Welche Tricks zum Anfang?

    Hallo Leute,


    ich bin relativ neu am Drachenfliegen und habe in den letzten Wochen, bzw. Monaten erst mal die Basics zum Beherrschen eines Drachen geübt. Also Starten, sanftes Landen, Lenken, Ecken fliegen, 8ten fliegen und mehrfache Loopings kann ich mittlerweile. Ich wollte mich aber auch mal an den einen oder anderen Trick heranwagen. Es gibt ja eine Vielzahl von Tricks und mir als Anfänger fehlt da etwas die Übersicht. Ich würde mich über Tipps in dieser Richtung sehr freuen, also welche Tricks sind relativ einfach und eignen sich zum Einsteigen und gibt es evtl. Hinweise/Erfahrungen wie man den Trick "angeht"?
    Ich fliege übrigens überwiegend einen Merlin von LO als RTF-Version mit den mitgelieferten Schnüren (30m). Sind die zum tricksen eigentlich zu lang? Habe auch noch einen Crossfire von Wolkenstürmer. aber der liegt mir nicht so sehr :-(.
    Bin über jeden Tipp dankbar.


    MFG
    Ralf

    Also ich hab mit einem Axel und der Lazy Susan angefangen. Mehr kann ich übrigens noch immer nicht ;)


    Der Vorteil davon, an zwei Tricks zu arbeiten, ist der, dass man nicht so verbissen an einem einzigen herumschraubt und sich die Fehler immer mehr einschleifen, sondern dass man locker hin und her wechseln kann. Hat bei mir toll funktioniert!


    Dass Du mit dem Wolkenstürmer nicht so tricksen kannst, glaube ich aufs Wort. Nimm lieber den Merlin :D

    Superschnelle Antworten - Vielen dank!


    Flo + Volker
    Danke für die Links und Hinweise auf das Trickflugboard. Sind interessante Threads dabei. Und das nächste Mal werd ich VORHER genauer recherchieren und die Suchfunktion auch nutzen .... Versprochen :peinlich:


    Ralf
    Die Idee mit der möglichen Abwechselung damit der Frust nicht so groß wird, gefällt mir gut. Aber 2 Tricks sind das maximale, zumindest für mich. Mein Gedächnis lässt da nur begrenzet Kapazitäten zu ... :) . Ich hab mir auch schon mal den Axel angeschaut, er soll Grundlage für weitere Tricks sein. Aber ich muss das mit dem Stallen auch erst mal noch hinbekommen. Übrigens, seit ich den Merlin habe, bleibt der Crossfire fast nur noch in der Tasche...


    Gruß.
    Ralf

    Da Du ja einen Merlin fliegst, würde ich zu Beginn nicht mit der Lazy Susan und anderen Backflip-Tricks anfangen. Die sind mit dem Merlin schwierig(er). Man bekommt ihn auch sehr schwer aus dem Backflip wieder raus. (Mit 'ner halben Lazy Susan geht's ganz gut. Ist aber kein "einfacher Trick".) Ich empfehle beim Merlin mit dem Axel anzufangen. Davor aber unbedingt üben, den Drachen am Windfensterrand im Stall "hinzustellen" und wenigstens für 5 Sekunden zu halten.


    Was der Merlin auch seeehr gut kann sind Fades. Dabei lernt man prima, den Drachen gefühlvoll zu behandeln. Außerdem machen die riesig Spaß und sind was für's Auge. In den Fade kommste entweder mit dem Fade-launch oder den Axel-to-Fade. Es gibt auch noch die Variante mit dem Pancake/Flare, ist aber mit dem Merlin schwieriger. Vielleicht hilft Dir aber auch ein Freund, den Drachen per Hand in den Fade zu legen. Raus kommste wieder, wenn Du an einer Leine gefühlvoll ziehst. Damit's mit dem Fade einfacher geht, kannst Du das kleine Gewicht an der Nase des Merlins zur oberen Querspreize hinschieben. Ich habe sie etwa 3cm darüber.


    Generell will der Merlin schön gefühlvoll getrickst werden, also nicht reißen oder rupfen, eher so ein beschleunigtes Anziehen! Falls Du Probleme hast, das Fachchinesisch zu verstehen, schau ins Tricklexikon.


    Ronald

    Achso, die Leinen ... Nein, die Leinen sind nicht zu lang. Das kommt einem am Anfang so vor. Man gewöhnt sich aber dran. Gut daran ist, dass man viel Platz am Himmel hat. Man kann noch reagieren, bevor man Drachen unsanft in den Boden rammt. Schlecht ist vielleicht, dass man den Drachen und wie die Leinen über den Drachen hängen nicht so genau sieht.


    Ronald


    Passt schon... ;)

    Gruß
    Volker

    ..ich hab da noch mal 'ne blöde Frage zum Stallen. Was ist da eigentlich genau mit gemeint? Muß der Drachen auf einer Stelle stehen (so würde ich das momentan sehen) oder kann er z.B. auch leicht sinken. Wie bekomme ich das hin, das er - so wie Ronald es schreibt - 5 Sekunden im Stall "stehen bleibt"? Ich gehe mal davon aus, das das mit Körpereinsatz verbunden ist. Nur mir ist noch nicht ganz klar, wie? Theoretisch würde ich den Drachen bis zum Windfensterrand fliegen, versuchen ihn dort irgendwie abzustellen (also keine Lenkbewegungen nach links oder rechts) und leicht zurück, wenn er sinkt, bzw. leicht vor, wenn er steigt.
    Ist das so oder hab ich es nur noch nicht ganz gerallt? (?)


    Danke und Gruß
    Ralf

    Hallo Ralf,


    das ist schon richtig, wie Du das schreibst. Stall heißt, dass er schwebt und dass die Luftströmung abgerissen ist. Er fliegt nicht mehr vorwärts. Sicheres Zeichen dafür ist, dass der Druck aus den Leinen gegangen ist. Um den Drachen im Stall zu halten muss man je nach Wind auf den Drachen zugehen oder rückwärts gehen. Zum Üben des Stalls kannst Du, wie Du schon richtig geschrieben hast, an den Windfensterrand fliegen. Dort versuchst Du den Drachen mit eine Drehung horizontal zu stellen und so zu halten. Die Drehung sollte eher so eine Art Push-Turn sein. Versuche den Drachen so zu landen, indem Du auf ihn zugehst. So lernst Du mit dem Stall umzugehen. Die Korrekturbefehle im Stall sind schwer zu beschreiben, weil sie gaaaanz minimal sind. Da solltest Du nichts erzwingen. Das kann man nicht so richtig "auswendig lernen". Irgendwann hat man das aber im Gefühl. Das dauert aber recht viele Stunden Übung und Geduld, weil das dann so eine Art Reflexbewegungen werden, die man kaum selbst merkt. Die meisten machen zur Korrektur minimale(!) Pushs, also eher lose geben als anziehen.


    Genauso ist das mit dem Fade, obwohl ich finde, das der einfacher zu kontrollieren ist, als der Stall. Das hat man nachher auch im Gefühl und kann schwer beschreiben, was man da eigentlich macht. Man denkt, dass man beide Leinen irgendwo festbinden kann und der Drachen von selbst im Fade bleibt. Klappt aber nicht. Man macht automatisch minimale Korrekturen, die man gar nicht wahrnimmt.


    Also: Alles mit Gefühl machen, nichts erzwingen, irgendwann geht's von allein. Wichtig ist: Spaß behalten und nicht verzweifeln. Schau vielleicht man diesen Text an: Vom Einsteiger zum Anfänger im Trickflug


    Ronald