Geschlossene Kappnähte machen beim NSR insofern Sinn, dass sie auch gleichzeitig in den Saum übergehen.
Das sie dasSegel anders ausformen als Segelmachernähte halte ich für ein Gerücht
Der NSR hat ein völlig planes Segel ohne jegliche Profilierung. Wenn sich da was unterschiedlich ausformt, liegt es am Tuch oder am falschen Tuchverlauf (Kett- und Schuss) oder an unsauberer Arbeit, an Einsätzen im Sturm, oder, oder....aber sicher nicht an Segelmachernähten.
Original hat er geschlossene Kappnähte, die in die Schleppkante als geschlossener Saum übergehen. Das ist einfach praktisch, weil man nicht in jeder Ecke eine Zusatzverstärkung benötigt, wie bei der Segelmachernaht. Die Verbindungsnähte zwischen den Dreiecken und den Streifen sind als offene Kappnaht ausgeführt, was das Segel weniger aussteift, als geschlossene Kappnähte, aber etwas mehr, als Segelmachernähte.
Als ich den Northshore im Wettkampf geflogen habe, habe ich die Streifen mit Segelmachernaht mit den Dreiecken verbunden. Das hat einwandfrei funktioniert. Wenn es einem die Zeit wert ist, nimmt man Kappnähte - einfach weil es original ist. Die aussteifende Wirkung von geschlossenen Kappnähten kann man schwer wegdiskutieren, aber der Unterschied zwischen offener Kappnaht und Segelmachernaht ist sehr gering, fast schon esoterisch.
Gruß
Heiko