Salut,
Eigentlich hatte ich den Artikel schon vor zwei Wochen angesagt in Bezug auf folgenden
Thread
Für das Artikelboard muss man sich aber extra registrieren und leider ist im Moment kein Admin da für die Freischaltung. Also, stelle ich den Artikel erst einmal so als Thread ein.
Nadel-Greifer-Einstellung an Nähmaschinen
Dieser Artikel befasst sich mit der Einstellung der Nadel-Greifer-Beziehung an Nähmaschinen.
Das Nähen mit einer Nähmaschine mit bekannten Sticharten wie z.B. Geradstich, Zick-Zack- oder Dreifach-Zick-Zack-Stich beruht im wesentlichen auf dem immer gleichen Prinzip von zwei Fäden, die nach jedem Einstechen der Nadel neu verschlungen werden.
Dies ist nur möglich, wenn einer der Fäden um die andere Fadenspule herumgeführt wird. Daher ist man auf die Verwendung einer kleinen Unterfadenspule angewiesen, um die mit Hilfe des auf der Unterfadenspulenhalterung angebrachten Greifers, der Oberfaden herumgeführt wird.
Eine sehr gute animierte schematische Darstellung dazu gibt es hier unter "Lock-stitch".
Der an der Nadel vorbeigeführte Greifer fasst hinter den Oberfaden und führt ihn in
seiner Drehbewegung um die Unterfadenspule herum.Damit dieser Vorgang einwandfrei ausgeführt werden kann, ist eine genaue Justierung des Greifers zur Nadel nötig.
Anzeichen einer ungenauen Nadel-Greifer-Einstellung sind u.a.:
- Ausgelassene Stiche
- Hör- und fühlbares Anschlagen der Nadel auf das Greifergehäuse
Bevor eine Justierung des Greifers vorgenommen wird, sollten andere Fehlerquellen, wie verbogene Nadel, Nadelstangenhöhe oder falsche Ober- oder Unterfadenspannung durch Auswechseln, bzw. Einstellen ausgeschlossen werden.
Zur Einstellung: (Aussehen und Einbaulage des Greifers können von der hier gezeigten Pfaff Industrienähmaschine abweichen, das Prinzip ist aber immer dasselbe.)
1. Greifergehäuseschrauben lösen.
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
2. Mit dem Handrad in Funktionsrichtung Nadel auf den Tiefpunkt bringen. Der Greifer muss sich jetzt noch vor der Nadel befinden.
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
3. Das Handrad leicht weiterdrehen um die Nadel um etwa 1,5 bis 1,8mm nach oben zu bewegen. Dieser Wert kann durch anbringen einer Markierung (z.B.Tesa-Streifen) an der Nadelstange mit entsprechendem Abstand an deren Führungsbuchse gemessen werden.
Dies ist der genaue Punkt, an dem die Greiferspitze auf Höhe der Mitte der Nadelverjüngung (siehe Bild) stehen sollte. Ist dies nicht der Fall, wird das Greifergehäuse vorsichtig auf seiner Achse verdreht (ohne die Nadelhöhe zu verändern), bis es zur Übereinstimmung kommt. Steht der Greifer nicht bei entsprechender Nadelhöhe auf Mitte der Nadelverjüngung, muss eventuell die Nadelstangenhöhe korrigiert werden.
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
4. Jetzt muss die Greiferspitze noch so ausgerichtet werden, dass das Spiel zwischen Nadel und Greiferspitze in etwa 0,05 - 0,1mm beträgt.
Es darf nie zu einem Kontakt zwischen der Greiferspitze und Nadel kommen.
Dann die Greifergehäuseschrauben fest anziehen.
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
An einigen Greifergehäusen gibt es ein Nadelabstreifblech. Dieses Blech biegt die Nadel beim Eintauchen leicht ab und sorgt so für den nötigen Abstand zwischen Greiferspitze und Nadel. Gegebenenfalls muss dieses Blech auch nachjustiert werden.
Hier sieht man noch einmal, wie der Faden von der Nadel abgegriffen wird. Wichtig ist, das sich die Nadel beim Abgreifpunkt schon auf dem Weg nach oben befindet (1,5 - 1,8mm), um den Faden zu entlasten.
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
Die genauen Einstelltoleranzen können gegebenenfalls von den hier genannten abweichen. Daher sollte vorher unbedingt das Handbuch jeweiliger Maschinen gelesen werden.
So,... ich hoffe das diese Ausführung auch für den Hausgebrauch einigermassen Verständlich ist.
Wenn noch Fragen bestehen, stehe ich gerne zu Verfügung.
- Editiert von Silver am 29.07.2011, 14:20 -