Leinenschmuck und deren Wirbelkarabiner

    Hallo,


    seit ein paar Tagen habe ich eine Turbine und musste gestern beim zweiten Einsatz
    feststellen, dass die drei Schnüre sich schon stark ineinander verdreht haben, was
    schließlich zum Eindrehen der Turbine geführt hat.


    Grund dafür war wohl der Wirbelkarabiner. Wenn ich das Teil etwas auseinanderziehe,
    dann ist der Wirbel irgendwie verkantet. Auf gut Deutsch: Die Kugel oder was auch
    immer da drin ist, ist völlig ausgelutscht.


    Nachdem ich einen fast neuen und größeren Wirbelkarabiner an der Turbine befestigt
    habe waren die Schnüre immer noch 'fast' verdrallt, aber wenigstens hat sich die Turbine
    nicht mehr gewickelt.


    Nun zu meinen Fragen:
    a. Kann es sein, dass sich die Turbine für den Wirbel zu schnell dreht?
    b. Kann ich die Turbine 'langsamer' machen, indem ich die Lufteinlässe, die zur Drehung führen, verkleinere?
    c. Könnt ihr mir gescheite Wirbelkarabiner für Leinenschmuck empfehlen, die auch bei ein wenig mehr Wind nicht schlapp machen?


    Ich habe hier auch noch zwei von dem neuen Gemüse-Leinenschmuck, da verdrehen sich die Schnüre auch. Ach ja, bei der Turbine handelt es sich um das Modell "Turbine Rainbow" in 110cm Länge von HQ.


    Über ein paar Tipps in Sachen 'Umgang mit Leinenschmuck' bin ich dankbar.


    Grüße
    Alex

    Hallo,
    leider habe ich auch immer wieder schlechte Erfahrungen mit schlechten, bzw. billigen Wirbeln gemacht, auch wenn auf der Verpackung schon kugelgelagert draufsteht usw.


    Ich habe vor einigen Jahren in den sauren Apfel gebissen und in vernünftige Wirbel investiert. Diese Kosten aber auch etwa 10 € pro Wirbel, oder mehr. Die Wirbel nennen sich "Wirbel kugelgelagert" oder "Kugellagerwirbel", und werden zum Beispiel bei Kewo oder Metropolis angeboten (habe ich gerade mal reingeschaut, die haben die auf jeden Fall). Natürlich bekommt man diese auch woanders. Die Wirbel besitze ich nun schon mehrere Jahre und habe da noch nie Probleme mit gehabt.
    Eine günstigere Variante, habe ich vor einigen Monaten bei ebay gefunden. Da gabe es Messingwirbel (sind aber leider recht schwer). Fünf Stück für etwa 3 Euro plus Porto. Die sind zwar nicht so gut wie die oben beschriebenen, aber bei weiten auch nicht teuer und erfüllen Ihren Zweck.


    Gruß Stephan

    Gruß
    Stephan


    Drachentreff JZ Lingen

    Danke für die Antworten.


    Stevi:
    Das war auch mein erster Gedanke. Aber der Wirbel sieht so aus, als wäre die Kugel
    an der Stelle, wo die Reibung entsteht, abgetrennt. Irgendwas ist da drin kaputt.
    (Weiß nicht so richtig wie ich das erklären kann :( )


    Die Kugellagerwirbel sind für kleinen Leinenschmuck ja schon fast überdimensioniert.
    Vielleicht leiste ich mir bei der nächsten Bestellung einen davon und teste das an.


    Gibt es schon Bastelversuche mit geschlossenen Kugellagern aus dem Modellbau?
    Könnte man damit auch was machen oder würden die dem Druck/Zug nicht standhalten?



    Grüße
    Alex

    Moin,


    ich benutze auch diese "kugelgelagerten" Wirbel.

    Die "Dicken Dinger" kosten 3 Stück 1,80€.


    Früher hab ich auch gedacht ölen hilft, tat´s aber nicht. Die Teile werden superheiß, verkannten und sind futsch.
    Um die Lebenserwartung deutlich zu verlängern versuch folgendes:


    Besorg dir ein Hochleistungs-Schmierfett (gibts in Tuben). Stell die Tube einen Moment in heißes Wasser (richtig heiß!).
    Das Fett wird davon dünnflüssiger. Dann versuch das Fett in die Ritzen des Wirbel zu bekommen (Ohne dir die Finger zu berbrennen). Sobald das Fett abkühlt wird es wieder schmierig steif.


    Resultat: Der Wirbel wird nicht mehr heiß, verkanntet nicht und lebt somit länger.
    Wichtig ist halt nur noch, wie herum du den Wirbel am Windspiel befestigst. Wenn er mit der Öffnung zum Windspiel hängt, läuft dir das Fett mit der Zeit wieder raus. :H:
    Viel Erfolg!


    Gruß
    Noma

    Zitat

    Original von Noma
    Besorg dir ein Hochleistungs-Schmierfett (gibts in Tuben). Stell die Tube einen Moment in heißes Wasser (richtig heiß!).
    Das Fett wird davon dünnflüssiger. Dann versuch das Fett in die Ritzen des Wirbel zu bekommen (Ohne dir die Finger zu berbrennen). Sobald das Fett abkühlt wird es wieder schmierig steif.


    Alternative Methode das Fett in die Wirbel zu bekommen:
    1. Fett heiß machen.
    2. Wirbel (oder andere zu fettenden Teile) hineinhängen.
    Die Luft innerhalb des Wirbels dehnt sich aus und perlt an die Oberfläche des Fettbades.
    3. Zusammen abkühlen lassen
    Luft zieht sich wieder zusammen und zieht das Fett mit in die Hohlräume.
    4. Überflüssiges Fett abwichen!
    Die Prozedur hat sich seit Jahrzehnten für Motorradketten bewährt ;)

    Aber voll mit Fett gefüllte langer verlieren ihren leicht lauf. Bei Rolerskatz Lager gut zu spüren


    Mit orangenschalenöl verdünner das alte Fett zuerst entfernen! Tut den lagern gut! Die Lebensdauer erhöt sich erheblich.


    Ein Leichlauf Fet hat immer 2 markante eigen schafften es eignet sich für sehr tiefe Temperaturen und für sehr hohe auch

    NEU http://leosdrachen.bplaced.net/index.html
    Bin Legastheniker bezeichne mich als Recht- schreibblinder. Wie Einstein und viele andere Persönlichkeiten es auch waren und sind. Seit ich ein Matte geflogen bin, hat mich der Virus gepackt. Ich hatte ein unverschuldeten Auto Unfall mit Schleudertrauma folgen und merke das das Drachenfliegen gut tut bei den Rücken- Nacken und andern schmerzen. Gruss Leo

    Na... das Thema scheint ja interessanter zu sein als ich dachte.


    War mir fast klar, dass das Thema mit den Kugellagern nicht mehr neu ist. :-O
    Ich bin gespannt, was noch alles an Ideen kommt...


    Ich werde es erst mal mit den kugelgelagerten Wirbelkarabinern versuchen
    und damit meine Erfahrungen machen. Zur Zeit ist es ja noch kleiner
    Leinenschmuck.


    Noma:
    Ist das auf dem Bild die größte Variante, die es gibt? Die sind in verschiedenen
    Größen erhältlich.



    Grüße
    Alex

    Hi,
    der Eigenbauwirbel sieht schon sehr gut aus. Mir gefällt das einfache Bauprinzip.
    Aber wenn ihr wollt, dass das Kugellager auch ne Weile hält, achtet darauf, dass ihr ein Vierpunktkugellager oder Schrägkugellager, wie sie in Skaterollen verwendet werden, einbaut.


    Nomale Radiallager können nicht so gut mit axialen Zugkräften und verschleissen sehr schnell bei axialer Belastung.


    Vierpunktlager sehen so aus:

    Vierpunktlager werden gelegentlich in hochwertigen Skaterollen eingebaut. Der Lagerspalt an Vorder- und Rückseite ist in der Regel gleich gross. Leider sind sie nur schwer von reinen Radiallagern zu unterschieden.



    Schrägkugellager dagegen sehen so aus:


    Bei Schrägkugellagern (In Skaterollen werden zwei davon gegeneinander verbaut) ist darauf zu achten, dass sie richtig herum eingebaut werden. Ansonsten laufen sie nicht richtig und verschleissen extrem schnell.
    Man kann sie ganz gut daran erkennen, dass der Lagerspalt vore und hinten unterschiedlichen Durchmesser hat.
    Es sollte dann so eingebaut werden, dass der Lagerspalt mit dem kleinen Durchmesser vorne aus dem Rohr herausschaut und der andere, innnere Teil an der inneren Lagerschale zieht.


    Gruss,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 21.04.2007, 17:10 -

    @ Dietmar,


    hier wird man ja zum Lagerexperten. Gibt´s denn Erfahrungswerte, wie weit man einen dieser Eigenbauten belasten kann? Wie groß bzw. Zugstark darf eine Turbine oder ein Rotor sein?


    Ich hab für meine Turbine mit 3m Durchmesser bzw. für meinen Rotor mit 5m damals bei Wolkenstürmer die größten Kugellager bestellt. Prinzipiell sind die mit Sicherheit nicht größer als die Lager aus den Skates.


    Gruß Noma

    Noma,
    im Allgemeinen halten die Kugellager aus Skaterollen ziemlich viel aus - vorausgesetzt es sind keine Billiglager.


    Der oben vorgestellte Eigenbauwirbel hat meines Erachtens zwei Schwachstellen:
    1. Das Alu-Rohr hat nur 1mm Wandstärke, was die Belastbarkeit bereits einschränkt. Das liesse sich aber durch die Verwendung eines anderen Materials (z.B. Messing oder Stahl) oder durch eine grössere Wandstärke ändern.


    2. Teil 4 ist nur eingeklebt. Es gibt zwar sehr gute Industriekleber aber die sind meist dann auch sehr teuer. Handelsübliche Kleber wie z.B. Epoxyd-Harze (UHU Plus, etc.) können im Backofen getempert werden und erreichen dann auch eine hohe Festigkeit. Dennoch bleibt die Klebestelle eine nicht unerhebliche Schwachstelle.


    Insgesamt würde ich daher sagen, dass die Konstruktion grob geschätzt keine 100 kg aushält. Sie ist wohl mehr auf Langlebigkeit ausgelegt. Um die Belastungsgrenze genau herauszufinden, müsste man es einfach mal ausprobieren. Generell sollte man aber bei all diesen Teilen immer einen Sicherheitsfaktor mit einkalkulieren. Wenn der Wirbel im Test bei 150 kg bricht, würde ich allerhöchstens nur 75 Kg dran hängen (Sicherheitsfaktor = 2).
    Um also 100 kg sicher halten zu können sollte der Wirbel erst bei 200 kg brechen.


    Aber die Konstruktion kann man auch verbessern:
    z.B. statt Teil 4 zu kleben kann man das Alu-Rohr ein Stück länger lassen und auch Teil 4 durch Umbördeln des Rohres befestigen - so, wie das Lager auf der anderen Seite.


    Oder:


    Statt dem Alu-Rohr ein Stahlrohr nehmen.
    Statt Teil 4, das Rohr hinter dem Kugellager einfach platt drücken und ein Loch rein bohren. Dadurch wird die Zugkraft direkt in das Rohr eingeleitet um muss nicht von einem Kleber gehalten werden.
    Statt Teil 1 würde ich eine Schrauböse nehmen und die mit einer normalen Mutter hinter der inneren Lagerschale verschrauben.
    Das dürfte erheblich grösse Zugkräfte aushalten - gewinnt dann allerdings sicher keinen Schönheitswettbewerb mehr. ;)


    Gruss,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 21.04.2007, 17:07 -