Welche "Vorraussetzungen" für Backspin?

    Hallo liebes Forum!


    Da ihr ja meine alten Drachen nicht haben wollt muß ich ja wohl oder übel damit weiter fliegen.. ;)


    Meine Frage ist: Kann ich einem Drachen ansehen ob er nen Backspin kann, bzw. welche "Eigenschaften" muß er haben um den Backspin zu schaffen?


    Kann mein oller Box of Tricks z.B. nen Backspin ohne das ich`s vielleicht wußte?? Oder kann ich ihn "umerziehen" damit er ihn macht?


    Gruß


    Benny

    Wenn es um deinen Black Jack geht.
    Ja, er kann den Backspin und noch einiges mehr.

    Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.
    Dieter Hildebrandt

    hehe...ne, um den ging es eigentlich nicht. Aber jetzt wo du`s sagst...muß ich das "Eierding" wohl noch mal fliegen, wa? :-O


    Ne, eigentlich ging es um Drachen im Allgemeinen. Ich habe einen Nachbau eines Box of Tricks. Jedenfalls sollte es mal einer werden. Mit viel Sekundenkleber und Gewichten, etc. hab ich das Teil halbwegs Tricktauglich gemacht. Wickelt wie blöd und macht super flache Bauchtricks. Jetzt wäre es halt noch geil, wenn das Ding nen Backspin und alle damit vebundenen Combos könnte...


    Deshalb wüßte ich gerne, warum der eine Drachen den Backspin macht und der andere halt nich....!

    Hmmm über 100 Leute haben sich das hier jetzt angesehen.


    Und keiner weiß warum sein Drachen nen Backspin macht??? Das kann doch nicht Zufall sein, das alle neuen Trickser ihn können! Da muß es doch irgendwas geben worauf man bei der Konstruktion achten muß... (?)

    Hallo,
    erstmal ist Urlaubszeit und viel sind einfach mal nicht da und dann ist es nicht so, das man es auf einen Blick sehen kann, ob ein Drachen diesen oder jenen Trick ermöglicht, immerhin zeigen sich keinen äußeren symptome , wie Pickel oder Pusteln.
    Der Drachen muß das nicht können, das Können muß an den unteren Enden der Strippen vorhanden sein.
    Also, genausowenig wie man einem Drachen ansehen kann, ob ma mit ihm einen Axel fligen kann ist es auch mit den Backspinns.
    Nun gut, der Axel ist ein Trick, der auch mit diversen Powerdrachen gelingt.
    Aber mal zurück zum Thema. Ich halte es für ein große Unsitte jeden Drachen mit Gewichten volzupacken, damit er wickelt wie blöde. Erstaunlicherweise verschlechter sich das gesamte flugverhalten, bis das Ding an den Leinen hängt wie ein Sack Muscheln
    Wenn ich genügend Gewicht an eine Klotür packe, dann kann ich damit auch einen Yo-Yo irgendwie hinbekommen. Pure Physik, aber ich kann das Ding dann trotzdem nicht fliegen.
    Warum auch? Immerhin wurde die Tür nicht gebaut um In der Luft zu wickeln.

    Genauso verhält es sich mit den Drachen. Wenn ich unbedarft an einen Drachen herangehe und herausfinde, welche Möglichkeiten er mir bietet, dann wird wahrscheinlich dabei herauskommen, das jeder Lenkdrachen Unterschiede im Flugverhalten aufweist. Mit dem einen gehen einige Tricks sehr einfach, dafür sind Ecken nur mit viel Mühe und Konzentration zu fliegen, wenn überhaupt. Andere Drachen brauchen ein spezielles Setup für einige Tricks, oder die Tricks müssen sehr sauber geflogen werden, sonst wird nichts. Dafür kann man damit das Windfenster geradezu sezieren.


    Was will ich eigentlich sagen, wo ich gerad so ins Schwafeln komme?. Ach so, ...:


    der Yo-Yo ist kein Maß für die Trickfähigkeit eines Drachen, Der Backspin übrigens auch nicht,
    und mit Gewichten am Arsch werden bei vielen Drachen die guten Flugeigenschaften verschlechter.
    Finde raus, was die Drachen sonst so ermöglichen, und nimm den Backspin als Dreingabe, wenns klappt.


    Das ist jetzt zwar keine direkte Antwort auf deine Frage, aber meine Meinung zum Thema.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Hehe...coole Antwort.


    Aber meine Frage ging eher in die Richtung: Ich habe einen Drachen, der mir für nichts mehr zu schade ist. Ich probiere halt gerade was unterschiedlich lange Spreizen, Standoffs, etc. bewirken. Ich will halt lernen welche Veränderung am Drachen welche veränderung der Flugeigenschaften bewirkt. Und da wär`s halt interessant welche Merkmale (Außer n Kilo Blei inner Nase) den Backspin "verschulden".


    Hinauslaufen soll das ganze dahin, das ich mir MEINEN Drachen bauen kann. So wie ich ihn am liebsten fliege. Aber dabei soll er bitte auch noch alle Tricks machen.


    Macht mir halt Spaß daran so n bischen rumzutüfteln. Kaufen kann ja (fast) jeder.. :-O

    Der Drachen sollte sauber im Fade liegen, aber nicht so fest "eingeraste", das er kaum noch rauskommt.


    Dann kann man vorsichtig antesten. ob sich der Drachen mit der verwendeten Waage im Fade drehen lässt, einfach mal einen Flügel vorsichtig anziehen. Mit etwas Glück dreht sich der Drachen mit einer "Barrel Roll" ( Drehung um den Kielstab )aus dem Fade auf den Bauch. Schöner wäre es, wenn man den drachen vorher etwas anstellen könnte, als ein wenig drehen. Ein flügel etwas nch vorn und einen etwas nach hinten. Das erleichter enorm das Auslösen eines Backspins. dann ist noch die frage, wie der drachen auf dem rücken rotiert. Ein parr Schnelle Lazys sollten zeigen, ob der Drachen bei einer schnellen Rotation auf dem Rücken Die Nase nach unten nimmt.


    Sollte das soweit zur Zufriedenheit ausfallen, dann sind die Grundvorausetzungen abgeklopft.
    Die Waage sollte nochmal in Augeschein genommen werden. liegt der Anlenkpunkt zuweit innen, dann ist es kaum möglich eine Rotation auszulösen. Liegt er zu weit außen, kann der Drachen möglicherweise nicht stabil im Fade gehalten werden.
    Der Backspin ist ein dynamischer Trick, der vom Anstellwinkel des Segels lebt und eine ausgewogen Gewichtsverteilung im Drachen braucht. Etwas Schwungmasse sollte auch noch vorhanden sein, sonst wirds schwierig.


    Un d wieder eine Antwort die keine Aussage beinhaltet, die dir weiterhilft.
    Ich habe die unterschiedlichsten Drachen gesehen, mit denen ein Backspinn möglich war. Nasenwinkel mal unter und mal über 90°, tiefer Bauchoder auch nicht mit langem und mit kurzem Kiel. ich bin der festen Überzeugung, das fast jeder drachen einen backspinn ermöglicht, solange er konstruktiv nur richtig ausgewogen ist und die "richtige" Waage verbaut wurde.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Zitat

    der Yo-Yo ist kein Maß für die Trickfähigkeit eines Drachen, Der Backspin übrigens auch nicht,
    und mit Gewichten am Arsch werden bei vielen Drachen die guten Flugeigenschaften verschlechter.


    amen :H: dafür gibts nen dornfelder in wittenberg
    hey urlaub zu ende?



    Zitat

    Hinauslaufen soll das ganze dahin, das ich mir MEINEN Drachen bauen kann. So wie ich ihn am liebsten fliege. Aber dabei soll er bitte auch noch alle Tricks machen.


    probiert haben das wohl schon alle von uns aber so einfach ist das nicht, leider.
    und mit einem einzelnen post kann man die frage: was pasiert wenn ich hier oder da einen std off kürze/ verlängere ect. auch nicht beantworten.
    aber eins ist sicher, die wennigsten von uns hier können das potenzial des blackjack komplett ausnutzen.
    O willkommenimclub ;) 4u

    wieviel watt??? öhm ...es hat gar kein Motor! es ist ein Sinner Mango Plus

    Die Frage was ein Drachen "haben" muss, um einen Backspin zu können interessiert mich schon seit Jahren. Auffällig ist, dass es ein fast "entweder - oder" gibt. Einige Drachen können ihn andere nicht. Was letztlich der "Clou" ist weiß ich immer noch nicht, aber hier meine Erkenntnisse:
    Beim Elixir kann man die Backspinfähigkeit etwas tunen. Mit aussen ausgestelltem Segel sind Backspins fast unmöglich.
    Daher erste These: Die Schleppkante sollte möglichst flach verlaufen.


    Zweite These: Die Waage muss passen.
    Für einen BS muss der Drachen im Fade in Rotation versetzte werden. Das funktioniert nur, wenn Waage so konstruiert ist, dass die Flugleinen im Fade genügend weit aussen liegen, damit man den Impuls zur Rotation übertragen kann. "Negativ"-Beispiel ist da die LaLuna. Der Drachen liegt wunderschön im Fade, aber die Leinen liegen ziemlich dicht zusammen in der Nähe der Nase und BS sind unmöglich mit diesem (dennoch tollen!) Drachen. Eine dahin gerichtete Waagenmodifikation habe ich beim LaLuna nicht, aber mal beim Midi ausprobiert. Zum Ziel hat das alleine nicht geführt. Erst etwas Gewicht zusätzlich lies den Kite im Fade rotieren und alle anderen Eigenschaften waren viel schlechter...


    Dritte Beobachtung: Ich habe viel mit dem Phoenix experimentiert und unter anderem versucht eine SUL-Variante aufzubauen. Dabei habe ich Super Skinnys und die recht stramm sitzende APA-Spreizenverbinder verwendet. Die habe ich dann aus Vorsicht nicht ganz so weit auf die Stäbe der uLK geschoben und dieser Phoenix wollte partout auch nicht mehr backspinen.


    Meine Schlußfolgerung ist daher, das es mehrere Dinge sind, die erfüllt sein müssen. Die Balance, Waage und der Segelschnitt müssen stimmen, damit ein BS möglich ist.


    Einen Drachen in Richtung BS zu tunen kann Sinn machen, wenn nicht mehr "viel" fehlt. So reichen 5 g Gewicht um einen X-Bow "richtig" bs-tauglich zu machen.


    Beim BOT muss wahrscheinlich auch noch die Waage modifiziert werden und ob der Kite dann noch Spaß macht muss sich zeigen.

    AH! Ok. Damit kann ich schon mal was anfangen. Das es da kein "Rezept" gibt hatte ich mir schon gedacht. Das mit der geraden Schleppkante hab ich auch schon mal gehört.


    Mein BOT (der gar keiner ist... ;) ) muß jetzt keinen Backspin machen!


    Die Antwort von Ralph hilft mir schon sehr.


    Mal schauen, wann ich denn den Mut habe, meine erste eigene Kreation zu basteln... :-O


    Benny

    Hallo,


    eine Maßnahme, die die Backspinn-Tauglichkeit des Drachens sicher erhöht, besteht darin, den äußeren Standoff zu verkürzen oder, noch besser, ihn nach innen (also in Richtung Kielstab) zu versetzen.


    Viele Grüsse


    Erich

    jepp... obwohl dann flickflacks schwerer werden bzw der drachen schwerer in den fade zulegen ist.
    o4u

    wieviel watt??? öhm ...es hat gar kein Motor! es ist ein Sinner Mango Plus

    meine Erfahrung mit dem nicht mehr ganz so jungen Multiflex 3 ist, dass wenn ich den äußeren Standoff ganz nach außen schieb (d.h. ihn dadurch praktisch verkürze) ein Backspin wesentlich erleichtert wird ....


    Gruß
    Thomas

    Die Bereitschaft eines Drachens einen Backsbin zu fliegen hängt maßgeblich vom Flächenanstellwinkel der äußeren Flügelhälfte ab. Ein flacher Flächenanstellwinkel sorgt für gutes Backspinverhalten, ein steiler erschwert den Backspin bis zur Unmöglichkeit. Bei Drachen mit einem Standoff gilt, je länger oder weiter aussen positioniert der Standoff ist, desto steiler steht die äußere Flügelhälfte des Drachens im Fade zum Wind. Daraus resultiert ein größerer Luftwiderstand, der beim Auslösen eines Backspins dem Zugbefehl entgegenwirkt und die Rotation stoppt, bevor der Drachen eine volle Drehung vollendet hat. Bei Drachen mit zwei Standoffs ist die Sache etwas komplizierter, da auch das Längenverhältnis von innerem zu äußerem Standoff den Backspin beeinflusst. Ist der innere Standoff kürzer, als der Äußere, ist sein Einfluss (nur auf den Backspin) relativ gering. Im Gegensatz dazu verringert ein innerer Standoff, der länger ist, als der Äußere, den Luftwiderstand im Fade. Weiteren Einfluss Luftwiderstand im Fade hat der Nasenwinkel eines Drachens. Je größer der Nasenwinkel ist, desto größer ist die projizierte Fläche in Windrichtung. Daraus resultiert ein größerer Luftwiderstand. Um den Luftwiderstand effizient zu überwinden, ist ein weit aussen liegender Waagepunkt sinnvoll. Angenommen das Mittelkreuz bildet das Zentrum der Rotation, dann definiert der Waagepunkt den Hebel, mit dem der Backspin ausgelöst wird.


    Auf dieser Grundlage hätte ein Drachen, der nur auf den Backspin spezialisiert ist wenig Streckung (z. B. 90° Nasenwinkel), zwei möglichst kurze Standoffs in Kielnähe, von denen der innere länger ist, als der Äußere und einen weit aussen liegenden Waagepunkt. Da es im Drachenbau aber keine Wirkung ohne Nebenwirkung gibt und ein derartig aufgebauter Drachen mit großer Warscheinlichkeit stark nachdrehen würde und kaum in den Fade zu bekommen wäre, unterscheiden sich die meisten Drachen deutlich von dieser Geometrie. Schließlich gibt es noch mehr Eigenschaften, die einen guten Drachen ausmachen.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Heiko,


    erst mal ein großes Kompliment für diesen fundierten, kompetenten Beitrag. Ich hätte da noch eine Frage an Dich: vor kurzem habe ich für meine Frau und mich ein Drachenset (SUL,Standard,Vented) gebastelt, bei dem die SUL den Backspin geradezu verschenken, die Standards aber nur eine halbe Drehung schaffen. Beim Nachmessen der Waage stellte sich raus, dass die Waage der SUL etwas länger (oberer Waageschenkel) geraten war als beim Standard (der Waagemittelpunkt liegt bei beiden etwa gleich weit außen). Könnte das eine Rolle spielen?


    Viele Grüße


    Rudolf


    PS: Ich fliege die Drachen immer auf einer Einstellung und experimentieren will ich nur, wenn ich eine Erfolgschance sehe ;) , ich hasse das olle Waageknüpfen!

    Zitat

    Original von Rudolf


    PS: Ich fliege die Drachen immer auf einer Einstellung und experimentieren will ich nur, wenn ich eine Erfolgschance sehe ;) , ich hasse das olle Waageknüpfen!


    Hallo Rudolf,


    das ewige Neuknüpfen kannst Du vermeiden, indem Du an den Drachen Knotenleitern zur Waageverstellung anbringst.


    Gruß, Nnina :)

    Wenn Du den Drachen vor Dich in den Fade hältst, Waage in die etwa richtige Position legen und Dir vorstellst was der Zug an einer Drachenleine für Auswirkungen haben könnte sollte man der Sache doch auf die Schliche kommen? Die Drachenleine spannt dann den inneren und vor allem den äusseren Waageschenkel, der obere hängt doch deutlich durch. Dann kann eine Veränderung von dessen Länge doch keine Auswirkungen auf den Backspin haben?
    Das Verhalten Eurer Drachen ist darüber hinaus etwas unorthodox; eigentlich sollte sich mit Standard einen Backspin leichter fliegen lassen, der hat einfach die größere Schwungmasse und verzeiht daher auch ein ungenaues Setup. Da muss noch woanders der Wurm drin sein...
    Wie sicher liegen die Drachen im Fade? Gibt es da Unterschiede? Hier gibt es einen direkten Widerspruch: Die weit auseinander liegenden Anknüpfpunkte vereinfachen zwar den Kraftansatz für den Backspin, machen es aber schwieriger den Drachen im Fade zu kontrollieren; die auf der Leitkante ruhenden Leinen rutschen dabei ja zwangsläufig auch weiter nach hinten Richtung Drachenschwanz. Und damit eben dichter auf den Querachsen-Schwerpunkt des Drachens und minimale Steuerbewegungen bringen den Drachen leicht zum kippeln.
    Beim großen XTS ist der Backspin recht fehlertolerant; beim UL muss der Setup perfekt sein sonst kommt er auf Grund der fehlenden Schwungmasse nicht herum. Beim UL bedeutet perfekter Ansatz das die Stabebene des Drachens parallel zur Leinenachse liegen sollte, dann hat man eine Chance. Der Drachen hat dann seine kleinste Silhouette Richtung Auslösezug, also den kleinst möglichen Luftwiderstand.
    Auch wieder nicht allgemein übertragbar: der DoubleZero ist der toleranteste Backspinner den ich habe...
    Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"


    Hallo Rudolf,
    bring den Drachen doch einfach mal am Freitag mit in die Halle, damit wir uns das am lebenden Objekt anschauen können. ;)


    Wenn der Drachen im Fade liegt, ist der obere Waageschenkel komplett aus dem Spiel. Der Drachen hängt nur an den beiden unteren Waageschenkeln. (innerer und äußerer WS).


    Daher müsste man die Drachen ein wenig genauer vergleichen, wo der Unterschied liegt.


    Sven


    Nachtrag: Sorry Eric, ich hatte Deine Antwort noch nicht gelesen als ich geantwortet habe. Du hattest bereits alles erklärt.