ZitatOriginal von Rilantaver
Bei allem Respekt vor Michaels Arbeit am Tauros - ich habe selbst einen Tauros und find ihn absolut klasse - aber den Tauros als Powerkite zu bezeichnen geht wohl bei aller Liebe doch zu weit.
Der Tauros ist ein hervorragend verarbeiteter und genial designter Allround Drache mit fantastischen Flugeigenschaften, er hat aber weder die Zugkraft die einen Powerdrachen auszeichnet, noch den Speed, der einen Speed Drachen auszeichnet.
Moin Jens
Ich denke, dass Du im wesentlichen schon Recht hast. Ich finde den Tauros flott, aber
auch nicht rasend schnell. Aber kann er bei der Grösse denn überhaupt ein reiner Speed-
Drachen sein? ... *hmmm* ... keine Ahnung.
Aber mal zum Thema "Power". Das ist ne Perspektive, die mir nicht so recht klar ist. Wenn
ein Drachen meine 105 Kilo ab Bft 6 abschleppt, ist das nun Power oder eben doch noch nicht?
Ich empfinde das schon als viel Power. Eine Kraft, die meine Muskelkraft definitiv übersteigt,
ist für mich absolut "Power". Ich kann den also nur mit Geschick fliegen, aber nicht mehr mit
reiner und eigener Kraft beherrschen.
Mich erinnert das so ein bisschen an frühe Diskussionen in einem anderen Forum zum Thema
Kamfphund. Was macht einen Hund zum Kampfhund? Erwiesen ist ja heute, dass es definitiv
nicht die Zugehörigkeit zu einer Rasse ist. Diese obskure Zuordnung findet nur in Köpfen
unkundiger Betrachter statt. Erst das invididuelle Verhalten des Hundes macht ihn zum
Kampfhund.
Ich persönlich hatte dazu immer noch einen weiteren sehr wichtigen Faktor herangezogen. Denn
erst das fehlen von Wehrhaftigkeit eines potentiellen Opfers macht einen Kampfhund auch zu einem
gefährlichen Kampfdhund. So wären theoretisch betrachtet beispielsweise zwei Hunde (z.B. ein
Dackel und ein DSH) mit gleichen Charaktereigenschaften unterschiedlich gefährlich. Den Dackel
nehme ich gar nicht ernst, den DSH sehr wohl. Aber der Dackel wäre für einen Dreijährigen genauso
gefährlich wie für mich der DSH. Warum sag ich das...?... deshalb, weil ich auf Relationen hinweisen
möchte.
Ich habe Videos von Renesse gesehen, von Teneriffa, natürlich S-Kites. Na klar, das sind wirklich
Power-Drachen. Aber die sind doch auch viel grösser. Für mich definiert sich ein Powerdrachen aber
im wesentlich auch durch den Anspruch des Piloten, und nicht nur durch die gemessene Zugkraft in
Tonnen. Gestern abend hat mein Kumpel (gut 80 kg) seinen Delta Hawk sitzend geflogen. Der DH
hat ihn locker hinter sich hergezogen; und das mit nur ca. 150cm Spannweite. Ich denke,
dass ist schon ordentlich Power.
Also, wodurch definiert sich eigentlich Power? Durch einem Hersteller-Namen? Durch objektiv gemessene
Kraft? Durch subjektives Empfinden des Piloten? Durch die Erwartungshaltung des Piloten?
Das sind die Fragen, deren Antworten mich wirklich interessieren würden.
vg, Thomas