Verstärkung von Stabenden durch "Rutenbindung"

  • Hallo...


    über was man so in der dunklen Jahreszeit alles nachdenkt... ;)
    Gestern habe ich auf einen Thread geantwortet, wo es darum ging ein 10Stab auf 8mm "herunter" zu muffen. Dabei bin ich auf diese obligatorische umwickeln des Stabende mit GFK-Tape gekommen und ob es wirklich viel hilft??


    Nun kannte ich aus dem Angler- Bereich die Technik, wie man an einer Steckrute die Ringe anbringt und dieses müsste sich auch als Stabendverstärkung benutzen lassen. Ich habe gerade an einen Stabrest eine kurze Probebindung gemacht und ich finde, dass es auf jedem Fall eine bessere und stabilere Lösung als mit dem GFK-Tape ist.
    Man umwickelt das Stabende mit einem Polyesterfaden und versiegelt die Bindung anschließen mit Lack. Bindegarn wie auch Lack bekommt man im Angel-Geschäft. Man kann bestimmt auch andere Materialien benutzen, wobei der Lack schon gut geeignet sein dürfte, weil gute Angelruten auch aus CFK bestehen...
    So Bindungen halten wirklich sher gut, doch es ist schon ein wenig Fummellei. Aber man bastelt ja größteils der Freude am Basteln wegen... :)

    Hat jemand schon sowas ähnliches gemacht?? Falls Interesse besteht, kann ich noch eben dass anfertigen der Bindung beschreiben...


    Gruß, Maik

  • warum schiebt ihr an die betreffende stelle nicht ein passendes stück messing- oder aluhülse und
    verklebt das ganze mit superkleber.
    ich denke einfacher gehts nicht und haltbar dürfte das auch sein, jedenfalls mindestens so haltbar wie
    maichs methode.


    ach übrigens, wenn ihr doch maichs methode verwenden wollt, könnte man anstatt dem lack auch einfach
    nur sekundenkleber verwenden, hab ich selber schon gemacht funktionert super, is auch gut zu knoten sichern.

  • Also ich hab meine 20er Rohre beim 11.5er mit GFK Tape behandelt, da ist bisher nix gerissen.

    -- "Ich bin hier Patient sowas wird von mir erwartet !" --


    Just because you’re paranoid doesn’t mean they’re not after you
    Terry Pratchett

  • Zitat

    Original von Nixblicker
    Also ich hab meine 20er Rohre beim 11.5er mit GFK Tape behandelt, da ist bisher nix gerissen.


    Bertram... das du immer so Negativ zu Veränderungen bist... :D Bei CFK-Rohre in Wasserleitungsformat hält GFK-Tape ja auch ;)
    Nein, Scherz beiseite... aber bei mir wickelt sich das GFK-Tape an dünnen Stäben immer wieder ab...


    Ich wollte nur eine Alternative aufzeigen. Der Lack hat mich 3 Eur gekostet und ich denke, dass dieser besser aussieht als Sekundenkleber. Garn hat jeder Drachenbauer eh zuhause, kann man aber auch für ~2 Eur im Angel-Geschäft erwerben. Für ein wenig größere Drachen/Rohre(Rohrleitungen) kann man vielleicht auch Waageschnur nehmen... ne Bertram ;-). Durch unterschiedliche Farben kann man auch Akzente setzen, ich finde das es eine Alternative zu GFK-Tape oder Messingmufen ist. Schaut es euch mal im Angelschäft an, sieht wirklich ganz nett aus.
    Wenn jemand es mal ausprobieren möchte und nicht weiß wie es gewickelt wird, werde ich es mal beschreiben.


    Gruß, Maik
    - Editiert von Maich am 30.12.2005, 08:48 -

  • War ja nicht negativ ;) Sieht auf jeden Fall schön aus. Aber wenn ich jetzt noch anfange mit Lack rumzukleistern... :L

    -- "Ich bin hier Patient sowas wird von mir erwartet !" --


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    Terry Pratchett

  • Aua,...... Im Prinzip alles das Selbe.


    Fasern werden quer zur Faserrichtung des Stabs aufgeklebt, damit der stab nicht aufsplittet. woraus das ist, ist völlig egal und den persönlichen Vorlieben unterlegen.


    Am sinnvollsten wären wohl Kevlarfäden/Gewebe und Epoxy. Die schnellste Methode ist ohne Zweifel, wenn man Tape benutzt. Egal, ob mit Glasfaser, Kohlefaser, oder Kevlar. Hauptsache, die Faserlaufrichtung ist ca.90 Grad zur Faserrichtung des Stabs, nach dem Aufkleben

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

  • Es kann nicht schaden,.......................

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

  • Hiho!


    Was ihr da macht ist in der Seefahrt als "Takling" bekannt und bewährt und auch an vielen hist. Einleinern zu finden! Ist auf alle Fälle eine gute und schöne Sache und gefällt mir besser als Tape!


    Tiggr

  • Das Takling ist bestimmt die hübscheste Lösung. Bei GWTW habe ich öfter gelesen das dort Zweikomponenten-Lack oder Kleber zur Versiegelung genommen wird, als Garn Reste vion Flugleine. Dann muss man gar nicht in den Angelshop.


    @ Matthias: Ich habe generellein Problem mit dem Einsatz von Sekundenkleber, egal ob mit Stabmuffen oder solchen Verstärkungen. Sekundenkleber härtet glashart aus, der Stab bleibt immer etwas elastisch. Besteht also die Gefahr, das der Kleber nach einer Zeit herausbröselt oder die Klebestelle sich löst. Wandernde Muffe bedeutet totsicher Stabbruch. Daher nehme ich lieber Heisskleber für so etwas. Mit dem Takling geht das aber nicht, also da eher Zweikomponentenkleber.
    Guten Rutsch, Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

  • Zitat

    wäre dann zweikomponenten epoxy kleber besser?


    Ja denke mal schon, Matthias :)
    Man sollte zu Eriks Ausführungen zur Durchhärtung noch sagen das so Epoxy Sachen wie Endfest von Uhu auch nicht glashart aushärten. Diese einfachen 2K Kleber sind da ideal z.B. für das Verkleben von Muffen da sie noch etwas teilelastisch sind.


    Was Eric beim Sec. Klerber erwähnt hat is absulut richtig und kann man auch auf die Idee mit dem Garn münzen. Die Schnur (Bindegarn) wird durch den Seku Kleber nur brüchig und glashart.. Mit solchen Wicklungen habe ich im Bezug auf Sekundenkleber schlechte Erfahrungen gemacht. Da Sekundenkleber absulut nicht wasserfest ist habe ich da schon Probleme bekommen. Ich habe eine Zeit lang im Modellbau auf diese Wickelart auch Rohre aller möglichen Materialien an Muffen verstärkt. Auf Grund von Wasser hat sich eine solche Verbindung am Ende des Regattatages aufgelöst. Dies sei nur mal am Rande angemerkt da ich mir vorstellen könnte das in soner Leitkante schon mal Nässe stehen bleibt oder soch Schwitzwasser bildet....is nur eine Erfahrung von mir :(


    Just my two cents :-o

  • Sekundenkleber ist nicht temperatur- und feuchtigkeitsbeständig. Durch Wasser gelöst, wird er abgebaut in Formaldehyd (sehr giftig) und Cyanoacetat . (hoffe ich Pennerle habe das nun die Chemiepampen richtig geschrieben :( )


    Das aushärten zu beschleunigen :( ...ja naja....dazu muss man sich über ein paar Sachen im klaren sein! Die Sekundenkleber (allg.Acrylkleber) sind im Prinzip ja auch Zweikomponentenkleber, wobei die zweite Komponente jegliche Art von Feuchtigkeit ist. Wasser, Luftfeuchtigkeit, Atem, Schweiß, etc. Unter dem Einfluss von Wasser als Aktivator kommt es zu einer mehr oder weniger schnellen Auspoli(meri)sation (ich habe keine Ahnung wie man das schreibt aber das heißt irgendwie so :-O ) der kurzen Acrylketten zu langen Ketten, welche sehr hart sind. Das heißt also das du z.b durch zufächeln frischer Luft ein schnelleres aushärten bewirkst. Es sei noch gesagt das Sekundenkleber niemals ohne Zusätze ein Spaltenfüller oder ähnliches wird. Sekundenkleber z.B als Kugel aufgetragen härtet nicht vernünftig. Er sollte immer so dünn wie nur irgendwie möglich aufgetragen werden. Das hängt alles mit der Funktionsweise zusammen!


    Was ich da geschrieben habe mit der feuchten Luft bitte NIE mit dem Mund machen da man sich dabei der Verklebung schon sehr mit den Augen nährt. Die Dämpfe in den Augen is der Hammer also bitte VORSICHT

  • Ich wollt noch einmal mein 2ct in die Runde werfen... sind dann zusammen irgendwann auch nen Euro ;)


    Zum Versigeln eines Taklings würde ich schon einen dünnflüssigen Kleber/Lack benutzen, damit dieser besser in der Schnur einzieht. Bei was dickflüssigen besteht die Gefahr, dass dieses nur oben auf dem Garn aufliegt und das trägt bestimmt nicht zur Haltbarkeit bei...


    Auch würde ich Drachenschnur nur bedingt nehmen, weil diese wenigstens teilweise in irgendeiner Form versiegelt/imprägniert ist und auch das ein Einziehen des Kleber/Lacks verhindern wird. Ich denke das jedes stabile Polyester-Garn für ein Takling gut geeignet ist, z.B. Seralon Knopflochgarn.


    Ich habe mal am Mittelkreuz eine Drachen ein Takling gebastelt, mal schauen ob es hält... melde mich dann in paar Jahren wegen der Langzeistabilität wieder ;)
    Wie man sieht, benutze ich GFK-Tape als Stopper. wobei das nur eine Übergangslösung ist, weil ich den KS noch einmal demontieren muss...


    Gruß, Maik

  • Zitat

    Sollte man gewickelte Stäbe am Mittelkreuz auch verstärken?? Die Faser läuft dort ja nicht in Längsrichtung...


    Auch bei gewickeltem Gestänge verläuft der größte Teil der Fasern in Längsrichtung, weil radial verlaufende Fasern nicht zur Steifigkeit des Stabes beitragen würden. Beispielsweise bei dreilagig gewickeltem Gestänge macht es Sinn, die mittlere Lage radial anzuordnen, um die Bruchfestigkeit zu erhöhen. Die anderen beiden Lagen verlaufen dann in Längsrichtung. Eine Lage diagonal angeordnetes Gewebeprepreg würde die Torsionsfestigkeit erhöhen, ist im Drachenbau aber nicht erforderlich. Unabhängig davon schadet eine Umwicklung am Mittelkreuz aber nie, weil die Hersteller den Aufbau ihrer Stäbe nicht näher beschreiben. Bei Stäben, die für ihr Gewicht sehr steif sind, kannst du aber davon ausgehen, dass auf radiale Lagen verzichtet wurde, um die maximale Steifigkeit herrauszuholen.


    Gruß
    Heiko