Windfenster/Waage

  • Eine Frage an alle die sich mit Drachenkonstruktion und Waagen auskennen:


    Alle guten Drachen, die ich bisher geflogen bin, sind bei normalem Wind - also dann, wenn der Drachen ohne Arbeit von allein fliegt - bis ungefähr ans obere Ende des Windfensters geflogen. Sie blieben also mehr oder weniger direkt über mir stehen. Ich meine mich auch daran erinnern zu können, irgendwo gelesen zu haben, dass dies ein wohlkonstruierter Drachen tun sollte.


    Nun habe ich einen Kandidaten neu in der Tasche, der macht das nicht. Je nach Wind macht er zwischen etwa 60 bis 80 Grad Schluss, stallt und nimmt die Nase ein wenig nach unten. Nun meine Frage:


    Woran liegt das?


    Ich tippe in erster Linie auf die Waage. Sie scheint mir deutlich zu flach zu sein. Liege ich hier richtig? Leider ist die Waage nicht justierbar, so dass ich ohne Austausch eines ganzen Schenkels nichts ausprobieren kann.


    Danke schon jetzt für Tipps!


    :)

    Gerhard
    Müllsack oder Mehlsack... wo ist hier der Unterschied?

  • du musst doch nicht einen ganzen schenkel tauschen.
    nur die schlaufen an den oberen querspreizen lösen.
    stattdessen dort eine knotenleiter dranfrickeln.
    schon kannst du den oberen schenkel verstellen.

  • Hi Gerhard,


    looks very british ;-)8-)


    Die Längen lassen sich leider nicht lesen, aber hast Du Sie schon mal grob mit der "ähnlichen" Gemini Cross-Active verglichen? Was sagt denn Mark himself dazu?


    mfg
    Mike

    Mike

  • handelt es sich um einen in door drachen? weil dann wäre das fast normal.
    O4u

    wieviel watt??? öhm ...es hat gar kein Motor! es ist ein Sinner Mango Plus

  • Hallo,


    Soweit mir bekannt ist, führen nicht zu flache sondern eher zu steile Waagen zu dem oben geschilderten Problembild.


    Wenn ich wissen wollte, ob diese Problematik auf die Waage zurückzuführen ist, würde ich zusätzlich zur bisherigen Waage eine zweite 3-Punkt Waage anknüpfen und damit die entsprechenden Tests durchführen.




    Viele Grüsse


    Erich

  • Zitat

    Original von orange4u
    handelt es sich um einen in door drachen? weil dann wäre das fast normal.
    O4u


    Da Gerhard es neulich mal hat anklingen lassen, dass einer aufs Festland schippert, vermute ich mal, es ist die Waage eines Trident STD. Ist sicher nicht verkehrt, zu wissen, um welche(n) (Art von) Kite es geht.



    Zitat

    Bridle : Modified Andy Wardley Cross-Active.

    Mike

  • hm dann weiß ich auch nicht. was mich stutzig gemacht hat, war das nicken der nase.
    wie erick schon schrieb liegt das normal an zu steiler einstellung. indoor drachen stehen gerne sehr flach, zu flach zum out door fliege, diese drachen steigen dann nur auf 3/4 höhe und tauchen dann mit der nase ab, weil zuflach.
    o4u

    wieviel watt??? öhm ...es hat gar kein Motor! es ist ein Sinner Mango Plus

  • Zitat

    Da Gerhard es neulich mal hat anklingen lassen, dass einer aufs Festland schippert, vermute ich mal, es ist die Waage eines Trident STD. Ist sicher nicht verkehrt, zu wissen, um welche(n) (Art von) Kite es geht.


    Ah, schön aufgepasst!


    Ist in der Tat der Trident. Und bevor ich mich bei Mark melde, wollte ich mich ein bisschen schlau machen. Es ist also kein Indoor, O4U, sondern ein Std., der sich - wie ich heute festgestellt habe - bei viel Wind noch ziemlich gut tricksen lässt. Ich werde dann mal Mark fragen, weil es mir zu aufwendig ist, mit einer eigenen Waage anzufangen.


    Wenn Interesse ist, bringe ich dann mal einen kleinen Bericht, wenn ich ein paar mehr Stunden mit dem Drachen hatte.


    :)

    Gerhard
    Müllsack oder Mehlsack... wo ist hier der Unterschied?

  • C. Derefat hat irgendwo mal geschrieben, dass er seinen Virus mit Absicht so flach fliegt, das er bei Zwei Drittel der Fensterhöhe stehen bleibt. Er fand diese EInstellung zum Tricksen schöner.


    Wenn man ABWs Seite mal studiert, stellt man fest, das für ihn die Crossover-Waage das Endergebnis aus unterschiedlichen aktivierten Waagen darstellt; er beschreibt ja alle sinnvollen Möglichkeiten. Die ganzen kurzen Strippen haben den Zweck, Lenkbewegungen, die sonst nur über einen Schenkel in den Drachen geleitet werden, zum Teil auf die anderen Schenkel mit zu übertragen, um die Reaktion des Drachens auf die Lenkkommandos weicher zu machen, zu beschleunigen oder zu bremsen.
    Die Einflüsse der abgebildeten Waage sind praktisch nicht mehr nachvollziehbar, wahrscheinlich heben sich einzelne Impulse sogar auf. Sie entzieht sich jeder Manipulierbarkeit durch den Flieger, wie man hier sieht.


    Ob das noch sinnvolle Weiterentwicklung ist oder schon Voodoo? Die Backbrace-Konstruktion hatten wir ja neulich schon:


    Gerhard: Hast Du den Eindruck die kann was festhalten?


    Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

  • @ Eric

    Zitat

    C. Derefat hat irgendwo mal geschrieben, dass er seinen Virus mit Absicht so flach fliegt, das er bei Zwei Drittel der Fensterhöhe stehen bleibt. Er fand diese EInstellung zum Tricksen schöner.


    Das ist allerdings interessant. Ich finde das aber nicht so toll, weil ich gern mit kurzen Leinen, so um die 17 Meter, fliege. Wenn nur zwei Drittel des Windfensters nutzbar sind, wird es dann arg klein.


    Zitat

    Hast Du den Eindruck die kann was festhalten?


    Was meinst Du mit festhalten?


    :)

    Gerhard
    Müllsack oder Mehlsack... wo ist hier der Unterschied?

  • Die Strippe soll doch den Drachen in Form halten, wenn der Winddruck zunimmt und durch den schieren Druck der Drachen schüsselförmig nach hinten gedrückt wird (Das ist das, was Pepse in seinem Bigfoot-Video so schön demonstriert hat). haben wir hier neulich u.a. mit Mike diskuitiert. Kommt mir komisch vor mit dem Y-förmig nach hinten unten führenden Verlauf der Leine.
    Flugbericht wäre sehr interessant; vom Bild und Video her vermutet man einen "extremisierten" Gemini? Fliegt der Trident denn noch geradeaus?
    An und für sich ist es ja spannend, wenn einer mal komplett gegen den herrschenden Mainstream arbeitet und einen Drachen in ganz andere Richtung entwickelt.
    Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

  • Zitat

    Die Strippe soll doch den Drachen in Form halten, wenn der Winddruck zunimmt und durch den schieren Druck der Drachen schüsselförmig nach hinten gedrückt wird


    Okay, ich hatte nicht so darauf geachtet, aber beim ersten Flug war mir schon aufgefallen, dass der Drachen auch starke Böen extrem gut aushält, ohne sich zu verformen.


    Mark hat mittlerweile geantwortet und vorgeschlagen den oberen Schenkel einfach durch Neuknoten um 2 cm zu verkürzen. Das werde ich dann doch mal ausprobieren.


    Für einen Flugbericht ist es noch zu früh - ich habe gerade mal 2 Stunden bei unangenehm böigen Wind zwischen 5 und 30 km/h gehabt. Nur so viel vorab: Von Geradeausflug kann man wirklich nicht mehr reden. Der Drachen stallt andauernd, wenn man sich nicht konzentriert. Er braucht Wind um ihn die Gänge zu kommen. Darauf muss man sich ziemlich einstellen. Wenn es ans Tricksen geht ist er der Hammer: Definitiv noch keinen Drachen gesehen, der sich dermaßen schnell aufwickelt. Und das quasi ohne Slack. Du kannst stehen bleiben und musst maximal die Arme ein wenig nach vorn bewegen. Flic Flacs gehen durch leichtes Zucken im Handgelenk. Axel dabei überraschend flach. Er bleibt - wie der Deep Space - nicht im Backflip liegen, sondern muss hineingeworfen (was ich lieber mag als das sonst weitverbreitete Einrasten im Backflip).


    Der Drachen ist definitiv anders, als das, was im Moment üblich ist. Eher - wie Du richtig sagst - eine radikale Weiterentwicklung der Gemini/Elixir-Richtung.


    Demnächst dann gern mehr, wenn ich ein bisschen mehr Zeit mit dem Drachen hatte.



    :)

    Gerhard
    Müllsack oder Mehlsack... wo ist hier der Unterschied?