Aviv, Nähtechnik, etc.

Hallo!
Wollte zwar zuerst den Spike bauen, habe mich jetzt aber doch für den Aviv entschieden. Bevor ich richtig loslege würd ich gern ein paar Punkte abklären, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin.

1) Anzahl und Ausrichtung der Panele
Wie wichtig ist die Laufrichtung der Verstärkung im Tuch wirklich? Habe gelesen, dass die Fasern im rechten Winkel auf die Schleppkante treffen sollen. Gilt das gleiche auch für die Leitkante? Würde gerne einen guten Kompromiss zwischen geringer Panele-Anzahl und geringem Tuchverbrauch finden, wobei die Laufrichtung der Verstärkung berücksichtigt werden soll.
Habe mir dazu erstmal ein 1:10 Modell des Segels aus Papier angefertigt, um auf Millimeterpapier günstige Anordnungen zu finden.
Bin auf 3, für mich günstig scheinende Lösungen gekommen, würde mich interessieren, was ihr davon haltet:
a) 2 Panele, eines pro Segelhälfte. Leider geht es sich nicht aus, eine Hälfte auf der Tuchbahn so unterzubringen, dass die Fasern parallel zum Kiel laufen, sie wären auf beiden Hälften etwas nach außen gekippt. Bild
b) 3 Panele, eines links, eines mitte, eines rechts. Das Raster im mittleren Panel steht mit 45° zum Kielstab. Ist vielleicht für das Abspannen am Kielstab nicht optimal, aber entlang des Kielstabes könnte man ja mit Dacron verstärken, oder? Linkes und rechtes Panel richtet sich so gut wie möglich an der Schleppkante aus. Bild
c) 4 Panele, 2 pro Segelhälfte. Die zwei mittleren Panele sind einigermaßen an die Schleppkante angepasst, die zwei äußeren jeweils an die Leitkante. Bild
Welche haltet ihr für die Günstigste?

Dazu ist vielleicht noch zu sagen, dass eigentlich zwei Aviv gebaut werden, da ich mit einem Freund zusammenarbeite und Panele in verschedenen Farben "getauscht" werden können.

2) Nahtzugabe an Leit- und Schleppkante
Das habe ich aus der Anleitung nicht ganz verstanden. Wenn ich die Schleppkante mit Spinnakerband einfasse, muss da noch eine Nahtzugabe an der Schleppkante berücksichtigt werden? Oder wird das Spinnakerband einfach gefaltet, eine Nahtbreit über das Segel geschoben und dann vernäht? Das gleiche gilt für die Leitkante...
Außerdem: wie vernäht man die Taschen für Spannschnur und Außenstäbe entlang der Rundung, ohne dass das ganze Falten wirft?

3) Bestabung
Ist es sinnvoll, die Bestabung zum Testen aus Holz aufzubauen, um die exakten Längen zu ermitteln? Oder würde sich das Holz zu sehr verbiegen und wieder falsche Maße liefern? Von einem testflug mit Holzgestänge ist eher abzuraten nehme ich an, oder? Oder hat sowas schon jemand probiert?

Hm...das wars eigentlich fürs erste. Danke fürs lesen, würd mich freuen wenn sich der eine oder andere mit hilfreichen Tips oder Erfahrungsberichten meldet.

Suchfunktion kenne ich, danke. Hab auch zuvor schon einige Threads zum Aviv und anderen Themen gelesen, was aber nicht alle Fragen beantwortet hat.
Bei den Artikeln war schon was interessantes dabei, danke für den Tip.

Zitat

Einfassen bedeutet, dass du das Segel bis zum Anschlag in das gefaltete Saumband schiebst.

Ok...jetz is klar. Hab net gewusst, ob das wirklich bis zum Anschlag reinmuss. Was ich noch immer nicht ganz kapiert hab is, wie man das entlang der Rundung vernäht, ohne dass es sich "schoppt". Gibts da einen Trick, oder is das egal wenn sich da Falten bilden?

Bei der Idee mit den Holzstäben ist es mir eigentlich eh um die Querspreizen und Standoffs gegangen. Will nur net die teuren CFK-Stäbe abschneiden und dann am aufgebauten Drachen sehn, dass doch nicht alles so gespannt ist wie es sein sollte.

Zitat

Original von Achim X
...
Das verstehe ich jetzt nicht! Im Plan steht deutlich: Bei einem Saum für die Schleppkante (wenn kein Spinnakerband zum Einfassen verwendet wird)... etc.

wenn du Spinnakerband verwendest, keine Saum-oder Nahtzugabe nötig.
...

Hm...versteh inzwischen auch nicht mehr, was dran so schwer zu verstehen is. :peinlich: Glaub ich hab da "einfassen" und "säumen" ein bissl durcheinander gebracht. Keine Sorge, habs inzwischen kapiert, danke nochmal für die Klarstellung.

Haben inzwischen mit dem Bau begonnen. Oder bessergesagt mit den Vorbereitungen. Nachdem das Material noch nicht geliefert wurde, haben wir mal die Schablonen gefertigt. Ging erstaunlich gut von der Hand 8-) Haben zuerst eine Segelhälfte auf Packpapier konstruiert, in die zwei Panele aufgeteilt und mit Nahtzugabe auf etwas dickere Pappe übertragen. Nachdem wir dem Bastelmesser eine neue Klinge spendiert haben, war das Ausschneiden ein Kinderspiel und ist überraschend sauber gelungen.

Bis nächste Woche wird hoffentlich auch das Baumaterial da sein, dann gehts weiter. Vielleicht gibts ja irgendwann auch mal Fotos, wenn ich eine Digitalkamera zu fassen kriege. :-O

Grüße, Stephan

So, nach ca. 25 Arbeitsstunden sind die zwei Geräte endlich (fast) fertig. Was noch fehlt sind die Stopperclips, außerdem müssen wir noch die Flugleinen abmessen und mit Schutzmantel versehen. Da hätt ich wieder ein paar Fragen dazu:

Hab gelesen, dass man die Stopperclips mit Sekundenkleber festkleben soll. Woanders is gestanden, dass man durch Verschieben des Standoff-Halters die Flugeigenschaften beeinflussen kann. MUSS ich die Clips an den Standoffhaltern auch festkleben, oder rutschen die sonst davon? Wie habt ihr das gelöst?

Wegen der Flugleinen: Nachdem beim Aviv kein Ring vorgesehen ist, sondern nur ein Knoten zum Einhängen der Flugschnur, wollte ich fragen, ob man das mit einem einfachen oder doppelten Schotstek verbinden kann. Außerdem, habt ihr irgendwelche Tricks auf Lager, um die Leinen möglichst genau abzulängen?

Grüße, Stephan

Zitat

Original von Achim X
Standoffhalter und Clips ? (?)
Und zum Anknüppern am Drachen macht man einfach einen Buchtknoten. Hier Klicken

Danke für den Link! Hätte ich vorher wissen müssen. Die Schlaufen sind zwar mit Palsteks gemacht, aber als Stopper habe ich einfache Achterknoten genommen...
Die Verbindung von der Waage zur Flugschnur wollte ich eigentlich eh mit einem Buchtknoten machen. Aber durch die dicke Ummantelung die da noch auf das Ende draufkommt wird der Buchtknoten recht klobig und hält nicht so gut auf der dünneren Waageschnur. Deshalb habe ich gefragt, ob man das auch mit einem Schotstek machen kann, da der ja sonst auch zum Verbinden von ungleich dicken Enden genommen wird.

Mit den Standoffhaltern habe ich wich wohl wieder vertan :peinlich: , dachte man muss die T-Verbinder zwischen Standoff und UQS mit Clips und Kleber sichern...

Zu dem "Lätzchen": schaut nett aus, und is sicher praktisch, wo kriegt man das her? Aber nachdem ich vorerst nur einen Satz Leinen habe, kommt da so schnell nix durcheinander

Grüße, Stephan

Zitat

Original von KiteSteff
...Vielleicht gibts ja irgendwann auch mal Fotos, wenn ich eine Digitalkamera zu fassen kriege. :-O

Lang hats gedauert, aber jetz ist er sogar auf youtube zu sehen:
- Thema gelöscht -