Newbie: überfordert vom Jump.. [lang]

    Moin erstmal,
    mein erstes posting hier, obwohl ich schon seit ner Weile mitlese... kurz das obligatorische wie und warum:


    Anfang 2006 fielen mir bei ner Dachbodenentrümpelung drei Drachen in die Hände. Einen fand ich spontan öde, auch wenn er offensichtlich der modernste war irgendwie nur Kinderspielzeug.. aber die anderen beiden hatten was. Irgendwie ernsthafter, der eine zwar mit öden Farben aber richtig schön groß, der andere klein und wesentlich einfacher, aber mit ner sehr speziellen Farbkombi.. ums kurz zu machen: Nachdem ich beide ein paar mal zu Strand mitgenommen hatte (bin Surfer) und Spaß dran fand, begann ich mich im Netz zu informieren: Der eine ein Big Brother (schwarz/weiß/türkis*würg*), der andere ein 3/4 Hawaiian SpinOff (orange/bordeux).. ne nette Packung Klassiker würd ich mal sagen ;)


    So, und nach einigen netten Tagen an Elbe und Ostseestrand mit dem Big Brother hatte ich so weit Blut geleckt, daß ich begann hier im Forum rumzustöbern was man alles mit Drachen machen kann.. Videos zu kucken.. und so weiter. Aber selbst die diversen einfachen Tricks den Kite aus ungünstigen Lagen zu starten wollten nicht klappen, sondern resultierten lediglich in ein paar Querstrebenbrüchen.


    Ok dacht ich mir, dann muß vermutlich was Modernes her, und nach einigem Rumstöbern auf Herstellerseiten, in Testberichten und hier im Forum hab ich letzten Endes einen Jump von LO gekauft.


    Schöner Drachen der er auch ist, hab ich inzwischen das Gefühl das Falsche gekauft zu haben, zumindest im Hinblick darauf das ich Anfänger bin der sich langsam an einfache Tricks annähern will.


    Zwar klappen jetzt die diversen Starts ganz gut (bis auf Bauchlage), aber sonst werd ich mit dem Jump nicht so recht glücklich. Einmal irritiert es mich das man so garnichts in der Hand zu haben scheint, und außerdem finde ich ihn ab ca. 3,5 Windstärken ziemlich giftig ohne das er am unteren Ende der Windskala auffallend früh loslegen würde.. auch das kontrollierte Schweben am Windfensterrand mit dippen der Flügelspitze ins Wasser will mit dem Jump nur schwer klappen, spätestens dann wenn der Wind nicht total konstant weht ist er einfach nur hippelig und ziemlich schwer zu kontrollieren. Und dann meine hoffnugslosen Versuche einen stall oder gar nen Halfaxel anzugehn.. no way. Leichte Steuerbefehle aus den Handgelenken: kaum Reaktion, heftigere Lenkbefehle resultieren eintweder in ner schlichten Richtungsänderung, oder gar in irgendwas völlig unkontrolliertem, das gerne mal damit endet das sich eine der Leinen um ne Flügelspitze wickelt, und der Drachen dann in wilder Rotation der Erdberührung entgegentorkelt.. hmpf. ,-/ Das Verfangen der Leine um die Flügelspitze passiert leider sehr oft, und selbst wenn er am Boden liegt ist es sehr schwer die Leine wieder frei zu bekommen, da die Spannschnur fürs Segel und die leechline von relativ dicken Kunststoffkappen über den Pfeilnocken (heißt das so? nicht sicher) fixiert werden, und eine herumgewickelte Leine recht erfolgreich am Rüberrutschen hindert..


    So, was meint ihr: Nen anderen, anfänger-kompatibleren Drachen kaufen, und wenn ja, welchen? Oder kann mir jemand anhand meiner Beschreibung ein paar Tips geben oder mich auf offensichtliche Fehler aufmerksam machen?


    Konkret zum Halfaxel: Ich habe mir wohl alle hier auffindbaren Videos und Beschreibungen zu Gemüte geführt, aber mir ist nachwievor nicht ganz klar: Ist der stall der unabdingbare Einstieg in den Axel? Wenn ja, wie löst man den beim Jump am besten aus? Habe alle beschriebenen Steuerbefehl-varianten durchprobiert, sowohl mitten im Windfenster als auch am Rand, aber nada..


    so, danke fürs geduldige Mitlesen.. und besten Dank für eure Tips!


    Gruß aus HH,
    Jan

    Ich würde für den ernsthaften Einstieg in das Trickgefliege grundsätzlich einen relativ großen Drachen empfehlen, so um die 150cm Leitkantenlänge. Größere Drachen sind gutmütiger und nicht so hibbelig wie z.B. der Jump. Ich persönlich finde, dass der Jump zwar ein Drachen sein mag, mit dem man als absoluter Neuling das Fliegen lernen kann, jedoch zum konsequenten Erlernen von Tricks ist er definitiv ungeeignet.
    Nach ein paar Minuten kann ein fortgeschrittener wie ich ihm zwar das meiste der Trickspalette entlocken, aber einfach ist das nicht, da die Lenkbefehle extrem klein ausfallen müssen.


    Eigentlich ist somit jeder Drachen gut geeignet, hauptsache er ist groß genug und somit gutmütiger. Welcher es letzten Endes sein soll, entscheiden persönlicher Geschmack und das Budget. Axeln kann man jeden Trickdrachen, also schau dir doch mal ein paar Modelle an, die dir gefallen und dann erkundige dich nach diesen "Leckerbissen".


    Dein Big Brother ist meines Wissens ein alter Teamdrachen, allererste Sahne zum Axel-, Stall- und Slide-Lernen :H:


    Gruß, Björn

    Wie bei vielen Anfängern fehlt dir der Zug an der Leine den nunmal ein "kleiner" Drachen nicht so aufbaut. Dadurch das fehlende Gefühl für Tricks jeglicher Art. Auch das quirlige Flugverhalten macht die Sache nicht einfacher. Also suche dir einen Drachen der ruhig fliegt und mehr Druck aufbaut. Es werden bestimmt einige Empfehlungen hier gegeben werden. Das Beste jedoch wäre du findest einen netten Piloten bei dem du mal Probefliegen könntest. Aber lass dir gesagt sein als Anfänger muss für dich nicht ein Superdrachen her der 200 oder mehr Euro kostet. Denn Basictricks und später Tricks für Fortgeschrittene können auch Drachen die billiger sind.
    Wie auch immer, lass dir Zeit mit deiner Entscheidung und versuche auf jedenfall mal den Drachen deiner Wahl dann Probe zu fliegen.



    Klaus


    P.S.
    evtl solltest du dir mal den Over von Eolo http://www.eolo.com/ oder den Phoenix von HQ http://www.invento-hq.com/ ansehen

    Drachen, sanft genug, dich Meister, stark genug Dich Narr zu nennen (Leonard
    Cohen)

    Es bringt nicht viel noch einen und noch einen Drachen zu empfehlen; ich sehe dass Du Hamburger bist, daher wäre das Einfachste Du kämest mal auf den Deich nach Fährmannssand. Dort stehen die meisten aktuellen Drachen zum Testen bereit. (Ich spreche mal großzügig für meine Wiesenkollegen mit). Danach kannst Du dann gezielter Geld ausgeben ;)
    Den Verabredungsthread hast Du ja wahrscheinlich schon gefunden?


    Ansonsten glaube ich auch das ein größerer Drachen den Einstieg leichter macht; später lernt man dann auch so einen kleinen Flitzer wieder schätzen.


    Also, bis Bald, Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Sag ich ja:


    Zitat

    Das Beste jedoch wäre du findest einen netten Piloten bei dem du mal Probefliegen könntest.


    Nun hast du ne ganze Wiesenmannschaft :)


    Klaus

    Drachen, sanft genug, dich Meister, stark genug Dich Narr zu nennen (Leonard
    Cohen)

    Moin,


    erstmal Dank für eure replies..


    @Erik & Klaus: Fährmannssand am 6. is vorbehaltlich höherer Gewalt fix eingeplant. Bin schon sehr gespannt.. ,-)


    Thomas: Ich denke mal das Problem mit dem Verfangen setzt sich aus einigen Komponenten zusammen:
    1. meiner Unfähigkeit ;) die gelegentlich mal dazu führt das ich in einem "scheißding mach jetz ma.." Moment eben mal grob anreisse, und so ein kleines Teil wie der Jump dann im Gegensatz zum gewohnten BigBrother wilde Kapriolen aufführt und sich quasi verheddern _muß_ ;)
    2. der imho nicht so tollen Lösung mit den Gummihütchen die die Spannleinen an den Nocken fixieren
    3. evtl. einer gewissen Grundtendenz des Jump (und seis die Größe)..


    Ich denke mal an vorderster Stelle steht das ich es schlicht lernen muß.. ganz allgemein, und dann erst recht mit so nem Quirl wie dem Jump. ;)


    greets,
    Jan

    Dazu kommt noch das der Wind im Augenblick jedenfalls in Norden eigendlich zu kachlig :R: ist um Trickflug zu lernen bzw.was zu probieren . Warte mal bis es ein bisschen ruhiger wird. Ich würde jedenfalls mit meinen Jump nichts bei 3 bis 4 btf in diese Richtung machen,da bleibt er nämlich in der Tasche.Der Jump geht aber sonst doch recht früh baut aber natürlich keinen Druck auf. Aber wenn der erst mal der "Knoten" geplatzt ist macht er wirklich spass und es gelingt dir dann auch einiges. Ansonsten ist der tipp sich auf der wiese zu treffen sicherlich nicht das schlechteste ;)
    - Editiert von fossy am 02.01.2007, 22:14 -

    Moin,

    Zitat

    Original von fossy
    ..(Der Jump).. Aber wenn der erst mal der "Knoten" geplatzt ist macht er wirklich spass und es gelingt dir dann auch einiges. ..


    Darauf hoffe ich ;-). Aber sag mal: wie findest du die Lösung mit den Gummihütchen? Ich find das irgendwie nicht wirklich gut.. überlege ob ich die nicht gegen Schrumpfschläuche tausche damit die Leinen leichter abrutschen.


    greets,
    Jan

    Das klingt jetzt vielleicht ein wenig nach Oberlehrer - aber bevor du anfängst, die Schuld beim Drachen zu suchen ... naja undsoweiter.


    Der Jump ist vielleicht nicht der ideale Einsteiger-Tricklerndrache, dafür ist er wohl zu flink. Aber trotzdem würde ich ihm bzw. dir erst mal einige Wochen Übungszeit mit ihm empfehlen, bevor du anfängst zu basteln oder dich nach Neukäufen orientierst. Trickflug zu erlernen ist eine langwierige Angelegenheit und erfordert viel Gefühl für den Drachen. Einfach zupfen nach Anleitung funktioniert *nicht*!


    Und wenn etwas mit dem Drachen nicht auf Anhieb klappt (insbesondere Einsteigertricks wie der Axel), dann liegt das sicher nicht am Drachen. Ein anderer Drachen belastet da höchstens das Portemonaie ...


    Mein Tipp wäre noch, falls du immer noch am Jump zweifelst, ihn irgendwo von einem Könner probefliegen zu lassen. Dann kannst du sicher sein, dass der Kite nicht u.U. eine verstellte Waage etc. hat.

    Gruß,
    Flo

    Hi Jan


    Zitat

    Original von Brummkreisel
    Aber sag mal: wie findest du die Lösung mit den Gummihütchen? Ich find das irgendwie nicht wirklich gut.. überlege ob ich die nicht gegen Schrumpfschläuche tausche damit die Leinen leichter abrutschen.


    lass das mal so! Das ist bei vielen anderen Drachen nicht anders. Die Flugleinen werden sich auch an den Schrumpfschläuchen verfangen. Ein Drachenfreund sagte mal zu mir "Flieg du sauber, dann brauchste den Mist nich" :D Und was soll ich sagen er hatte recht.


    Lass dich auf den Drachen ein, und gib ihm, so wie er ist, eine Chance.
    Und ich werde mal noch ein allseits bekanntes Zitat hinzufügen, was die Aussage von Flo noch unterstreicht: "Das Problem hängt zwischen den Ohren und nicht an den Leinen." :D



    Hab Spaß


    Tschau Marcus

    ... nichts kann niemand alleine ...

    Mir gefällt der Jump so wie er ist ,also auch mit den Endkappen. Wie gesagt wenn Du dich an den Drachen gewöhnt hast übe bei wenig Wind versuch nicht zu viel auf einmal z.B Axel ,backflipp u.s.w. sondern schaffe dir ein Fundament und dann wirst Du sehen das er mehr kann - das merke ich auch immer wieder :-o .

    Hallo fossy, Pommes & trapperjohn,


    mir is natürlich klar das das Problem am erdgebundenen Ende der Leine steht (und flucht ;-). Die Sache mit der Leine um die Flügelspitzen ist mir mit dem Jump (mit den anderen beiden eigentlich nie) leider einfach schon verdammt oft passiert.. auch in trivialen Situation. Die letzten 2 Male als ich mit ihm fliegen war, war ich deswegen richtig frustriert und bin dann schlecht gelaunt wieder heimgeradelt. Dachte halt es könnte nicht schaden die Konstruktion für mich etwas DAU-freundlicher zu gestalten.. ;)
    Das der JUMP alle gänigen Tricks drauf hat wenn man sie beherrscht steht für mich außer Frage.


    Aber wenn das stimmt was Mr.Pepse sacht, das man mit dem Big Brother stalls und axels machen und gut üben kann, dann werd ich mich einfach erstmal auf den konzentrieren und den Jump erstmal inner Tasche lassen. Wäre schade wenn ich mir selbst durch Überforderung den Spaß an der Sache vermiese.. man stellt sich als Surfanfänger ja auch nicht nach 10 mal Surfen auf nen Sinker. 8-]


    So oder so hoffe ich am Sa. auf gutes Wetter (alles jenseits Flaute und/oder Regen) um mal bei der Fährmannssand-Posse vorbeizukucken..


    greets,
    Jan

    Salut Jan,


    meinen Vorrednern kann ich nur beistimmen, insbesondere was die Grösse des Drachen angeht. Mit einem Full-Size geht es gemächlicher vorran und meist klappt es auch schon, auch wenn die Bewegungen noch nicht optimal dosiert sind.


    Den Big-Bro und den Hawaiian solltest du in Ehren halten, das sind inzwischen Sammlerstücke mit hohem Nostalgiepotential.


    Wenn du neben dem Tricksen nicht auf die Präzision verzichten willst, schau dir mal den Masque oder X-Masque und Transfer von Atelier oder die R-Sky Drachen an. (Muss auch nicht unbedingt ein Franzose sein, es gibt ja auch sehr gute Made in Germany) ;)



    À plus

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France