Depower ? kann das einer ausführlich erklären??

    hab da ne frage zum depower system und zwar.
    ich kenne bzw. ich kann mir vorstellen wie das depowern funktioniert, anhand einer depower bar die ich mal gekauft habe.
    wenn ich das da richtig verstanden habe, dann werden die 2 bremsen an die linke und rechte seite der bar montiert und die zwei (steuer)leinen laufen in der mitte zusammen zum safety und zur bar.
    soweit richtig?
    wenn ich jetzt also meinen kite habe und den so an die bar anschliese dann kann ich ja schon fliegen.steuern lässt er sich dann auch aber wo zum henker ist da depower? so fliegt der auch mit handles!
    wenn ich das ganze an ein trapez hänge dann kann ich mir das vorstellen das da sich was tut.
    stimmt das?


    was bewirkt depower?
    wie kann es sein das eine grösere matte bei mehr wind eingesetzt werden kann als einegleichgrose matte ohne dp?
    haben die ein höheres gewicht?
    und wie ist das wenn ich einen tubekite mit handles fliege, fliegt der dann überhaupt richtig???


    ich bin zwar erfahren was "normale 4-leiner matten angeht aber an sowas scheiter ich noch

    Hallo HotRod


    Der erste Teil ist schon mal korrekt. Die Backlines sind aussen an der Bar. An ihnen ist meist auch noch eine Safetyleash angebracht die zu deinem Handgelenk oder zu deinem Trapez führt. Wenn du dich durch das Quickrelease (meist in Chickenloop oder Depowertampen integriert) vom Kite trennst hängt dieser jedoch noch an der Safetyleash und kommt drucklos zu Boden (Du solltest dich jedoch im Notfall auch noch von dieser Leash trennen können). Die Rotorleash geht dabei auch mit dem Depowertampen zusammen durch die Bar um bei Drehungen der Bar nicht sich zu verfangen. Dieses System wird meist mit den uns bekannten Matten ausgeliefert. Es gibt jedoch noch zig andere Systeme und alle funktionieren ein klein wenig anders (zB 5te Leine beim Tube). Man sollte sich also immer gründlichst informieren wenn man sich eine Bar zulegt. Ausserdem muss diese auch zum Kite passen und 100%ig auf diesen eingestellt werden...


    Ohne Trapez fliegst du deinen Kite mit der Bar (vorausgesetzt die Trimmung der Backlines stimmt) wie ein Zweileiner mit Safetyleash.
    Im Trapez eingehängt kannst du zusätzlich die Bar wegstossen oder zu dir hin ziehen. Dadurch kannst du deinen Kite LEICHT anpowern (falls er dies über die Bremsen zulässt; nicht alle Kites bekommen zusätzlichen Druck) oder gänzlich stallen lassen, je nach Einstellung der Bremsleinen.


    Bei beiden Systemen wird jedoch NUR über die Bremsen gelenkt. Der Kite ist weniger manöfrierfähig und wird bei jeder Steuerbewegung leicht ausgebremst. Es ist wie mit Handles, nur dass du gewisse WICHTIGE Eigenschaften der Handles nicht ausnützen kannst wie das Steuern über die Frontlines. Schaut man den Kite an werden von den verschiedenen Waagereihen (meist A-D oder A-E) nur die hinterste Reihe betätigt. (Mehr Informationen zu den Einflüssen der Bremse in der aktuellen KITEandFriends ;) )


    Jetzt der GROSSE Unterschied zu Depowermatten: Bei ihnen wird nicht nur die hinterste Reihe betätigt sondern meist mehrere Reihen gleichzeitig (Je mehr Reihen, desto mehr Depowerwirkung) Dies wird meist durch eine Konstruktion in der Waage möglich gemacht. Entweder durch Rollen wie bei der Frenzy oder den Flysurfern (ähnliches System zum selbernachrüsten: UDS von Paraflysurf) oder mit Hilfe des Hebelgesetzes wie es bei Advance ausgenützt wird. Das Depowern wird nun durch das unterschiedliche Anziehen der Waagereihen (Die Waagereihen müssen also getrennt am Anknüpfpunkt zusammenkommen, um eine Buggymatte umzubauen) und die damit verbunden Profiländerung oder Anstellwinkelveränderung (=>Tubes) (je nach System), oder sogar beidem, hervorgerufen. Da der ganze Kite (Das Profil von vorne bis hinten) beim Depowern/Anpowern gekrümmt/gestreckt wird geht die Wendigkeit gegenüber dem Steuern nur über die Frontlines, wie bei "normalen" Schirmen, kaum verloren. So erklärt sich, warum man einen grösseren Kite ziehen kann mit Depower als ohne bei gleichem Wind. Eine "normale" Matte muss ja bereits so fest angepowerd sein, dass sie Leistung zeigt aber nicht stallt. (Vergleich => Strecke bei Fahrt mal die Hand aus dem Auto und versuche es nachzumachen.)


    Je nach System sind auch die Kräfte unterschiedlich gross auf den Backlines. Daher kannst du auch nur gewisse Kites mit Handles nutzen. Wenn du jedoch im Trapez eingehängt bist, kannst du THEORETISCH jeden Depower-Kite mit Handles fliegen. Es kommt immer darauf an, wie sie auf Befehle über Frontlines reagieren. Also kann ich nicht sagen wie's bei Tubes funktioniert...
    Die Kräfte auf den Backlines sind auch meist der Grund für die Verwendung stärkerer Leinen als im Buggybereich üblich ist.


    Wegen dem Gewicht. Das spätere losgehen der Depowerkites ist von mehreren Faktoren abhängig. Das Gewicht resultiert jedoch nur durch die manchmal stärker dimensionierten Tücher und die grössere Fläche, die bei gleichem Wind gewählt wird. Also das spätere Losgehen können andere sicher besser erklären ;) .


    Mit dem Umbau von Buggymatten auf Depower habe ich noch nicht so viel Erfahrung. Bin gerade daran mit meiner Oxi zu experimentieren in dem Bereich.
    Da gibt es sicher andere mit mehr POSITIVER (negativer) Erfahrung. :D :L


    Na dann noch gute Nacht...


    Dominik

    also gut, hab das getestet und ich komm nicht drauf was ich machen soll um die tube nach einem absturz wieder zu starten wenn sie auf dem tube liegt. wenn ich die bremse zih, wie bei meiner vierleiner matte, dann passiert nichts.was für eine trimmung muss ich denn da haben???
    wenn ich jetzt die tube im zenith entpower, dann bremst sie schon ein wenig aber nicht so das ich sie kontrolliert landen könnte wie bei einer matte mit handles.



    julian

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Erst mal klasse erklärt Dominik !(überleg auch grad meine Yakuza "Barfähiger" zu machen).


    Julian: Hoffe du machst das bei der Tube nicht mit allzuviel Wind.
    Normalerweise geht das so wenn der Kite auf der Tube liegt: An Land Starthelfer holen und Kite am Windfenster starten.Bei wenig Wind klappt auch ein sog. Russenstart:Kite auf die Hinterkante stellen und wie einen Einleiner in der Powerzone starten.Dabei nur Zug auf die Frontleinen beim starten.


    Im Wasser zieht man die Backlines an,und lässt sie dann plötzlich locker.Dadurch kippt der Kite um (Fronttube in deine Richtung).Er liegt nun auf dem Rücken und fängt dann mit einem Tip den Wind ein und krabbelt zum Windfensterrand wo du ihn dann starten kannst. Mittlerweile gibt es aber auch Systeme mit 5 Leinen,damit klappt ein starten auch an Land...
    Guck mal bei den Kitesurfern zu.


    Gruß Sören

    Gruß Sören