aus dem Forum anwesend sein werden, Pit und Thoralf und ich auf alle Fälle wahrscheinlich noch mehr.
    Da könntest Du Dir das mal alles ansehen, sowohl die Technik (verschieden Rigs usw.) als auch die Drachen.
    Anfängerfehler ist sehr häufig das die Leute glauben drachensteigen sei ja so einfach, durch Unerfahrenheit gerade in diesem Punkt sind aber schon viele Rigs auf direktem Weg ungebremst zur Erde geflogen...
    Ein Drachen wird keinesfalls reichen, es gibt ihn leider nicht, den Drachen der bei jedem Wind fliegt, im Binnenland bin ich mit meinen Rokkakus bzw. seit neuestem mit dem Maxi-Dopero sehr zufrieden, Pit an der Küste wird da andere Drachen bevorzugen.


    Grüße Gerhard :)

    Willkommen im Forum,
    ganz schön viele Fragen auf einmal. Aber ich gebe meinen Senf mal dazu.
    Ich bin gerade mit der G7 zugange, daher sollte es auch mit der G9 gehen, keine Frage. Du hast Dir ein klares Ziel gesteckt. Billigkameras und sowas sind nix für Dich, spare Dir den Kauf. Zum Lernen reicht auch eine Wasserflasche. Übe mit der, sie zu liften. Nicht nur einmal, sondern häufig. Und nimm das Üben ernst, stelle Dir vor, es sei die teure Kamera. Das gleiche gilt für den Drachen. Du musst Deinen Lifterdrachen in und auswendig kennen. Okay Du hast noch keine Drachenerfahrung, also ganz am Anfang nimm, was Dir gefällt und probier damit rum. Aber geh schnell über zu dem, was Dein Lifter werden sollte. Genau diesen einen Drachen musst Du perfekt berherrschen. Das geht auch nicht von heute auf morgen, das braucht seine Zeit. Orientiere Dich an KAPern, die in der gleichen "Liga" arbeiten. KAP ist so vielseitig, da kann man sich auch schnell verfransen, behalte Dein Ziel vor Augen.
    Gebäude, Häuser und co sind immer verbunden mit vielen Wirbel und wenig Platz am Boden. Nicht gerade einfache Umstände für Anfänger. Aber bei entsprechnder Erfahrung und äußeren Bedingungen machbar. Ich denke, Du als Flieger hast schon ein Gefühl für das Wetter und lernst den Umgang evtl. dadurch leichter. Ich hatte mal einen Bergsteiger das KAPen beigebracht, der hat sehr schnell das ganze Drachenhandling intus gehabt. Landschaften sind für Anfänger leichter zu erschließen.
    Und am besten lernt man wirklich, KAP live zu erleben. Also ab zu einem Drachenfest.
    Die ganze KAP-Technik (ohne den Drachen) kann man sehr gut auch andersartig verwenden. Viele KAPer sind ja auch mit Hochbildstativen unterwegs, basteln Panorams oder setzten die Fernauslösung für wissenschaftliche Zwecke (Fotofalle für Tiere) ein.
    LG
    Flattersaus

    Harfen Agnes: "Mensch sei helle, wenn's auch düster ist"

    Hallo Schmidts-Pit, Gerhard und Flattersaus,


    bin ja echt beeindruckt von dieser Site, diesem Forum und diesen Leuten!!!


    Ja, das waren ziemlich viele Fragen - und auch sehr konstruktive und hilfreiche Antworten.


    Natürlich bin ich grad viel am lesen hier im Forum und finde das auch unheimlich interessant. Schon das anschauen von Rig1, Rig2, Rig3 usw. auf vielen Kap-Web-Sites, auch Absturz1, Absturz2 usw. geben zu denken. Finde also die Idee von üben mit ungefährlich(er)en Frachten (Wasser, Mehlsack usw.) sehr wichtig.


    Habe gestern ein Gespräch mit Frank Ludwig geführt (Kunstdrachen.de) und danach folgendes überlegt/beschlossen:


    Als erstes werde ich mir für KAP-Zwecke und zum üben mit Wasserflaschen ;) den Jumbo Power Sled (98€) kaufen, der für den Zweck am geeignetsten erscheint. Muss gestehen, dass ich den Delta Mesh auch gern hätte, nicht zuletzt weil er auch einen großen Fun-Faktor haben würde, obwohl er vielleicht nicht ganz so geeignet ist für KAP. Naja, vielleicht leiste ich mir vielleicht irgendwann sogar beide, auch um die Unterschiede in den Flug- und Zugeigenschaften besser kennen zu lernen.


    Dann werde ich erstmal üben, üben, üben. Über die weitere Vorgensweise werde ich dann berichten, bzw. Euch vorher fragen.


    Nach Gerstetten kann ich am Freitag und vielleicht einen halben Tag am Samstag kommen. Samstag Spätnachmittag und Sonntag habe ich einen beruflichen Termin. Ich werde jedenfalls versuchen irgendwie einen Teil der Zeit da zu sein.


    Ich danke Euch für Eure tatkräftige Unterstützung! Vielleicht macht Ihr ja noch einen guten KAP-Flyer aus mir ;)


    LG Teddy - Schriesheim bei Heidelberg

    Hallo,
    die Entscheidung einen Jumbo Power Sled zu kaufen, würde ich noch ein wenig zurückstellen. In Gerstetten kannst du mal meinen ausprobieren. Die Sleds fliegen meistens sehr stabil und haben einen guten Zug, der Nachteil ist sie erzeugen Schwingungen in der Flugleine.(ausgelöste durch die hintere Schleppkante)
    Ich werde vom Freitag bis Sonntag in Gerstetten sein und Fragen gerne beantworten.
    Gruß Thoralf

    WARNUNG
    Das längere Anstarren dieser Signatur kann zu akutem Zeitverlust führen

    Zitat

    Original von bergpilot
    Hallo,
    die Entscheidung einen Jumbo Power Sled zu kaufen, würde ich noch ein wenig zurückstellen. In Gerstetten kannst du mal meinen ausprobieren. Die Sleds fliegen meistens sehr stabil und haben einen guten Zug, der Nachteil ist sie erzeugen Schwingungen in der Flugleine.(ausgelöste durch die hintere Schleppkante)
    Ich werde vom Freitag bis Sonntag in Gerstetten sein und Fragen gerne beantworten.
    Gruß Thoralf


    Wenn mein Urlaubszettel unterschrieben ist, werde ich am Freitagmittag in Gerstetten aufschlagen und bis Sonntag bleiben.
    Gruß Pit

    Zitat

    Wäre es ein sinnvoller Ansatz, wenn es z.B. um Gebäude geht einen Drachen auf 80-100 m zu bringen (um dort stabilere Luft zu haben), zu verankern und dann über eine Rolle unterhalb des Drachens montiert das camera rig rauf zu ziehen (auf gewünschte Höhe)? Ich könnte mir vorstellen, dass man damit gezielter arbeiten kann und auch ein größeres Maß an Sicherheit hat, bevor man u.U. eine teurere Kamera rauf zieht und die Windverhältnisse noch nicht so klar sind.


    Hallo Teddy, das Seilbahnprinzip ist bei stetem Wind ganz angebracht. Man bekommt das Rigg leicht auf die gewünschte Höhe und es kommt in der Regel alleine runter, wenn man die Drachenleine frei gibt. Problematisch wird es nur, wenn der Wind nachlässt und man Schnur einholen will und das Rigg noch in der Leine hängt. Also, wie gesagt, es gibt Vorteile aber auch Nachteile mit der Seilbahn. Ich habe sie bisher immer gerne eingesetzt.

    Hallo Ulli,
    meine Vorstellung des Seilbahnprinzips war, einen Karabiner als Umlenkrolle (oder eine wirkliche Umlenkrolle) mit einer zweiten leichteren Drachenschnur zu bestücken, die mit raufgezogen wird. Wenn dann der Drachen stabil steht, dann würde ich damit die KAP-Rig "raufziehen" - und damit auch am "Hauptseil" runterlassen können. Ist natürlich etwas umständlich in der Gesamthandhabung, würde mir davon aber einige Sicherheitsvorteile für Kamera + Rig versprechen.


    Mitlerweile fange ich an zu verstehen, dass ihr unter Seilbahnprinzip das Einklinken eines Karabiners mit Rig in das Hauptseil meint , ggf. einfach mit 3 Windungen um den Karabiner (ist das richtig?). Auf dem Prinzip scheint die Rutschmöglichkeit zu bestehen, die es erlaubt bei Nachlassen der Leine Schlupf zu ermöglichen und die Last auf diese Weise herunter zu holen (wohl auch dann mit verminderter Flugfähigkeit des Drachens). Kommt mir vor wie eine spannende Sache aber würde mir mehr Angst machen für Kamera und teure Teile.


    Na ja, ich merke schon, dass ich erstmal auch die Spaßseite machen muß um Erfahrungen zu sammeln. Deshalb steht jetzt bei mir auf der Liste der oder ein Drachen auf Nummer 1.


    Gruß aus Schriesheim bei Heidelberg
    Teddy

    Hallo Teddy,
    verstehe ich das richtig, dass dann insgesamt drei Leinen vom Drachen runter kommen? Die Hauptleine, die den Drachen hält und eine zweite dünnere Leine, die am Drachen umgelenkt wird und mit der das Rigg hochgezogen wird!? Wenn der Wind dann mal nachlässt, hast du zwei Leinen (drei Leinenenden), die du einholen musst, um dem Drachen gegenüber etwas "Gegendruck" aufzubauen, damit er nicht durchsackt. Das ergibt dann auf der Erde ein mächtiges Leinenwirrwar. Mir reicht es in einer solchen Situation immer schon, wen ich zwei Leinenenden "sortieren" muss.


    Hier http://www.kaping.info/schule,1,3,b,,de,kaping_links siehst du, wie das mit dem Seilbahnprinzip zu verstehen ist: Der Leinenanfang geht von der Drachenspule von unten durch eine Umlenkrolle, die am Zugpunkt des Drachens befestigt ist, und durch eine zweite Rolle, die später den unteren Umlenkpunkt bildet. Der Leinenanfang wird am Hosengurt (oder einem anderen Boden-Fixpunkt) befestigt. Die untere Umlenkrolle befestigt man ebenfalls an einem Fixpunkt. Das Ende der Drachenleine wird nach dem kompletten Abspulen mit dem Leinenanfang verbunden, so dass eine "Endlosschnur" entsteht. Leinenanfang und -ende befinden sich in der unteren dargestellten Leine, die über eine Laufkatze von der oberen getragen wird.

    Ich hoffe, dass es verständlich geworden ist.
    - Editiert von Werder am 29.08.2007, 17:21 -

    Liebe KAP'er, KAPler oder KAP-Spezialisten,


    derzeit habe ich folgenden Stand bzw. folgendes Verständnis der (Problem-)Bereiche, mit denen ich mich auseinandersetzen muß::


    Drachen: (ggf. verschiedene Größen bzw. Typen) zum Lernen und Spaß haben, zum Erfahrung sammeln, zum Praxis bekommen und besserem Einschätzen der praktischen Möglichkeiten und dann irgendwann - zum fotografieren.


    Kamera: (kompakt, DSLR mit LiveView). Kompaktkamera mit Videoausgang wohl am einfachsten, DSLR eher zu schwer und nur mit LiveView. Praxis wird’s zeigen. Auslösen bei DSLR ganz einfach über Fernauslöserbuchse, bei Kompaktkamera ggf. über Infrarot oder Servo-der-auf-die-Taste-drückt (ins Innere einer Kompaktkamera zu gehen erscheint mir zu schwierig/riskant).


    Videosender: vielleicht „Mini-Video-Funkset“ von techdiscounter.de für 79$ (hat jemand Erfahrung damit oder ist das nix?) oder ähnlichen Ansatz


    Videoempfänger/Monitor: DVD-Player mit AV-Input, PDA??? (geht wohl nicht), TFT-TV-Monitor 4”, 6.4”, 7”, ggf. mit Empfänger kombiniert in einem Gehäuse – siehe auch http://www.indexa.de/fr-funk-videoueberwachung.htm


    Steuerung von Kamerafunktionen:
    Für erste Experimente
    Intervallauslösung (Eingebaut in Kamera oder per Intervalltimer bei DSLR)


    Compaktkamera
    Zoom, Auslösen, Videoübertragung


    DSLR
    Auslösen, Videoübertragung


    Steuerung von Richtung (pan & tilt)
    Drehen der Kamera oder der Rig-Aufhängung
    Neigen von Horizontal oder schräg nach oben bis vertikal nach unten


    Rig (in wasimmer für Form und Kombination von Steuerung und Übertragung) - hab sehr interessantes Gespräch darüber mit Thoralf gehabt.


    Fernsteuerung (aus dem Modellbau): Graupner MX-12, 6-Kanal - ca 150€ (oder ähnliches, aber damit scheinen wohl einige von Euch sehr zufrieden zu sein).


    Frage an Euch alle: Habe ich damit so die Eckpunkte meines neuen Hobbies angerisssen bzw. verstanden? Oder habe ich wichtige Bereiche ausgelassen? Hab auch langsam das Gefühl, dass das schnell ein teures Hobby werden kann... :)


    Ich danke Euch allen für das rege Feedback hier im Forum und auch per Telefon. Werde Fortschritte (und Rückschläge) natürlich berichten.

    Hallo Ulli,


    vielen Dank für die Erklärung und Skizze. Ist schon lustig, wenn man sich die ganze Sache in der Theorie durchdenkt - dabei aber nicht an das praktische Handling denkt und die Tatsache, dass man dann mit 3 Leinen zu tun hat. Was ja durchaus mal funktionieren kann aber wohl nicht hilftreich ist, wenn man grad mal irgendwo Probleme hat und seinen Drachen schnell einholen muß oder sonstwie gestresst ist. Vielleicht will man ja zwischendurch auch noch fotografieren :)


    Die Idee mit der Endlosstruktur erlaubt also sowohl das gezielte rauf und runterziehen ohne die Höhe des Drachens verändern zu müssen und im Notfall kann man wohl dann beide Leinen auf einmal einholen (z.B. bei Flaute). Mal sehen, wann ich meine erste Wasserflasche per Seilbahn nach oben befördere und ganz sanft wieder zur Erde bringe...

    Hallo !


    An DLSR's könntest Du auch so etwas für die Videokontrolle verwendenSucherkamera (in Hinsicht dass Du vielleicht Kameras verwenden willst die Du schon hast)


    Gute, aber nicht ganz billige Monitore findest Du hier,click mich Ich habe den kleinsten, ein Freund von mir sieht da aber gar nix, also auch hier ausprobieren...


    Ob Du Kombigeräte benützt ist wahrscheinlich eine Geschmacksfrage, mir ist es lieber wenn ich Monitor und Videoempfänger getrennt habe, ist aber nicht so platzsparend. Bedenke halt immer das es einfach keine "perfekte" Kapausrüstung gibt, jeder muss für sich selbst herausfinden was er braucht/erwartet. Oft wandere ich viel herum mit dem Drachen in der Luft, ich kann mir nur ein Gerät um den Hals hängen, die Hände sind im Notfall frei, Pit trägt seine Steuerung am Gürtel, die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt, sie müssen aber auf den jeweiligen Einsatzzweck optimiert werden.
    Du machst zumindest nicht den Fehler wie ich ich da gleich wild reinzustürzen und 2 Wochen nachdem das erste Rig fertig war, wurde es auch schon wieder ausgemustert...


    Gerhard :)

    Hi Teddy,
    ich bin auch recht neu beim KAPen dabei, habe aber schon eine erste Rig fertig und erfolgreich geflogen.


    Was die Aufhaengung angeht hatte ich es erst mit einer simplen Stabpendelaufhaengung ausprobiert. Je nach Startmethode steht das sogar recht ruhig am Himmel.


    Mein Rig ist ein einfacher Alurahmen mit einem ca. 1m langen CfK Stab oben dran. Der Stab selbst hat oben noch mal zwei V-foermig nach hinten abstehende, vertikale Stabilisatorflaechen weil er nur mit einem einfachen Karabiner am Seil befestigt wird. (entgegen deiner Vermutung rutschen die Karabiner uebrigens nicht auf dem Seil wenn man es nur oft genug drum schlingt - 5-6 mal ist gut).
    Die Stabilisatoren sorgen dafuer, dass sich die Rig immer in den Wind dreht und die Kamera relativ dazu gedreht werden kann.


    Zum Anheben hatte ich drei Methoden ausprobiert:
    1.) Umlenkrolle oben an der Drachenleine mit separater Handspule fuer die "Hebeleine" am Boden. Seil geht von der Rolle wieder senkrecht runter zur Rig. Die Rig wird wie mit einem Kran angehoben.


    2.) Rig an Drachenleine befestigt und mit dem Drachen durch Abwickeln der Spule nach oben steigen lassen.


    3.) Drachenleine ganz ausgerollt, Rig an Drachenleine befestigt. Anschliessend Drachen mit Rig (100m vom Bodenanker entfernt) gestartet.


    Methode 1 hat bei wenig Wind den Nachteil, dass mit jedem Zug, der die Rig anhebt, der Drachen zum Pumpen gebracht wird. Durch die Umlenkrolle entsteht zudem ein Flaschenzugeffekt, so dass jeder Zug an der Hebeschnur auch den Drachen ein Stueckchen runter holt. Man muss es langsam genug machen, damit er oben bleibt. Hinzu kommt, dass man mit zwei Leinenenden in der Hand rumhampelt. Das kann in Stress ausarten...


    Methode 2 hat bei wenig Wind den Nachteil, dass beim Abwickeln der Drachenschnur, der Drachen an Zug verliert und die Rig nicht nach oben steigt sondern sich eher horizontal vom Piloten weg bewegt und erst steigt, wenn man aufhoert Leine zu geben. Man riskiert dabei derbe Aufsetzer der Rig.


    Methode 3 ist bei wenig Wind mit grossen Abstand die Beste, da der Drachen in jeder Phase des Aufstiegs genuegend Leinenspannung erzeugt. Nachteil: man braucht viel Platz.


    Bei staerkerem Wind verschwinden zunehmend die Nachteile der Methoden 1 und 2, wobei der Nachteil mit der zusaetzlichen Hebeschnur von Methode 1 bleibt.
    Methode 2 ist dann recht handlich. Rig dran und einfach Leine geben.
    Methode 3 ist sicher insgesamt die zuverlaessigste, zumal sie die Rig auch sehr ruhig anhebt.


    Als Drachen diente mir bisher mein 1,4m^2 Sode (siehe mein Avatarbild), der recht ruhig am Himmel steht und einmal auch schon sammt Rig in der Thermik schwebte - absolut senkrecht ueber dem Bodenanker. :D


    Bei mir steht als naechstes ein 2,6m^2 Rokkaku und eine Picavet-Aufhaengung an. Der Rokkaku ist schon zu 80% fertig... :D


    Als allgemeinen Tipp koennte ich dir geben: keep it simple!
    Lass erstmal den Schnickschnak mit Videouebertragung usw. weg.


    Gruss,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 31.08.2007, 12:57 -

    Moin,
    noch ein Hinweis zu Methode 3 von DK:
    an welcher Stelle wird das Rigg an der Leine befestigt (Abstand um Drachen?) - m.E. sollten es mind. 20 m sein. Wenn also die Leine abgespult und das Rigg eingehängt ist, braucht man zwei Helfer zum Starten: einer hält den Drachen (wenn es keiner mit zwei Längsstäben ist) und der zweite hält das Rigg. Man selber zieht beides in die Luft.


    Ich selber bevorzuge Methode 2. Wenig Wind ist immer problembehaftet. Aber auch wenn das Rigg beim Ablassen der Leine zunächst waagerecht den Startplatz verlässt, kann man die Höhe über Grund doch recht gut kontrollieren - evtl. durch kurzes Rückwärtsgehen. Sobald man innehält, sollte der Wind den Drachen und damit das Rigg anheben.


    Als weitere Methode vertraue ich immer noch der Seilbahn, siehe http://www.kaping.info/schule,1,3,b,,de,kaping_links jetzt auch mit Text.

    Hi Ulli,
    ich hatte bei Methode 3 die Drachenschnur am Bodenanker befestigt und den Drachen bei ausgerollter Schnur ein paar Meter (ca. 10m) in die Luft steigen lassen indem ich die Schnur am Drachen festgehalten habe und dann in Richtung Bodenanker gegangen bin. Der Drachen war also schon in der Luft als ich die Rig eingehängt habe.
    So geht das dann auch ganz ohne Helfer.


    Was schwache Winde angeht, ist das sicher nur eine Frage der Drachengrösse. Dazu sind ja die schönen MaxiDoperos, Leichtwind-Rokkakus usw. da... :)


    Gruß,
    Dietmar

    Moin Dietmar,
    diese Startmethode macht Sinn. Es sollte halt schon der Drachen in der Luft sein, bevor die/das Rig/g an die Leine kommt.


    :-/ Mhmm,

    Zitat

    die/das Rig/g

    was stimmt denn nun?! - Ist aber auch egal, hauptsache es kommen gute Ergebnisse raus!

    Hallo allemiteinander,


    ich kann es ja nicht fassen. Jetzt habe ich endlich einen Drachen und stelle nun fest, dass ich in der flautigsten Gegend der Welt zu leben scheine. Na ja, Hopfen und Malz ist noch nicht verloren, aber... am letzten Dienstag habe ich meinen neuen Drachen bekommen, am Mittwoch habe ich ihn zwei mal "hoch bekommen" und seit dem ging gar nichts mehr, fast eine Woche lang.


    Übrigens, ich habe für meine ersten Tests und natürlich auch einfach nur zum Spaß und Erfahrung sammeln nach viel Diskussion mit Frank Ludwig einen Jumbo Power Sled. Die Überlegungen, die dazu geführt haben waren noch nicht so die Fotografiergedanken, sondern eher folgende:


    1. Er ist sehr kompakt (und fast ohne Gestänge) verpackpar und leicht im Flugzeug zu transportieren (und darf somit Weihnachten mit nach Gomera - egal ob fotografiert wird oder nicht).
    2. Ich kann damit lernen und ein Gefühl dafür entwickeln, wie ein Drachen "mit richtig Zug" funktioniert.
    3. Es ist ein Drachen, der ohne Gestänge und harte Teile kein großes Verletzungsrisiko darstellt was Zuschauer angeht und vermutlich leichter zu bergen ist, wenn man ihn mal wirklich irgendwo hinsetzt wo er garnicht hingehört.
    4. Ich kann damit herausfinden, inwieweit in den hiesigen Gefilden überhaupt genug Wind ist um vernünftig fliegen zu gehen (mit Drachen).
    5. Ich kann sehen, was damit gemeint war, als Thoralf von starken Vibrationen gesprochen hat, die beim Jumbo Power Sled auftreten und schauen, ob sich mit denen umgehen läßt (z.B. mit recht kurzen Belichtungszeiten zwischen 1/1000 und 1/8000 sec. oder mit irgendwelchen Dämpfungsmechanismen).


    Ich bin im Moment noch sehr gespalten über die Auswahl von Kamera. Irgendwann möchte ich schon mal "eine richtige Kamera" (sprich Canon DSLR - D1 Mark III) ausprobieren. Mit einem guten Weitwinkelobjektiv bringt die aber selber schon gut 2 kg auf die Waage, ohne Rig usw. Aber wie gesagt, das liegt in weiter Ferne, aber dafür kann dann vielleicht mal der Jumbo Power Sled herhalten.


    Jetzt muß ich erstmal überlegen, mit was für einem Drachen ich hier mit einer Kompaktkamera (ca. 300g) anfangen kann. Offenbar ist der schwache oder manchmal auch fehlende Binnenlandwind im Großraum Heidelberg ein ganz wichtiger Faktor. Ich muß auch gestehen, dass meine Vorerfahrungen eher nicht hilfreich sind hier in Deutschland (und mit den hiesigen Beschränkungen). Ich habe z.B. vor vielen Jahren, als ich lange Jahre in Michigan (USA) nicht weit vom Lake Michigan gelebt habe einen nicht allzu großen aber sehr gut fliegenden Delta Drachen gehabt, den man dann einfach hochstellen konnte. Das heißt, wenn der Wind nicht allzu gut oder konstant war, hat man dann einfach mal noch ein oder zwei oder drei Extraspulen von 500' (Fuß = ca. 170m) Leine drangehänt, bis man in den höheren Schichten stabilen Wind hatte. Und das hat ganz schön gezogen da oben. Da hat sich dort (abseits von nirgendwo) auch keiner drum geschert. Hier wäre das wohl eher zu riskant, wenn man nicht gleich Ärger mit den Behörden haben will.


    Also stellt sich mir jetzt doch die nächste Frage, was für ein Drachen (vom Ansatz her) wäre als nächstes sinnvoll, um mit einer Kompaktkamera und entsprechendem/r Rig zu fliegen. Innerlich habe ich immer noch den Gedanken, zu einem Mesh Delta zu gehen, kann aber garnicht abschätzen, ob der sich dafür eignen würde. Mein Verdacht ist auch, dass ich darauf achten muß einen Drachen zu haben, der sich auch schon bei verhältnismäßig wenig Wind benutzen läßt.


    Ein Einwand, den ich gegen Delta Drachen gehört habe, ist der, dass sich so ein Drachen nach einer "kräftigen" Steigphase letztendlich relativ flach stellt, weit oben gemütlich flach fliegt, aber dann keine große Tragkraft mehr hat (und unter Gewicht absinkt). Leuchtet mir "theoretisch" auch ein. Da Ihr aber alle möglichen verschiedenartigen Drachenkonstruktionen nutzt und damit auch faszinierende Bilder macht (von denen allerdings auch viele an der Küste mit ganz anderen Windverhältnissen gemacht werden), würde es mich interessieren was Eure praktischen Erfahrungen mit welcher Art von Drachen sind.


    Hab übrigens vorhin das erste Mal genug Wind gehabt um meinen Testdrachen richtig hoch zu bekommen aber nicht geschafft, eine Flasche Wasser mit 1 Liter in irgendeine vernünftige Höhe zu bringen (ca. 5 m unterhalb des Drachens eingebunden). Kam damit dann nicht mehr auf Höhe und hatte das Gefühl, dass es hätte klappen können mit Seilbahnprinzip. Das war mir dann aber zu kompliziert und ich war noch nicht gut vorbereitet dafür.

    Hi,
    tja-ja, die Quadratur des Kreises.... ;)


    Konkret gibts aber natuerlich auch was fuer wenig Wind. Es gibt auch Drachen die bei 0 Wind einfach auf vorhandener Thermik liegen bleiben (z.B. Genki, Thermikschnueffler, etc.). Aber das ist sicher ein wenig zu speziell und fuer Kameras nicht so empfehlenswert.


    Allgemein ist ein Maxi DoPeRo (grosser Doppel-Pearson-Roller) fuer ganz wenig Wind geeignet. Mit leichter Rig/Kamera geht auch schon ein Leichtwind-Rokkaku ab 2,5 m^2 Segelflaeche evtl. schon bei weniger als 1 Bft.
    Der Rokkaku hat den Vorteil, dass du ihn dann noch bis 4 Bft fliegen kannst.
    Wenn du keinen selbst bauen willst, wirf doch mal einen Blick in den KAPShop. Da gibt es spezielle Leichtwind-Drachen fuer unterschiedlich schwere Rigs.


    Du wirst aber letztlich auch feststellen, dass du fuers KAPen mehrere Drachen brauchst.


    Deltas sind so eine Sache. Allgemein haben sind sie nicht umbedingt die zugkraeftigesten Drachen. Und speziell so ein Meshdelta ist mehr was fuers Auge und weniger was zum Lasten heben.


    Was den hoehenabhaengigen Wind angeht, kann man allgemein sagen, dass man meist ab 70-80m Hoehe fast volle Windstaerke hat. Man kann auch ganz grob sagen, dass der Wind dort oben aufgrund des Grenzschichteffektes ca. das doppelte von dem am Boden (in 2m Hoehe) messabre betraegt. In noch groesseren hoehen kannst du natuerlich noch staerkere Winde und vor allem auch aus unterschiedlichen Richtungen haben (Windlayer).


    Ach, und was die Flaute angeht - es scheint ein Naturgesetz zu geben, nach dem die Windstaerke regional fuer eine Weile stark nachlaesst, sobald sich jemand einen neuen Drachen gekauft/gebaut hat. ;) :-O


    Gruss,
    Dietmar

    Hallo !


    Zitat

    etzt habe ich endlich einen Drachen und stelle nun fest, dass ich in der flautigsten Gegend der Welt zu leben scheine


    Das allerdings ist nichts Neues :-O Und meistens hat man das ganze Jahr das Gefühl es weht der Wind bis zu dem Tag an dem man einen Drachen auspackt.. ;)


    Den Jumbo Sled habe ich mir allerdings extra für viel Wind gekauft. Den hält er auch aus, allerdings das von Thoralf beschriebene wippen ist wirklich nicht so gut, zumindest nicht für "langsame" Kameras (Bewegungsunschärfe).


    In Amerika fliegen einige Leute auch mit Deltas, im Binnenland gibt es sicher bessere Drachen als einen der gerne in der Thermik zuhause ist und oft dazu tendiert über Dir zu kreisen...(kann man wiederum mit einem Schwanz umgehen)


    Ich glaube 5 m zum Drachen sind zu knapp, nimm mal 30 oder mehr bis zur "Wasserflaschenkamera", die Flughöhe ist sicherlich ein Problem, jedoch wirst Du kaum jemanden finden der sich immer an die gesetzliche Höhe hält. Stabile Winde sind im Binnenland meist ab ca. 40 Meter zu finden, aber eine verlässliche Regel ist das nicht, ein Test vor jedem Einsatz ist Pflicht !!


    MaxiDopero ist gut, jedoch meiner Meinung auch nicht unbedingt ein Anfängerdrachen, manche Schrecksekunde hat er mir schon beschert, obwohl er ist immer brav weitergeflogen ist nachdem er mal eine unerwartete Testrunde eingelegt hat. Vorteil am Dopero ist dass er nicht wie ein Stein vom Himmel fällt wenn der Wind ausgeht, allerding mit dünnem Gestänge muss man sehr aufpassen dass der Wind Oben nicht zu stark ist.


    Grüße Gerhard :)