Rezept zum Drachentyp-Erkennung

    Ich frage mich was macht ein Stabdrachen zum [TypHierEingeben]-Drachen? (Trick, LeichWind, Power, Speed)


    Nach langwierige Suche im Forum habe ich folgendes herausgefgunden:
    * Es gäbe wohl keine exakte Berechnungen/Simulation wäre aber machbar?
    * Ein neuer Drachen ensteht erst durch lange Erfahrung und Feldversuche zu stande.
    * Man kann zwar ein neuen Drachen entwerfen, aber wenn dieser von bestimmten Typ sein soll (Trick, LeichWind, Power, Speed) kommt man mehr oder weniger auf die "standard" Formen zurück.
    (Nach dem Motto: zum Fahren brauche ich ein Rad und die ist halt immer am besten Rund!)


    Trotzdem bin ich immer noch nicht zu frieden.
    Was macht ein Powerdrachen zum Powerdrachen oder ein Speed zur Speeddrachen??? (phisikalisch gesehen natürlich)


    Was macht es also tatsächlich aus:
    Form? (ausegnommen Design -> alle Deltas oder?)
    Bauchumfang? (z.B. Standofflänge oder Entfernung von Kielstab)
    Segelspanngröße?
    Gewicht?
    Physikalische Eigenschaften? (Areodynamik?)


    Ja klar ein bisßchen von alles würdet ihr sagen, aber gibt es praktisch sowas wie ein "Rezept" um zu sagen:
    "Aha Form, Größe, Bauch, humm OK...Das ist eindeutig ein Powerdrachen!"
    oder kann man es erst wenn man es geflogen hat herausfinden?


    Bin gespannt auf euren Antworten.

    Hallo Richard,


    also ich versuch mal mein Weltbild dazu zu malem und die wichtigste Punkrte zu finden:


    1. Ein wesentlicher Faktor ist natürlich die Spannweite. Wenn dich ein Drachen sagen wir mal bei 5 bft über die Wiese ziehen soll, dann muß er schon ca. 2m Spannweite und entsprechend Höhe haben oder natürlich mehr.
    2. Schau dir mal bei den Drachen die Aspektratio (Standhöhe:Spannweite) an.
    Speeddrachen haben wenig Höhe im Vergleich zur Spannweite und sind relativ Klein. Bei Powerdrachen
    ist es umgekehrt, damit viel Fläche wirksam wird.
    3. Speeddrachen haben nur wenig Profilerung - Powerdrachen mehr -> mehr Auftrieb -> mehr Zug.
    4. Dann kommt es natürlich noch auf den "Stellwinkel" des Drachens an. Flach gestellter Drachen - wenig Zug - wenig Speed - aber bessere Gleiteigenschaften. Steil eingestellter Drachen - viel Zug - viel Speed - dafür aber zickig beim Starten.


    [brutale Verallgemeinerung]Die Trickdrachen liegen irgendwo dazwischen ... [/brutale Verallgemeinerung]


    Es spielen sehr viele Faktoren mit, die einen Speedy ein Trickser oder Powerdrachen ausmachen.


    Tschö Frank

    Das Meiste im Leben verläuft suboptimal.

    Um die Eigenschaften eines Drachen an seinem Shape zu erkennen, braucht man IMO schon eine Menge Erfahrung.
    Bei Speeddrachen ist das noch vergleichsweise einfach. Speed erfordert wenig Windwiderstand. Darum sind Speeddrachen klein und möglichst brettflach (wenns sein muss bis zur Unstart- bzw.-fliegbarkeit ;-))
    Ob ein Drachen viel oder wenig Zug aufbaut, ist am Schape schon viel schwieriger zu erkennen. Da hängt viel von der Waage ab und die Segelprofilierung, die sich aus LK-Profil, Bauchung und auch der Gestänge-Flexibilität ergibt, spielt hier eine entscheidende Rolle. Das viel Segelfläche auf viel Zug schließen läßt, ist denke ich trivial.
    Trickeigenschaften lassen sich dagegen IMO noch schwieriger "ablesen". Mir scheint zwar, dass sich im High-Endbereich gewisse Segelproportionen als "günstig" heraus kristallisieren und daher schon fast "typisch" wirken, aber es gibt immer noch genügend Freestyler, die da ziemlich abweichen und trotzdem hervorragende Trickeigenschaften haben (z.B. Gemini oder X-Masque).



    Als Orientierungshilfe für den Anfänger, um im Drachenladen in die richtige Ecke zu laufen
    würde ich folgendes raten:


    Hat der Drachen "normale" (nicht gewickelte) Stäbe mit 8 mm und mehr Durchmesser ist es wahrscheinlich ein Powerdrachen.


    Hat der Drachen deutlich weniger als 2 m Spannweite; mindestens 5-6mm CFK aber fast keinen Bauch und stürzt nach dem Start immer wieder ab auch wenn erfahrenere Piloten sich daran versuchen, ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Speeddrachen (;-))


    Hat der Drachen "Hörner" an der Leitkante ist es ein Trickdrachen.


    Hat der Drachen mindesten 2 m Spannweite und wiegt weniger als 200 g ist er leichtwindtauglich.


    So gesehen ist es eigentlich ganz leicht einen Drachen einzuordnen... :)

    Danke sehr für die Infos, besonders (daran hatte ich noch nicht gedacht :-O )


    Zitat

    2. Schau dir mal bei den Drachen die Aspektratio (Standhöhe:Spannweite) an.


    Auf meine weitere Suche zu "Flugphysik" fand ich ein netter Tool von der Nasa:


    Man kann dort sein eigenen Drachen entwerfen inkl. Spanngröße, Länge und "Bauchung" etc... samt Flugtest und Tipps ob es fliegen würde


    Ich weiss der Link gibt es schon, aber nochmal kann es nicht schaden, es die Leser des Forums zu zeigen:


    http://www.lerc.nasa.gov/WWW/K-12/airplane/kiteprog.html