Patchwork: Welche Naht?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich habe vor mir aus Tuchresten einen Patchwork-Delta zu bauen. Trotz vielem Lesen hier im Forum und auf einigen Pages stellt sich mir weiterhin die Frage: Welche Naht verwende ich für einen Patchwork-Drachen?


    Reicht eine Segelmachernaht oder sollte es doch lieber eine einfache oder sogar eine doppelte Kappnaht sein?


    Die Vorteile wegen Reißfestigkeit usw. der einzelnen Nähte kenne ich inzwischen. Aber wie sieht es mit dem Fliegen aus? Stört da eine Segelmachernaht, weil nicht alles bündig abschließt?


    Danke im voraus!

  • Moin Matthias


    Beim normalen Patchwork hat Du eine ganz normale einfache Naht. Denn da sieht man die Rückseite nicht!


    Beim Drachen kannst Du eigentlich eine einfache Kappnaht nehmen. Die Doppelte sieht natürlich besser aus! ;) Die Eckpunkte werden dabei aber dicker beim Nähen.


    Segelmacher scheidet aus.


    Gruß
    Pit



  • Zitat

    Original von Grimmi
    Hallo Pit!


    Vielen Dank für die Info! Warum scheidet die Segelmachernaht aus?


    Hallo
    Ich baue alle Drachen mit Segelmachernaht und ie hält, natürlich fixiere ich sie zuerst mit doppelseitigem Klebeband. Nur die Mittelnaht besteht aus einer offenen Kappnaht.
    Die Segelmachernaht hält genau so gut wie die Kappnaht, und durch die Segelmachernaht spart mann eine Menge Stoff und dadurch wird der Drachen auch leichter. Meine Pteros sind alle mit Segelmachernaht gebaut.
    mfg Blast

    • Offizieller Beitrag

    Danke für Eure Antworten. Die Seite von Andreas Napravnik hatte ich mir bereits angesehen. Er hat dort die Kappnaht verwendet. Es gibt aber keine Aussage warum man eine Segelmachernaht nicht nehmen soll.


    Der Einfachheit halber tendiere ich zur Segelmachernaht. Sollte diese aber irgendwelche Nachteile (z.B. aerodynamisch - schlechtere Luftströmung oder ähnliches) gegenüber den Kappnähten aufweisen, werde ich dann wohl doch den aufwändigeren Weg der Kappnaht wählen.


    Wollte mir die Arbeit so einfach wie möglich machen. So wie Blast schreibt scheint es ja doch machbar zu sein.

  • Ich glaube, aerodynamische Auswirkungen von Nähten kann man beim Einleinerbau größtenteils vernachlässigen.
    Das einzige worauf ich bei der Segelmachernaht achten würde ist, das Tuch heiß zu schneiden, ansonsten kann die Gefahr bestehen, das die Ränder mit der Zeit ausfransen.


    Ich halte die Kappnähte allerdings für belastbarer...

    Gruß, Sigurd

  • Zitat

    Original von Grimmi
    ...Nahttyp...
    Danke im voraus!


    Bei dem Quiltworkshop anno 1996 auf Fanö haben wir gelernt, die Teile mit einfachen Kappnähten zu verbinden. Hält und verhindert bei Nichtheissschneiden ein aufribbeln des Stoffes.


    Die einzelnen Stücke waren jeweis um halbe Nähfussbreite in jeder Richtung vergrößert, was ein Anzeichnen fürs Nähen unnötig machte.


    Hgzh Harry

  • Moin.
    Weil die Segelmachernaht zwar toll ist um Segel zusammenzunähen oder falls Du möchtest bei einer Applikation.


    Aber das Prinzip von Patchwork ist eben ein wenig anders. Du siehst vorne keine Tuchkante sondern nur die Nähte!



    Gruß
    Pit



    Zitat

    Original von Grimmi
    Hallo Pit!


    Vielen Dank für die Info! Warum scheidet die Segelmachernaht aus?

  • Auch wenn du bereits angefangen hast Grimmi, hier muß ich doch auch noch meinen Senf dazugeben.


    Ich nähe seid über 15 Jahren immer wieder Patchworkdrachen - ja, um meine Reste zu verbrauchen- und verwende meist die Segelmachernaht, wobei ich früher einen elastischen Zickzack Stich genutzt habe und jetzt die geniale Wellennaht meiner Bernina - einige meiner Drachen sind schon ewig in Betrieb und leben immer noch. Wenn du gutes Tuch nimst und diese einfache Technik auf Drachen beschränkst, deren Segel nicht flattert - Wasseige ist also nicht so toll- dann hält auch das sehr lang.
    Manchmal ist es eh nicht anders praktikabel, ein paar meiner Minis sind aus Tuchteilen von 6x6 cm, eine Kappnaht wäre in sachen Tuchverbrauch und Segelgewicht Selbstmord, vom Aufwand noch garnicht geredet.
    Und wenn es um die Drachengröße geht - mein größter Patchworkdrachen ist ein Rokkaku mit 13 qm aus über 350 Teilen - man muß nur die Säume und das Segel gut verstärken, dann geht auch das.


    Gruß Dennis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dennis!


    Danke für Deinen "Senf"! :-O


    Wenn Du schon solange die Segelmachernaht verwendest, kann ich das vielleicht auch probieren. Ist sicherlich am einfachsten zu Nähen. Hast Du die Tuchteile dann heiß geschnitten?

  • Zitat

    ........Ich halte die Kappnähte allerdings für belastbarer...........


    Sind sie aber nicht.
    das ist aber meistens auch irrelevant, weil die Nähte gar nicht so stark belastet werden.
    Ich würde bei einem patchworkdrachen auch nur eine Kappnaht benutzen, weil dasweniger vorbereitung bedeutet und man die Teile direkt unter der Maschine zusammenfügen kann.
    Anders bei der geklebten Segelmachernaht. Dabei müssen die teile zuerst zusammengefügt und geklebt werdeen. Bei einem Patchworkdrachen ist das jede menge Klebeband und man muß höllisch auf die zusammenstellung der farben achten.
    Damit es nicht häßlich wirkt, sollte man dunkle Stoffe auf helle Stoffe kleben., sonst schimmert der dunkle Stoff an der Nahtstelle durch.
    Allerdings ist die geklebte Segelmachernaht belastbarer und wenn der Kram erstmal geklebt ist, jagt man die Teile einfach über die Maschine. Da verutscht kein Stoff mehr.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

  • Geständnis:


    Ich klebe die "Segelmachernaht" nicht vor, sondern nähe frei Hand - hält übrigens auch.


    Und ich schneide mit einem Balsamesser auf einer Cuttermatte - ich steh nicht so auf die Dämpfe beim Heißschneiden - und wer arbeitet schon gern stundenlang unter Atemschutz?



    Gruß Dennis