Moin zusammen,
für mich sehen viele Drachen (Lenkdrachen) doch sehr ähnlich aus - mal abgesehen vom design.
Wie unterschiedlich müssen eigentlich die Segelschnitte etc. sein, damit ein Drachen auch ein "eigenes Modell" ist ?
Moin zusammen,
für mich sehen viele Drachen (Lenkdrachen) doch sehr ähnlich aus - mal abgesehen vom design.
Wie unterschiedlich müssen eigentlich die Segelschnitte etc. sein, damit ein Drachen auch ein "eigenes Modell" ist ?
ZitatOriginal von Sigurd
Moin zusammen,
für mich sehen viele Drachen (Lenkdrachen) doch sehr ähnlich aus - mal abgesehen vom design.
Wie unterschiedlich müssen eigentlich die Segelschnitte etc. sein, damit ein Drachen auch ein "eigenes Modell" ist ?
Interessante Frage, aber nahezu nicht zu beantworten. Auf den ersten Blick sehen sich viele Drachen sehr ähnlich. Genaugenommen müsste man da die entstabten Segel miteinander vergleichen.
Ich musste mir schon einige Male anhören, der Vagabond sieht ja aus wie ein S-Kite und das obwohl die beiden gerade mal ein ähnliches Größenverhältnis haben und komplett andere Konstruktion (sichtbar an Schleppkante und Segellatten).
Es gibt nunmal gewisse Grundregeln (Position von Standoffs und Bauch,...) die zu gewissen Eigenschaften (Präzision, Trickfähigkeit, Zug, STartverhalten, etc.) führen.
Es ist eigentlich nicht möglich das Rad neu zu erfinden und drum sehen sich viele Drachen sehr ähnlich. Manchmal landet der Entwickler halt einen Glückstreffer und findet eine Kombination, die mehrere (gewollte) Eigenschaften sehr gut kombiniert, die einem anderen Drachen, der auf den ersten Blick gleich aussieht jedoch verwehrt bleibt.
Ich sag's mal so, es gehört auch immer ein wenig Glück dazu
Grüße
Bertram
Im Grunde gibt es außer bei wenigen Ausnahmen seit Jahren wenig Neues.
Ausnahmekites sind (für mich) u.a:
Der Utopia ist zweigeteilt, der YinYang im mittleren Bereich offen, der HotStripe hat einen Schwalbenschwanz, der Tricktail ist im mittleren, hinteren Bereich nach oben gebogen.
Es hat sich -meiner Meinung nach- hauptsächlich etwas in der Materialauswahl/-Kombination, in der Verbindungs- & Nähtechnik und im Design getan.
Jeder Hersteller legt den Schwerpunkt auf einen anderen Bereich. Ob Zugkraft, Größe, Stabilität u.s.w.
Fliegen & Tricksen können alle modernen Kites.
Ciao Marco
Zu dieser Frage muß sich wohl jeder selbst ein Urteil bilden und es gibt wahrscheinlich keine allgemeingültige Antwort darauf.
Ich sehe es so:
Ob es ein "eigenständiger" Drachen oder "etwas anderes" ist hängt meiner Meinung nach davon ab, wie die Entstehungsgeschichte ist. Danach kann es sich um ein mehr oder weniger "eigenes" Design handeln.
Ein wirklich neuer Drachen entsteht IMO im Kopf bzw. auf dem Papier ohne eine direkte Vorlage.
Man möchte bestimmte Flugeigenschaften erreichen und so macht man sich Gedanken über Spannweite, Leitkantenlänge und -profil; Kielstablänge; Spreizen- und Standofflänge und deren Anzahl und Position sowie die Form der Schleppkante. Damit ist der Drachen im wesentlichen definiert.
Nun gibt es unterschiedliche Möglichkeiten diese Daten festzulegen.
Z.B. eine kerzengerade Leitkante zu nehmen ist gerade zur Zeit zwar nicht besonders innovativ, aber wahrscheinlich der richtige Weg, um einen wickelfreudigen Drachen zu bekommen Von daher denke ich daß es vollkommen sinnvoll und "legitim" ist, bestehende Modelle zu analysieren und deren Konstruktionsmerkmale, die (scheinbar) zu positiven Flugeigenschaften führen in ein eigenes Design einfließen zu lassen. (Mark Reed hat es mit dem Quantum Pro vorgemacht und ich würde auf jeden Fall sagen, dass das ein eigenständiges Design ist.)
Letzlich ist dann doch nur wichtig was hinten rauskommt.
Wenn das neue Design merklich besser fliegt als das oder die Modelle, die im Geiste Pate gestanden haben, so ist in meinen Augen dann ein "eigenes" Design entstanden, das zudem auch noch Wert ist, eine Verbreitung zu finden, damit die Entwicklung weitergehgen kann.
Ausdrücklich herausnehmen möchte ich an dieser Stelle das Tunen von einem bestehenden Modell (was ich z.B. fast ausschließlich mache...). Dadurch bekommt man zwar auch Drachen zustande, die oftmals erheblich bessere Flugeigenschaften haben als das Original, aber dadurch wird das natürlich kein eigenständiger Drachen!
Ich denke auch, dass ein neuentwickelter Drachen sich durchaus so nennen darf auch wenn er von anderen Drachen inspiriert ist. Eine Neuentwicklung ist es meiner Meinung dann, wenn man sich vorher überlegt was der Drachen in etwa können soll und sich dann einen Segelschnitt ausdenkt in den man die späteren Dracheneigenschaften mittels z.B. der geeigneten Aspect Ration oder Segelstanoffposition, einfügt.
Ich zum Beispiel entwickle gerade eine völlig neuen Drachen. Dazu habe ich mir verschiedene Drachen unter dem Aspekt ihrer Flugeigenschaften angesehen und vesucht mit diesen Erkenntnissen meinem Drachen die gewünschten Flugeigenschaften zu verleihen.
Der Stand der Entwicklung ist vollgender: Der Schnittplan ist fertig gezeichnet im Maßstab 1:10, die Paneelaufteilung und die Farbwahl sind getroffen (rot, besser dunkles rot, und orange), die Schablone aus Packpapier im Maßstab 1:1 ist fertig aufgezeichnet und ausgeschnitten.
Zitatfür mich sehen viele Drachen (Lenkdrachen) doch sehr ähnlich aus - mal abgesehen vom design
Das kenne ich. Ist wie in der Automobilindustrie! manchmal frage ich mich ist das ein X oder ein X sehen doch ziemlich gleich aus und sind doch unterschiedlich. Diesmal in der schreibweise.
Das Kind muß einen Namen haben, in diesem Fall Fett kursiv
Doch der Ursprung ist der gleiche.
Bei Lenkdrachen ist es das Dreieck oder wie bei Prism zu sehen ist das Dreieck im Kreis.
ZitatWie unterschiedlich müssen eigentlich die Segelschnitte etc. sein, damit ein Drachen auch ein "eigenes Modell" ist ?
Ich denke die Frage ist falsch gestellt, denn jeder Hersteller, Konstrukteur, Drachenbauer, möchte seinem Kind einen Namen geben und das ist doch Ok.
Die grundlegenden Segelschnitte sind schon vorgegeben, bis jetzt. Verfeinerungen finden andauernd statt.
Vielleicht überrascht uns ja die NASA wieder einmal mit etwas neuem,oder die ESA.
Oder ein Tako Kichi User stellt uns ein neues Modell vor wie zum Beispiel den Vau oder M Quadrat.
ZitatEs ist eigentlich nicht möglich das Rad neu zu erfinden und drum sehen sich viele Drachen sehr ähnlich.
Im Fall von Drachen wird das Rad m. E. ständig neu erfunden, jedesmal, wenn jemand eine Konstruktion mit einem weißen Blatt (evtl. auch eine schwarze Desktopoberfläche) beginnt. Es ist jedoch egal, wie oft man das Rad neu erfindet, es wird immer rund bleiben, weil es eckig deutlich verschlechterte Rolleigenschaften hat. Mit Drachen ist es ähnlich. Wenn wir vergleichbare Flugeigenschaften wollen, sind ähnliche Konstruktionsmerkmale die Folge und die Unterschiede beschränken sich auf Details.
Zu einem wirklich individuellen Drachen gehört meistens ein individueller Flugstil. Ein gutes Beispiel dafür ist der Stranger Level7. Die meisten Drachenflieger wollten ihn genausowenig, wie eckige Räder an ihrem Auto.
Gruß
Heiko
@ Datenland, genau daran habe ich auch gedacht :-O
Und nu denk mal weiter, mach ne Grade aus dem Rad, und ein Bump weniger, mach nen Punkt draus, und gar kein Bump mehr, nur weil es auf nem Punkt schlecht rollt, blas ihn wieder auf, und du bist beim Kreis