Pilotenpass Gold: Achteck (Octagon)

    Hallo,


    ich starte mal die Diskussion zum Ackteck, eine eigentlich relativ einfache Figur.



    Flash-Animation der offiziellen STACK-Figur (Achtung, mittlerweile andere Ein-/Ausflughöhe)


    Für diese Figur verwende ich keine spezielle Anflugstrategie. Wichtig ist nur, dass man ungefähr die Windmitte kennt und die Figurmitte ungefähr dort platziert. Man kann ggf. einmal abzählen, wie breit das Windfenster ist, um dann die Figur besser zu platzieren.
    Ich fliege einfach nur nach links außen raus und schwenke dann in einem Bogen auf den Groundpass (5%, bei 38m Leinenlänge also ungefähr 1,50m, aber kein Judge hat ein Maßband im Auge, es ist also einfach nur ziemlich dicht am Boden).


    Das A und O dieser Figur ist das Zählen. Wenn man es vergisst, kann man aber auch Glück haben, dass es auch nach Gefühl schafft (je nachdem wie gut das Zeit- und Raumgefühl ist). Zunächst muss noch beachtet werden, dass die Ein- bzw. Ausfluggeraden länger als ein Teilstück das Achtecks sind.


    Zählt man für die Teilstücke bis 2 (1-2-Ecke), so kann man für die Ein- bzw. Ausfluggerade bis 3 zzgl. des jeweile Teilstücks des Acktecks zählen, also 6 (1-2-hepp-1-2-3-hepp = 1-2-3-4-5-6-hepp). Natürlich muss man das auf Wind und Drachen anpassen. Ggf. reicht schon schnelleres oder langsameres Zählen.


    Jetzt können nur noch zwei Dinge schief gehen:
    - Winkel
    - Speed-Control


    Die Folge von falschen Winkeln oder mangelnder Speed-Control ist, dass die Teilstücke fast bis zum Schluß zwar zeitlich passen, man dann am Ende aber auf der falschen Höhe herauskommt und abkürzen oder verlängern muss. Es muss also ganz genau auf die 45-Grad-Winkel geachtet werden. Konkrete Tipps kann ich dazu im Augenblick leider nicht geben, ich habe mich da bisher immer auf mein Gefühl verlassen. Das schöne bei dieser Figur ist ja, dass alle Ecken in die gleiche Richtung gehen. Dadurch kann man in Verbindung mit dem Zählen leicht in einen ruhigen Takt kommen. Auch die Ecken werden übrigens eher sanft angesteuert.


    Der andere Punkt ist Speed-Control. Im Aufwärtsteil der Figur kann man leicht rückwärts gehen (nicht in den waagerechten Querflügen) und im Abwärtsteil leicht vorwärts. So gleicht man die Geschwindigkeit aus und im Idealfall wird so in der abgezählten Zeit auch die gleiche Strecke zurückgelegt. Wenn dann noch die Winkel gestimmt haben, kommt man am Ende auf der Einflughöhe heraus.


    Zum Schluß darf man dann aber auch (z.B. aus Freude, dass man die Höhe getroffen hat) das Zählen beim Ausfliegen nicht vergessen ;-).


    Als Judge beim Pilotenpass würde ich bei dieser Figur übrigens auch einfach mitzählen und auf die Winkel achten. Wenn dann Ein- und Ausflughöhe sowie -länge stimmen, ist es okay.

    Christian


    Man wandelt nur das, was man annimmt.
    (Carl Gustav Jung)

    Im Karo-Thread von Bernhard fand ich gerade diesen Tipp:


    Zitat

    Als kleine Hilfe zum Üben, habe ich mir 3 Fähnchen mit auf die Wiese genommen. Ein Fähnchen habe ich in der Windfenstermitte postiert, ein weiteres Fähnchen 30% rechts davon und das dritte Fähnchen 30 % links von der Windfenstermitte postiert.


    So nun hatte ich meine Markierungen.
    Immer dann wenn ich auf Höhe eines Fähnchen war, mußte ich eine Ecke fliegen und bei dem mittleren Fähnchen mußte ich wieder in den Horizontalflug kommen.


    Ähnliche Markierungen könnte man übrigens auch beim Achteck anwenden, wobei es da mit vermutlich 4 Fahnen schon fast unübersichtlich werden könnte.


    Im Gegensatz zum Karo muss man aber glücklicherweise auch nicht exakt einen einzelnen bestimmten Punkt treffen, sondern nur "ungefähr" bei 20% links auf der richtigen Höhe in die Gerade einschwenken. Dieser Punkt ist zeichnerisch zwar exakt bestimmt, auf der Wiese dann aber nicht so exakt überprüfbar, während man als Judge beim Karo den Kopf einfach nicht bewegt und sich exakt (z.B. durch Bäume etc. im Hintergrund) den ersten Eckpunkt merkt. Beim Achteck ist dieser Punkt nicht so exakt bestimmbar.
    - Editiert von Milindur am 22.02.2006, 23:15 -

    Christian


    Man wandelt nur das, was man annimmt.
    (Carl Gustav Jung)

    Ich bin allerdings soeben auch noch auf eine Einschränkung dieser Markierungen hingewiesen worden: Das Windfenster ist leider nicht so statisch wie diese Markierungen. Dreht der Wind auch nur etwas, stehen die Markierungen falsch. Insofern kann man sich auch einfach irgendwelche anderen Punkte suchen, die gerade passen. Ein Baum, ein Mast, 'ne Wolke - was auch immer.


    Im Idealfall entwickelt man mit der Zeit einfach ein Gefühl für Windfenster und Präzisionsraster... Und da hilft nur Üben, Üben, Üben :square:.

    Christian


    Man wandelt nur das, was man annimmt.
    (Carl Gustav Jung)

    @ Christian,


    Zitat

    ich starte mal die Diskussion zum Ackteck, eine eigentlich relativ einfache Figur.


    Beim reinen Betrachten der Figur könnte man das annehmen....... aber warum ist/sind genau diese Figur(en) [und die "Leiter abwärts"]....die jenigen die mir zum "Olymp" :D des Pilotenpasses noch fehlen ? :-/ :( (?) :( ***kopfkratz***


    Ich bin bei meiner Prüfung an 35 m Leinen geflogen (um mir etwas mehr Zeit lassen zu können) aber die Acht Ecken sind dennoch in einer solchen Geschwindigkeit hintereinanser zu setzen, das ich nicht schnell genug hinter her kam.
    Will sagen...... die Anzahl der Ecken mit den anschließenden, möglichst sauberen Geraden (ohne Richtungskorrektur) und den möglichst exakten 45° - Winkeln haben es schon IN SICH !!!!!!


    Hier steckt auf jeden Falls SSEEHHRR VVIIEELL Übungsarbeit drin, bis diese Figur sauber geflogen werden kann.

    Komisch das ihr die alle so schwer findet, also ich find die Kreise hauen viel mehr rein. Octagon is doch easy :L

    Gruß Tobi

    Zitat

    Original von Ponti
    Will sagen...... die Anzahl der Ecken mit den anschließenden, möglichst sauberen Geraden (ohne Richtungskorrektur) und den möglichst exakten 45° - Winkeln haben es schon IN SICH !!!!!!


    Das stimmt, so einfach ist die Figur nicht. Es gibt aber "kompliziertere" Figuren, wo z.B. die relative Platzierung der einzelnen Komponenten schwieriger ist. Das Geheimnis ist vermutlich, dass man ganz ruhig an die 45-Grad-Ecken geht und dort auf keinen Fall "hektisch" wird, sonst passen die Winkel nicht oder der Drachen schaukelt sich auf.


    Zitat

    Original von Ponti
    Ich bin bei meiner Prüfung an 35 m Leinen geflogen (um mir etwas mehr Zeit lassen zu können) aber die Acht Ecken sind dennoch in einer solchen Geschwindigkeit hintereinanser zu setzen, das ich nicht schnell genug hinter her kam.


    Ich habe das Achteck als Pflichtfigur bisher immer mit rund 45m Leinenlänge (in Ausnahmen vielleicht auch mal nur 40m oder auch mal sogar 50m) geflogen. Da hatte ich dann sehr viel Zeit und konnte die Figur relativ groß fliegen bzw. hatte zwischen den Ecken viel Zeit (nach meinem Takt von oben etwa 3 Sekunden). Vielleicht waren die 35m doch etwas zu knapp oder der Drachen war noch etwas schnell oder er schaukelte sich durch zu kurze Abstände oder zu aggressive Ecken auf? Mit 40m könnte das ggf. schon deutlich einfacher werden.

    Christian


    Man wandelt nur das, was man annimmt.
    (Carl Gustav Jung)

    Zitat

    Vielleicht waren die 35m doch etwas zu knapp oder der Drachen war noch etwas schnell oder er schaukelte sich durch zu kurze Abstände oder zu aggressive Ecken auf? Mit 40m könnte das ggf. schon deutlich einfacher werden.


    Stimmt..... ich bin irgendwann nach der Prüfung auf 46 m Leinen umgestiegen und damit sahen die Versucher bei dieser Figur schon wesentlich besser aus.
    Am "zu schnellen Drachen" lag es IMHO nicht.
    Ich hatte meine Prüfung bei fast Idealem Drachenwind mit ca. 2-3 bft und einem TT UL an den Leinen.