Ich denke der Eine oder Andere hat schon mal von diesen Matten gehört. Günstige, Chinesische Mattenproduktion. Aber irgendwie war ich ja dann doch neugierig und da ich gerade für ne Woche mit meinem Chef na China musste, hab ich mir gedacht ich bring mir mal n Souvenir mit. Da ich mich aber nicht entscheiden konnte, wie groß das Teil sein sollte, dacht ich mir, entweder nehm ich alle Größen, oder eine die ich vergleichen kann. Bei dem Preis war es mir ja auch fast egal, ob das Ding überhaupt fliegt. Aber die 50€ war mir meine Neugier auch wert. Also auf den ersten Blick sah das mit dem m² -Preis von 10€ besser aus, als alles was ich in dem Bereich bei eBay gesehen hab. Gesagt getan und die 5er gekauft. Da ich je die ganze Crossfire-Serie habe und auch im Bereich von 3-5m einige Buster und Beamer geflogen bin, dacht ich wär das schon mal ein Anfang… Außerdem war ich mit meinem Gepäck schon am Limit, so dass ich nicht noch 10 oder mehr m² in meinen Koffer packen konnte…
Wieder zurück in Singapur hab ich das Teil dann mal genauer unter die Lupe genommen. Das ganze kommt in einem handlichen aber einfachen Beutel. Darin ist dann das Übliche: Kite, Handles, Leinen…
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Leinen:
Dyneema auf Winder 25m. In meinem Fall gut abgelängt, weiß aber nicht, ob das die Regel ist. Die Leinen selber sind sehr „rau“, also eher Kordeln als Kiteleinen.
Handles:
Natürlich auch nur ne sehr günstige Variante. Eigentlich nichts weiter als Alu-Rohr, gebogen, an den Enden Gummi-Kappen drauf, oben Moosgummi drüberstülpen und zum Schluß noch Löcher durchbohren für die Tampen. Fertig. Fürs erste Ausprobieren vielleicht jetzt nicht sooo schlecht, aber ansonsten mit Vorsicht zu genießen, aber ich hab zuhause ja noch genug hochwertigere Handles. (Auf dem Foto ist gut zu erkennen, dass die Löcher auch nicht wirklich entgratet sind, d.h. nach einigen Stunden exzessiven Fliegens kann es schon passieren, das ein Tampen durchscheuert)
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Kite:
Ich war dann ja doch erstaunt. Auch wenn sich das Tuch nicht so super anfühlt (auch wenns nur ein subjektiver Eindruck ist), die Nähte sind alle sauber, die Waage scheint symmetrische Längen zu haben und an den Anknüpfpunkten ist sie vernäht.
Und für mich das große Plus (auch wenn sich daran bestimmt die Geister scheiden): Das Design. Kein einfaches Musterchen oder schlicht einfarbig. Nein, auf der Unterseite weiß und auf der Oberseite richtig Proll-mäßig orange-gelbe Flammen auf schwarzem Grund. Für mich war das ganze mit der Auslöser den Kite überhaupt zu kaufen.
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So, jetzt muss das Ding aber auch mal geflogen werden. In Singapur ist es mit guten Spots allerdings meistens Essig, da alle Plätze, auch wenn sie zum Teil sehr groß sind, doch von Hochhäusern umgeben sind, mit mind. 15 Stockwerken…. (Das passiert nun mal wenn man 5 Millionen Menschen auf ne Insel so groß wie Köln packen will)
Also bleibt nur bis zum Wochenende warten und ab auf eine der Malaysischen Inseln im Südchinesischen Meer. Diesmal Pulau Besar.
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Nachdem ich mir den ganzen Tag die Sonne auf den Pelz brennen lassen hab, kam am Nachmittag dann Wind auf und ich hab mir ne Stelle am Strand gesucht, wo genug Platz ist. Also Kite raus, auseinandergefaltet, hingelegt und Sand drauf. Das Teil sah wohl so bequem aus, dass sich ne Freundin von mir direkt mit drauf gelegt hat. Ich hab mich dann daran gemacht, die jungfräulichen Leinen abzuwickeln. Langsam und wie ne Rolle um sie nicht zu verdrehen.... Als ich dann fertig war ist mir aber aufgefallen, dass die Leinen schon verdreht aufgewickelt waren und somit ging jetzt erstmal 30 Minuten rumgefrickel los.
Als ich dann endlich fertig war, war der Wind schon so stark, dass ich schon fast bedenken hatte, das Teil noch zu starten, weil das Wetter so aussah, dass es auch nicht weniger werden würde mit Wind. Zu dem Machokite gehört dann aber auch ein wenig Machoeinstellund, also das Teil am Windfensterrand schön langsam kommen lassen.
Und ich war wieder überrascht. Der Kite lies sich am Windfensterrand in jeder höhe und im Zenit parken. Gerade am Windfensterrand 1m über dem Meer sah das richtig gut aus. Ansonsten war er auch überall gut kontrollierbar. Bei dem Wind hat er mich in der Powerzone natürlich gnadenlos zur Schnecke gemacht und wenn ich ihn nach oben schießen lassen hab, war auch genug Zug da, um meine 96kg in die Luft zu heben (sehr zur Belustigung der Malaysischen Inselbewohner). Ich hab mich aber nicht getraut das wirklich zu forcieren, da ich in Leinen und eben scharfkantige Handles nicht zuviel Vertrauen hatte. Allerdings war er mir auch für 5m² auf der Bremse zu träge, d.h. er drehte nicht besonders schnell und auch sonst hatte die Bremse nicht soo viel Effekt. Das mag natürlich daran liegen, dass an der Bremsleine nur ein Knoten war (ganz unten) und ich somit noch keine Möglichkeit hatte, damit rumzuspielen (kommt noch). Also musste ich die Handles jedes Mal voll in die Bremsen ziehen.
Später, hab ich dann bei weniger Wind im Sonnenuntergang ( wie romantisch!!) noch mal rausgeholt. Bei wenig Wind auch ganz angenehm zu fliegen. Klappt gerne mal am Windfensterrand, lässt sich aber sehr einfach wieder fangen. Allerdings für 5m² nicht gerade Leichtwindtauglich.. es muss schon ein bisschen was sein und bewegt werden will er auch.
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Fazit:
Alles in Allem, erinnert mich die Blaze an die Buster, ist aber n bisschen träger, kann aber sein, dass ich noch mit der Bremse spielen muss…. Aber ansonsten Viel Kite für wenig Geld, wer keine Topleistung erwartet, und was zum üben, anderen in die Hand drücken oder just for fun sucht, ist hier bestens bedient…