300 daN Schnüre??

    Hallo ich hoffe ich bin hier richtig mit meiner Frage.


    Müsste stimmen es heißt ja .....und Zubehör und da Schnüre Zubehör sind ist hier meine kontroverse Frage:


    Warum gibt es Schnüre die 200-300kg zug aushalten?? Laut der Logik muss die schnur doch auf das Körpergewicht abgestimmt sein plus ein bisschen an reserve für Boen.


    Denn die schnur muss ja maximal dein Körpergewicht tragen können, denn mehr als in die Luft heben kann es dich ja nicht. Und wenn ich dann so wie in meinem Fall 65 Kilo auf die Waage bringe ist es ja schmarrn eine 180 kg schnur mir zuzulegen oder??


    Mit Skiern und Buggy ist es ja dasselbe. man rechnet dann halt noch die Kilo der ausrüstung dazu und nimmt dann eine Leine von: Körpergewicht plus Ausrüstungsgewicht plus reserve und schon hat man seine maximale stärke.


    Aber keiner kann mir verklickern das es ausrüstung, geschweige Kiter gibt die 200 bis 300 Kilo wiegen!!


    Oder?? Bitte um Stellungnahme.


    Stritty

    Was die Suchfunktion so alles findet. ;)
    Klick mich!


    Gruß Uwe

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage - nicht für das, was Du verstehst!

    ehmmmmmmmm???
    Ich habe für einige meiner Drachen sogar 1000 daN Schnüre und bei stärkerem Wind nehme ich 2000 daN ! :O Nicht, das ich soviel wiegen würde, aber ich halte die ja auch nicht ! Du bist hier im Einleiner-Board ! Ich nehme mal an, deine Frage bezieht sich auf Mehrleiner ? :-O

    Selbst ohne Bodenanker macht es Sinn etwas stärkere Leinen zu nehmen, die mehr tragen als das reine Körper- / Buggygewicht.


    Lang lang ist's her da wurde mir im Physikunterricht etwas von einem Impulssatz erzählt. Genaues weiß ich nicht mehr, nur das die Kraft zur Beschleunigung eines Gegenstandes größer ist als die reine Haltekraft. Hat irgendwas mit Trägheit der Masse zu tun (und ein bischen träge sind wir doch alle, oder?)


    Die Leine mag deine 80 kg im statischen Zustand noch gerade so halten. Sobald aber ein Bö kommt ist es aus und dein Drachen sucht ohne dich das Weite.


    Wenn du es genauer wissen willst, musst du diejenigen fragen, die damals besser aufgepasst haben.


    Außerdem ist es gut wenn die Leine etwas Reserve hat, falls sie mal beschädigt wird. Irgendwann fransen alle Leine aus, sein es durch häufigen Gebrauch oder durch intensiven Kontakt mit allerhand Gegenständen (Winder, Äste, Autotüren, andere Leinen etc.)


    Gönn' dir was und nimms dreifach.


    Gruß Peter

    ... Es gibt da ein paar Dinge, von denen hat man nie genug ...

    Hallo
    Hier noch mein kleiner Kommentar zu dem Thema dicke Leinen:
    Was in Drachenkatalogen als Leinenstärke angegeben ist, das ist die Bruchlast der Leinen und nicht das was man im Normalgebrauch als Tragkraft ansieht. Diese Bruchlast wird mir einer fabrikneuen und unter gemormten Bedingungen gelagerten Leine gemessen. Dabei wird die Probe so in eine Prüfmaschine eingespannt, dass sie vollkommen gleichmäßig und ohne Lastspitzen belastet werden kann. Die Werte in den Katalogangaben sind also Idealwerte und ich kann mich an einen Test im DraMa zu dem Thema erinnern, bei dem auch Markenleinen die Katalogwerte nur ziemlich unzuverlässig erreichten.
    In der Technik wird die zulässige Tragkraft einer Konstruktion dadurch bestimmt, dass das schwächste Glied in einer Konstruktion ermittelt wird und die Bruchlast an dieser Stelle um einen Sicherheitsfaktor verringert als zulässige Belastung angenommen wird. Als Sicherheitsfaktor wird in der Regel ein Wert von etwa 4, bei sicherheitsrelevanten Anwendungen (z.B. Aufzug) aber auch durchaus 10 und mehr, angenommen. Dies ist übrigens auch der Grund für die recht dicken Seile mit enormen Bruchlasten, die als Sicherungsseile beim Bergsteigen benutzt werden.
    Die Bruchlast einer Drachenleine verringert sich, wie schon im oben angegebenen Thread erwähnt, mit jedem Knoten, Knoten mit engen Windungen können die Bruchlast locker halbieren!
    Ein weiterer Punkt ist die Verdrehung in der Leine. Bei den dehnungsarmen geflochtenen Leinen ,die vor allem bei Lenkdrachen geflogen werden, kann nach einigen Drehungen die Last in der Leine nur noch von der Hälfte der Stränge aufgenommen werden (bei der Drehung verkürzt sich ein Teil der Stänge, der andere verlängert sich).
    Zu alle dem kommt auch noch der von Peter geschilderte Effekt der kurzen Laststöße die durch die Massenträgheit des Körpers (oder noch schlimmer: des Bodenankers) aufgefangen werden und die meiner Erfahrung nach bei "harten" Leinen heftige Spitzen erreichen ohne dass es einem beim Fliegen "aus der Hand" auffällt.
    Meine Regel ist deshalb: Lieber die Leine ein bis zwei Nummern zu fett, als hinter einem teuren Stück herheulen und unter Umständen noch unnötige Haftpflichtschäden zu tragen. Von einigen wenigen Anwendungen abgesehen (Indoor bzw Nullwindkiten mit Aktivdrachen etc.) haben meine Drachen bisher die dickere Schnur immer getragen.


    p.s. Das ist übrigens auch der Grund, warum bei mir weder an Lenkdrachen noch an Einleinern eine Kevlarschnur vorkommt: Ich habe an Drachen und auch bei anderen Anwendungen schon mehrfach Kevlar besonders "trocken" und einducksvoll versagen sehen!