Dicke Leinen spleißen?

    Hallo!


    Ich hab gerade versucht meine dicke BlackLine von Ockert zu spleißen, also ihr am Ende eine haltbare Schlaufe zu verpassen (um dann eine Kausche einzusetzen). Die Leine hat ca. 4,5mm Durchmesser, und irgendwie klappt das nicht! Ich hab mir einen Draht als Spleißnadel genommen und versucht wie in der Anleitung von Schimmelpfennig zu spleißen. Also die Methode, bei der ein Teil des Seiles "umkrempelt und über das Seil gezogen wird..." (Hat wer verstanden was ich meine?)


    Ha, hab ne Beschreibung gefunden: http://www.bartelsgmbh.de/downloads/pdf/spleiss.pdf


    Nur irgendwie geht das garnicht! Da läßt sich nix umkrempeln! Bin nicht über Schritt 3 hinaus gekommen:


    Zitat

    Ziehe die Schlaufe mit der Nadel durch die Schnur hindurch.


    Geht nett!


    Gibts da nen Trick?


    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)


    PS: Worüber ich dabei auch gestolpert bin ist eine Anleitung zum zusammenspleißen zweier geflochtener Taue mit Seele, ich dachte immer das geht garnicht: http://www.bartelsgmbh.de/downloads/pdf/spleiss.pdf


    Nochmal PS: Harzkiter hat auch ne tolle Anleitung zum Spleißen gemacht: http://www.ralf-groetzner.de/


    Und das ganze wurde schonmal diskutiert in - Thema gelöscht -, aber ohne echtes Ergebnis... Ist meine Leine einfach zu dick?
    - Editiert von Tiggr am 07.04.2005, 20:10 -

    Die BlackLine soll gut zu spleissen sein, und die dicke der Leine kanns nicht sein... Woran scheitert es bei dir genau? Das umkrempeln zu beschreiben ist nicht so einfach. Wichtig ist noch das die Leine sich zusammenschieben lassen sollte, damit im innern Platz entsteht. Wenn sich die Leine nicht zusammenschieben lässt wirds mit dem umkrempeln schwierig. Dann müsstest du die ganze Leine durchziehen um den wechseln innen/aussen hinzubekommen.
    Habe die von Ockert noch nicht in den Fingern gehabt; kann also konkret nichts dazu sagen...


    Ralf

    Salut!


    Habe diese Methode (mit dem umstülpen) gerade getestet.
    Sehe jetzt aber keinen Vorteil darin. :(


    Wo ist denn der Unterschied zu dieser Methode
    http://members.cox.net/npwbill/Wireloops.htm
    ohne umstülpen?


    Diese direkte Methode scheint mir einfacher (die Leine wird nur einfach durch sich selbst gezogen) und es bildet sich auch kein Knubbel beim Übergang von aussen nach innen (da kein Übergang vorhanden)


    Oder sehe den Vorteil nicht?

    Zitat

    Sehe jetzt aber keinen Vorteil darin.


    Der Vorteil ist: Du kannst an beiden Enden der Schlaufe ziehen ohne das sie wieder aufgeht. Beim umstülpen ist die Leine 1 mal innen und 1 mal aussen. Sie klemmt sich immer fest, egal wo die Schlaufe belastet wird. Meist reicht es natürlich die Leine nur 1 mal nach innen zu führen, aber die Schlaufe kann sich unter Umständen dann langsam lösen...

    Hiho!


    Hmmm, un die einfache Methode mit drübernähen?????


    Oder nur vernähen?


    Nach der komplizierten Methode: Ich bekomme nicht einmal die Schlaufe durchgezogen, ich schaffe es nicht, sie in die Leine zu ziehen, ist einfach zu dick... Ich will die Leine auch nicht mit Gewalt bearbeiten, soll ja nicht beschädigt werden!


    Hat jemand Erfahrungen mit dem Vernähen so dicker Leinen, bei dünneren Leinen mach ich das sehr gern. Reicht bei der dicken normales Nähgarn? Oder mit der Hand und einer dünnen Drachenleine als Faden nähen? Wieviele Stiche denn dann ungefähr, in welchem Abstand? Und als "Zickzack" nähen, also von Leine zu Leine hin und her, oder Geradestich, jeder Stich geht durch beide Leinen?


    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)

    Hallo Markus,
    also ich habe dicke Leinen sowohl gespleist, als auch vernäht.
    Vernäht habe ich sogar richtig dicke Segelleinen, bis zu 1 cm Durchmesser und 1000 kg Bruchlast.
    In der Regel mache ich am Anfang der Schlaufe und am Ende der doppelten Leinenführung eine Sperrnaht mit mehrmaligem Geradestich, dazwischen Zick-Zick bzw. Segelmachernaht. Ich gehe da aber schon einige Male drüber, hin und her und je nach Stärke der Leine leg ich die auch locker
    1/2 bis 1 Meter zur Schlaufe. Bisher hat sich da nix gelöst, alles prima gehalten und sieht sogar noch chick aus ! ;)

    Hiho!


    Wenn ich dich richtig verstanden meinst du das so:


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    Du nimmst normales Nähgarn? Wie oft nähst du denn drüber? Geht das bei dem dicken Seil mit der Nähmaschine gut? Ich hab bisher nur dünnere Leinen vernäht, so bis max 200kg.


    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)

    60er Nähgarn und dann gib Gas !! Meine Pfaff macht das ganz gut :H: . Vorsicht allenfalls bei sehr harten Leinen oder mit Seele, da wird die Maschine mitunter zu sehr gequält ! Ich geh da schon einige Male drüber, hab nie gezählt, ca. 5-10 x ?

    Hiho!


    OK, so hatte ich mir das auch vorgestellt! Mir ist inzwischen auch wieder eingefallen, daß ich das schonmal so gemacht hab, bei einer 4mm-Leine mit Seele, aber noch auf meiner alten Adlerette... Und dann noch eine Takling drüber gelegt, um die Naht zu schützen.


    Ich geb bescheid, ob das alles dann so geklappt hat.


    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)

    Zitat

    Ich bekomme nicht einmal die Schlaufe durchgezogen


    Dann ist die Leine auch nicht gut zum spleissen geeignet. Ist oft bei fein gewobenen Leinen das Problem. Die geben nicht genug nach. Da ist das vernähen die bessere Lösung, und das hält normalerweise auch supergut, sieht halt nur nicht so "elegant" aus und macht mehr arbeit:-D

    Hiho!


    Eine Seite ist fertig!


    Genäht sieht das ganze so aus:


    Um die Naht dann zu schützen und die Kausche zu fixieren, habe ich noch eine Takling (eigentlich zwei, hab die Takling in der Mitte geteilt) angebracht. Da ich schlechte Erfahrungen mit so langen Taklings gemacht habe, sie haben sich immer wieder gelockert, hab ich einfach noch mal drüber genäht, um sie zu fixieren. Die Kausche wird noch von einer zusätzlichen, kurzen Takling gehalten.



    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)

    Zitat

    Original von Himmelsstürmer
    Hallo Markus,
    also ich habe dicke Leinen sowohl gespleist, als auch vernäht.
    Vernäht habe ich sogar richtig dicke Segelleinen, bis zu 1 cm Durchmesser und 1000 kg Bruchlast.
    In der Regel mache ich am Anfang der Schlaufe und am Ende der doppelten Leinenführung eine Sperrnaht mit mehrmaligem Geradestich, dazwischen Zick-Zick bzw. Segelmachernaht. Ich gehe da aber schon einige Male drüber, hin und her und je nach Stärke der Leine leg ich die auch locker
    1/2 bis 1 Meter zur Schlaufe. Bisher hat sich da nix gelöst, alles prima gehalten und sieht sogar noch chick aus ! ;)


    Hallo zusammen


    Genähte Schlaufen halten sicherlich; chic sehen sie jedoch nur aus wenn der Nähfaden sich satt an die Leinen schmiegt. Und das ist bei mir (und meiner Maschine) halt grad nicht der Fall.
    Fachmännisch und sauber sieht's hingegen mit einem Bändsel aus, ob mit oder ohne Kausche!


    Gruss Georges :H:

    Warum immer spleißen oder Nähen?


    Bei Leinen, die was aushalten müssen ummantel ich gern mit einer etwas dickeren Leine und knote sie dann über dem Mantel, das ist so stabil wie ein Spleiß und sieht auch nicht schlecht aus,


    mit windigem gruß


    Dennis the menace

    Zitat

    Bei Leinen, die was aushalten müssen ummantel ich gern mit einer etwas dickeren Leine und knote sie dann über dem Mantel, das ist so stabil wie ein Spleiß und sieht auch nicht schlecht aus,


    Sicher? Mach ruhig mal einen Zerreisstest... :O

    Ja, ganz sicher...


    bin schon an einer so verarbeiteten 100kg Schnur hinterhergerutscht...


    und bei 6mm Schnüren sind die Bruchlasten in der Praxis eh nicht zu erreichen, es sei denn man hängt mehr als 30qm dran...
    Die meisten Drachenfreaks überschätzen die Zugkräfte eh meist, oftmals sogar maßlos, ich kenne zumindest keinen Drachentyp der bei 7bft mehr als 60N Zug pro qm wirksamer Fläche bringt...
    und wer riskiert es, einen Großdrachen bei noch mehr Wind fliegen zu lassen?

    Bei der Verwendung von sogenannten "Hausfrauengedächtnisknoten" gebe ich allerdings auch bei der Manteltechnik nicht viel drauf...


    fragt doch mal die Kollegen von der Mehrleinerfraktion - die versorgen ihre Leinen sehr oft so...


    Gruß Dennis

    Dann sagt mal einer der Mehrleinerfraktion was dazu*g*


    Habe seit über 10 Jahren eine 120ger Schnur mit Mantelschnur und Hausfrauengedächnisknoten im Betrieb, benutze sie zum Powerkiten, und sie hat mich schon mehrfach über die Wiese gezogen, ohne zu reissen etc.... :H:

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

    Was gibts denn da für Spezialknoten? Kann ja sein das ich da den falschen verwende. Gespleisste 70er hält jedenfalls locker mein Gewicht. Gemantelt und geknotet hält mich auch eine 90er nicht annähernd...


    Nach meinen/unseren Versuchen mit einer Federwaage kann ich einen Drachen der mit 40 KG zieht schon nicht mehr halten. Zumindest reissen mich die 40 KG um... Sogesehen würde ich eine 120er, die dann vielleicht "nur" noch 80 hält, niemals zerlegen können...


    Egal, was spleissbar ist wird bei uns gespleisst. Da hält die Schnur auf jeden Fall die Nennlast. Der Rest wird gemantelt und geknotet. Bei den meisten Leinen geht das spleissen ja sowieso nicht. Das hält meist dann auch genug...

    Ein tragbarer Konsens bei unterschiedlichen Meinungen... ok


    Eines noch an alle "Spleißneulinge": bitte lasst die Finger von Klebern beim Spleißen, so von wegen damit nichts rausrutscht und so.... gggrrrrrrrrrrr, üble Sache, ich kenne so jemanden, der hat das gemacht, hat ihn locker 25% Bruchlast gekostet und leider einen Drachen - also Vorsicht bitte, ein Spleiß ist nichts Starres, der verändert sich unter Last, der Kleber stört da nur...

    [quote]Original von Tiggr
    Hiho Georges!


    Wie genau "bändselst" du?


    Nimm Nadel (und Faden) und stich durch die beiden Seile. Dann wickle den Faden satt um die beiden Parten des Seils. Jetzt noch zweimal den Faden zwischen die beiden Parten schlingen und geschickt (unsichtbar) verknoten. Chunsch druus?


    Gruss Georges :H: