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Ich beschäftige mich schon eine Weile mit diesem Thema.
Die erste These meiner Theorie bezieht sich auf das Segel, die Drehachse und den Schwerpunkt.
Im optimalen Fall sollte der Schwerpunkt auf der Drehachse liegen. Aber wie kann man das bestimmen und woher den Bezug nehmen?
Erstmal das Segel:
Ein Windrad mit zwei Flächen dreht sich nur kontinuierlich und ohne Unwucht, wenn beide Antriebsflächen gleich groß sind. Übertragen heißt das für den Drachen, das oberhalb und unterhalb der Drehachse die gleiche effektive Fläche vorhanden ist. Wie man das herausfindet, will ich gar nicht behandeln.
Jetzt der Schwerpunkt:
Im optimalen Fall sollte der Schwerpunkt auf der Drehachse liegen. Das bedeutet auch, das ober- und unterhalb des Schwerpunktes das gleiche Gewicht vorhanden ist.
Ist beides gegeben, könnte der Drachen praktisch auf der Stelle ein und ausgewickelt werden.
Zumindest in der Theorie.
Am Anfang stand eine Bemerkung von Ian Newham in seiner Waageanleitung:
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Zitat;..to the feel of moving a record on a turntable with your finger.
Stellt euch eine Schallplatte auf einem Plattenteller vor:
Wenn man den Finger nahe am Rand aufsetzt, kann man die Scheibe leicht drehen, man muss aber einen langen Weg machen für eine relativ kleine Winkeländerung. Der Plattenteller ist gut zu kontrollieren und lässt sich sofort stoppen
Setzt man den Finger nahe der Mitte auf den Plattenteller, braucht man etwas Kraft um die den Plattenteller in Rotation zu bringen. Dafür kann man mit wenig Weg eine große Winkeländerung erreichen. Allerdings lässt sich der Plattenteller nur schwer wieder stoppen und dreht noch ein Stück weiter.
Übertragen auf die Gewichtsverteilung am Drachen heißt das doch, je weiter außen ( Unten) das Gewicht sitzt, umso träger wird die Rotation.
Und im Umkehrschluß:
Je näher das Gewicht zur Drehachse des Drachen rutscht, umso agiler wird die Rotation.
Ich habe dazu ein paar Versuche gestartet:
Eine einfache Achse: Schaschlikspieß
Ein simulierter Kiel: Strohhalm
Ein paar Gewichte: Stecknadeln
Ein simuliertes Segel: ein Stück Papier
Die Achse in der Mitte des Kiels durchstechen und drehbar auflegen ( Klötze, Bücher, was auch immer)
Dann die Gewichte und das Segel in verschiedenen Positionen anbringen und in Rotation versetzen.
Soweit haben die Versuche meine Annahme bestätigt.
Kann man das jetzt aber direkt auf einen Drachen beziehen?
Ich denke ja, allerdings mit ein paar Einschränkungen. Immerhin wollen wir ja keinen Propeller bauen sondern einen Drachen.
- Editiert von Achim X am 04.07.2007, 18:23 -