Simpelste Grundfragen

  • Hallo,
    war gestern mit meinem Sohn nach 20 Jahren erstmals einen Spielzeugdrachen fliegen (Butterfly von Günther 95x63 Einleiner). Der schmierte mehr ab wie er flog.
    Die Dinger die ich so von früher kannte waren aus Plastik mit fettem Holzgestänge oder die selbstgebauten aus Papier.
    Jedenfalls hat mir das irgendwie gefallen und nun muß so ein High Tech Teil her.


    Meine äußerst primitiven Fragen vorab:


    Wie startet so ein 2 Leiner ?
    Wie wird dieser gelandet, holt man die Leine dazu ein ?


    Gibt es im Net etwas wo die Grundsachen übers Drachenfliegen erklärt werden.

  • Hallo Mull,
    willkommen im Forum. So ein 2Leiner startet wie folgt.
    Du wickelst die beiden Leinen komplett ab, so das Du nur noch die Spulen, oder Flugschlaufen in der Hand hast. Dann den Drachen vom Boden mit den Leinen anlupfen so das er sich vom Boden erhebt, und fast senkrecht vor Dir steht. Dann kurz die Leinen anziehen und dabei eventuell etwas zurückgehen und schon ist er in der Luft.


    Zum landen gibt es verscheidene Möglichkeiten, wobei es als Anfänger wichtig ist den Drachen am Rand des Windfensters zu landen, landen indem Du den Drachen Richtung Wiese(Boden) zurückfliegst und dann mit dem Drachen etwas vorwärts gehst, so kannst Du ihn auf den Flügelspitzen wieder absetzen.
    Am besten suchst Du Dir ein paar erfahrene Flieger in Deiner Nähe, die können Dir praktisch weiterhelfen. :H:

  • Hallo,


    das landen ist ganz einfach! Du mußt ihn danach nur mit der Nase aus der Wiese ziehen und wieder umdrehen...


    das wird schon...


    Denk dran: Der Drache fliegt in Richtung der Nase. Er fliegt nach oben, wenn die Nase nach oben zeigt. Er fliegt NICHT nach oben, wenn Du deine Arme nach oben nimmst :) Damit hatte ich am Anfang zu tun...

  • Ich möchte noch auf zwei Kardinalfehler hinweisen, die ich immer und immer wieder bei Einsteigern auf der Wiese sehe:


    1) der Starthelfer: Eigentlich nicht wirklich nötig aber viele Einsteiger fühlen sich mit einem Starthelfer sicherer und darum ist's ok, wenn man einen hat. Hier sieht man aber häufig, daß der Starthelfer - aus gutem Glauben damit zu helfen - den Drachen hochwirft. Das hat aber in der Regel zur folge, daß der Drachen drucklos wird und so bereits am Start in eine Situation kommt, die der Einsteiger noch nicht handlen kann. Mit einem drucklosen Drachen zu fliegen, ist nur im Trickflug beabsichtigt. Falls man daran überhaupt Interesse daran hat, lernt man das später. Also, Drachen nicht werfen, sondern nur hochhalten und vom Drachenflieger aus den Händern ziehen lassen.


    2) die Handhaltung beim Lenken: Bei Einsteigern typisch, ist das Außeinanderreißen der Hände, so daß man da mit ausgebreiteten Armen auf der Wiese herumfuchtelt. Was macht das aber mit den Lenkwegen?
    Je länger der Hebelweg ist, umso kürzer werden die Lenkwege. Sind die Arme seitlich vom Körper gestreckt, genügt es den Oberkörper nur wenige Grad zu drehen und man hat einen gewaltigen Lenkausschlag. Gerade der Einsteiger kann aber die Wirkung einer so heftigen Lenkbewegung nicht einschätzen. Darum: Hände möglichst dicht zusammenhalten und sparsame Lenkbewegungen machen.


    Bis dann und viel Erfolg.


    Oliver

  • Hallo mull,


    hier auch noch ein kleiner tipp:


    nimm ruhig etwas längere leinen, ich sag mal so 25m. ich sehe oft bei "anfängern", dass sie von ihrern spulen gerade mal so 5 - 10m abrollen. je kürzer die leinen sind, umso schneller reagiert dein drachen auf lenkbefehle. der drachen reagiert dann so schnell, dass einsteiger dann oft zu kämpfen habe.
    Wichtig ist auch, dass die leinen unbedingt gleichlang sind. wenn man die leinen einfach so halb aufgewickelt auf der spule lässt und dann versucht, womöglich während der zu anfang meist sehr kurzen flugphase die leinen durch abrollen gleichlang zu bekommen, gehts meistens schief (ich sprech da aus eigener erfahrung :-O ).
    Also am besten zwei gleichlange lenkleinen ablängen (ca 25-30m würd ich empfehlen, die 10 min zeitinvestition vor dem start sind es wert), wenn du nicht schon fertig abglängte leinensets hast.

    Cheers, Jan


    "Good Morning! There is a beer in the fridge with your name on it."

  • Billige Baumarktdrachen haben meist eine Spannweite von unter 150 cm, deshalb finde ich es überdimensioniert mit den mitgelieferten 35m Leinen, die sich zudem auch noch dehnen können, die ersten Flugversuche zu machen. Die Leinen auf 25m kürzen kann auch schon ein direkteres Lenkverhalten bewirken, vorausgesetzt die Stopper sind dort wo sie hingehören :(
    Die Güntherdrachen brauchen zum fliegen generell schon viel Wind, unter 2 Bf macht es keinen Spaß und ich verstehe die Leute, wenn sie erfolglos wieder aufgeben.
    Ich würde im nächsten Drachenshop einfach mal nachfragen und einen etwas besseren (und größeren) Anfängerdrachen ins Auge fassen... muss nicht gleich zu teuer sein. Viele Drachenhersteller bieten solche Drachen bereits mit guten Lenksätzen an und anstatt der umständlichen Plastikrollen sind Lenkschlaufen dabei wie es sich gehört! ....


    .... und nach der ersten Flugstunde kannst Du Starten und Landen ;)


    lg
    Markus

  • Brân:


    Die Leinenlänge von 35m ist okay. Nur leider ist wie gesagt die Dehnung zu hoch.
    Je länger die Leine, desto länger ist der direkte Flugweg zwischen Zenit und Spaten.
    Bei 20m sind das 20*2*3,14/4=31m Flugweg, bei 35m Leinen schon das 1,75fache,
    also fast 55m. (90° Winkel vorausgesetzt)


    bei 55m kann man als Anfänger mal so richtig Reaktion üben, anstatt den Drachen
    dauernd umdrehen zu gehen. Aber wie gesagt: Keine sich dehnenden Leinen ver-
    wenden, die Wichtigkeit dessen verhält sich proportional zur Leinenlänge... :)

  • Hi


    Zitat

    Die Leinenlänge von 35m ist okay. Nur leider ist wie gesagt die Dehnung zu hoch.


    Irgenwie müssen die doch auf die angegebenen 50m Leienlänge kommen :L :=( :=( :=(


    Eckhard

    Gruß Eckhard


    ein vorteil ist es im Leben fehler aus denen man lernen kann möglichst früh zumachen


    [b]Sir Winston Churchill

  • Hallo Mull,


    gerade für Anfänger gilt, wie schon beschrieben, dass beide Leinen so gut wie möglich gleich lang sen sollten, das sonst das Ganze sofort nach dem Start nach links oder rechts abschmiert. (Da reichen je nach Leinen und Drachentyp schon 5-10cm Unterschied). Immer wieder kann ich beobachten, wie versucht wird, mit 5m langen Leinen, welche zudem noch ungleich abgerollt wurden, einen Start hinzubekommen. Ich empfehle auf jeden Fall Handschlaufen.
    Wenn der Drache mal fliegt, immer daran denken, dass dieser immer in die Richtung fliegt, wohin die Nase zeigt, solange auf beiden Leinen der gleiche Zug ist. Eine kontinuierliche Kursänderung findet nur dann statt, solange an einer Leine mehr gezogen wird, als an der anderen. Sobald wieder Kräftegleichgewicht herrscht, fliegt der Drache genau der Nase nach (Achtung: auch mal genau nach unten!) . Also nur kurze Steuermanöver machen, dann wieder Gleichgewicht herstellen.
    Die klassische Landung ist: Ganz nach links oder rechts zum Windfensterrand fliegen, die Nase dort lassen und kurz warten, bis der Drachen sanft nach unten segelt.
    Loopings gehen so: Solange an einer Leine ziehen, bis der Drache sich dreht und mit der Nase wieder in die gewünschte Richtung zeigt. Achtung: Viele Anfänger verfallen in Panik, wenn der Drachen erst halb rum ist, lassen nach und fliegen dann genau in den Boden rein. Also Looping immer zu Ende fliegen. Das geht normalerweise in recht engem Radius (auch mehrfach) Um die Leinen wieder zu entdrehen, einfach den Looping wieder andersrum fliegen (bei Mehrfachloopings mitzählen!).
    Nach 10 min hat mans raus. Um bei Fehlmanövern Schaden zu verhindern, wenn der Drache droht in den Boden zu stürzen, am besten schnell einen oder mehrere schnelle Schritte auf den Drachen zu machen. Das nimmt den Druck aus dem Segel und vermindert die Geschwindigkeit. Der Drache segelt dann im Idealfall ohne großen Druck zu Boden. Ich wünsche viel Erfolg !


    Viele Grüße
    Rolf