Französische Ecken "Push-Push-Pull"?

    Ich zitiere mich mal selbst:


    Zitat

    Eine Methode, um das Nachwippen/Übersteuern in den Ecken in den Griff zu kriegen, wäre, die Ecken "französisch" zu fliegen, heißt, mit einer Push-Push-Pull-Bewegung.
    Hände vor die Brust (sozusagen wie ein Hund der Männchen macht); die Spitzen von Zeige-und Mittelfinger liegen auf den D-Ringen/Triangeln/Enden der Schlaufen. Die Hände kurz und trocken nacheinander nach vorne schlagen, Rhythmus etwa Tacktack (richtig schnell!), erst die Kurveninnenhand, dann aussen. Dann mit beiden Händen gefühlvoll in die Gerade ziehen; Hände wieder vor der Brust für die nächste Ecke.


    Pepse widersprach mir gerade, erst die Aussenhand, dann innen.


    Bei mir funktioniert es, bei Pepse gehe ich auch davon aus das er lechts und rinks nicht velwechsert.


    Was ich mir denke: Die Kurveninnenhand stallt den Innenflügel kurz an, der bremst dadurch ab. Die Kurvenaußenhand "pusht" den Drachen um die Ecke.


    :-o Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Nun hat er es mir erklärt:
    Die Außenhand pusht den Drachen um die Ecke, die Innenhand pusht ihn wieder gerade. Er beruft sich auf Matzel M. , muss also stimmen. Ausserdem klingt es einfacher.
    Meine Methode ist dann sozusagen ein rausgezogener Snapstall.
    Es wird probiert und berichtet, Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    wenn du erst innen drückst, wackelt doch der drachen vor der ecke oder?? ich versuch mir das grad vorzustellen....und warum fliegt ihr die ecken nicht mit push pull befehl mit direkten anschließenden anziehn beider leinen. also rückwärts gehn geginnend mit dem auslösen der ecke.


    O 4u

    wieviel watt??? öhm ...es hat gar kein Motor! es ist ein Sinner Mango Plus

    Zitat

    erst die Aussenhand


    und

    Zitat

    wenn du erst innen drückst


    :kirre:
    Wie jetzt, erst innen, dann aussen, oder umgekehrt(?) oder wie auch immer.


    Würd mich nämlich auch mal interessieren, ob es eine einfachere Methode gäbe als die anhin bekannte push pull-Ecken-Wackler-Methode.


    Gruss
    koebi-lee

    "Perhaps I can be your guide, but I will not solve the enigma for you." E.P. 11.6.1994

    Die Striche stellen den Arm dar, die Pfeile die Hände. Punkte sind als Leerzeichen zu verstehen, da Leerzeichen am Anfang einer Zeile gelöscht werden:(. Die Versetzung der Striche gibt jeweils die relative Position der Arme zueinander nach dem genannten Impuls an.


    Angenommen man fliegt eine Gerade von rechts nach links und möchte eine Ecke nach oben machen. Zunächst so, wie Erik sie fliegt (er hat es mir so bereits per PM bestätigt):
    Methode#1


    Gerade von rechts nach links:


    --->
    --->


    Push#1:


    --->
    ...--->


    Push#2:


    .........--->
    ...--->


    Pull:


    --->
    --->



    Ich mache es so:


    Methode#2


    Gerade von rechts nach links:


    --->
    --->


    Push#1:


    ......--->
    --->


    Push#2:


    ......--->
    ......--->


    Pull:


    --->
    --->



    Ich teile Kiwis Ansicht, dass bei Eriks Methode keine absolut saubere wackelfrei Ecke geflogen werden kann, da der Drachen - wenn auch nur minimal - entgegen der Eckenrichtung drehen müsste.


    Methode#2 eignet sich übrigens hervorragend, um knackige Kurven zu fliegen.
    Man lässt einfach "Push#1" so lange "aktiviert", bis man seinen Bogen geflogen hat - das Ausmaß vom Push bestimmt den Kurvenradius. Wenn der Bogen zu ende geflogen ist, kommen die Impulse Push#2+Pull blitzschnell. So sehen die Bögen sehr exakt und knackig aus.




    Marcel hat es mir so in Melle erklärt. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass ich nicht ordentlich zugehört habe und es nun etwas anders mache.:-D

    Hallo Björn :H: ,


    ich habe gerade versucht, das nachzuvollziehen. Geht aber nur mühsam, da ich wegen der Pfeile immer "von links nach rechts" denke :-/ und "auch so stehe mit meinen Händen" 8-) .


    Ich weiß ja, dass man das nur seitenvertauscht lesen muss, dann passt es :D . War aber schwer für mich, sich das vorzustellen - vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt ;) .

    Der Drachen hat Leiner,
    vier, zwei oder einer,
    und hat er mal keiner,
    wechfliecht!

    Liebe Grüße von Willi (bekennender Schattenparker, Warmduscher und Windfensterrandaxler)

    Hi


    Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich das nicht kapiere.
    Also.....: Ich fliege unten am Boden, von rechts nach links, und will
    'ne Ecke nach oben.


    Ich pull rechts (also die obere Leitkante), der Drachen verändert die Richtung
    vom Horizontalflug in den Vertikalflug nach oben. Das gleich erreiche ich,
    wenn ich stattdessen links push'e, also die untere Leitkante. Und gleichzeitig
    kurz rechts pull und links push, passiert ebenfalls das gleiche, aber die Ecke wird
    schneller. Ist doch soweit korrekt ... oder?


    Aber, was ich nicht kapiere. In dem unteren Beispiel, Flug ebenfalls unten am Boden,
    von rechts nach links, und absichtigt ist 'ne Ecke nach oben. Da beginnt der
    Richtungswechsel mit nem rechten Push. Nach meiner Meinung kracht der Drachen
    nun in den Boden.


    Die Methode 2 kapier ich... aber Methode 1 krieg ich nicht auf die Reihe...


    vg, Thomas


    Ja stimmt, ist komisch!!
    Müsste Methode#1 nicht so aussehen im Flug von rechts nach links??!!


    Methode#1


    Gerade von rechts nach links:


    --->
    --->


    Push#1:


    ...--->
    --->


    Push#2:


    ...--->
    .........--->


    Pull:


    --->
    --->




    Sorry, ich wollte auf keinen Fall "Klugscheißern" !!!!!!
    kann mich auch irren!! :peinlich:


    mfG



    Micha


    - Editiert von MB am 28.11.2006, 03:52 -

    lg, Micha!!


    ThomasL & MB:


    Wenn ich das richtig verstehe, ist Push#1 kein Push um die Ecke zu fliegen, sondern nur ein kurzer Impuls, um den Drachen zu stallen.
    Also folgendermaßen:


    1. Flug von Rechts nach links.
    2. Kurzer "Zuck" des rechten Armes nach vorne, fast gleichzeitig
    3. langer Push des linken Armes, weiter als der rechte. Der Druck geht aus dem Segel und durch die "übertriebene" Auslenkung des linken Armes ändert der Drachen die Richtung.
    4. Beide Arme gleichzeitig angeziehen, Druck kommt ins Segel und weiter geht's!


    Probiert habe ich das jetzt noch nicht, ist also nur eine Vermutung. Auf jeden Fall darf der Push#1 nicht so lang sein (sowohl in der Auslenkung als auch der Zeit), dass

    Zitat

    kracht der Drachen
    nun in den Boden

    passiert. ;)

    Also vielleicht habe ich das nicht verständlich genug ausgedrückt:


    Mit Methode#1 habe ich nichts am Hut, es sollte lediglich darstellen, wie Erik (Datenland) sein Vorgehen beschreibt.

    Haltet Euch doch lieber an die von Pepse beschriebene Variante. Meine scheint entschieden unorthodox zu sein und Bedarf gegebenenfalls noch einmal der Begutachtung durch die Heroen der Branche.


    Jetzt habe ich was angestellt...


    Guten Flug. Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    ...und noch einmal :-)! Ich persönlich weiß nun nicht welche Methode von beiden die "Französische" wirklich darstellt:


    Erste Methode:
    Der Drachen fliegt von rechts nach links. Um den Drachen nun in die Vertikalposition zu bekommen pusht man mit der linken Hand. Ist der Drachen in der Vertikalposition, pusht man mit der rechten Hand zusätzlich um die Drehung des Drachen zu stoppen. Anschließend pullt man mit beiden Händen um die "Ecke" zu "betonen".
    Zweite Methode:
    Der Drachen fliegt von rechts nach links.Um den Drachen nun in die Vertikalposition zu bekommen pusht man mit der linken Hand. Ist der Drachen in dieser Position angekommen, pullt man, "ohne" vorher mit der rechten Hand zu pushen, mit beiden Händen um die "Ecke" zu "betonen".


    In meinen Augen ist die erste Methode die "Französische", denn die zweite ist sehr heikel und ohne super Timing sehr unsauber.
    Wie man herauslesen kann, ist die "französische" Ecke eigentlich gar keine ;-)!


    P.S. Meine angesprochenden Methoden beziehen sich nicht auf Björns "Pfeildarstellung", wurde gerade darauf hingewiesen das es so verstanden werden könnte :-)!!!
    - Editiert von XarS am 02.12.2006, 21:12 -

    Salut à tous!


    Ihr habt fast alle schon recht.


    Zitat

    1. Flug von Rechts nach links.
    2. Kurzer "Zuck" des rechten Armes nach vorne, fast gleichzeitig
    3. langer Push des linken Armes, weiter als der rechte. Der Druck geht aus dem Segel und durch die "übertriebene" Auslenkung des linken Armes ändert der Drachen die Richtung.
    4. Beide Arme gleichzeitig angeziehen, Druck kommt ins Segel und weiter geht's!




    Dies ist im wesentlichen die richtige Bewegung.
    Nochmal in Zeitlupe:
    1. Beide Hände werden gleichzeitig nach vorne bewegt, um den Flug zu verlangsamen. Die linke Hand pushed dabei weiter als die Rechte, um die Kurve einzuleiten. Durch diesen "zweifachen" Push wird im wesentlichen erreicht, das die Kurve, (die "Ecke" ist ja eigentlich auch nur eine sehr enge Kurve), verlangsamt und kontrolliert eingeflogen wird.
    2.Linke Hand pulled auf Höhe der Rechten und beide pullen zurück in die Ausgangsstellung, der schon weiter oben erwähnten Hündchenstellung. (Die ist das wichtige dabei, denn sonst kann nicht ausreichend gepushed werden.) Durch das beidhändige Pullen wird beschleunigt, was den Drachen ohne Schlingern in der eingeschlagenen Richtung hält. Oft kann es durch eine übertriebene Ausführung, vor allem zu starkem Pullen, auch zu einem regelrechten Zittern der Flügelspitzen kommen.
    Das wirkt nicht sehr schön, ist aber nicht relevant in Bezug auf das Gesamtbild der geflogenen Figur, die mit dieser Methode sehr präzise ausgeführt werden kann. Sehr geeignet auch für enge Loops.


    Hoffentlich hilft euch das weiter.



    À plus
    Steph


    Elément'Air
    Calvados/France

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Also für mich als Trickanfänger ist das schon erstaunlich, wie man aus den Ecken eine Wissenschaft machen kann :worship: Genau deshalb würden mich mal vergleichende Videos interessieren. Habt ihr da was im Angebot? Wie sehen denn nun die perfekten Ecken aus? Wie man sie macht, weiß ich ja nun (theoretisch) ;)


    Ich verfolge diesen Thread schon länger, aber die Erklärung von Steph hat's irgendwie auf den Punkt gebracht. Danke. :H:

    Gute Ecke: Schnurgerader Anflug, in einem Augenaufschlag den Drachen auf dem Punkt um genau 90 Grad herumdrehen, schnurgerader Abflug. Gesamter Vorgang mit gleichmäßiger Geschwindigkeit, kein Nachwackeln. Ausbaufähig zu 45°, 60°, saubere Halbkreise usw.
    Kommt in jedem dritten Video vor. Suche mal im Videoboard nach Wettkampfvideos.
    Präzise Grüße, Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Zitat

    Original von datenland
    Gute Ecke: Schnurgerader Anflug, in einem Augenaufschlag den Drachen auf dem Punkt um genau 90 Grad herumdrehen, schnurgerader Abflug. Gesamter Vorgang mit gleichmäßiger Geschwindigkeit, kein Nachwackeln. Ausbaufähig zu 45°, 60°, saubere Halbkreise usw.
    Kommt in jedem dritten Video vor. Suche mal im Videoboard nach Wettkampfvideos.
    Präzise Grüße, Erik


    Das würde ich jetzt mal als die "typische" gute Ecke bezeichnen, aber französische Ecken sind schon noch etwas anderes...auf Videos ist das jedoch oft schwer zu erkennen. Französische Ecken sind eigentlich sehr enge Kurven aus denen der Drachen dann heraus beschleunigt wird. Der Drachen wird vor der "Ecke" etwas verlangsamt und in die Ecke hineingekippt.


    Diese Technik ermöglicht es zu Beispiel auch, auf einer Geraden Akzente auf die Musik zu setzen (der Drachen wird ganz kurz verlangsamt und dann wieder beschleunigt -> er rastet dann quasi auf einer Geraden ein). Richard Debray macht das z.B. hier und da in seinen Ballets...

    Zitat

    Original von Steph


    1. Beide Hände werden gleichzeitig nach vorne bewegt, um den Flug zu verlangsamen. Die linke Hand pushed dabei weiter als die Rechte, um die Kurve einzuleiten. Durch diesen "zweifachen" Push wird im wesentlichen erreicht, das die Kurve, (die "Ecke" ist ja eigentlich auch nur eine sehr enge Kurve), verlangsamt und kontrolliert eingeflogen wird.
    2.Linke Hand pulled auf Höhe der Rechten und beide pullen zurück in die Ausgangsstellung, der schon weiter oben erwähnten Hündchenstellung. ..... usw.


    sag ich doch:


    Zitat

    Original von Achim X


    Ich zitiere einmal eine Stimme von der Wiese:


    ;) Ich werde es trotzdem Versuchen.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Zitat

    ...Wenns schnell genug geht, merkt es vielleicht keiner...


    So isses, - vor allem die Judges nicht.
    und erlaubt ist ja alles, was nicht verboten ist. ;)


    À plus
    Steph


    Elément'Air
    Calvados/France

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Im Grunde ist es auch wurscht. Es gab mal ein verdammt gute Signatur:

    Zitat

    Beim Drachenfliegen gibt es kein richtig oder falsch. Wer gut fliegt hat Recht

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Da kann ich mich nur anschliessen.


    Aber um einmal ernsthaft auf das Thema zurückzukommen:
    Hechter hat gesagt:


    Zitat

    Also für mich als Trickanfänger ist das schon erstaunlich, wie man aus den Ecken eine Wissenschaft machen kann


    Na das ist ja ganz normal für ein Forum, wo es ums Drachenfliegen geht. :) Im Mikado-Forum unterhalten die sich seitenweise über Wurf-, Rauszieh-, Schnips- und Drallbewegungen. (Vermute ich zumindest). Du wirfst aber eine berechtigte Frage auf.
    Bei all dem sollte man nicht vergessen, das Technik nicht Ziel sondern nur Mittel ist. Beim Spassfliegen geht es darum, das es gut aussieht und man durch Erfolg neu erlernter Moves motiviert wird. Da kann man sich mit Tricks so richtig auslassen, insbesonders, wenn mann sich in technisch versierter Umgebung befindet. Im Wettkampf ist das etwas anders. Im Ballet soll Musik "interpretiert", und nicht Flugtechnik musikalisch untermalt werden. Da muss man sich fragen, ob durchweg "französische Ecken"
    zu Mozart Lacrimosa geflogen, das richtige ist. Das passt vielleicht gut zum Bolero und hier und da in bestimmten Flugsituationen. In einer Präzisionsfigur wie dem "follow flank up and square" (sorry, hab' leider keine Übersetzung), kommt das bei den Judges garnicht gut an (und zu recht). Und auch das Publikum muss verwöhnt werden. (Drachensport, wenn er als "Wettkampf-Sport" anerkannt werden will, braucht Publikum). Dann sind einfache, lessbare Routinen wirksamer, als High-tech freestyle.
    Aber ich glaube, ich sollte jetzt mal schluss machen :SLEEP:


    À plus
    Steph


    (sorry, mit den ss, hab leider kein sz auf der Franzosen-Tastatur)


    Elément'Air
    Calvados/France

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France