Statement zum Kiteunfall in Essen

    Zitat

    Das ist ja komisch! Im anderen Thread wurde der Flieger von EINIGEN (natürlich nicht alle)
    Euch als nicht fähig, irrsinnig und als (frei übersetzt) hirnloser flieger bezeichnet.


    Das ist immer so. ;)
    Wie viele reißen hier den Hals auf und wenn man sie am Strand trifft kommt da kein Mucks

    Zitat

    Original von buggy-x
    Wie viele reißen hier den Hals auf und wenn man sie am Strand trifft kommt da kein Mucks


    Das sie hier den "Hals" aufreißen ist ja nicht das schlimme... ich bin auch jemand, der sich hier im Forum grundverschieden zum realen Treffen verhalte...


    Aber was sie hier teilweise von sich geben... wenn sie sich bei einen Gespräch an der Theke genauso verhalten würden, könnt ich mir gut vorstellen, dass ich ihnen nach dem dritten Bier an die Gurgel springe ;) (bitte nicht auf die Goldwaage legen)


    Monochiwa: Ich wünsch dir gute Besserung und schnelle und gänzliche Genesung!
    Und nehme die Medien nicht so eng... jeder der ein wenig Grips im Kopf hat weiß, dass die Berichterstattung oft völlig oberflächig ist. Dann gibt es noch die schwarzen Schafe die wirklich nur die Medienwirksamkeit ihre Berichte im Hinterkopf haben. Gerade die von mir verlinkte Seite ist so ein schlechtes Beispiel... aber ich hatte um die Zeit nicht besseres gefunden. Vielleicht hätte ich das auch sofort erwähnen sollen...


    Gruß, Maik

    Auch ich wünsche Dir gute Besserung, hast großes Glück gehabt.

    Grüße aus dem Sauerland
    Dieter

    Ich denke auch, das man oft sehr leichtsinnig ist. Man unterschäzt oft die Gefahr. Zum Glück ist nicht mehr passiert. Dir gute Besserung.


    PS: Das die Presse das als gefundenes Fressen nutzt ist doch auch klar ...

    Auch von mir Gute besserung.......

    Mein Motto:
    No Risk, No Fun.
    Nutze jeden Windzug, als wäre es dein letzter!

    Auch von mir gute Besserung und alles Gute!
    Halt die Ohren steif und kurier dich richtig aus.




    [quote]Das klingt wie: ich mag dich aber trotzdem bist Du ein Ar...loch.
    Die Welt ist leider voll von hinterhältiger,egoistischer und aroganter ....siehe Zeile zuvor!

    Gebe hier nur meine Meinung wieder . Alles andere ist hinzugefügt oder ein Missverständnis !


    Chronologie
    Aldi-Delta,Simphony 2.7(verschenkt),Firebee force7.0 (verkauft),Board Libre Sirius,Beamer TSR 5.0(verschenkt),Ozone Samurai II 2.0,Apex 10.0,Rokaku(s.Avatar ca.160*140)PL Core 4.0, Libre Vampir2 6,5m² Eskimo11,5 Peter Lynn Twister5,6

    Wünsche dir eine gute Besserung. Ich find es ebenfalls super wie du (und auch das du) das ganze hier aufklärst.

    Windige Grüße
    der Tim
    G2240

    Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist, was mal aus dem Unfall lernen kann?


    Es waren eigentlich "zahme" Bedingungen, der Pilot war erfahren, geschützt und trotzdem kam es zu einem vergleichsweise schweren Unfall.


    Muss ein Powerkiter mit diesem Risiko nun einfach leben oder ist eine 10er Yakuza ein Kite, den man im Binnenland bei den leisesten Anzeichen von wechselhaften Bedingungen nicht an die Leine nehmen sollte?

    Lernen insofern das ein gewisses Risiko immer mitfliegt, auch wenn die Vorbereitungen vorbildlich waren.


    Der Binnenlandwind ist halt durch die Böen unberechenbar.

    Windige Grüße
    der Tim
    G2240

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht ist es gewagt, aber ich behaupte, der Unfall hätte verhindert werden können.


    Ich habe mich lange mit Andreas unterhalten, seine Beschreibung hier im Forum reicht aber auch aus, um den Grund des Absturzes zu verstehen:
    Ein kräftiger Windstoss hat dazu geführt, dass der Kite das gatan hat, wofür er gebaut wird - er hat Zug aufgebaut. Nur nicht um einen Buggy zu beschleunigen, sondern nach oben, was aber im Grunde das gleiche ist, denn auch der Zenit ist ein Teil das Windfensterrandes.
    Nun wird aber ein Kite, der Zug aufbaut, gleichzeitig beschleunigt, und hier steckt der Unterschied von Hochleistern zu anders konstruierten Kites: er überschiesst (also über den Windfensterrand hinaus), und wird plötzlich nicht mehr von vorne angeströmt, sondern von oben - er bekommt also sozusagen einen Schlag auf den Deckel, und klappt unweigerlich ein.
    Ein Allrounder, viele Depowerkites, auch die meisten Intermediates werden weniger abrupt beschleunigt, denn sie haben ein dickeres Profil und einen weniger flachen Anstellwinkel in der Waage.
    Wie Andreas sagt: "meine 14er Frenzy hätte das nicht gemacht".


    Nun ist es beim Hochleisterfliegen notwendig, den Drachen mit Hilfe der Bremse an diesem Überschiessen zu hindern, also abzubremsen, und im Windfenster zu halten.
    Das ist erforderlich beim Buggyfahren, sonst hat man vor lauter Klappern (die hier gefährlich werden, wenn der Drachen in voller Fahrt wieder aufklappt) - das ist aber auch beim Springen erforderlich, denn der Drachen wird dafür angepowert, und er setzt diese Kraft in Zug nach oben um, aber eben auch in eine Vorwärtsbeschleunigung (wie Oben beschrieben).


    Die ersten Sprünge mit Hochleistern sind selten erfolgreich - nicht, dass man nicht geliftet würde, aber danach muss man den Drachen meist neu starten, weil er erst unter Last an den Windfensterrand geschossen ist, dann aber (ohne Last) beim Landen klappt.
    Jeder Pilot macht diese Erfahrung, eigentlich immer wieder, wenn er einen für ihn neuen Hochleister in die Hand nimmt. Auch unterschiedliche Grössen haben unterschiedliche, eigenständige Eigenschaften.


    In diesem konkreten Fall:
    Der Zug nach oben (geschätzte 8m) lief so schnell ab, er hatte keine Zeit mehr, sich eine Reaktion zu überlegen.
    Diese Reaktion muss also automatisch, blind, gefühlt ablaufen.
    Bremse! Am besten die Handles unterhalb des oberen Tampens halten, erst recht beim Springen - immer! So bremst man bei Zug automatisch, und hält den Drachen vom Überschiessen ab!
    Ich hing noch nie in dieser Höhe (und möchte es mit einem Drachen auch nicht), aber ob 8m oder 2m, die Reaktion der Hochleisters auf plötzliche Strömung bleibt gleich.
    Deshalb behaupte ich: mit entsprechend angezogener Bremse wäre es zwar zum Lift, aber nicht zum Überschiessen mit folgendem Absturz gekommen. Die 10qm hätten den Fall abgebremst - auch bei 1Bft.
    Auch ein gekonntes/geübtes Schwenken (in Strömung halten) des Drachens ist hilfreich im Sprung (bis hin zum "Kiteloop").


    Wenn Andreas nun ein Fehler anzulasten ist, dann der, dass er sich mehr Zeit hätte lassen müssen, diesen Drachen ausgiebig kennenzulernen (er hatte ihn ja zum Test).
    Andererseits hat die Yak ihm diese Zeit leider nicht gegeben, das war sein grosses Pech.


    Den "Fehler" in der Landetechnik zu suchen, oder zu verbessern, halte ich für einen falschen Ansatz - Flugtechnik ist IMO des Rätsels Lösung.


    Viel Text, ich weiss...
    Aber es sind meine Überlegungen dazu - ich fliege selber die 10er Yak (und andere Drachen dieser Art), möchte irgendwann auch eine 14er haben - da macht man sich halt Gedanken.
    Ich möchte Andreas auch nichts anlasten, aber auch erfahrene Kiter machen weitere Erfahrungen, aus denen man lernen kann/sollte/oder muss.

    Hi,


    es ist doch ziemlich müssig zu vermuten was da genau auf den Schirm gewirkt hat, im Binnenland ist alles vorstellbar, incl. Wind von oben oder Wind von vorn, tatale Windstille, etc.



    Wenn man mit einem empfindlichen Einleiner mal die Luftlöcher ausforscht kommen wirklich erstaunliche Dinge zutage.


    Die blosse Annahme *meim Kite hätte das nicht gemacht* ist völlig voreilig und auch ein bischen sehr naiv.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ah
    Wenn man mit einem empfindlichen Einleiner mal die Luftlöcher ausforscht kommen wirklich erstaunliche Dinge zutage.


    Das ist natürlich ein guter Tipp.
    In meiner "10er Yak-Tasche" ist ein solcher Einleiner als Windmesser.
    Fliegt der, kann ich fahren - wird er verwirbelt und knallt 'runter, fahre ich nicht.

    Hi,


    ich meine das ganz anders ... auch wenn das nicht mehr zum Thema passt ....


    Manche Einleiner reagieren sehr stark auf Luftlöcher, z. B. Fighter-Kites ... und was da oben manchmal los ist, ein normaler Elbdeich kann den Wind bis in Höhen von 150m beeinflussen, da treten dann derart derbe Luftlöcher auf das ich an so einem Tag keine liftenden Kite fliegen möchte ... an anderen Tagen fliesst der Wind wirklich extrem glatt, an solchen Tage hätte man mit dem schlechtesten Kite noch Spass ....


    Unter Sicherheitsaspekten sollten solchen Darstellungsmöglichkeiten ruhig mal genutzt werden, statt sich gleich auf die Fresse zu packen kann man sich ja einfach ein bischen fortbilden.

    @ Heiko


    Habe mich mit voller Absicht lange da raus gehalten... - aber Dein Text von oben: :H:
    Das trifft die Problematik meines Erachtens voll im Kern.



    Ansonsten - auf die Schn...* gefallen sind wir wohl alle schon mal (auch die, die nun grosse Töne dazu spucken...) - durch mehr oder minder eigenes 'Verschulden'. Vielfach zeigen die, die selber bei Stürzen schon riesig Glück hatten, am deutlichsten mit dem Finger auf andere, die leider nicht ganz so viel Glück hatten. Ein Phänomen, welches man nicht nur beim Kiten sondern in allen Unfallbereichen antrifft... ;)


    Gut, dass nicht mehr passiert ist - wünsche schnelle Genesung und vor allem keine bleibenden Schäden !
    Und auch in Zukunft noch Spass beim Kiten - vielleicht etwas vorsichtiger mit neuem Material, besonders bei Hochleister...

    Grüsse aus der Schweiz,


    Petra

    Manche Menschen glauben, sie denken - dabei ordnen sie nur ihre Vorurteile neu...

    Ich habe den Zeitungsbereicht gelesen und einen Tag später eine kurze Zusammenfassung im TV gesehen und habe mir gedacht "Wie konnte das den passieren es war doch gar kein Wind" ich arbeite nicht weit weg von der Unglückstelle (nein, ich habe davon nichts mitbekommen, so nah dran arbeite ich dann doch nicht) und war echt iritiert. Sowas kann passieren, das ist der kleine Prozentsatz an Restrisiko. Es schön das dir nicht "viel" passiert ist und das du den Sachverhalt so sauber dargestellt hast.

    Scanner


    Da kann ich dir nur die Hand geben....
    Auch mit Erfahrung, wie du sagst, macht man weiter Erfahrungen(höhö :-/ ), besonders mit neuen Schirmen.
    Eigentlich sollte man all seine Erfahrungen über Bord werfen,
    wenn man einen neuen Schirm testfliegt. (überspitzt formuliert..)
    Besonders Aussagen, wie: "der ist nicht das Liftwunder", sollten egal bei welchem Schirm am besten ignoriert werden.


    Das Überschießen z.B. kennt man ja eigentlich...und wenn schon...es ist sehr wichtig wenn man
    auf die Piste geht, den Schirm den man gerade fliegt, blind fliegen zu können.
    Alles andere kann man nicht wirklich abschätzen.


    Meine Freundin sagte gestern, du bist doch irre, als ich ihr erzählte, das die Yak nicht von meinem Wunschzettel
    verschwunden ist und ich sie gern wieder fliegen möchte, ...sobald ich kann.
    Kiten ist halt nicht heilbar :-O ...nur wird sich diesmal kein einziger Grashalm bewegen. :-O


    Greedings
    - Editiert von Monochiwa am 26.03.2007, 21:31 -
    - Editiert von Monochiwa am 26.03.2007, 21:31 -

    Gruß Andreas
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    Yakuza '08, Frenzy '09, Frenzy '10, Access '09, Frenzy '06 , Montana '05, Lynn Peel '93

    Zitat


    Die blosse Annahme *mein Kite hätte das nicht gemacht* ist völlig voreilig und auch ein bischen sehr naiv.


    Ah
    sorry, aber da muss ich dir zumindest in meinem Fall wiedersprechen.
    Ich kenne die Frenzy sehr gut. Auch bei übelsten Bedingungen. Der Polln spuckt manchmal
    Böen aus...besonders im Winter, aber
    diese Aktion (besonders diese Höhe) wäre mit ihr nicht passiert...no way
    An diesem Tag hätte ich sogar Probleme gehabt sie überhaupt oben zu halten.

    Gruß Andreas
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    @ Andreas: :H: :H: ....Respekt und großen Dank für Dein "subjetives und doch sachliches" Statement. Sehr schön zu lesen das Du noch "mit einem blauen Auge" davon gekommen bist.



    Und was man draus lernen kann:


    Wenn man die vielen Posts und Berichte gelesen hat und nun dank Andreas lesen kann wie es war, vieles wird doch nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.


    Das Gute an der ganze Sache dürfte sein, das die Sinne mal wieder geschärft worden sind. Ab und an sollte man doch statt des berühmten " einmal zieh ich den Kite noch hoch, dann können wir fahren" (..denn genau dann passiert sowas gern), einfach sagen: Gut ist es für heute und schön war es.


    Bei allem Spass, die Schutzengel sind nun nicht immer 24 Std wach. Eine Pause machen auch diese mal.
    Daher immer einen guten Menschenverstand und Respekt walten lassen. Geschadet hat es bisher noch keinem, und ein Restrisiko ist nun mal leider immer.



    Gruß


    Markus

    Auch von mir gute Besserung! :) Hast du denn gleich als du geliftet wurdest den kite versucht nach links oder rechts zu fliegen?

    Ich hatte die Hände nicht tief genug an den Handles, als dass die Kraft gereicht hätte
    die Bremse richtig durch zu ziehen. Der Druck wären des liftens auf den Handels war enorm groß.
    Der Reflex war da, ich hätte im Nachhinein vielleicht noch umgreifen können, aber auf halbem weg nach
    oben dachte ich wahrscheinlich nur noch ans richtige runter kommen.
    ...nicht umsonst sollte man klein anfangen ;)
    - Editiert von Monochiwa am 26.03.2007, 23:20 -

    Gruß Andreas
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