Hallo Drachenfreunde,
in einem anderen Thread dieses Boards wurde das Thema aufgeworfen, wie denn ein Einleiner richtig zu verankern sei.
Nachdem ich nochmal darüber nachgedacht hab, finde ich, daß ein so sicherheitsrelevantes Thema einfach zu wichtig ist, um es als OffTopic-Diskussion in einem anderen Thread untergehen zu lassen. Sobald ein Drachen eine bestimmte Zugkraft erreicht, geht von einer schlampigen Verankerung eine enorme Unfallgefahr aus. Deshalb möchte ich mit den betreffenden Postings hier nochmal einem eigenen Thread beginnen und hoffe, daß noch weitere brauchbare Tips dazu zusammenkommen. Falls die Beteiligten damit einverstanden sind, würde ich die Ergebnisse dazu zu einem Artikel zusammenfassen.
Johannes schreib im Thread "Doppelsled" folgendes:
ZitatUnd zwar habe ich als Bodenanker bis jetzt so einen überdimensionierten Korkenzieher (ich denke ihr wisst was ich meine). Für die Wiese reicht der auch weil bei uns eh nicht sonderlich viel Wind ist.
Jetzt würde es mich aber mal interessieren ob ich dem Anker auch am Strand von Fanö (Bretterharter Sand) bei dem dort so üblichen Wind vertrauen kann? (ich weis wie weit ein Drachen fliegt der sich in 100m höhe losreist )
Wenn nich: was soll ich dann nehmen?
Daniela dazu:
ZitatEs gibt so Tellerbodenanker, das sind Stäbe, die unten einen wie ein Gewinde geformten Teller haben. Das hält im Sand schon mal sehr gut. Ich würde da aber trotzdem immer noch einen großen Sack mitnehmen, der mit an die Schnur kommt, und den mit viel Sand füllen. Der bremst einen losgerissenen Einleiner schon recht gut ab, das scheint wohl bei Stranddrachenfesten fast immer so gemacht zu werden.
und noch ein Statement von mir:
ZitatBitte laß den Korkenzieher-Bodenanker am besten zuhause, wenn Du am Strand fliegst! Danielas Tips mit dem Telleranker und dem Sandsack sind eindeutig die besseren Alternativen.
Es geht auch nicht nur darum, daß Dein Drachen wegfliegen könnte. Das wäre für Dich zwar bestimmt bitter aber es gab immer wieder Unfälle mit umherfliegenden Bodenankern, die andere Drachenflieger oder Zuschauer verletzt haben und das wäre sicher ganz fatal.
Noch ein Tip: Bei stark böigen Winden, kann es passieren, daß sich auch der beste Anker aus dem Boden herauswackelt. In diesem Fall verwenden wir zwei Anker, die im Abstand von ca. zwei Metern quer zur Hauptwindrichtung gesetzt werden. Zwischen diesen Ankern wird ein Dickes ummanteltes Gummiseil locker eingehängt (bitte nicht spannen, denk ans Kräfteparalellogramm!!). Der Drachen wird nun genau in der Mitte dieses Gummiseils mit einem Karabiner eingehängt. Die Vorteile: die Kräfte werden auf zwei Anker verteilt und Böen werden durch das Gummi kompensiert.
Für Drachen mit Zugkräften von unter 100kg kannst Du so ein Gummiseil im Baumarkt kaufen. Sonst würde ich in ein Fachgeschäft für Segelbedarf gehen.
So, jetzt seid Ihr nochmal dran. Was für Erfahrungen hab Ihr mit Verankerungen jeglicher Art gemacht? Schon mal einen PKWs als Bodenanker verwendet? Weitere Befestigungsmethoden oder Verbesserungsvorschläge?
Bis dann
Oliver