Berechnung der Schnüre zu Gewicht und Zugkraft

    Hallo ihr Kenner ;)


    Ich hab mal eine bescheidene Frage zu Schnüren. Gibt es da eine Berechnungsformel?
    Wenn ein Kite mit 180kp empfohlen wird brauch ich dann beim 4-Leiner 180kp Hauptschnüre? Ich habe hier im Forum gelesen das die Stärke der Schnüre auch Körpergewichtsabhängig sind.


    Wenn noch Angaben fehlen meldet euch ruhig (aber macht ihr ja sowieso ;) )

    Windige Grüße
    der Tim
    G2240

    Zitat

    Original von Jakten
    Ich hab mal eine bescheidene Frage zu Schnüren. Gibt es da eine Berechnungsformel?
    Wenn ein Kite mit 180kp empfohlen wird brauch ich dann beim 4-Leiner 180kp Hauptschnüre? Ich habe hier im Forum gelesen das die Stärke der Schnüre auch Körpergewichtsabhängig sind.


    wenn bei 180kp Bruchlast die Schnüren reissen
    ist es egal wieviel KG Gewicht dagegenstemmt ...
    wenn der Wind zieht, gibt es für diese Schnüre diesen Grenzwert ...
    bis sie reissen ..


    bei meiner SIGMA SPIRIT 2.5 sind 120kp Schnüre serienmässig dabei,
    trotzdem sind mir auf RÖMÖ 2x die Leinen gerissen,
    habe dann auf 180kp und gepolsterte Schlaufen umgerüstet und
    alles klappt seitdem ... :H:


    zu berücksichtigen ist sicher auch die Wahl der Leinenlänge,
    und die Wahl des Leinenmaterials ...
    aber da gebe ich den Ball mal weiter an die Cracks hier im Forum!! ;)


    Gruss ZAKK

    Zitat

    Original von Jakten
    Hallo ihr Kenner ;)


    Ich hab mal eine bescheidene Frage zu Schnüren. Gibt es da eine Berechnungsformel?
    Wenn ein Kite mit 180kp empfohlen wird brauch ich dann beim 4-Leiner 180kp Hauptschnüre? Ich habe hier im Forum gelesen das die Stärke der Schnüre auch Körpergewichtsabhängig sind.


    Wenn noch Angaben fehlen meldet euch ruhig (aber macht ihr ja sowieso ;) )


    @ Tim


    Eine Berechnungsformel kenne ich leider auch nicht .. aber meine Erfahrungswerte sagen: Schirme zwischen 3 bis ca. 6,5m² fliege ich mit 180daN .. Ich hatte noch keinen Schnurrabriss ... was man natürlich unbedingt beachten sollte sind die Knoten in den Leinen .... je nach Knoten verringert sich die Last um ein Vielfaches .. und so kommt es eben vor, das die Schnur reisst. die Kleineren Schirme fliege ich mit 130 daN ... alles was darüber ist (also grösser 7m²) mit 250daN

    Hallo, zur Belastbarkeit von Drachenleinen :


    Die Stärke, die Reißfestigkeit einer Leine wird meist als Bruchlast bezeichnet, die die maximale Tragkraft dieser Schnur angibt. Physikalisch wird Kraft in den Einheiten Kilopond ( kp ) oder Newton ( N ) ausgedrückt. Die Abkürzung “da” steht für “Deka”, was schlicht “Faktor 10” bedeutet.
    1kp ist die Kraft, die eine Masse von 1kg auf der Erde durch ihr Gewicht ausübt. Bei einer durchschnittlichen Erdbeschleunigung von g = 9,81 m/s² ergibt die Formel F = m x g


    1 kp = 9,81 N also 10 N = 1 daN = 1,02 kp


    International werden Bruchlasten für Seile, Leinen, Fasern in der Einheit Deka-Newton (daN) angegeben, was man mit hinreichender Genauigkeit im alltäglichen Sprachgebrauch mit “kg” bzw. “kp” gleichsetzen darf. Die Bruchlastangaben der Schnurhersteller sind allerdings Laborwerte, die in der Praxis kaum zu erreichen sind, weil Knoten und scharfe Biegungen die Belastungsfähigkeit erheblich verringern. Zudem darf die maximale Bruchlast keinesfalls mit der “sicheren Arbeitslast” verwechselt werden, die wesentlich niedriger anzusetzen ist: Bei einer neuwertigen Leine können als ungefähre Richtwerte für die sichere Arbeitslast gelten:
    - 1/3 (33%) der Bruchlast bei materialgerechtem und risikofreiem Einsatz
    - 1/5 (20%) der Bruchlast bei normalem Einsatz
    - 1/10 (10%) der Bruchlast unter riskanten Bedingungen.


    Ein Rechenbeispiel: Dein Drachen entwickelt eine Leinenzugkraft von etwa 7 kp. So sollte unter normalen Umständen die Drachenleine mindestens das fünffache dieser Kraft als Bruchlastwert aufweisen, also mindestens 35 daN ! :H:


    windige Grüße aus Lübeck

    Bernd Kelle (Drachenbaer)
    vor den Toren der 7 Türme Stadt Lübeck


    Dem Drachenflieger bläst niemals der Wind in's Gesicht :)

    dein körpergewicht kannst du auch als grundlage nehmen.
    die formel vom drachenbaer sagt ja, die schnur hält ein
    drittel der "nennlast". wiegst du also 80 kg, wirst du mit
    einer (3 x 80) = 240 kilo schnur gut bedient sein.
    egal wieviel der schirm zieht, du kannst ja nicht mehr
    als dein körpergewicht plus etwas reibung dagegen setzen.


    bei kleinen matten oder drachen gehst du dann nach der berechnung vom nasenbaer vor. die schnur soll ja nicht unnötig dick und schwer sein. das stört bei leichtwind.


    bei den bremsleinen ist die kraft eigentlich fast immer geringer, da kannst du schwächere leinen nehmen.
    sonst ist der windwiderstand der leinen so gross,
    dass die bremsen "vom wind" betätigt werden, ohne
    das du das willst.


    aus meiner erfahrung lohnt es sich, etwas hochwertigere leinen, die leider auch etwas bis deutlich teurer sind zu nehmen. erstens fliegen sie sich besser, zweitens halten sie länger.

    Zitat

    Original von Jakten
    Nach der Formel bräuchte ich dann eine 330 Kilo Schnur :O


    Aber Danke für die Infos.


    das ist ja auch richtig!
    wenn dein schirm eine zugkraft aufbringen kann, der über deinem körpergewicht (110kg)liegt, solltest du eine 300er schnur nehmen.

    Zitat

    Original von Chewbaka


    das ist ja auch richtig!
    wenn dein schirm eine zugkraft aufbringen kann, der über deinem körpergewicht (110kg)liegt, solltest du eine 300er schnur nehmen.


    Das war jetzt aber auch nur ein Scherz, oder? ;)


    Ich fliege alle meine Vierleiner Matten mit 170/70 Leinen. Und mir ist noch keine gerissen. Und ich sage mir, lieber soll mal ne Schnur reissen, als daß es mich verreisst. Und manche Buggyfahrer sind sogar nur mit 130 Hauptleinen unterwegs.


    Gruß Bertl

    Zitat

    Original von Chewbaka


    das ist ja auch richtig!
    wenn dein schirm eine zugkraft aufbringen kann, der über deinem körpergewicht (110kg)liegt, solltest du eine 300er schnur nehmen.


    Sorry, aber das halte ich auch für ein Gerücht ... zu dicke Leinen sind absolut nicht förderlich beim Fliegen.

    schaut doch mal ozone auf der homepage nach.
    dort werden leinen mit 360 kp angeboten/empfohlen.
    ich denke mal, das machen die jungs von ozone
    nicht aus spass.


    die unfallgefahr durch eine brechende schnur ist sicher
    genau so hoch, wie bei einer "zu stabilen"

    • Offizieller Beitrag

    Genau, und:


    Zitat

    Kleineren Schirme fliege ich mit 130 daN ... alles was darüber ist (also grösser 7m²) mit 250daN

    Kleinere Schirme benötigen eigentlich eine dickere Leine.
    Wenn man davon ausgeht das man nach der immer gleichen Power strebt, ist eine Schnurstärke ideal.


    Warum sollte ich an einen großen Schirm dicke Schnüre machen? Der große Schirm kommt nur bei einem Hauch von Wind in den Himmel, die Art Hauchwind, in der keine nennenswerten Böen zu erwarten sind, die die Belastung spürbar steigern. Dicke Schnüre bei wenig Wind sind auch nicht ideal für das Flugbild und Handling des Schirms.


    Wenn es jedoch richtig bläst, man also den kleinen Schirm zieht, sind auch entsprechend dickere Schnüre nötig. Kleinere Schirme sind Biester oder können in Böhen schnell zu solchen werden.



    Im Stand aus der Hand ist das eh egal, da bist Du sowieso das schwächste Glied in der Kette!

    Zitat

    Original von Jakten
    Nach der Formel bräuchte ich dann eine 330 Kilo Schnur :O


    Ja, eine, aber doch nicht vier mal 330, wäre Unsinn


    Also z.B. 2x180 Power ist mehr als gesuchte 330 oder?


    Geezer

    Ehemaliges Familiensilber: Borat Family und einige Lieblinge, XXtreme XXracer
    ´schab nur einen mehr, dafür aber 26m2!
    GORA ASKATASUNA!!!

    Ach so! Endlich mal was was mich auch wirklich weiterbringt :H:
    Wie man hört hab ich davon keine Ahnung und suche aus dem Grund Hilfe. Es geht nicht um kp pro Schnur sonder aufgeteilt auf alle 4 bzw auf 2?

    Windige Grüße
    der Tim
    G2240

    Zitat

    Original von La_Habana_Cuba
    Eine Berechnungsformel kenne ich leider auch nicht .. aber meine Erfahrungswerte sagen: Schirme zwischen 3 bis ca. 6,5m² fliege ich mit 180daN .. Ich hatte noch keinen Schnurrabriss ... was man natürlich unbedingt beachten sollte sind die Knoten in den Leinen .... je nach Knoten verringert sich die Last um ein Vielfaches .. und so kommt es eben vor, das die Schnur reisst. die Kleineren Schirme fliege ich mit 130 daN ... alles was darüber ist (also grösser 7m²) mit 250daN


    was meinst du mit den "Knoten an den Leinen" .. ??
    meinst du damit den Anstellwinkel wie bei der BUSTER II ... ??
    die SIGMA SPIRIT 2.5 hat das aber nicht ...
    trotzdem riss die 120er Leine ... :R:
    obwohl sie nach deiner Einschätzung zur kleinen Matte
    gehört .. :( .. oder hab ich übersehen?? :(


    SILVER sagte, das kleinere Matten dickere Schnüre benötigen ..
    nach meinen jetzigen Erfahrungen mit der SIGMA ..
    kann ich diese Aussage mit meinen 180er Schnüren
    nur wärmstens empfehlen ... :H:


    oder stelle ich jetzt die PHYSIK auf den Kopf?? :(


    Gruss ZAKK

    Hallo miteinander,
    Bruchlast hin Bruchlast her. Wenn Du an Deinem Drachen eine 180 Kp Leine dranmachst und diese nicht knotest sondern spleißt, erreichst Du auch ziemlich annähernd die Bruchlast von 180 kp. Diese Werte sind keine Laborwerte, diese werden im Werk (Liros) auf einer Maschine getestet. Dort wird die Schnur eingespannt und es wird soweit gespannt bis diese Schnur reißt. Der ablesbare Wert wird als die Bruchlast angegeben. Dieser Test wird aber mehrere Male durchgeführt und ein Mittelwert errechnet. Eine gespleißte Leine büßt nichts bzw. nur minimal Ihrer Bruchlast ein. Bei einer geknoteten Leine kann sich die Bruchlast bis zu 50 % verringern. Wenn Du ein Körpergewicht von angenommen 100 Kg hast und Dich beim Fliegen Deines Drachen nirgendwo dagegenstemmst, also keinen Gegendruck aufbaust, kann Deine 180 daN Leine auch nicht reißen, da dann Dein Drachen nur Dich zieht.
    Wenn Ihr noch nähere Auskünfte über Drachenleinen von mir wollt, könnt Ihr mich gerne anrufen. 09294-94194

    Zitat

    Original von Chewbaka
    egal wieviel der schirm zieht, du kannst ja nicht mehr
    als dein körpergewicht plus etwas reibung dagegen setzen.


    Sorry, aber das ist kompletter Unsinn! Das gilt nur im stationären Fall, also, wenn du mit den Schnüren Fest an einem Kran oder so hängen würdest. Auf dich wirkt eine Gravitationskraft von deiner Körpermasse x Fallbeschleunigung, und das sollte konstant sein. Aber wenn dich beim Jumpen dein Kite nach oben reißt, kommt da eine Impulsänderung (=dp/dt=Kraft) hinzu, weil du ja nach oben beschleunigt wirst. Die Frage, ob deine Schnüre halten ist also Grundsätzlich auch eine Frage, wie direkt ein Kite die Böen umsetzt, wodurch es auch nicht verwunderlich ist, das kleine Kites schon mal gute Schnüre durchhauen können!

    Zitat

    Aber wenn dich beim Jumpen dein Kite nach oben reißt, kommt da eine Impulsänderung (=dp/dt=Kraft) hinzu, weil du ja nach oben beschleunigt wirst.


    dachte ich mir doch gleich, dass ich da noch was vergessen
    habe von wegen impuls und muffzitilität und so!
    also noch dickere seil dran! am besten ankerleinen! :D

    Das mit der 3 fachen Körper gewicht ist nicht Einmahl so verkehrte.


    1. Es Dient deiner Sicherheit wen du in die Luft gehst.
    2. Beim Beine in den Boden stemmen kannst du auch mehr als dein Körpergewicht in die Leinen Bringen.
    3. Labor Bedingungen (langsame Seigerung des Zugs) sind in der Praxis mit Böhen und abrupten Manöver oft nicht zu ereichen.
    4. Ein unabsichtlicher knoten kann die leine bis zu 50 % schwächen wo belebt dann die Sicherheit.
    5. Alterung UV strahlen Abnutzung usw. schwächen die Schnüre.


    Forteile bei dickeren leine
    Höhere Sicherheit
    Längere Einsatz. Lebensdauer
    Weniger Dehnung
    Höhere reis Festigkeit



    Der Nachteil bei Dickeren schnüren
    Höherer preis
    Grösserer Luftwiderstand
    Bei den bremsleinen kann leichte brems Tendenz entstehen
    Mate flieg langsamer.



    Nach dem ich am anfangs ab und zu die leinen zerrissen hatte und mich das auch genervt hatte. Benutze ich in der zwischen zeit auch in etwa das 2.5 biss 3 fache des Körper gewischtes als Grundregel


    Gruss Leo

    NEU http://leosdrachen.bplaced.net/index.html
    Bin Legastheniker bezeichne mich als Recht- schreibblinder. Wie Einstein und viele andere Persönlichkeiten es auch waren und sind. Seit ich ein Matte geflogen bin, hat mich der Virus gepackt. Ich hatte ein unverschuldeten Auto Unfall mit Schleudertrauma folgen und merke das das Drachenfliegen gut tut bei den Rücken- Nacken und andern schmerzen. Gruss Leo

    Stimmt aber schon, was Silver sagt, die kleinen Teile geben durch die schnelle Reaktion und das damit verbundene 'Anrucken' schon mal wesentlich höhere Spitzenbelastungen an die Leinen weiter als die größeren Geräte, die auf eine kurze, harte Bö bei weitem nicht so spritzig reagieren.
    Und genau diese Spitzenbelastungen knacken die Leinen, nicht die eigentliche Zugkraft des Kites.
    Allerdings stehe ich auch auf dem Standpunkt, daß ich lieber Leinen fliege, die mir im Ernstfall wegreißen, das geht nur aufs Material, auch wenn es schade ist um den Kite, aber ich werde nicht unkontrolliert hinterhergeschleift.
    Das 'durfte' ich einmal erleben, brauch ich nie mehr wieder.
    Einfaches Beispiel: S-Kite 1.2 fliege ich grundsätzlich mit 130 kg Leinen, den 5.6, der ein ziemliches Pfund mehr Grunddampf hat, aber wesentlich behäbiger ist, grad mal mit 170 kg und ich wiege 85 kg.