Wie verhalte ich mich wenn mich eine Böe erwischt?

  • Hallo,


    Wie verhalte ich mich wenn mich eine Böe erwischt? Davor weglaufen kann ich ja nicht ;) Frueher oder spaeter wird jeder mal von einer Böe erwischt. Die bisherigen waren noch kontrollierbar. Ich wuesste aber rein prophylaktisch wie ich mich beispielsweise ganz speziell mit der Montana verhalten soll wenn ich depowered hochgezogen werde (depower ist ja bei der Montana nich so dolle).
    Man liest und hoert von Unfaellen und das bringt einen schon ins gruebeln. Klar sollte man bei zuviel Wind erst gar nicht die Matte auspacken, nur gibts ja selbst bei 4bft je nachdem gute Böen.


    Fuer ein paar Tipps waere ich sehr dankbar!


    Gruß

  • Alles was es an Verhaltensregeln geben kann ist nur Theorie. Meine Meinung. Niemand kann abschätzen was passiert und wie man reagiert. Egal wieviel man darüber gelesen hat.


    Nix machen wäre wohl das richtige. Ne Böe hört auch wieder auf. UNd klappt der Schirm nach der Böe fällste eben runter.


    Vielleicht reicht es aber ach schon, es bei böigem WId mit der Größe der Matte nicht zu übertreiben ;)

  • wenn es dich im Stand iftet dann wichtigstes: ruhig blieben!!!
    denk dir einfach du springst un es ist ja so gewollt....
    wenn de einmal in der Luft bist, einfach depowern (denn du willst ja schnell wieder runter) un kurz vor der Landung wieder anpowern (willst ja auch sanft wieder runter kommen)
    falls nen Frontstall drohen sollte einfach anpowern damit er dich nicht übersteigt...
    soviel kann ja auch nich passieren wenn de ihn schön im Zenit lässt...


    darfst auch nie Vergessen das dein Kite ja für große Sprünge gebaut wurde un ja auch nen kleiner Gleitschirm is...


    solang ausreichend platz nach luv ist is das alles doch gar nicht so schlimm, außerdem sind wir ja alle verantwortungsbewusste Kiter un haben Schutzausrüstung an.... 8-)

  • Zitat

    Alles was es an Verhaltensregeln geben kann ist nur Theorie. Meine Meinung. Niemand kann abschätzen was passiert und wie man reagiert. Egal wieviel man darüber gelesen hat.


    Nix machen wäre wohl das richtige. Ne Böe hört auch wieder auf. UNd klappt der Schirm nach der Böe fällste eben runter.


    Vielleicht reicht es aber ach schon, es bei böigem WId mit der Größe der Matte nicht zu übertreiben


    :H:


    Mehr gibts dazu meiner Meinung nicht zu sagen.

  • Keine Panik.Ich versuche den Kite in den Zenit zu bringen oder zu halten und mit beiden Beinen ,geschlossen,in leicht angehockter Stellung,zu landen.(Erfahrung aus,und im Fallschirmsport)Hat bis jetzt immer am besten funktioniert.Denn,landest du mit nur einem Bein ............siehe unter : was kann beim kiten passieren.(Röntgenbilder)

    Gebe hier nur meine Meinung wieder . Alles andere ist hinzugefügt oder ein Missverständnis !


    Chronologie
    Aldi-Delta,Simphony 2.7(verschenkt),Firebee force7.0 (verkauft),Board Libre Sirius,Beamer TSR 5.0(verschenkt),Ozone Samurai II 2.0,Apex 10.0,Rokaku(s.Avatar ca.160*140)PL Core 4.0, Libre Vampir2 6,5m² Eskimo11,5 Peter Lynn Twister5,6

  • Ab welcher Differenz zwischen Böen und normalem Wind
    verdoppelt sich die Kraft des Kites?


    Als Beispiel: Wind bläst mit 3bft, die Böen kommen mit 4 rein.
    Nach meinem Gefühl her verdoppelt sich da die Kraft. (also bei 1bft Unterschied)

    Gruß Andreas
    _____________________________________________________________
    Yakuza '08, Frenzy '09, Frenzy '10, Access '09, Frenzy '06 , Montana '05, Lynn Peel '93

  • Zitat

    Ab welcher Differenz zwischen Böen und normalem Wind
    verdoppelt sich die Kraft des Kites?


    Ich denke, dass sich die Frage mit der bft. Skala nicht beantworten lässt.


    Die 3 bft. fangen bei 7 Knoten an und die 4 bft. hören bei 15 Knoten auf. Also hast du da schon die doppelte Geschwindigkeit (gilt auch annähernd bei km/h als Rechengröße).


    Dazu kommt noch, dass der Kite seinen Zug abhängig von der Position im Windfenster aufbaut.


    Für das subejektive Empfinden kommt es dann auch noch darauf an, ob der Kite die Böe gutmütig umsetzt oder zickig weitergibt.


    Also was ich sagen will, ich hab keine Ahnung... :-o

  • Ok wen du dazu noch zeit hast Versuche folgendes


    Depower wurde ja schon beschreiben


    Leichtere Böhen
    Druck ab bauen in dem du bremse löst.
    Die matte leicht aus dem wind drehst.


    Stärkere Böhen
    Die untere Flügelseite nachläst


    Bei sehr starken Böhen
    Den untern griff loslässt bei ganz kräftigen Böhen las beide griffe sofort los wen nicht gerade eine Strasse im bereich der runterkommenden Mate liegt aber dann fliegst du e am faschen ort.



    Die Ungewolt Böhe und sich liefen lassen
    Finde ich persönlich nicht so Doll bei kalten Füssen gibt’s da schnell Verstauchungen
    Und ist die böhe sehr stark wirrst du vieleich viel zu weit getragen und aus lauter schreck klammerst du dich an den griffen fest und wirrst noch über die wiese geschleift.

    NEU http://leosdrachen.bplaced.net/index.html
    Bin Legastheniker bezeichne mich als Recht- schreibblinder. Wie Einstein und viele andere Persönlichkeiten es auch waren und sind. Seit ich ein Matte geflogen bin, hat mich der Virus gepackt. Ich hatte ein unverschuldeten Auto Unfall mit Schleudertrauma folgen und merke das das Drachenfliegen gut tut bei den Rücken- Nacken und andern schmerzen. Gruss Leo

    • Offizieller Beitrag

    Faaalsch, Leo!


    Eine Bö beschleunigt den Drachen, dann überschiesst er!
    Es gibt eigentlich nur drei wichtige Punkte, um Böen zu 'beherrschen':


    - der Drachen darf nicht überschiessen - also Bremse unter Zug halten
    - der Drachen muss im Zenit bleiben - nicht loopen etc.
    - Sturm geht garnicht!


    Jeder, der jetzt auf 'ich hab da ein Video gesehen, in dem die bei Sturm xy gemacht haben...' pochen möchte, sei gesagt: es gibt auch Menschen, die die Eiger Nordwand oder den Kölner Dom runterspringen. Das passiert aber nie zufällig, sondern mit gewissenhafter Vorbereitung im Team.

  • Danke fuer eure Antworten.


    Die Sache ist die - auch im Anklang an den "Was kann beim kiten passieren Thread":
    Anfangs habe ich die Risiken unterschaetzt, die Videos und Erfahrungsberichte haben bei mir den Eindruck hinterlassen einen gesunden Respekt vor dem Wind zu haben. Allerdings macht die Montana bei 4 bft richtig Spaß, Böen kann man immer abkriegen. Ich haenge an meiner Gesundheit und packe auch schnell ein wenn es zu viel wird.
    Da man keine Trockenuebungen machen kann ist es zumindest nuetzlich zu wissen wie man in etwa reagieren sollte. Es ist leider nicht moeglich wie bei der Feuerwehr Braende zu simulieren. Es ist so also wuerde jmd. fragen wie man bei Aquaplaning beim Auto reagieren sollte - natuerlich sollte man generell Vorsichtig fahren und hier auch fliegen.
    Bis jetzt hats bei den kleineren Böen gut funktioniert indem in den Schirm ruhig im Zenit hielt und einfach keine Panik bekommen hab (Anfangs dachte ich mir au Weia, hab verzogen und bin mies gelandet).
    Herlm und Schoner sind natuerlich auch wichtig.


    Nochmals Danke!

  • Wurd schon viel richtiges geschrieben.



    Da du, einmal geliftet, tendentiell unter dem Kite durchpendeln wirst und er damit leicht in Frontstall kommt bzw. es ziemlich schnell wieder abwärts geht würd ich, sobald du oben bist, leicht anpowern. Bei ner Buggymatte ebenso, also etwas die Bremsen reinnehmen.


    Vor der Landung selbst stark bis maximal anpowern, um sanfter aufzukommen.


    Grundsätzlich würde ich nicht versuchen, den ungewollten Sprung zu stehen. Man hat teilweise nicht nur ordentlich Höhe gemacht, sondern auch satten Speed nach Lee aufgebaut. Da knickt son Beinchen leicht mal um. Also lieber locker machen und wie ein nasser Sack fallen lassen, danach unmittelbar auslösen.



    Warum auslösen, gibt doch nur Leinengetüdel?


    Wenn du die richtige Größe gezogen hast, sollte ein ungewollter Lift dieses Ausmaßes gar nicht passieren. Wenn er aber dennoch passiert, hat der Wind deutlich zugelegt. Wenn es eine normale Zunahme ist ist das schon gefährlich genug.


    Extrem wird es aber, wenn die Zunahme durch einen Fallwind (Microburst) entstanden ist. Dann hast du innerhalb weniger Sekunden die vielfache Windgeschwindigkeit - ohne wirkliche Vorankündigung. Durch solche Wetterlagen stürzen Flugzeuge ab, und es sind auch schon schlimme Kiteunfälle passiert. Da liegt der Kite lieber in der Safety. So arg selten sind diese Phänomene zumindest im Binnenland übrigens nicht, ich hatte das jedenfalls schon ein paar Mal.



    Ob man in so einer Situation die Nerven bewahrt kann man natürlich nie wissen, meine Erfahrung ist aber dass man mit der Zeit schon abgebrühter wird und das oben geschriebene dann meist auch umsetzen kann.



    Was man aber nicht oft genug betonen kann: Abstand, Abstand, Abstand! Gerade bei schwierigem Wind ist das einfach die Lebensversicherung schlechthin. Ob Pfosten, Zäune, Bäume, Autos, Betonflächen - scheissegal, da muss nach Lee immer satt Platz sein. Kommt man durch Drift etc. dann doch mal in die Nähe solcher Hindernisse, muss beim Aufkreuzen die Hand an den Auslöser und das Gehirn auf "beim kleinsten Problem wird gezogen" gestellt werden.


    Binsenweisheiten vom Wedgehead mal wieder :-O

  • schon klar ;)
    nur ist ne extremsitation bei der man gar nicht springen wollte doch was anderes (besonders was die Panik angeht)

  • Das mit den Böen ist böse -


    Angenommen, du bist bei mittleren 3 bft Kiten. Das wären etwa 4m/s Windgeschwindigkeit.
    Jetzt kommt eine Böe von +1,5m/s Windgeschwindigkeit hinzu => 3-4bft (4m/s + 1,5m/s = 5,5m/s).


    Das wären jetzt gut +38% mehr Windgeschwindigkeit, was allerdings am Kite (wegen dem quadratischen Einfluss der Windgeschwindigkeit auf den Winddruck) zu einer Zunahme an Kraft um 90 % bedeuten würde! Wie das der Kite jetzt in Geschwindigkeit oder Zugkraft auf die Leinen verteilt, wird vermutlich von Größe (Trägheit) und Position des Kites (im Windfenster) abhängen. Aber dennoch hat diese Böe ordentlich Einfluss.


    Nur mal so zur Verdeutlichung, weshalb Böen auch bei kleinen Windgeschwindigkeitsschwankungen durchaus fies sein können...

    - Carpe Ventum -

  • Aus dem was ich jetzt gelesen habe folgt für mich, dass mich früher oder später mal eine Böe erwischt die mich nicht nur nach vorne bewegt, sondern auch nach oben liftet. Mit solchen Böen kann ich routinierter umgehen, wenn ich vorher schon mal im kontrollierten Bereich gesprungen bin.


    Bedeutet das also, dass ich mit Böen besser umgehen kann, wenn ich springen übe?