Hallo und verpatzter Guerilla-Jungfernflug

  • Hi Leude,


    so, nun Sage ich auch mal ganz offiziell "HALLO!", nachdem das Forum nun schon seit einigen Monaten zu meinen Top-Zeitkillern zählt, ich mich in dieser Zeit aber eher passiv verhalten habe. Drachen fliege ich eigentlich, seit ich ein kleines Kind war. Zuerst die guten "Günther Flugspiele"-Einleiner, dann irgendwann Zweileiner à la Delta Hawk, dann diverse Trickdrachen, dann die erste Matte, 'ne Symphony 2.2., dann den ersten Vierleiner (Revolution) und dann die erste Vierleinermatte, 'ne Paraflex 3.5. Vor nicht all zu langer Zeit habe ich mich dann von allen alten Drachen bis auf die Symphony getrennt, an der hänge ich irgendwie, und das dabei rausgeschlagene Geld in ein ATB und 'ne bessere Vierleinermatte investiert. Denn da ich auch seit langer Zeit Snow- und Longboard fahre, war es einfach die logische Konsequenz, endlich die geliebten Hobbys in Reaktion mit einander zu bringen. Drum treibe ich mich jetzt immer mal wieder in Hamburg und Umgebung rum und suche nach Plätzen zum fahren. Das Falkensteiner (Elb-)Ufer ist bisher mein Lieblingsspot, natürlich bei Niedrigwasser.
    Da war ich heute auch, mit meinem neuen alten, also gebrauchten Lynn Guerilla II 13. Das Teil habe ich letzte Woche ersteigert, denn ich dachte, ich sollte dringend auch mal was mit Depower austesten. Also, gestern abend schön das Instruction-Video geguckt, Safety-Auslösen geübt und mich auf den Jungfernflug gefreut. Endlich was mit Lift! Naja, was soll ich sagen, oft kommt alles anders. Wind war zwar, doch mit geschätzten 3-4 Beaufort leider nicht genug. Der exakt nach der Anleitung ausgeführte Start klappte zu meiner Überraschung zwar auf Anhieb, der vorgefüllte Guerilla flog am Windfensterrand ein Stück hoch, füllte sicht sogar richtig schön mit Luft, doch in den Zenit steigen wollte er nicht, Pustekuchen. Nach krampfhaftem Gezerre an den Powerleinen und Rückwärtslaufen bis ich mit den Füssen in der Elbe stand, klatschte er auf den nassen Strand. Bis ich ihn wieder in Position für einen erneuten Launch hatte, war das Tuch so nass, dass der Kite noch schlechter zu starten war, als ohnehin. Nach einer Stunde ich war entnervt und gab auf. Dann musste wieder die kleine Schwester, die Pepper 4.5, ran mit der konnte ich dann wenigstens noch eine knappe Stunde fahren, bis das zurückkehrende Wasser den Strand dafür wieder zu schmal machte. Als ich kurz vorm Leinenaufwickeln noch so da saß, und mich über den vermeindlichen Fehlkauf ärgerte, hat dann noch ein Hund die Dreistigkeit besessen, die geparkte Pepper zu markieren. Was für eine unbefriedigende Session.
    Trotzdem kann ich es nicht erwarten, wieder loszuziehen, hat mich irgendwie richtig gepackt. Die Guerilla werde ich aber eventuell wieder verkaufen. Mag ja ein guter Kite sein, ich denke aber, dass ich zu selten den richtigen Wind haben werde, um damit Spaß zu haben und irgendwie fühle ich mich mit Handles sicherer als mit Bar. Da lege ich mir lieber noch ein zwei weitere Vierleinermatten zu, vielleicht was mit mehr Leistung als die Pepper. Oder würdet ihr sagen, ich sollte nichts überstürzen, und der Guerilla noch eine Chance geben?


    Das Forum find' ich super :)


    Viele Grüße


    Christopher

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  • Definitv nichts überstürzen! Irgendwas scheint nicht gestimmt zu haben, die GII in 13 qm sollte gut gehen zwischen 3-4 Bft.

    [hr]
    Kitelandboarder wissen warum Vögel singen.

    • Offizieller Beitrag

    Die fliegt normal auch bei 2 bft. Da stimmt was nicht.Waren die Backlines aussen an der Bar und hingen gut durch? Wenn der Wind schwächelt und sie geht in den Backstall, einfach mal am Adjuster (Frontlines)greifen und ruckartig anziehen. Hmm... Reißverschluss war auch zu?... :D (Alles schon vorgekommen)


    Gruß Sören

  • Der Reissverschluss war zu und die Bar war richtig angehängt ;)


    Nochmal das Flugverhalten:
    Die Guerilla flog am Windfensterrand ein Stück hoch, füllte sich noch mehr mit Luft, hörte dann aber auf zu steigen und driftete stattdessen in die Windfenstermitte. Ein Ruck an den Frontlines bzw. ein Heranziehen und Festhalten der Frontlines hat sie dann soweit stabilisiert, dass sie durch das Windfenster flog und dass ich das gleiche Spielchen nochmal am anderen Windfensterrand spielen konnte. Dabei war ich die ganze Zeit nicht ins Trapez eingehängt, der Adjuster war ganz eingefahren, so wie es auch im Instruction-Video empfohlen wird. Die Backlines hingen dabei schon ziemlich durch. Ich hatte das Gefühl, dass das sie besser flog, wenn ich die Frontlines zu mir heranziehe... Ich gehe mal davon aus, dass die Leinenlängen OK sind, sind noch die original Lynn-Leinen... Was hätte ich in der Situation wohl tun können, um die Guerilla in die Luft zu bekommen?


    Hmm... Ihr meint also, sie sollte bei unteren 3 bft zumindest mal in den Zenit steigen, oder? Laut dieverser Windtabellen benötigt die 13er ja schon ein bisschen mehr, um Druck aufzubauen...


    Gruß
    xtopher

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  • Aus meiner Erfahrung heraus solltest du nicht nach dem ersten Flugversuch die Matte als ungeeignet einstufen. Du sagst ja selber, dass du mit Handels sicherer fliegst als mit der Bar. Einfach nochmal probieren und an die Bar und die Matte gewöhnen.


    Wenns sie dann immer noch nicht fliegt wickelst du die Matte um einen großen schweren Stein und wirfst das Ganze in das nächste Gewässer. ;)

  • Zitat

    Original von ErimSee
    Aus meiner Erfahrung heraus solltest du nicht nach dem ersten Flugversuch die Matte als ungeeignet einstufen. Du sagst ja selber, dass du mit Handels sicherer fliegst als mit der Bar. Einfach nochmal probieren und an die Bar und die Matte gewöhnen.


    Das war wohl der Frust, der mich gepackt hat :-/ Ohne Geduld ist man bei diesem Sport ja auch falsch aufgehoben. Aber es hätte so schön werden können, gestern...


    Zitat

    Original von ErimSee
    Wenns sie dann immer noch nicht fliegt wickelst du die Matte um einen großen schweren Stein und wirfst das Ganze in das nächste Gewässer. ;)


    Ähem, dann doch lieber wieder verkaufen, oder als Hängematte benutzen ;)


    Gruß
    xtopher

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  • Auf jeden Fall weitertesten.....es kommt auch sehr drauf an den Schirm erstmal kennenzulernen (vom Flugverhalten) ein Schirm an ner Bar fliegt einfach anders als an Handles. Da muss man sich dran gewöhnen. Und wenn der echt ab 2 fliegt.......mich wundert nur das du mit einem 4.5er dann fahren konntest....normal kauft man doch große Schirme für wenig Wind...oder? grins...aber ist 4-Leiner.....60% passen hier wohl nicht mehr ganz.
    Hattest du Böen?
    ---gnom---

  • Hi Gnom,
    ja, ein paar Böen gab es natürlich auch, teilweise hat es sogar ganz gut gepfiffen. Die Pepper 4.5, mit der ich unterwegs war, hat mich auch nicht gerade auf Höchstgeschwindigkeit gebracht, mit Achten in der Powerzone und Sinusbahnen am Rand war aber eigentlich super Cruisen möglich (bis der Strand zu schmal wurde).


    Die Arcs/Twinskins sind wohl auch in großen Größen nicht so super bei wenig Wind, das wusste ich auch vor dem Kauf, aber wie ja auch schon die anderen hier gesagt haben, sollte die 13er GII bei 3Bft schon fliegen.


    Die projezierte Fläche bei Arcs beträgt durch die Bogenform übrigens nur ca. 2/3 der ausgelegten Fläche, also bei meiner 13er GII ca. 8,66 m². Deine 60% beziehen sich wohl auf das Größenverhältnis von Buggymatte zu Depower bei gleicher Leistung, oder? 60% von 8,66 m² sind 5,2 m²... Kann dieser Vergleich stimmen?


    Gruß
    Christopher

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  • Hi Christopher,


    die 13er G2 geht bei 3-4 BFT, es ist zwar der untere Windbereich (zum Fahren) aber fliegen sollte das gute Stück alle mal(-;


    Du sagst, Reißverschluss war zu, ok. Der Kite war auch trocken und es war kein Sand oder sonst was in den Kammern?
    Im Grunde genommen hast du dir schon selber die Lösung für dein Problem geliefert. Anstatt die Frontlines zu dir ranzuziehen, knote am Anknüpfpunkt für den Kite die F-Lines einfach in 5cm Schritten nähe zum Kite hin fest. Somit nimmst du Spannung von den Backlines -> Der Kite erhält mehr Auftrieb. Es kann sein, dass der Vorbesitzer des Kites den Kite an einer anderen Bar (mit welcher er vielleicht auch Tubes fliegt) geflogen hat und somit die Knoten an den Anknüpfpunkten des Kites nicht mehr stimmen. Richtig eingestellt ist der Kite, wenn er bei ganz offenem Adjuster und etwas Wind depowert in den Zenit zieht.


    Gruß Marc

  • Langsam, langsam...


    Du warst nicht im Trapez eingehängt? Dann ist dieses Verhalten ganz normal! Dadurch ist der Kite ja ständig voll angepowert und hat naturgemäß eine Tendenz zum Backstall. Zum Unhooked fliegen musst du den Kite anders einstellen, aber das kriegst du selber später raus.


    Erstmal im Trapez einhängen, und darauf achten, dass die Backlines schön durchhängen, und der Kite wird 1a fliegen. Bei wenig Wind testen, ansonsten kennst du ja die Safety schon :)


    Gerade den 13er würd ich NICHT wieder verkaufen, ich hab die 13er Venom und das ist u.a. wegen der mords Depower eigentlich der passende Schirm für 90% der Tage. Kleine Größe <> Lift lässt sich recht gut durch die hohe Flug- und Drehgeschwindigkeit der "kleinen" ausgleichen. Bei 3-4 Bft heb ich mit 90 Kilo jedenfalls völlig problemlos ab, so gewünscht.



    Hoffe es half...

  • Hallo,


    sehr wichtig ist auch, daß du den ADJUSTER bei wenig Wind ganz locker lässt, weil wenn er voll angezogen ist, fliegt der Kite nicht gut.


    Gregor

  • Vielen Dank für die guten Hinweise!


    Ich werde beim nächsten mal dann also nicht unhooked und mit gezogenem Adjuster starten, so wie es das Instruction-Video empfiehlt. Dieses Vorgehen führt anscheinend nur bei viel Wind zum Erfolg...


    Mal sehen, wann ich wieder zum Testen komme, hoffentlich am Wochenende, dann berichte ich hier, wie es war... Gleich wieder verkauft wird die Guerilla jedenfalls nicht ;)


    Gruß,
    xtopher

    (====>o-</

  • Das Instruction-Video geht hier einfach auf Nummer Sicher, weil man sich unhooked nicht so leicht weh tun kann. Praktikabel ist das aber nicht unbedingt. Das klappt vielleicht, wenn der Kite wirklich 100% vorgefüllt ist, aber solange sich das Profil nicht wirklich ausgebildet hat kommt er voll angepowert auch bei viel Wind nicht auf Touren.


    Starten solltest du die Guerilla (wie fast alle anderen Depower-Schirme auch) eingehakt. Bei kritischen Verhältnissen aber immer mit einer Hand am Auslöser. Das gilt übrigens auch für Landungen. Bei starkem, böigem Wind kann es vorkommen, dass du den Kite nicht mehr kontrolliert gelandet bekommst, oder die kontrollierte Landung ein erhöhtes Risiko bedeutet. Daher von vornherein darauf einstellen, dass du zum Landen im Zweifelsfall halt auslöst. Wenn was schiefgeht - weg mit dem Kite!


    Meine 10er Venom beispielsweise wird bei bis zu 8 WS gefahren, ca. 1/3 der Landungen klappen bei den Verhältnissen nicht mehr reibungslos und werden dann mit Auslösen beendet. Braucht man sich nicht für schämen.

  • Moin Xtopher,


    die Ratschläge die dir zum Erfolg verhelfen sollten wurden ja schon geschrieben.
    Ich kann dir anbieten, wenn es dich mal nach Flensburg verschlagen sollte, können wir deine G mal testen und evt. neu trimmen.
    Ich kenne diese Probleme nur zu gut - neuer Kite und keiner der einem zeigt wie er richtig zu fliegen ist.
    Also wenn du Lust hast komm lang.


    Niemals aufgeben!!!!!!


    Gruß Ralf

  • Meine ersten 2 Gueriillaflüge bei Regen haben auch nicht geklappt, jedes mal am nächsten Tag 1/2 Stunde Kite säubern...


    Wenn man's dann raus hat will man die nicht mehr hergeben;) (hab ne 15er G1)


    e/ Ach ja, wie du das so beschreibst, so genau war's bei meinem ersten Flug, steigt hoch aber geht dann nach ner Zeit wieder runter. Bei mir lags da dran, das sie zu leer war. Unter 3-4 bft krieg man die nicht wirklich gut voll und da lass ich auch das Kiten. Die muss richtig schön voll sein.

    Peter Lynn Guerilla 15m²
    Wolkenstürmer Paraflex 0.5

  • Hi Monjet,


    mit genug Übung kriegt man sie auch bei 1,5 Bft satt voll. Kiten kann man dann aber natürlich vergessen. Zum Füllen ist es wichtig, den Kite Geschwindigkeit aufbauen zu lassen. Mit dem Speed bläst es auch kräftig vorne rein.


    Also an den Frontleinen ziehen, damit er ordentlich Fahrt aufnimmt. Dann aber gefühlvoll anbremsen, weil er sonst ne Tendenz zum einklappen hat, wenn er noch nicht ganz voll ist. Nach ein paar Runden quer durchs Windfenster ist er proppenvoll...

  • Das Problem kommt mir doch sehr bekannt vor, nur das es bei mir in der 18 qm Variante vorkommt. Ist denn jemand am 2.12.06 in Wanlo und wär bereit mir da ein wenig zu helfen? Oder kommt sonst jemand aus der Umgebung(Wanlo/Möchengladbach) und kennt sich damit recht gut aus?


    Gruß


    FD

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der Winddruck zum normalen befüllen nicht reicht, so vorgehen: Reißverschlussöffnung mit der Hand ruckartig immer wieder gegen die Windrichtung ziehen bis eine leichte Befüllung vorhanden ist. Dann den Reißverschluss schliessen und eine Frontleine an einem Bodenanker befestigen. Den Kite nun so ausrichten das er den Wind einfangen kann (erst in Nähe der die Einlassöfnungen fassen, dann -mit steigendem Innendruck-immer weiter nach aussen).
    Bei Schwachwind Powerzonenstart (Russenstart) machen. Dabei den Kite am Adjuster hochziehen.
    Wenn er noch "nicht möchte", Backstall geschehen lassen etwas absinken lassen und wieder neu anziehen. Also keine großen Lenkbewegungen einbauen-nur korrigieren.Wenn der Kite dann etwas voller ist, so weitermachen wie von Wedgehead beschrieben.


    Gruß Sören